Wie würdet ihr gegen scratcher vorgehen

Allgemeines zum Thema Tattoo

Moderatoren: MartiAri, BassSultan

Beitragvon Bärnd » 30.01.2009 8:10

Mir ist es unerklärlich in Zeiten vom Internet und Zeitungen , dass viele noch mit Gurken ankommen und zu Scratchern gehen . Ich denke wenn man 2-3 mal die selbe Person berät und die Leute dann trotzdem meinten Geiz ist geil , so ist denen nicht zu helfen und das fördert ja automatisch die Scratcher leider . Wenn die Leute aufgeklärt wären wie man sich einigermasen informiert über Inker und die technischen Möglichkeiten von Tattoowierungen hätten die Scratcher doch eine viel kleinere Plattform . Aber wie sagt man ... "jeden Tag steht ein dummer auf irgendwo". Mehr als im Bekanntenkreis seine Erfahrungen weiter geben , die man bisher gemacht hat geht leider nicht . Ich konnte schon 2-3 Leute in meinem Bekanntenkreis vor schlimmeren bewahren dank des Forums aber wie man das handhaben soll das ein Scratcher aufhört ist doch recht schwer wie ich finde . Man kann nur versuchen die Leute wach zu rütteln sich anständig zu informieren .
Als gutes Beispiel wie schwer das ist fällt mir immer wieder was aus der zwischmenschlichen Beziehung ein . In Zeiten von Aids und Schwangerschaften sowie der Bravo und etlichen Ratgebern usw gibt es noch Teenies die meinten beim 1. Mal kann man nicht schwanger werden geschweige denn Krankheiten sich einholen . Trotz enormer Beratungen passiert sowas und das nicht zu knapp.
So wird es auch immer wieder Leute geben die zu Scratchern gehen und denen somit eine Plattform bieten .
Jammer Nicht - Ruder !
Benutzeravatar
Bärnd
 
Beiträge: 1719
Registriert: 05.08.2007 19:31
Wohnort: Hessen - Germany

Beitragvon Loreleytattoo » 30.01.2009 8:31

Puuuh
Hab das Teil hier mal überflogen. Zum genaueren lesen fehlt mir heute morgen die Kraft. :?
Erstmal topic:
Aufklärung tut Not. Nur erreicht man dies in den aller seltensten Fällen. Wer erst mal den Sparmodus eingeschaltet hat, schaltet diesen auch so schnell nicht wieder aus. Das einzige was bei den meisten wirklich hilft ist die Selbsterfahrung. Leider ist es dann ja auch schon zu spät.
Offtopic:
Ich verherrliche weder Gewalt noch Selbstjustiz. Neige eigentlich auch nicht dazu, verbal ausfallend ausfallend zu werden.
Und trotzdem gibt es Situationen (sehr sehr selten), in denen ein Mann/Frau tun muss wonach ihr/ihm gerade der Sinn steht. Ungeachtet der Folgen. Denn es ist ganz einfach ein befreiendes Gefühl, welches einem kein Rechtsverdreher oder Richter geben kann.
Zu Kittys Argumentation: (Frauen und Kinder) Ich habe selbst 2 Kinder. Und eins weiß ich jetzt schon. Wenn sich an diesen irgend jemand vergreifen würde, der sollte sich warm anziehen. Vorausgesetzt ich bekomme ihn zwischen die Finger. Egal ob ich mich da strafbar mache oder nicht. Egal ob Vorsatz oder Notwehr oder Affekt.
Schönen Tach noch.
Egal wie tief man die Messlatte des geistigen Verstandes eines Menschen legt, es gibt jeden Tag aufs neue jemanden, der bequem darunter durchlaufen kann!
Benutzeravatar
Loreleytattoo
Professional
 
Beiträge: 1171
Registriert: 28.09.2007 5:45
Wohnort: Nochern

Beitragvon Phoenix » 30.01.2009 8:41

AA mich juckt garnichts.
Ausser diskussionen die sich im kreis drehen und zu nichts führen.
Gerade von dir würde ich mir eher erhoffen das du auflisstest was gesetzlich möglich ist, welche beweise dafür erforderlich sind um den tatbestand nach zu weisen. Offtmals fehlen klägern ja aus unwissenheit beweise oder machen fehler die nacher vor gericht sich zum nachteil auswirken.
Von daher fänd ich einen ausstieg von dir blöd.

