Tattoos im Kindergarten:-/

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Re: Tattoos im Kindergarten:-/

Beitragvon cogito0307 » 17.08.2011 0:31

murphy1 hat geschrieben:was hat ein tattoo bitte mit dem bildungsauftrag und der führungsposition zu tun??? es sind wie gesagt zwei paar schuhe: meine kompetenzen als pädagogin und meine privatsphäre...


Natürlich hat ein Tattoo per se nichts mit einem Bildungsauftrag und Führungskompetenz zu tun. Es geht hier auch nicht um Kompetenz und Privatssphäre im Zusammenhang mit dem Tattoo.
Soulfire ist aufgrund ihres Tattoos in einen Konflikt geraten, den sie lösen muss.
Bei der Konfliktlösung muss man sehr genau unterscheiden, aus welchen Position sie diesen Konflikt führt.
Als Privatperson kann sie machen was sie will. Die Bemerkungen ignorieren, kommentieren oder wie es wie DaMax über dominantes Verhalten mit 2-3 Sätzen klären.
Als Mitarbeiterin wird ihr Verhalten möglicherweise stark vom Vorgesetzten beeinflusst werden.
Als Leiterin sollte sie den Konflikt konstruktiv führen, um ihn zu lösen.
Ein Strategie wie „wem das hier nicht passt, soll doch gehen“ (oder seine Kinder aus der Kita abmelden) ist möglich, aber wenig zielführend.

murphy1 hat geschrieben: cogito, arbeitest du auch in diesem bereich?

Nein ich arbeite nicht in einem Kindergarten, aber ein Teil meiner beruflichen Aufgaben besteht darin, Führungskräften Kompetenzen im Konflikt-Management und die dazugehörigen Verhandlungsstrategien zu vermitteln.
Niemand führt gerne Konflikte – auch Führungskräfte nicht und jeder ist genervt, wenn er sich schon wieder „mit so einem Scheiss“ auseinander setzen und über „schwachsinniges Verhalten von anderen“ ärgern muss.
Aber als Leiterin ist das Teil ihres Jobs – ob ihr das gefällt oder auch nicht.

DaMax hat geschrieben: Ich leb die situation tagtäglich, habe führungsaufgaben, großteil meiner tätigkeit bewegt sich im bereich "elternarbeit" und bin sichtbar tätowiert. Wurde damit noch nicht sehr oft konfrontiert, wenn ja, dann war der käs mit 2-3 sätzen gegessen. Und mehr ist in dem settig nicht nötig!

Das kann so funktionieren, wenn DaMax die entsprechende Dominanz hat und nicht auf die falschen trifft. Wenn es dumm läuft, eskaliert der Konflikt nur weiter.

DaMax hat geschrieben: ... gottseidank "färben" die tattoos in keinsterweise auf kinder ab. Und wenn sich des irgendjemand einbildet werd ich solchen hirngespinsten in einem elternabend oder ähnlichem platz geben.


Etwas anderes habe ich doch gar nicht vorgeschlagen, oder fehlt in dem Satz das „nicht“ ?
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Re: Tattoos im Kindergarten:-/

Beitragvon DaMax » 17.08.2011 1:09

Meinem satz fehlt tatsächlich das "nicht", sorry wenns dadurch irreführend wurde.

Naja und zum rest kann ich nur sagen, dass eS einfach meilenweit an der realität vorbeischießt. Wenn im alltag wirklich jede kleinigkeit zu so nen dermassenen konflikt hochstilisiert wird, dass ma deswegen nen elternabend anberäumen muss, dann kannst alle zwei wochen nen elternabend machen. Einen wegen dem tätowierten, die kollegin mitm kopftuch, dann ham ma eine praktikantin die zu viel wiegt....neee das hat nix mit einem vernünftigen und fuktionierenden kita betrieb zu tun. Leider scheinen dich die einwände der leute die in diesem kontext arbeiten nicht im geringsten zu interessieren, denn was du hier lieferst is nen konstrukt, dass aufm papier oder in nem seminar funktionieren mag. Mehr leider nicht...

