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"Phoenix roxx the house" - Offtopicgerödel

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Beitragvon Kontrakreativ » 16.03.2011 10:10

wolfpaec73 hat geschrieben:Warum also sollten die Japaner es gewusst und damit bewusst in Kauf genommen haben?


Weil (1) in Japan schon immer häufig Erdbeben auftreten/-traten und (2) das seit vielen hundert Jahren bekannt ist (vgl.); weil (3) Atomkraft scheiße gefährlich ist und selbst den sichersten Meilern immer ein großes (4) Restrisikoanhaftet.

Wer Atomkraftwerke kauft, baut und betreibt nimmt immer bewusst in Kauf, dass es möglicherweise zu komplikationen kommt. Menschen machen Fehler, Maschinen funktionieren nicht richtig, etc.. Die Risiken sind schließlich seit über 40 Jahren bekannt und präsent. Welche Regierung gleichzeitig die Gefährlichkeit von AKWs und die eigene erdbebengeschütteltheit ausblendet handelt unglaublich und vorwerfbar fahrlässig.

Aber nein, es muss ja immer erst was passieren.
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Beitragvon wolfpaec73 » 16.03.2011 10:13

Kontrakreativ hat geschrieben: nimmt immer bewusst in Kauf


Was für ein unglaublicher Schwachsinn :roll:
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Beitragvon yassi » 16.03.2011 10:35

Naja, Isar liegt z.B. auch in der Einflugschneise des Flughafen München, auch eine eher taktisch unkluge Stelle für ein KKW.
Nimmt Deutschland also bewusst in Kauf, dass da mal ein Flieger reinkracht und rechnet damt, dass das in die Luft geht? Beruhigend.

Wer Atomkraftwerke kauft, baut und betreibt nimmt immer bewusst in Kauf, dass es möglicherweise zu komplikationen kommt. Menschen machen Fehler, Maschinen funktionieren nicht richtig, etc.. Die Risiken sind schließlich seit über 40 Jahren bekannt und präsent. Welche Regierung gleichzeitig die Gefährlichkeit von AKWs und die eigene erdbebengeschütteltheit ausblendet handelt unglaublich und vorwerfbar fahrlässig.

Jep, wobei das Erdbeben ja nicht das einzige ist, was zur Katastrophe führen kann. Meiner Meinung anch handelt jede Regierung, die KKWs betreibt grob fahrlässig, einfach weil die Folgen im Falle des Falles so unüberschaubar sein können.

Afaik wurde auch das jetzt in Fukushima von der Kombination Stromausfall + nicht funktionierende Notstromgeneratoren ausgelöst.
Auch in Forsmark sind doch da vor ein paar Jahren bei einem Stromausfall nur 2 von 4 angesprungen, wenn ich mich recht erinnere? Da braucht's kein Erdbeben dazu, da reicht ein massives Hochwasser oder eine "Verkettung unglücklicher Umstände".

Aber ich vergaß, die deutschen KKWs sind ja die sichersten der Welt ...

Hat also Österreich doch recht gehabt mit seiner Anti-Kernkraft-Politik. Ehrich, ich wünschte wir hätten unrecht gehabt und das wär nicht passiert.
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Beitragvon wolfpaec73 » 16.03.2011 11:01

yassi hat geschrieben:...Einflugschneise ... Flieger reinkracht ...
...Erdbeben ...Fukushima ...Stromausfall + nicht funktionierende Notstromgeneratoren ... Forsmark ... "Verkettung unglücklicher Umstände...die sichersten der Welt ...Anti-Kernkraft-Politik ...