Also, mal sehen ob hier noch was bei raus kommt!
der Phoenix
Benutzeravatar
Phoenix
 
Beiträge: 13797
Registriert: 19.09.2002 14:31
Wohnort: NRW

Beitragvon thINK » 30.01.2009 10:59

Es gab schon immer Scratcher, es gibt sie immer noch und es wird sie IMMER geben! UND...sie werden ihre Kunden haben. Daran wird keiner von uns etwas ändern - weder mit juristischen Mitteln, noch mit Gewalt. Das ist traurig, aber eine Tatsache.
Warum?
- ganz einfach: Weil das menschliche Individuum immer die Möglichkeit in betracht zieht, schlauer zu sein als alle anderen. Das Trifft sowohl auf den Scratcher zu - der glaubt er ist schlauer wenn er daheim tätowiert, keine Steuern zahlt und Hygiene eher als Vorschlag betrachte - als auch auf den Kunden - der glaubt es ist nicht notwendig für eine lebenslange Veränderung Zeit zu investieren, um sich vorzubereiten, Wartezeiten in Kauf zu nehmen oder einen angemessenen Preis zu zahlen. Was beiden fehlt ist WISSEN.
Denn würde der Scratcher wissen, das seine Tattoos viel besser werden würden wenn er eine Ausbildung machen würde und sein Gewissen nicht belastet werden würde da sich niemand eine Infektion bei ihm holen könnte... vielleicht würde er sein Handeln ändern, sein ganzes Leben auf seinen Beruf ausrichten und sein Gewerbe anmelden?
Sicherlich würde sich aber der Kunde nicht mehr mit fadenscheinigen Erklärungen ala: "Bei mir in de Küsche is et so sauber, da kann nix basiern" zufrieden geben. Außerdem würde er den Qualitätsunterschied feststellen und ihm würde sogar unter Umständen der angemessene Preis einleuchten.
Stellt sich also die Frage: wie kommen Scratcher und Scratcherkunde an dieses Wissen?
Antwort: Gar nicht, da sie es gar nicht wollen. Ansonsten währen sie schon längst auf dieser Seite hier gelandet (die findet man bei Googel sehr schnell) und hätten sich vorher informiert - da sie aber glauben schlauer als der Rest der Nation zu sein, sehen sie hierin keine Notwendigkeit.

Was also mit Sratchern machen?
Als Tätowierer mach ich persönlich da gar nix. Die Opfer kommen meist selber recht schnell drauf das der Gang zu dem vermeindlichen Dumpingstecher zuhause ein Griff ins WC war. Wenn nicht, ists mir auch egal - ich muss ja mit dem Scheiß auf der Haut nicht durchs Leben laufen. Und wenn der Kunde mit (s)einer Gurke zufrieden ist - warum sollte ich meine Lebenszeit dafür verschwenden um ihm klar zu machen wie kacke sein Tattoo ist?

Was kann der Kunde machen?
Ganz einfach, NICHT HINGEHEN! Ich bin jetzt juristisch nicht so versiert, wie verschiedene andere hier im Forum. Aber wenn ich als Endverbraucher wissentlich einen "Schwarzarbeiter" beschäftige mache ich mich, soweit ich weiß auch strafbar? (sollte dies nicht der Fall sein, lasse ich mich gerne eines besseren belehren)
Wenn das Kind in den Brunnen gefallen ist, brauch man auch nicht mehr rumheulen von wegen: Buhuhu....das ist gar nicht so toll.....huhuhu..... mir hat keiner gesagt wie ich mich um das Tattoo kümmern soll.... schluchz*

Was können wir tun? Aufklären BEVOR es zu spät ist. Mehr als das bleibt uns nicht übrig.
Tätowieren ist ein (Kunst-)Handwerk, das aus dem "Untergrund" der Gesellschaft kommt, und es erst in den vergangenen 20 Jahren geschafft hat sich so langsam in die Welt der "Normalen" einzugliedern. Ich will hier keine Lanze für Scratcher brechen, aber ich glaube das hier die Nachfrage das Angebot regelt. Solange es "Tattooschnäppchenjäger" gibt die sich für schlauer als der Rest der Welt halten, wird es Hobbyinker geben, die dieses Bedürfnis befriedigen werden!
Egal ob man jetzt dem ein oder anderen die Hände bricht - oder ihm den Amtsschimmel auf den Hals hetzt... für jeden Scratcher der verschwindet, taucht mindestens ein neuer auf!

angemeldeter offizieller Gruß
thINK
Bild
Wer fragt, ist manchmal ein Narr für fünf Minuten. Wer nicht fragt, bleibt ein Narr für immer.
Adolf v. Menzel
Benutzeravatar
thINK
Professional
 