Grenzen setzen ist in dieser profession unerlässlich. Das du meinst, so etwas geht nur über dominanzverhalten, zeigt mir das du nicht wirklich weisst wie es in dem setting zu geht.
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Re: Tattoos im Kindergarten:-/

Beitragvon murphy1 » 17.08.2011 7:07

Cogito, ich vesrtehe, was du sagen willst. Und in der theorie mag das ja alles funktionieren. Ih hab selbst eine ausbildungzur sozialfachwirtin mitgemacht, in der einem solche dinge vermittelt wurden. Man kann auch vieles davon in die praxis mitnehmen, allerdings ist nicht alles 1:1 umsetzbar, weil die realität eben doch anders aussieht und nicht alles nach bestimmten mustern abläuft.

Elternabende wegen o.g. Themen würden wahrscheinlich gar nicht angenommen werden, wenn so etwas alle paar wochen anberaumt würde....

Davon abgesehen, käme ich NIE auf die idee, mich auf nem elternabend rechtfertigen zu muessen ueber mein aeusseres!! Soweit kommts noch!! Irgednwo muss es grenzen geben!! Ich zieh ja auch nicht plotzlich ein kopftuch auf, nur weil manche eltern es tragen...

Klar, man sollte partnerschaftlich mit den eltern umgehen, aber das heisst nicht,dass man sich alles gefallen lassen muss. In diesem fall sind wir die experten für die kinder und sonst nichts. Man muss sich auch irgendwo abgrenzen, denn wenn man sich in alles reinreden lässt, wird man schnell in der kompetenz angezweifelt werden...
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Re: Tattoos im Kindergarten:-/

Beitragvon well_done » 17.08.2011 8:17

ich hab jetzt nicht alles gelesen, wenn ich also irgendwas wiederhole, was gesagt wurde.. i´m sorry.

ich habe meine ausbildung im kiga gemacht, arbeite jetzt mit psych. kranken erwachsenen.

egal in welchem bereich, es gibt immer eltern/schultzbefohlene/höher gestellte die mal ein problem mit den tätowierungen haben.

am aller wichtigsten ist dann absolute professionalität.. rumgeheule und argumente "wenn es das nicht ist, ists der polnische akzent" oder zu sagen "war ja nur ne ausnahme wegen sommerfest" finde ich da vollkommen fehl am platz.

bedenken ernst nehmen, konkret nachfragen, was stören würde, sorgen annehmen und dann vll. seinen standpunkt mit fachlichen argumenten vertreten.
am ende ist man im soz. bereich ein dienstleister!!!!!

und wenn nicht schon in der konzeption dinge wie toleranz, individualität oder ein multiprofessionelles team angekündigt sind, haben eltern und andere auch erst mal ein recht, ihre meinung dahin gehend kritisch zu äußern.
gibt es eine solche konzeption, kann man ja auf diese verweisen.

ist die einrichtung generell sehr individuell, probiert auch mal non konformes und legt wert auf toleranz und co. kann man dann den paar nörgel-eltern auch gerne dar legen, was das bedeutet, die müssen ihre entscheidung dann eben treffen und ggf. die kita wechseln.

aber insgesamt finde ich, das tattoo nichts sind, was man durchsetzen muss aus eigener überzeugung.

ich gehe zu offiziellen terminen, zum gericht, zu den ge.Bet. usw. grundsätzlich langärmelig, weil ich gar nicht riskieren will, dass mich jemand auf grund von äußerlichkeiten für weniger professionell hält!
bald startet der verkauf: https://www.facebook.com/treutaschen
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Re: Tattoos im Kindergarten:-/

Beitragvon Feelings-Tattoo » 17.08.2011 10:13

in dem artikel unten gehts zwar um en lehreraber ich denke das sind artverwandte lebewesen :)

Sind tätowierte Lehrer schlechte Vorbilder ?


„Ja sicher..“, dachte sich ein schwedischer Lokalpolitiker wohl, als er sich berufen fühlte, sich über einen eben solchen tätowierten Lehrer beim zuständigen Schulleiter beschweren zu können. Leider konnte der Direktor der Schule wohl dieser Annahme nicht folgen, weshalb der Retter des Abendlandes meinte, sich an die nächste Instanz wenden zu müssen. Dass nun aber auch die Schulbehörde seiner Sichtweise nicht folgen konnte, muss ihn in seinem Weltbild erschüttern.