Das ist jetzt echt ein wenig viel für einen Post. Nur 3 Sachen:

- Deutschland hat auch eine Anti-Kernkraft-Politik. Der Ausschluß ist beschlossen, über den Zeitpunkt gibt es noch Diskussionen. 45% Anteil an der Grundlastversorgung kannst du einfach nicht wie gewünscht von heute auf morgen ersetzen. Das konnte Österreich auch nicht (so sie es denn überhaupt mussten).
- Es gibt Länder (wie z. B. Japan), die nunmal auf die Kernkraft gesetzt haben mangels eigener Energiereserven im eigenen Land. Ehrlich gesagt bezweifele ich auch, dass es ein internationales Umdenken geben wird, was die prinzipielle Nutzung der Kernenergie angeht - einfach mangels kurzfristiger Alternativen.
- Und ja, Deutschlands Kernkraftwerke gehören zu den sichersten der Welt. Dass es aufgrund der Ereignisse in Japan jedoch eine Neubewertung von Risiken (ergebnisoffen) geben sollte ist aber auch klar.
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Beitragvon yassi » 16.03.2011 11:17

wolfpaec73 hat geschrieben:- Deutschland hat auch eine Anti-Kernkraft-Politik. Der Ausschluß ist beschlossen, über den Zeitpunkt gibt es noch Diskussionen. 45% Anteil an der Grundlastversorgung kannst du einfach nicht wie gewünscht von heute auf morgen ersetzen. Das konnte Österreich auch nicht (so sie es denn überhaupt mussten).

Österreich musste nicht aussteigen - wir haben nie damit angefangen. Unser einziges gebautes Atomkraftwerk ging nach einer Volksabstimmung im Jahr 1978 (!) nie in Betrieb. Heute ist eine Photovoltaikanlage drauf und u.a. ein Photovoltaik-Forschungszentrum drin.
Wen's detaillierter interessiert: Kernkraftwerk Zwentendorf @ Wikipedia

Dass man nicht von heute auf morgen alle KKWs in Europa abdrehen kann - klar und habe ich auch nicht behauptet/gefordert. Aber jetzt ist mmN der beste Zeitpunkt um sich Gedanken um Alternativen zu machen und Schritt für Schritt auszusteigen. So wie's Deutschland schon tut.
Deutschland ist beim Atomausstieg. Spitze, ganz ohne Ironie.
Viele andere Länder (Frankreich z.B.) nicht. Damit habe ich ein gröberes Problem als mit einer Laufzeitverlängerung in Deutschland.

wolfpaec73 hat geschrieben:- Es gibt Länder (wie z. B. Japan), die nunmal auf die Kernkraft gesetzt haben mangels eigener Energiereserven im eigenen Land. Ehrlich gesagt bezweifele ich auch, dass es ein internationales Umdenken geben wird, was die prinzipielle Nutzung der Kernenergie angeht - einfach mangels kurzfristiger Alternativen.

Wie gesagt - kurzfristig geht gar nix. Aber mittelfristig sollte man (ich spreche nicht von Deutschland, Deutschland ist da schon Vorreiter) sich halt schon Gedanken um Alternativen machen und diese Aufbauen, um sie langfristig nutzen zu können.

Atomstrom ist ja auch nur billig, weil die Allgemeinheit die Kosten für u.a. die Entsorgung etc. trägt - und nicht nur die jetztige Generation, das Zeug straht ja doch a bissi länger und will sicher verwahrt werden.

wolfpaec73 hat geschrieben:- Und ja, Deutschlands Kernkraftwerke gehören zu den sichersten der Welt. Dass es aufgrund der Ereignisse in Japan jedoch eine Neubewertung von Risiken (ergebnisoffen) geben sollte ist aber auch klar.

Lustig, gestern war so ein slowenischer KKW-Ober-Politik-Was-Weiß-Ich in den Nachrichten, der das selbe von Krško behauptet hat.
Auch so ein Franzose (Sarkozy himself, wenn mich nicht alles täuscht), hat die französischen KKWs als die sichersten der Welt bezeichnet.

Wenn ich mir das Alter mancher deutscher KKWs so anschaue, kommen mir ehrlich gesagt schon Zweifel an der Aussage, wobei ich natürlich absoluter Laie bin.
Aber auf dem neuesten Stand der Technik sind die europäischen KKWs allesamt nicht, z.B. Stichwort Core-Catcher.

