A gscheida Mo mit Frau und Kind
hod Hoar am Sack und it am Grind.
(Grind: bayer. für Kopf, Anm. der Red.)
In der Arbeit weiß nur unsere Sekretärin von meinem Tattoo.
Hat ´mal eine Ecke unterm T-Shirt herausgeschaut, sie hat gefragt und ich hab´s ihr gezeigt.
Unterarme und Gesicht kämen für mich nicht in Frage.
Mag sein, daß das in der Großstadt anders ist, aber am Badeweiher von ´nem Dorf mit 600 Einwohnern als Freak-Show zu dienen ist eine interessante Erfahrung, nur bin ich dazu nicht jeden Tag aufgelegt.
Aus dem gleichen Grund nehm ich auch meine BW-Piercings (5 mm BCR) raus, wenn ich zum Baden gehe oder mal ohne T-Shirt rumrenne.
Ich hab´s meistens dick, wenn ich angestarrt werde wie ein Alien.
Für Outings sorgen schon unsere Kinder: Das soll ein Tattoo sein? Das ist doch läppisch, mußt mal das von Papa sehen.
Unsere Ehe funktioniert seit 16 Jahren tadellos. (Naja, zwischendrin kracht´s mal, aber dann is wieder gut, wie überall halt

)
Meine Frau lässt sich seit 10 Jahren ziemlich regelmässig tätowieren, ist also für ländliche oberbayerische Verhältnisse ziemlich heftig bunt.
Unsere Kumpels wissen alle davon, die Reaktionen gehen von Begeisterung bis "Du spinnst doch komplett."
Interessant ist nur, daß gerade die, bei denen man am wenigsten damit gerechnet hat, das meiste Interesse zeigen.
Ein paar haben sich sogar schon mit dem Virus angesteckt.
Das zeigt, daß Umgang mit Tätowierten doch gefährlich ist.
Sch..., ich muß wieder in´Stall, bin sauspät dran.
Grüße und bis demnächst mal wieder.
Bleibe im Land und wehre dich täglich.