Beiträge: 1937
Registriert: 19.04.2007 13:17
Wohnort: Bad Wörishofen

Beitragvon Macavity » 30.01.2009 11:47

Ich seh das ähnlich wie Bärnd... für mich ist es - mittlerweile - auch völlig unverständlich, wie man überhaupt zum "Inker nebenan" gehen kann und sich ne Gurke abholt. Ich selbst hab zwei davon... die sind aber mittlerweile schon acht Jahre alt und auch wenn es natürlich schon vor acht Jahren die Möglichkeit gab, sich zu informieren, war ich damals einfach jung (jünger) und hab mir keine Gedanken drüber gemacht - mein Pech im Nachhinein und ich ärger mich relativ oft. Was hab' ich draus gelernt? Keine Schnellschuss-Tattoos mehr und vor allem: vorher informieren, was geht, wo es geht und zur Not fährt man eben mal weiter, als nur kurz in den nächsten Ort. Was ich tue? Leute um mich herum, die mit Tattoos liebäugeln beraten, bzw ihnen sagen, wo sie sich vielleicht mal umgucken sollten. Mehr geht halt leider einfach nicht - wie hier auch schon angesprochen.
Niemand von uns kann in der Hinsicht die ganze Welt verbessern, aber wenn jeder von uns in seinem Umkreis ein bisschen "Aufklärungsarbeit" leistet, ist das sicher nicht das Ende von Scratchern, aber zumindest hat eben dieser den ein oder anderen Kunden weniger.
Und ganz ehrlich - wer sich heutzutage nicht besser informiert und den "bequemeren" Weg geht, der ist schlichtweg selbst Schuld, so traurig das ist.
Benutzeravatar
Macavity
 
Beiträge: 1766
Registriert: 14.12.2007 13:48
Wohnort: Tirol

Beitragvon tspeedy3 » 30.01.2009 12:46

Auch wenn ich "nur" Jurist aus Österreich bin möchte ich zum eigentlichen Thema was beitragen: Die Möglichkeiten sich an Behörden zu wenden (Finanzamt, Gewerbebehörde etc.) wurden schon erwähnt. Ich würde mir aber davon nicht all zu viel erhoffen. Denkt mal daran wieviele Unselbständigen ohne Gewerbeschein am Bau "pfuschen", Autos reparieren etc. Auch dadurch entgehen der öffentlichen Hand und Unternehmen Unsummen. Trotzdem gibt es diese Schattenwirtschaft.
Auf eine Möglichkeit möchte ich hinweisen die noch nicht erwähte wurde: Man kann gegen den Scratcher eine Klage wegen einem Wettbewerbsverstoß einbringen. Sowohl in Deutschalnd als auch in Österreich verstößt eine Tätigkeit ohne den erforderlichen Gewerbeschein gegen das UWG (Gesetz gegen unlauteren Wettbewerb). Um hier Erfolg zu haben braucht man aber den Nachweis dass der Betreffende tatsächlich tätig wurde - zb durch schriftliche Aussagen ehemaliger "Kunden". Nachdem ein solches Verfahren mehrere Tausend EUR an Kosten verursacht wird das für den Scratcher auch teuer.
ABER: Einen Haken hat die Sache. Wenn nämlich der Scratcher nicht zahlen kann dann bleibt man wieder auf den Kosten sitzen und steht vor dem nächsten Problem: Wie bekommt man auf legalem Weg - also ohne Anheurung von Mafia-Geldeintreibern - das Geld herein ? Aber das ist wieder ein anderes Thema.......
tspeedy3
 
Beiträge: 24
Registriert: 18.07.2008 20:12

Beitragvon Alois » 30.01.2009 15:18

Das heißt, der "kurze, direkte Weg" ist unter Umständen billiger...? :wink:
Alois
Professional
 
Beiträge: 1328
Registriert: 22.11.2007 20:54

Beitragvon DerMolf » 30.01.2009 16:41

der "kurze, direkte Weg"


Ein Schelm, wer Böses dabei denkt... :mrgreen:
Benutzeravatar
DerMolf
 
Beiträge: 421
Registriert: 15.07.2007 23:38
Wohnort: Reichshof

Beitragvon upsidedown » 30.01.2009 17:04

Die Grundlage der Existenz von Scratchern, sind Menschen die über kein oder nicht ausreichendes ästhetisches Verständnis verfügen. Das ist im Prinzip eben auch nicht tragisch. Dieses Verständnis wächst mit der Auseinandersetzung mit der Materie. Wie unzählig oft hatten wir hier Tattoovorstellungen von Leuten, die nicht nur nicht erkannten, dass das Motiv unsauber gestochen war, sondern auch nicht, dass es schlecht umgesetzt, in der Vorlage gar mieserabel war? Wieviele Leute hatten wir schon, die dachten, dass ein Tattoo einfach nur durch "a bisserl Nachstechen" zu Brenner wird? Und dann denkt Euch an die Anzahl der Fälle ein Vielfaches an Dunkelziffer. Wieviele Leute habt Ihr da draußen schon rumrennen sehen, nicht nur mit Tattoos die einfach technisch veraltet sind, sondern mit echt miesem Schrott? Ich seh ständig welche.

