fexer hat geschrieben:Ausserdem kann ich nicht verstehen, dass sich die Österreicher jetzt als die großen Helden hinstellen. Klar ist des Gesetz schön zu lesen und auch sinnvoll, ich kann aber nichts Gutes daran finden keinen Atomstrom zu produzieren, ihn aber dann aus dem Ausland zu importieren...wenn ich mich nicht irre ist in Österreich der Anteil von Atomstrom bei knapp unter 15%.
Und noch ein weiterer Vergleich der sehr interrsant ist, der pro Kopf Verbrauch (Strom) in Österreich ist um 10% höher als in Deutschland. Also die große Energiesparernation seids ihr auch ned

Dass wir uns jetzt als "die großen Helden" hinstellen ... wo? Inerösterreichisch unter den Leuten hier (zumindest in meiner Umgebung) überwiegt in meinen Augen die Diskussion "wie kommen wir von den Importen weg?" - und ja, es gibt in der Politik Ideen und Konzepte dazu, Stichwort
Energieautarkie bis 2050, auch schon vor Japan DAS Thema)
Ich bin trotzdem froh, in einem Land zu leben, in dem das Anheben des Gesetzes, dass keine KKWs gebaut und betrieben werden dürfen, in den Verfassungsrang einstimmig im Parlament beschlossen wurde und es ernsthafte Pläne und Ziele gibt (auch schon vor Fukushima), von den Energieimporten wegzukommen. Erspart mir viele Demos und man hat ja andere Hobbys auch noch
Die offiziellen Zahlen von der e-control zu Atomstrom in Österreich sind:
17,5 % Energieimporte, davon ca. 1/3 Atomstrom - also ca. 5,8 %. (
Quelle).
Und ja, ich finde das falsch und skandalös und könnte mich ewig darüber aufregen, dass einerseits an der tschechischen Grenze fleißig gegen Temelín demonstriert wird, andererseits aber Strom aus Temelín aus den Steckdosen kommt. Finde ich auch heuchlerisch und falsch - und ich bin die erste, die begeistert wäre, wenn hier (auch gerne vor meiner Nase) neue kalorische Kraftwerke oder Wasserkraftwerke (ok, geht genau hier eher nicht, die Flüsse sind schon zugebaut) oder ein Windpark entstehen würde.
Wieso auch nicht? Ich brauche meinen Strom hier, also muss ich damit leben können, dass er auch hier erzeugt wird.
Daher bin ich auch schon lange vor der Diskussion jetzt auf einen andern Stromtarif umgestiegen (Strom aus der Region, Atomstromfrei) - auch wenn natürlich trotzdem Atomstrom aus der Steckdose kommt - Energiemix und so, eh schon wissen. Aber immerhin ändert sich (minimalst, ich weiß) was an dieser Zusammensetzung - und von meinem Geld geht kein Cent an ein KKW. Ist auch technisch nicht anders möglich, kann ja keine direkte Stromleitung vom nächsten (Gas)kraftwerk in meine Wohnung legen
Also, nicht jeder der ein bissi öko angehaucht ist und gegen KKWs ist, ist so weltfremd, dass er bei einem geplanten Windpark oder Wasserkraftwerk demonstrieren rennt, weil sein Strom ja eh aus der Steckdose kommt
Die Ökostreber/Energiesparer sind wir, wie du richtig erkannt hast, leider nicht. Hat auch keiner behauptet. Da gibt's noch viel Aufholbedarf und da muss auch erst noch ein wirkliches Bewusstsein dafür geschaffen werden.