Was sagt Euer Arbeitgeber zu den Tat2s - und was die lieben Kollegen/Kolleginnen?

Allgemeines zum Thema Tattoo

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Beitragvon RebelDevil » 20.01.2008 16:19

Herger hat geschrieben:Ich an deiner Stelle würd mich bei nem Anwalt erkundigen, der dir genauere Auskünfte über die Rechtsgrundlage geben kann & die Auskunft würd ich, sollte sie positiv ausfallen, auch direkt meinem Chef unter die Nase halten um ihm ganz deutlich zu machen, wo meine persönliche Toleranzgrenze liegt.

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Beitragvon narcotic1987 » 20.01.2008 16:33

Das ist ja ne Schweinerei.
Du arbeitest im Büro, oder?
Ich auch... ich weiß auch noch nicht, ob es mein Chef überhaupt schon gepeilt hat, dass ich Tattoos habe - müsste er eigentlich.. Ich bin nur im T-Shirt unterwegs auf der Arbeit, natürlich auch auf Sommerfesten und Weihnachtsfeiern.
Mein Chef ist der absolute *zensiert* ... doch zu meinem Tattoo hat er bisher noch nichts gesagt. (Ich spreche von dem an meinem Oberarm)..

Toi, toi, toi, dass das so bleibt. (Wahrscheinlich ist er selbst von oben bis unten voll :D)

Zungenpiercing habe ich auch, wurde ich auch nicht drauf angesprochen. Genauso wie das Piercing in der Lippe.. da hat auch keiner was gesagt. (Mittlerweile ist es draußen - weil es mich sebst genervt hat!)


Naja, dein Chef muss sich ja aber doch noch schwer was ausdenken, damit er dich kündigen kann.

Seine Einstellung zu Tattoos alleine reicht da nicht als Kündigungsgrund - hatten wir in der Schule und das is noch nich so lang her =)

Hmm, ich hoffe mal das Beste für dich, aber eigentlich dürfte er damit nicht durchkommen, soweit ich das weiß!
Zuletzt geändert von narcotic1987 am 21.01.2008 13:25, insgesamt 1-mal geändert.
Pupskuh hat geschrieben:... ach anne, das kenn ich ... schlafen mit was im mund... *hüstel*...
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Beitragvon Kobayashi » 20.01.2008 17:16

Salü,

die Punkte mit der Weltanschauung und der Privatsache stimmen leider nur bedingt!
Ja, Tattoos sind grundsätzlich Privatsache, aber:

Ein Arbeitgeber hat dann eine rechtliche Handhabe gegen die öffentliche Darbietung einer Tätowierung, sollte sie auf irgendeine Art und Weise für ihn schädigend sein! Das kann einerseits durch zum Beispiel Beschwerden von z.B. Kunden sein andererseits aber auch, sollte dadurch der Arbeitsfrieden nachhaltig gestört sein. Was schon gegeben sein kann, solltest man drastisch vom branchenüblichen Erscheinungsbild und der damit verbundenen Erwartung an eine Person abweichen. Wann eine dieser Vorraussetzungen gegeben ist, ist leider recht fließend denke ich. Genau wie es umstritten ist, ob sogar ein vorbeugendes Handeln des Arbeitgebers rechtlich einwandfrei ist. Tattoos können (!) in jedem Fall Konsquenzen haben. Klar ist das Scheiße, aber durchaus möglich. Bei Piercings zum Beispiel wäre der Arbeitgeber in manchen Konstellationen sogar verpflichtet (!) die Entfernung zu verlangen!

Sind die Tattoos allerdings ständig verdeckt, dürfte Dein Arbeitgeber es sehr schwer haben, einen der oben genannten Punkte nachzuweisen. Naja, jedenfalls ;) solange man nicht Bademeister ist und ab sofort im Overall zur Arbeit kommt ...