Ich bin auch schon gespannt, wer da prüft. TÜV ja hoffentlich nicht - darf ich zitieren:
TÜV Süd ist eine Aktiengesellschaft. 74,9 % der Aktien gehören dem TÜV e.V., der ca. 13.500 Mitglieder hat; die übrigen 25,1 % gehören der "TÜV SÜD Stiftung". Mitglieder des TÜV e.V. sind unter anderem die Energiekonzerne E.ON, Vattenfall und EnBW.

Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/T%C3%9CV_S%C3%BCd
Zuletzt geändert von yassi am 16.03.2011 11:37, insgesamt 1-mal geändert.
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Beitragvon -Varg- » 16.03.2011 11:19

yassi hat geschrieben:dass da mal ein Flieger reinkracht und rechnet damt, dass das in die Luft geht? Beruhigend.


Passiert doch nix die sind ja so gebaut worden dass sie ein Flugzeugabsturz überstehen (genau wie das WTC ja auch).

Dass man kein AKW versichern kann sagt eigentlich schon alles darüber wie sicher sie sind, bzw wie gross das Restrisiko bleibt.

Was mich nervt: Die ganzen Regierungen machen jetzt auf: ohh wir wussten ja gar nicht das sowas passieren kann. Alle AKW`s werden sofort einer Sicherheitsüberprüfung unterzogen usw.
Dabei weis man spätestens seit Tschernobyl wie gefährlich die ganze kacke ist.
Jetzt alle bisschen auf mitfühlend machen und in 5Jahren siehts noch genau so aus wie heute xD

Btw: @Wolfpaec evntl weist du das ja. Wer macht eigentlich die Sicherheitsinspektionen bei Akw`s? Die Betreiber Firma selber?

Edit sagt: Hmm in der Schweiz heisst es immer wir haben die sichersten der Welt... komisch...
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Beitragvon yassi » 16.03.2011 11:24

-Varg- hat geschrieben:Btw: @Wolfpaec evntl weist du das ja. Wer macht eigentlich die Sicherheitsinspektionen bei Akw`s? Die Betreiber Firma selber?

In Deutschland soweit ich weiß der TÜV. Also quasi die Betreiber selbst, da sie wichtige Mitglieder des TÜV e.V. sind ....
*Kopf-Tisch*


-Varg- hat geschrieben:Edit sagt: Hmm in der Schweiz heisst es immer wir haben die sichersten der Welt... komisch...

Aber auch nur, so lange die Italiener keine haben. Denn die wollen jetzt nach Eigenangaben die sichersten der Welt bauen...
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Beitragvon wolfpaec73 » 16.03.2011 11:39

Dass die Stromkunden die Entsorgung finanzieren stimmt nur bedingt - nämlich über den Strompreis. Warum auch nicht, sie nutzen den Strom aus Kernkraft ja schließlich auch. Tatsächlich bilden die Energieversorger aber Rückstellungen, die für eine Endlagerung verwendet werden. Die Endlagerung ist aber (gewollt) eine staatliche Aufgabe und das haben alle Regierungen in Deutschland seit ca. 40 Jahren ausgesessen.

Ich bezweifle aus persönlicher Erfahrung, dass andere Länder umdenken werden. Ich befürchte, so makaber das klingt, dass ein Land wie Frankreich mehr bräuchte als einen GAU in Japan...

Ich gehe davon aus, dass die Sicherheitsüberprüfungen von einer unabhängigen Organisation durchgeführt werden. Vor ein paar Jahren wurden in Deutschland z. B. einige Anlagen von der IAEA (http://www.iaea.org) überprüft. Aber ganz ehrlich - was für Erkenntnisse erwartet man jetzt, die man nicht schon seit Jahren hat?

Tschernobyl mit den Ereignissen in Japan zu vergleichen ist unfair. Das Ergebnis ist natürlich das gleiche, aber die Ursachen eine Mischung aus Fehlern, Unvermögen und technischen Sicherheitsmängeln, die nichts mit Fukushima zu tun haben.
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Beitragvon yassi » 16.03.2011 11:44

wolfpaec73 hat geschrieben:Ich gehe davon aus, dass die Sicherheitsüberprüfungen von einer unabhängigen Organisation durchgeführt werden.