Artikel in Englisch

Da ist doch tatsächlich die Schule, die anderen Lehrer, die Schüler, die Eltern der Schüler und die Schulbehörde der Meinung, dass das Äußere nicht so wichtig sei, wie die bei allen beliebte Umgangsweise mit den Schülern. Na so was…

Wir leben in einer Welt von Blendern, in einer Welt voller Menschen, die sich, um Karriere zu machen, verbiegen und verdrehen. Wir leben in einer Welt, in der die andere Seite eben diese Angepasstheit gerne sieht, quasi darum bettelt, optisch belogen zu werden. Wir leben in einer Welt, in der man sich nach oben schleimen kann, in der man ohne Ecken und Kanten besser rollt…und dann kommt einer daher, der zeigt, dass Leistung, Sympathie und Ausstrahlung wichtiger sind, als das „sich anpassen“…Und das soll dann ein schlechtes Vorbild sein ?


Sam Aalto aus Skövde
Quelle:http://sverigesradio.se

Im Leben nicht !

Ich finde es gut, wie die Schulbehörde argumentiert hat. „Wir würden den Schülern keinen realistischen Einblick in die Gesellschaft geben, wenn wir sie nur von piercing- und tattoofreien Lehrern im Anzug unterrichten lassen würden…“

EBENT !


Ich kann nichts schlechtes daran finden, wenn Heranwachsende lernen, dass es völlig ok ist, wenn man sich frei entfaltet. Grade die Tatsache, dass er sowohl ein sehr sozialer Mensch ist UND sich den Luxus der freien Entfaltung gönnt, kann doch überhaupt nicht angegriffen werden.

Schade nur, wenn alte Weltbilder daran zerbrechen...da hab ich fast Mitleid....not.
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Re: Tattoos im Kindergarten:-/

Beitragvon cogito0307 » 17.08.2011 10:52

Ich finde es gut, wie die Schulbehörde argumentiert hat. „Wir würden den Schülern keinen realistischen Einblick in die Gesellschaft geben, wenn wir sie nur von piercing- und tattoofreien Lehrern im Anzug unterrichten lassen würden…“


Vielen Dank Feelings-Tattoo. Das bringt es ziemlich auf den Punkt.

Für Soulfire stellt sich jetzt doch vor allem die Frage: "Möchte ich mein Tattoo in Zukunft in der Kita offen zeigen oder gehe ich den Weg des geringsten Wiederstandes und bedecke/verstecke es in Zukunft bei der Arbeit?"

Wenn Sie sich dazu entschließt es in Zukunft weiterhin in der Kita zu zeigen (was ich prinzipiell gut finde -> Stichwort Erziehungsauftrag), so sollte sie sich doch gut überlegen wie sie in Zukunft mit den zu erwartenden Reaktionen konstruktiv umgeht.

Um dafür aber gute Ratschläge zu geben hat hier niemand genügend Information über ihre persönliche Situation und die ganzen Randbedingungen ihrer Arbeitssituation, die dabei mit in Betracht gezogen werden sollten. Dies sind immer Einzelfallanalysen und ich fürchte sie würden den Raum hier sprengen.

Was sie allerdings tun sollte - falls sie sich zu dem Schritt entschließt das Tattoo offen auf der Arbeit zu zeigen - ist genau zu beobachten ob und wie sich das Meinungsbild in der Elternschaft verändert.
Es ist wichtig für sie den richtigen Zeitpunkt zu erkennen, wann Einzelgespräche (in welcher Form auch immer) nicht mehr ausreichen und ein anderer Raum für die Debatte notwendig wird.
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Re: Tattoos im Kindergarten:-/

Beitragvon murphy1 » 17.08.2011 14:04

@feelings tattoos:
danke für den artikel! finde ich super! kann ich genau SO unterschreiben und (bei der elternschaft - käme ich in gegebene situation-) auch SO vertreten! :)
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Re: Tattoos im Kindergarten:-/

Beitragvon santazero » 18.08.2011 10:42

Vielleicht sollte man folgendes Bild aufhängen:

Bild

Und daneben den Auszug aus dem Artikel, dass man die Realität verzerren würde wenn man tätowierte und gepiercte ausschließen würde.