Viele Grüße
Ballett?!? Alter, lern erstmal Laufen!
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Beitragvon tutis78 » 20.01.2008 17:48

hehe... bademeister... das ist gut! wo ich doch noch nichtmal richtig schwimmen kann :lol:

ja, ich arbeite im büro... als abteilungsleiter versand und logistik... von daher hab ich eigentlich weniger mit kunden zu tun und beschwert hat sich bis jetzt auch noch niemand! zumal ich ja auch keine gore-, bloodwork- oder sonstige morbide tattoos habe...

die kollegen sehen das auch alle ganz locker und auch von denen kamen bis jetzt noch keine negativen äußerungen - eher bewunderung und interessierte fragen :)

meine tattoos sind wärend der arbeitszeit auch alle unter kleidung versteckt - auch im sommer! und die abmahnung vom chef sollte auch nur in dem fall gültig werden, wenn meine tattoos wärend der arbeitszeit mal nicht verdeckt sein sollten...

was das weitertragen zum nächst höheren vorgesetzten angeht, so muß ich sagen, daß unser personalchef im hintergrund eigentlich der "heimliche" chef ist, denn unser geschäftsführer hat in seiner ausbildung schon bei dem typen gelernt und ist total unfähig, entscheidungen ohne den zuspruch des personalchefs zu treffen :roll:

klar kotzt mich diese situation schon sehr an, weil ich dadurch einige meiner ideen wieder verwerfen musste, aber ich brauch den job und deshalb halt ich die füße still und mache artig den duckmann :evil:

und außer den "sichtbaren" stellen (unterarme, hände, hals und gesicht) gibt es ja noch ne menge freie haut, die ich nach und nach mit farbe verschönern lassen kann :wink:
Vielen Dank für die Aufmerksamkeit :wink:

"Er aber, sag's ihm, er kann mich im Arsche lecken!"
(Götz von Berlichingen)

"Wenn du eine weise Antwort verlangst, mußt du vernünftig fragen."
(Johann Wolfgang von Goethe)
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Beitragvon Lenchen » 20.01.2008 21:58

Schönen Abend

Bisher habe ich nur einen Schmetterling zwischen den Schulterblättern.

Mein Chef hatte ihn im Sommer entdeckt, weil ich nen großen Ausschnitt hatte. Dann folgte eine kleine (aber nette) Diskussion, warum sich junge Frauen so verschandeln lassen (meine Kollegin hat nen Tribal am Bein).

Er hat grundsätzlich nix gegen Tattoos im Büro, da wir keinen Kundenkontakt haben. Auf den Messen legt er aber Wert darauf, daß man nix sieht. Wobei wir ohnehin mit Blazern rumlaufen "müssen".

Mitte März bekomme ich auf dem linken Oberarm noch einen Engel. Ich weiß noch nicht genau, wie groß es wird. Da ich mich aber neu bewerben möchte, meinte mein Inker, daß er die T-Shirt-Grenze schon einhalten kann.
Liebe Grüße
Elena
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Beitragvon Tuempel » 21.01.2008 11:23

Ich möchte hier wirklich kein Moralapostel spielen aber Narcotic Du zeigst von Dir Bilder hier im Netz und gleichzeitig schreibst Du, dass dein Chef ein absolutes Oberarschloch ist.

Das Internet ist kein rechtsfreier Raum, wenn einer deiner Arbeitskollegen auf das Forum stößt und deinen Chef deine Aussage unter die Nase reibt kann ich Dir versprechen das, wenn er Dich deswegen kündigst Du vor dem Arbeitsgericht verlieren wirst.

Wie gesagt nur zur Info und als Tipp.

Gruß

Tuempel
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Beitragvon narcotic1987 » 21.01.2008 13:24

Tuempel - meine Kollegen gehen da mit mir konform, da brauche ich mir keine Gedanken zu machen... davon abgesehen sind alle schon in dem Alter, wo man nicht mehr in irgendwelchen Foren surft oder so ..

Ich kann das Wort jedoch etwas verschönern, wenn es dich beruhigt ... ich mach mir da aber keine Sorgen - denn, wie gesagt, wir sind alle eine Gruppe mit der gleichen Meinung, sollte es jmd. lesen .. :wink:
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Beitragvon waru1 » 21.01.2008 13:47

Hi Narcotic,
ab welchem Alter surft man denn nicht mehr im Internet oder in solchen Foren ?
Falls ich da schon drunterfalle und es ziehmt sich nicht mehr, dann gehe ich nämlich wieder in den Park Tauben füttern.