Falsch.

www.tuev-sued.de hat geschrieben:Seit Anbeginn der friedlichen Nutzung der Kernenergie in Deutschland vor über 40 Jahren hat TÜV SÜD Industrie Service umfassende Erfahrungen auf allen Gebieten der Kerntechnik aufgebaut.

Der Bereich "Energie und Technologie" wird hier als Gutachterorganisation im Auftrag der zuständigen Landesbehörden in Lebenszyklen kerntechnischer Anlagen innerhalb Deutschlands tätig.


Gab doch da sogar eine Sendung dazu, die ein paar Wellen geschlagen hat.
Ich hab sie hier zum nachgucken gefunden.
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Beitragvon -Varg- » 16.03.2011 11:57

Zitiert aus dem Tagesanzeiger Interview mit Wladimir Kuznetzow :

Mir sind viele Skandale bekannt, welche die Betreibergesellschaft Tepco zu vertuschen versucht hat. Wissenschaftliche Daten wurden systematisch gefälscht. Der Leiter wurde schon früher entlassen, aber es hat sich nichts geändert. Fukushima 1 hätte schon längst abgeschaltet werden müssen.

Dass Störfälle systematisch verheimlicht werden ist ja eigentlich auch ein absolutes No-Go.

Klar man kann jetzt gross spekulieren usw vorallem weil ich mich eigentlich nur über die Medien Informiere und selbst nichts von Kernphysik oder was auch immer verstehe.

Ja Sarkozy hat schon mitgelteilt das er an der Atompolitik festhalten wird.
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Beitragvon Kontrakreativ » 16.03.2011 12:01

wolfpaec73 hat geschrieben:
Kontrakreativ hat geschrieben: nimmt immer bewusst in Kauf


Was für ein unglaublicher Schwachsinn :roll:


QED. :roll:

Ich vergaß, die Atomlobby pokert hier nicht auf unser aller Kosten, sondern weiß gar nicht, dass sie mit gefährlicher Technik operiert.

wolfpaec73 hat geschrieben:Die Endlagerung ist aber (gewollt) eine staatliche Aufgabe und das haben alle Regierungen in Deutschland seit ca. 40 Jahren ausgesessen.

Und weil die Endlagerung eine gewollt staatliche Aufgabe ist, muss das auch staatlich finanziert werden oder wie? Das ist doch ganz klar die Privatisierung von Gewinn und die Sozialisierung von Verlust.

yassi hat geschrieben:Nimmt Deutschland also bewusst in Kauf, dass da mal ein Flieger reinkracht und rechnet damt, dass das in die Luft geht? Beruhigend.

Wenn das schon hier im Forum "mal eben" erkannt wird, muss das doch für zuständige Experten offensichtlich sein und dementsprechend beim Bau miteinkalkuliert werden. Wenn ich das AKW trotzdem baue gehe ich einfach davon aus, dass der Fall nicht eintritt.

Problem erkannt -> Sich damit abgefunden -> Bewusst in Kauf genommen.

Es geht ja auch nicht darum, allgemeine Lebensrisiken hochzustilisieren. Es kann ja ständig und überall was passieren. Aber bei AKWs sind die Folgen im Falle eines Falles einfach unverhältnismäßig. Und darum baut man die Dinger nicht.

Tschernobyl mit den Ereignissen in Japan zu vergleichen ist unfair.

Wem gegenüber ist das unfair? In beiden Fällen haben sich Risiken verwirklicht, die mit dem Bau und Betrieb eines AKWs einhergehen.
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Beitragvon wolfpaec73 » 16.03.2011 12:28

yassi hat geschrieben: Falsch


Nein! Es ist unbestritten, dass die TÜV-Organisationen im Auftrag der Landes-Aufsichtsbehörden als Gutachter in den Anlagen tätig sind. Warum auch nicht? Dabei Vetternwirtschaft zu unterstellen, halte ich für stark übertrieben und ungerechtfertigt. Glaube mir, wenn ich dir sage, dass der TÜV der größte "Feind" eines Anlagenbetreibers in der Kerntechnik ist.
Ich rede aber von den angekündigten Sicherheitsüberprüfungen. Die sollten sicherlich von einer internationalen und übergeordneten Behörde durchgeführt werden.