Solange die Kinder sich bei ihren Eltern nicht darüber beschweren, dass sie z.B. Angst haben oder von "angemalten" Personen nicht betreut/angefasst werden wollen ist mMn alles ok.

Leider machen sich die Eltern bei solchen Geschichten immer mehr Gedanken als die Kids selber.

Ich arbeite zwar nicht im KiGa, sondern im Krankenhaus aber wenn da jemand mal Probleme mit meinen Tätowieren gehabt hatte (was erst 1 max 2 mal vorkam) dann war es immer von Personalseite aus und nicht von Patientenseite aus.

Bei Vorstellungsgesprächen etc ist es was anderes wenn mich mein Vorgesetzter noch nicht kennt. Da gehe ich auch langärmlig hin. Der erste Eindruck zählt. Aber da ich beruflich eh kurzärmlig trage sieht man es bereits ab dem ersten Arbeitstag. Und wenn jemand damit ein Problem hat soll er mich ansprechen oder lässt es. Ich habe auch kein Problem damit, meine Arbeit zu wechseln weil meine Tattoos den Vorgesetzten nicht passen.

Wichtig ist, dass man dazu steht und ggf. auch die Konsequenzen daraus ziehen muss. Ich persönlich habe die Erfahrung gemacht, dass man umso besser fährt, desto offener man damit umgeht.

Selbst die konservativen Chefärzte kennen meine Dämonentattoos etc (ich arbeite in einem katholischen Krankenhaus ^^) und keiner hat sich je dazu negativ geäußert. sie mögen sich ihren Teil denken, trennen jedoch priv. und berufliches und respektieren meine gute Arbeit.

Ich habe nun nicht jede Seite hier gelesen aber die letzten Post waren ja auch realtiv allgemeine Tipps. Vielleicht würde es sich ja lohnen, aus diesem Thread einen Thread über allgemeine Probleme im Beruf mit Tattoos/ Piercings zu machen und nicht nur in bezug auf das aktuelle Beispiel.

Könnte mir vorstellen, dass mehrere damit Probleme haben und/oder nicht wissen wie sie damit am besten umgehen sollten. Gerade Berufsanfänger.

Gruß, santa
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Re: Tattoos im Kindergarten:-/

Beitragvon hisk » 18.08.2011 12:07

ich habe den Eindruck, daß es (auch) immer noch einen Unterschied macht, ob Mann oder Frau tätowiert ist.... und viele bei einem Mann halt nicht den Mund aufbekommen... :roll:
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Re: Tattoos im Kindergarten:-/

Beitragvon santazero » 18.08.2011 12:22

ja das spielt sicherlihc auch eine Rolle. Bei Frauen erwartet man wahrscheinlich keine Tattoos und wenn schon welche, dann meist nur Blümchen, Sterne etc. an Stellen die man verdecken kann.

Wenn Frauen dann großflächige oder andere Tattoos haben gucken viele doof, finden es unpassend etc.
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Re: Tattoos im Kindergarten:-/

Beitragvon rotbaer » 20.08.2011 8:36

So jetzt will ich auch mal meinen Senf dazugeben.

Sicher kann ich alle diejenigen verstehen die sagen, ein Tattoo ist eine persönliche Sache, da hat keiner was drin zu Suchen, es hat nichts mit der professionellen Leistungsfähigkeit zu tun usw...Jeder will seine Individualität schließlich ausleben.

Es gilt aber auch:
a) Ein Tattoo ist eine Form von Kommunikation. Im Falle eines sichtbaren Tattoos eine Kommunikation, die dem Gegenüber ungefragt aufgezwungen wird. Das führt zwangsläufig zu einer Auseinandersetzung mit dem Thema (und der dazugehörigen Person) und zu einer entweder positiven oder negativen Reaktion.
Der Argumentation halber stelle man sich mal vor, man würde irgendwelchen Kunden, Geschäftspartnern, Vorgesetzten ungefragt und sofort die persönliche Meinung über irgendwelche "off topics" ins Gesicht tröten. (Moin Chef, ich steh auf dicke Möpse !) (Hier sind natürlich nur die Hunde gemeint.) :D

b)Im Allgemeinen wird als höfliches Verhalten dasjenige erkannt, welches am wenigsten "Reibung" zwischen den Menschen verursacht.(Hat sich als evolutionär vorteilhaft erwiesen.) Fast alle gesellschaftlichen Standards orientieren sich an Werten wie Zurückhaltung und Affektkontrolle. Ein daran ausgerichtetes Verhalten wird auch insbesondere von Führungskräften, oder solchen mit Vorbildfunktion erwartet.