Gruß Helmut
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Beitragvon narcotic1987 » 21.01.2008 21:28

Naja, ich meinte eher mehr damit, dass sie sich nicht dafür interessieren ... die meisten sind 40+ (jaaa, das ist jetzt nicht als "man, bist du alt!" aufzufassen) und interessieren sich da einfach nich für .. sicherlich surfen sie im Netz .. aber keiner würde sich die Mühe machen und gucken, welche Gesicht sich hinter dem Namen verbirgt nur weil jmd. "Mein Chef ist ein soundso" geschrieben hat .. also dafür haben die zu viel zu tun :roll:

EDIT:

Nicht falsch verstehen .. ich beziehe das nicht auf das allgemeine Alter, sondern explizit auf meine Kollegen
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Beitragvon Ballcrusher » 21.01.2008 22:02

was bin ich froh mit meinem Chef wenn ich das hier lese, da merke ich erst wie gut ich es mit meinem Chef habe, viele in unserer Belegschaft haben tattoos und Piercings und er sagt nix dagegen, er weiss auch das ich jetzt den Kompletten Oberarm dicht habe und seine Antwort war nur: "Jetzt sieht mans ja wenigstens, nicht wie vorher" Er ist da sehr interessiert auch wenn er sich nie inken lassen würde, wenns nach ihm geht kann ich auch mit nem Kurzarmhemd rumlaufen, was ich allerdings nicht mache, denn ich stehe als Verkäufer im T-Punkt im direkten Kundenkontakt bin, ich habe auch immer ein Sakko über meinem Hemd (Durch die Scheiß hellblauen Hemden sieht man alles inkl. Nippel^^), habs auch im Sommer an (Klimaanlage sei dank^^), da ja eh nicht jeder alles sehen muss (NIPPELALARM :wink: ) und ich es persönlich auch nicht passend finde mich so vor Kunden zu zeigen, da diese Leider auch mit sehr abwertenden Blicken und Kommentaren Tätowierten gegenüberstehen. Erst letztens kam mal wieder einer unserer Besten Geschäftskunden (Handwerkerbetrieb) mit Halstattoos an beiden Seiten und nem Geilen NewSchoolmotiv am Hinterkopf in den Laden, als mein Kunde mir zuflüsterte wie man doch nur so etwas asoziales hier rein lassen kann, nach meiner antwort: "Dann gehöre ich in Ihren Augen wohl auch nicht hier hin" war er nach kurzer "JETZT HAB ICHS GESCHNALLT, DER IST AUCH TÄTOWIERT DAUER" auch kleinlaut.

Naja man muss sch halt anpassen, sonst hat man verschissen (Leider).

Ich glaube ich lasse mich zum Shopboy im Tattoostudio umschulen^^
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Beitragvon waru1 » 22.01.2008 7:44

@ narcotic1987

Morgen Anne,
ich fühl mich wegen dem Alter auch nicht persönlich angegriffen. Da muß man halt mit leben. Aber Chef's zum Beispiel surfen, in jedem Alter gern.
Ging sogar durch die Medien, daß viele Personalabteilungen die Surfgewohnheiten Ihrer Mitarbeiter ausspionieren, um denen dann ggf.
einen Strick daraus zu drehen.
Sicherlich sind das bis jetzt noch Ausnahmen, aber ich gehe davon aus, daß das Netz immer mehr von Firmen benutzt wird, um auch die privaten Vorlieben Ihrer Mitarbeiter herauszubekommen.
Ist halt ein heikles Thema. Also immer den Chef loben.
Cheffe is watching you.

Gruß aus FFM

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Beitragvon twoface » 01.02.2008 2:50

Hallo Zusammen!