@kontrakreativ: dein Niveau ist mir zu polemisch. Bisher war die Diskussion sachlich, daher mag ich nicht weiter darauf eingehen.
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Beitragvon yassi » 16.03.2011 12:31

wolfpaec73 hat geschrieben:
yassi hat geschrieben: Falsch


Nein! Es ist unbestritten, dass die TÜV-Organisationen im Auftrag der Landes-Aufsichtsbehörden als Gutachter in den Anlagen tätig sind. Warum auch nicht? Dabei Vetternwirtschaft zu unterstellen, halte ich für stark übertrieben und ungerechtfertigt. Glaube mir, wenn ich dir sage, dass der TÜV der größte "Feind" eines Anlagenbetreibers in der Kerntechnik ist.

Vetternwirtschaft? Nö, den Bock zum Gärtner machen.
Wieso sitzen sonst EnBW, Vattenfall und RWE im TÜV e.V.?
Die überprüfen sich selbst - das sind Tatsachen, die auch du nicht wegdiskutieren kannst.
Nein, ich glaube dir nicht.

Edit: Polemisch?
Darauf hinzuweisen, dass Gewinne aus KKWs zwar privatisiert werden (Aktionäre von EnBW, Vattenfall, RWE, e.on), die Kosten von Endlagerung bis Polizeieinsätzen bei Castortransporten aber die Allgemeinheit trägt, ist auch eine nicht wegzudiskutierende Tatsache.
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Beitragvon wolfpaec73 » 16.03.2011 12:57

yassi hat geschrieben:
Die überprüfen sich selbst - das sind Tatsachen, die auch du nicht wegdiskutieren kannst.


Tun sie nicht, da gibt es nichts wegzudiskutieren. Aber ich bin auch nicht auf einem Kreuzzug für den TÜV. :wink:

yassi hat geschrieben:die Kosten ... Polizeieinsätzen bei Castortransporten aber die Allgemeinheit trägt


Finde ich auch nicht gut.
Tatsächlich sollten hier die Verursacher von diversen Bürgerinitiativen bis hin zu Umweltorganisationen wie Greenpeace zur Kasse gebeten werden. Proteste und Demonstrationsrechte schön und gut - aber was da betrieben wird geht in der Regel darüber hinaus und führt zu organisierten Straftaten.
Es gibt tatsächlich Länder, die solche Transporte weitgehend durchführen können, ohne dass die Öffentlichkeit überhaupt Notiz davon nimmt.
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Beitragvon rubu » 16.03.2011 13:05

Daß über kurz oder lang alle Atomkraftwerke abgeschaltet gehören steht, zumindest in Deutschland, außer Zweifel. Was den Leuten, die sagen, daß nie Atomkraftwerke gebaut hätten werden dürfen klar sein muß ist, daß wir den heutigen Lebensstandard ohne Atomkraftwerke nicht hätten. Da schließe ich auch die geringere Umweltverschmutzung mit ein, die sehr viel schlimmer wäre, wenn wir mehr Kohlekraftwerke hätten. Unser Leben ist sehr energieintensiv und die Arbeit dafür und damit erleichtert unser Leben und hat es auch weiter gebracht. Die Alternativen sind immer noch ziemlich spärlich gesät. Noch mehr Windkrafträder? Noch mehr Kohlekraftwerke? Die Grünen, die ja sosehr für den Atomausstieg kämpfen, kämpfen in Hamburg auch gegen Kohlekraftwerke. Große Off-Shore Parks auf dem Meer sind auch ökologisch bedenklich, kalte Fusion funktioniert nicht, Sonnenstrom gibt´s nur am Tag. Wenn man gegen alles ist und keine Alternativen aufzuweisen hat, ist man, meiner Meinung nach, nicht der richtige Gesprächspartner. Man muß immer einen Kompromiss machen. Leider ist die Politik meistens zu dogmatisch und nicht fähig dazu.
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