Daher kann man m.E. mit Fug und Recht die Frage stellen, ob ein sichtbares Tattoo im geschäftlichen Umfeld professionelle Qualitäten erkennen lässt.(Zumindest lässt es eine gewisse Ahnungslosigkeit darüber erkennen, was in kommunikationstheoretischer Hinsicht passiert wenn Skulls, Pin ups Arschgeweihe oder Chinastempel exhibitioniert werden.)
Und bevor jetzt jemand fragt, ja ich habe Tattoos (große) und, nein sie sind nicht sichtbar (jedenfalls nicht wenn ich mein T Shirt anhabe).

Grüße Rotbaer (auf den jetzt wahrscheinlich alle einschlagen werden :( ..)
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Re: Tattoos im Kindergarten:-/

Beitragvon santazero » 20.08.2011 9:34

Rotbaer du hast mit deiner Aussage recht. Aber mittlerweile leben wir doch in einer Gesellschaft, in der doch ein beachtlicher Teil der Menschen tätowiert ist.
Und langsam sollte man sich daran gewöhnen, dass die Tattoos auch immer öfters sichtbar sind. Und wenn ich jahrelang in einem Unternehmen gute Leistung bringe, das anerkannt wird und dann nach einem sichtbaren Tattoo (welchem Motiv auch immer) anders behandelt werde finde ich das nicht ok.
Derjenige muss es privat nicht mögen, aber mich deshalb beruflich nicht anders behandeln. Gute Kollegen / Vorgesetzte können soetwas zum Glück trennen.

Das man dem gegenüber das tattoo "aufdrängt" stimmt, aber man muss ja nicht hingucken sag ich jetzt mal. und es dem gegenüber auch nicht unter die nase halten.

Beim ersteindruck ist es was anderes. da bin ich auch dafür, dass man seine Tattoos verdeckt, solange bis der gegenüber von einem überzeugt ist. Meine Tätowierungen sieht man zum Teil wenn ich kurzärmlig trage (was täglich im OP der fall ist ^^) und am anfang hab ich versucht es zu verstecken. Dämonen, Teufel etc. kommen nicht so gut an in nem katholischem Haus dachte ich mir. GIng natürlich nicht lange gut und widererwarten kam nicht 1 negatives Feedback. Im Gegenteil. Selbst die Gurke wird regelmäßig für toll befunden.

Bei Vorstellungsgesprächen ist es natürlich etwas anderes (leider). Da verdecke ich sie auch. Der Ersteindruck zählt halt.
Aber nicht weil ich mich dafür schäme o.ä. sondern weil ich nicht weiß wie mein Gegenüber damit umgeht und ich nunmal etwas von ihm möchte und nicht umgekehrt.

Irgendwann kommt hoffentlich die Zeit, dass es total egal ist ob und wo man tätowiert ist und nur die Leistung zählt. aber soweit sind wir ja leider noch nicht.

Gruß, santa
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Re: Tattoos im Kindergarten:-/

Beitragvon hisk » 20.08.2011 9:50

Rotbaer, einschlagen? warum...? das ist doch viel dran... so ist es ja halt (noch)..... ich überleg mir auch wo ich kurzärmelig hingehe.... und wohin eben nicht...

santazero hat geschrieben:Irgendwann kommt hoffentlich die Zeit, dass es total egal ist ob und wo man tätowiert ist und nur die Leistung zählt. aber soweit sind wir ja leider noch nicht.


jo - hoffen wir mal....
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Re: Tattoos im Kindergarten:-/

Beitragvon rotbaer » 20.08.2011 10:21

@santa
Da beschreibst Du eine wünschenswerte gesellschaftliche Utopie..
(und schön das Du so tolerante Kollegen hast, und Dich so zeigen kannst wie Du bist.)