Man muss den Menschen vielleicht zugestehen, dass sie sich eben nicht so umfänglich mit der Materie auseinandersetzen wollen wie wir. Und dabei kommen eben leider solche Unfälle heraus. Aufklärung alleine reicht eben nicht. Und Gütesiegel sind, wie in jeder anderen Branche nicht immer oder oft nichts wert. Und Aufklärung erreicht eben nicht die breite Masse, das aber müsste sie. Die heutigen Medien geben auf solche Ansprüche einen Scheiß.

"In den Zeiten von Internet und Medien" verbessert sich für jene, die nicht sehen was sie sehen sollten, leider nichts. Man kann suchen, man muss nur wissen wonach. Und eben daran hapert es ja bei jenen. Hier dreht sich das Problem im Kreis.

Mir tun die Opfer oft leid, ehrlicherweise manchmal auch nicht.

editet- off topic entfernt-phoenix
Benutzeravatar
upsidedown
 
Beiträge: 3679
Registriert: 04.07.2007 18:50

Beitragvon tattoogermane » 30.01.2009 21:05

sorry, ot:

danke boris. für deine beiträge, für den eisernen willen und dein durchhltevermögen im kampf für die in ihrer parallelwelt lebenden, asozialen, unkundigen elemente.

du bist mein held!



ot:
da wurde wohl mittlerweile fast alles gesagt.
tattoogermane
Professional
 
Beiträge: 6273
Registriert: 19.11.2002 21:37

Beitragvon Panda » 31.01.2009 0:12

Macavity hat geschrieben: für mich ist es - mittlerweile - auch völlig unverständlich, wie man überhaupt zum "Inker nebenan" gehen kann und sich ne Gurke abholt.


Ich weiß schon woher das kommt :0 Wenn ich in ne Bar geh und jemand meine Farbe sieht, bekomme ich manchmal ein oder zweimal am Abend von selbsternannten Babywindel-Stechern (und nicht zu vergessen auch die Zahl der weiblichen Exemplare ist steigend hoch) ne Visitenkarte zugesteckt mit dem Hinweis ich soll doch mal vorbei schauen, weil der ganz geiles Zeug macht. Eigentlich schon ne echte Beleidigung für mich...Bild
Panda
 
Beiträge: 8363
Registriert: 10.02.2006 5:37

Beitragvon Brane » 31.01.2009 0:28

mein vater hat mir mal auch eine gescheuert
Benutzeravatar
Brane
 
Beiträge: 257
Registriert: 30.10.2008 23:19

Beitragvon Teehoernchen » 31.01.2009 16:21

Und Brane? Haste ihn auch brav angezeigt? :0 :p
Rabimmel Rabammel Rabumm
Teehoernchen
 
Beiträge: 592
Registriert: 10.10.2007 13:45

Beitragvon K-ink-Man » 01.02.2009 15:27

Habe gerade ein Exemplar mit Webseite gefunden:
http://sunnytattoo.oyla14.de/cgi-bin/hpm_homepage.cgi

Sogar mit Videos.
Wenn man sich dazu das ultimative Standard-Argument "Ihr habt ja nur alle Angst vor Konkurrenz!!!" vor Augen hält, dass immer kommt, wenn man was zu denen sagt...
Ja alles klar. Volker vom BVTC in Würzburg schlottert bestimmt vor Angst ob dieses begnadeten Talents.

Was kann man machen: Utopisch, aber sehr befriedigend wäre es, wenn keiner mehr ein CoverUp von solchen Sachen annehmen/machen würde sondern mit den Worten "Du hast dich aus der Menge der Angebote genau dafür entschieden. Du wusstest, dass ein Tattoo für immer ist" ablehnt.
Das könnte die Menschen über eine bestimmte Zeit hinweg vielleicht etwas sensibilisieren.

Gut wäre es auch, wenn es ein anerkannter Ausbildungsberuf werden würde.
Oder wenigstens eine Zugangsprüfung wie bei den Heilpraktikern geben würde.
Und dann Arbeitsmaterial tatsächlich nur noch an Fachpersonal verkauft werden würde....
Benutzeravatar
K-ink-Man
Professional
 
Beiträge: 1124
Registriert: 27.07.2006 12:18
Wohnort: Göttingen

Beitragvon Lenchen » 01.02.2009 18:02

Ach du heilige Scheiße!!! Und der glaubt allen ernstes, daß andere Tätowierer Angst wegen Konkurrenz haben????

Find ich geil, den Schmetterling aus der Tattoo-Galerie (3,tes Bild), den hab ich auch:
Dateianhänge
Bild 216.jpg
Bild 216.jpg (42.91 KiB) 2854-mal betrachtet
Liebe Grüße
Elena
Lenchen
 
Beiträge: 422
Registriert: 13.01.2008 16:31

VorherigeNächste

Zurück zu Tattoo

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 0 Gäste