Also ich bin neu hier und habe besonders dieses Thema mit großem Interesse gelesen. Nun möchte ich auch mal meinen Senf dazu geben, vor allem weil wiederholt nach Erfahrungen im akademischen Bereich gefragt wurde.

Ich studiere Psychologie und habe ein recht großes Tattoo auf dem rechten Oberarm, das auch bei normalen T-Shirts hervorschaut. Im Studium selbst habe ich damit keine Probleme, auch wenn ich fast die einzige mit Farbe unter der Haut bin (von einigen Tribals im unteren Rückenbereich meiner weiblichen Mitstudenten mal abgesehen).
Neben dem Studium arbeite ich an einem Institut für Medienpsychologie in der Forschung. Dort trage ich mein Tattoo offen und es hat noch nie jemand etwas gesagt; es bietet sogar oft einen guten Gesprächseinstieg mit den Versuchspersonen (die allerdings auch meist Studenten sind).
Momentan absolviere ich ein Forschungspraktikum in Sydney, und auch hier gibt es keine Probleme. Obwohl das hier in Australien in der Arbeitswelt eher strenger gehandhabt wird, Tattoos sind meines Empfindens nach hier auch nicht ganz so "weit verbreitet" wie in Deutschland.
Die einzigen die hier auf der Arbeit etwas komisch gucken sind die Asiaten; hier arbeiten viele Chinesen, Thailänder usw., und in deren Kulturkreis ist einfach Individualität (vor allem eben bei Frauen) im allgemeinen nicht so gern gesehen; zumindest ist das der Tenor aus Gesprächen mit ihnen.
Aber es behindert mich bisher in keinster Weise karrieretechnisch dass ich mein Tattoo zeige, auch mein Zungenpiercing lasse ich drin. Für wichtige Termine wie Vorgespräche zu Studien an Privatschulen (hier oft auch katholisch) oder Konferenzen decke ich allerdings mein Tattoo ab und trage dann halt eine Halbarmbluse, das ist mir einfach lieber so.
Später möchte ich allerdings gerne im therapeutischen Bereich arbeiten, und da werde ich es eher abdecken, denn um das Vertrauen eines Patienten zu gewinnen, ist es unerlässlich, kompetent zu wirken. Und für viele Leute passt leider ein Tattoo und Kompetenz /Seriosität nicht zusammen. Traurig aber wahr.
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Beitragvon Herger » 01.02.2008 13:41

twoface hat geschrieben:Später möchte ich allerdings gerne im therapeutischen Bereich arbeiten, und da werde ich es eher abdecken, denn um das Vertrauen eines Patienten zu gewinnen, ist es unerlässlich, kompetent zu wirken. Und für viele Leute passt leider ein Tattoo und Kompetenz /Seriosität nicht zusammen. Traurig aber wahr.


Würd ich so pauschal nicht sagen. Ich bin Physiotherapeut auf ner neurologischen Reha, trage meine beiden full sleeves auch offen & hatte noch nie Probleme deswegen... weder mit meiner Chefetage, noch mit meinen Patienten/Angehörigen.

Meiner Erfahrung nach ist es tatsächlich so, daß man eher nach seinem Verhalten/seiner fachlichen Kompetenz beurteilt wird, als nach seinem Aussehen.

... und man würd nicht für möglich halten, wie viele alte Leute sich ernsthaft für schön gestochene Tattoos begeistern können :mrgreen:
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Beitragvon Gladiator » 01.02.2008 21:07

@Herger
Da bist Du eher die Ausnahme in Deutschland was die Chefseite anbelangt.

@twoface
Gegen die Dummheit der Leute ist kein Kraut gewachsen, leider! Und eines kann ich Dir jetzt schon sagen, im Studium kannst Du machen was Du willst. Wenn es dann in die Kliniken bzw. Praxen geht, siehts schon wieder ganz anders aus. Und das wird sich auch so schnell nicht ändern.