Wenn man sich Verhaltensstandards anschaut, stellt man fest das Verhalten situationsabhängig und gruppenspezifisch kodifiziert und ritualisiert ist. Das betrifft die sogenannte "bürgerliche" Gesellschaft aber auch Untergruppen (Freimaurer, Freibeuter, Burschenschaftler, Motorradclubs...) jede hat eine Art "corporate behaviour". Das hat den Sinn, eben individuelle Ausprägungen zugunsten eines gewünschten Gruppenverhaltens zu eliminieren. Aber auch für bestimmte Situationen gibt es "Standards" (Bewerbung, Beerdigung..)

Diese Mechanismen haben sich etabliert weil es sich in der Entwicklung der Menschheit als vorteilhaft erwiesen hat Gruppenbildung zu stärken, da in Gruppen organisierte Individuen gegenüber Einzelindividuen einen Selektionsvorteil besitzen.
Aufgrund dieser Mechanismen glaube ich nicht das ein "abweichendes Äußeres" was zudem noch individuell geprägt ist, wirklich hilft um z.B. in der Gruppe "Firma" bei Bedarf nicht angefeindet zu werden. Es sei denn Du arbeitest irgendwo, wo alle tätowiert sind.(Da hat dann ein "nackiger" ein Problem.)
Da stehen schlichtweg ein paar tausend Jahre evolutionäre Erfahrung dazwischen. (Aus demselben Grund ist es ja auch so schwierig oder fast unmöglich mit anderen dummen Vorurteilen aufzuräumen.)

Gruß Rotbaer
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Re: Tattoos im Kindergarten:-/

Beitragvon santazero » 20.08.2011 10:50

Bis jetzt bin ich ja auch nur an den Oberarmen tätowiert und kann es halb verdecken auf der Arbeit. Aber jeder kennt sie halt. und sie sind halb sichtbar.

Jedoch kommt in den nächsten MOnaten der Moment, wo es nicht mehr zu verdecken geht und dann werde ich sehen was meine Vorgesetzten dazu sagen. Ich habe es ihnen bis jetzt noch nicht mitgeteilt und werde es auch nicht machen, da ich für so etwas auch nicht um erlaubnis fragen werde. soweit kommt es noch. Das ist meine Persönliche Angelegenheit.

Man hat mir für nächstes Jahr auch eine Weiterbildung für eine Art Führungsposition angeboten.
Ob ich diese noch bekomme wenn man meine neuen Tätowierungen sieht weiß ich ehrlich gesagt nicht. Ich bin aber auch nicht scharf auf diese Position, die wurde mir angeboten, nicht umgekehrt. Von alleine hätte ich mich darauf nicht beworben. wäre ein Verlust den ich verkraften könnte.

Sollte es soweit kommen, dass ich wegen meiner Tätowierung am Unterarm dann schlechter behandelt werde als es jetzt der Fall ist, werde ich meine Konsequenzen daraus ziehen. Ich habe das Glück, in einem Job zu arbeiten in dem es Deutschlandweit mehrere 100 offene Stellen gibt. Einen neuen Job zu finden wird nicht schwer sein. Irgendwer nimmt auch schon tätowiertes personal. Meine Leistung ist durchaus mehr als gut.

Im schlimmsten Fall muss ich die Stadt wechseln, was schade wäre, was ich aber einplane falls meine Tätowierungen nicht akzeptiert werden. wozu es aber hoffentlich nicht kommt.

Was tattoos angeht, bin ich etwas egoistisch. Mir persönlich gefällts und wenn ich mich tätowieren lassen will, dann mache ich es. ich kritisiere ja auch nicht die leute für ihre piercings, schlechte haarfarbe, frisur, brille oder sonst etwas, was mir auch jeden tag aufgedrängt wird ohne das mich jemand fragt ob ich das sehen möchte.

aber wenn alle so tollerant wären gegenüber tätowierungen wie hier im forum, dann hätten wir alle wohl keine gesellschaftlichen probleme damit :)

gruß, santa
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