Anders in der Psychatrie. Die sind oft viel cooler. Aber gerade als Psychologin haste das Vorurteil, dass man nicht ganz frisch ist in der Birne wenn man sich Inkt. Dann haste gleich mit zwei Vorurteilen zu kämpfen. Das erste besagt ja eh, wer Psych studiert hat oft größere Probleme als seine Klienten:-))

Allgemein kann ich nur sagen, wir leben nicht in den Staaten, nicht in Australien oder Kanada. Wir müßen in Deutschland klar kommen. Und unser Spießertum hat hier ganz klare Grenzen gesteckt. Entweder wir tun was der gro der Gesellschaft will oder wir bewegen uns ausserhalb selbiger und haben auch von dieser nichts mehr zu erwarten. Was bestimmt nicht witzig ist, wenn man auf einen Job angewiesen ist und ne Familie zu ernähren hat.

LG Marion
www.cee-kay-art.de e-mail: Bodyartist-pro@web.de

Achtung: Ich bin keine Ärztin oder Netdoktorin! Meine medizinische Ratschläge erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Sie erfolgen nach besten Wissen und Gewissen.
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Beitragvon Herger » 01.02.2008 21:43

Gladiator hat geschrieben:@Herger
Da bist Du eher die Ausnahme in Deutschland was die Chefseite anbelangt.


Mag sein... ich kann nur von meinen Erfahrungen berichten & die waren bisher nunmal durchweg positiv.

Das Risiko, daß ich meine Tinte aufgrund einer weniger toleranten Chefetage im Beruf auch irgendwann verdecken muß, ist nicht zu unterschätzen... damit hast du auf sicherlich recht... aber genau das ist auch der Grund, wieso ich weder am Hals- noch auf meinen Händen Tattoos habe.

Sollte ich meine Tinte verdecken müssen, zieh ich nen longsleeve drüber & gut ist's.

Was damit auf mich zukommt, weiß ich recht genau... ich hab, bevor ich den Schritt zum bunten Unterarm gewagt habe, nicht umsonst etwa 3 Jahre lang Sommer wie Winter lange Ärmel in der Klinik getragen.

Aber wie gesagt... von meinen Patienten & deren Angehörigen gab's bisher weder eine Beschwerde, noch irgendeine negative Äußerung mir gegenüber... somit glaube ich tatsächlich, daß die vielerorts durchgeführten Reglementierungen der Chefs eher aus ner völlig unbegründeten- als ner berechtigten Angst entstehen.

Abgesehen vom freundlichen & fachlich kompetenten Auftreten in ner Therapiesituation ist's meiner Erfahrung übrigens auch im sonstigen Klinikalltag zu beobachten, daß die Leute sehr wohl mitdenken: wenn ich z.B. ner alten Dame den Aufzug aufhalte, ihr rein/raus helfe... oder auch einfach nur die Türe vom Behindertenklo auf/zu mache und ihr dann auch noch das Licht anknipse, hab ich bei Omi & allen anderen dies mitbekommen, einfach nur gewonnen... und dann ist's tatsächlich scheißegal wie ich aussehe... ich bekomm ein, zwar oft überraschtes (weil erstmal das Weltbild vom bösen Tätowierten zusammenbricht), aber dennoch sehr freundliches Lächeln & ich bleibe in Erinnerung... denn das Lächeln bekomme ich auch weiterhin immer dann, wenn ich der Person begegne.

Ich denke wirklich, daß es oftmals drauf ankommt, wie man sich selbst mit seiner Tinte gibt... ich kann mich als der Tätowierte darstellen, der anders ist & meine Tätowierungen als Stigma tragen, welches mich von der übrigen Gesellschaft abgrenzt, oder ich kann schlicht & ergreifend der nette Typ von nebenan sein, der zufälligerweise halt bunte Arme hat... entsprechend wie ich mich verhalte, wird man mir begegnen.

...

Gerade auf Psych., würd ich mir, je nachdem wo ich eingesetzt bin (geschlossene/offene), schon eher überlegen, ob ich meine Tinte zeige... der Wiedererkennungswert steigt schon enorm mit bunten Armen... und bei Patienten, deren Verhalten man nicht wirklich mit dem der Allgemeinheit vergleichen kann, könnte das schon mal eher zum Problem werden ;)
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