Was sagt Euer Arbeitgeber zu den Tat2s - und was die lieben Kollegen/Kolleginnen?

Allgemeines zum Thema Tattoo

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Beitragvon Rosenrot » 31.05.2008 21:32

haha, na toll, ich hab mir solche Mühe gegeben. :D

Also für mich macht das total Sinn. Meine Chefs sind Idioten und denen zeig ich meine Tätowierung nicht weil die mir zu wichtig ist als dass ich sie irgendwelchen Deppen unter die Nase halte. Daher gehört das Tattoo nicht in die Arbeit und daher find ich Tattooherzeigen in der Arbeit (für mich) unprofessionell.

Klingt das jetzt logischer?

(Muss dazu sagen, meine "Logik" ist eine Sache für sich. :mrgreen:)
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Beitragvon Herger » 31.05.2008 21:50

och, ich find das hast du schon schön erklärt...

*lässt das mal als 'kreative logik' durchgehen*

:mrgreen:
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Beitragvon Rosenrot » 31.05.2008 21:57

siehst Du, macht doch Sinn. ;)

Das gefällt mir, "kreative logik", das ist noch besser als normale logik. :D
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Beitragvon Rabzor1980 » 01.06.2008 1:31

Hallo zusammen,

ich fahre für ein Transportunternehmen und habe somit viel mit Kunden zu tun (egal ob nun Privat- oder Geschäftskunden). Mittlerweile zähle ich 2 Tattoos (1x Half-Sleeve und eins auf den anderen Oberarm) und 9 Piercings im Gesicht/Ohrbereich (Helix, Industrial, Labret, Septum, Nostril....* hehe *).

Als ich bei einem Transportunternehmen anfing, hatte ich weder Piercings noch Tattoos (wobei der Wunsch immer da war). Ohne zu Fragen (und weil mein Wunsch stets stärker wurde), wagte ich den Schritt und mein erstes Tattoo sowie Piercing wurde gestochen. Mein Chef zeigte sich mehr Interessiert als ?Verärgert? (?Zeig mal ! Ui, sieht klasse aus !?) und meine Kunden haben (wohl unbewusst) auf mein Piercing gestarrt (Tattoo war ja durch meine Shirt verdeckt) ? wahrscheinlich weil es ?Neu? für sie war, so etwas an mir zu sehen. Im späteren Verlauf meiner Karriere kam noch mein Half-Sleeve hinzu. Im Sommer war es auch zu sehen ? und die Reaktionen darauf waren von Kundenseite wie auch von Chefseite Positiv. Aus gesundheitlichen Gründen musste jedoch mein Chef die Firma dicht machen und ein anderer übernahm halt die Touren ? und trotz meiner ganzen Piercings und meinen Tattoos übernahm man mich mit :-) !

Und auch hier hab ich nun das Glück, dass man meinen Körperschmuck akzeptiert und auch nichts dagegen hat, dass ich meinen Unterarm ?verschönere? (am Dienstag ist es soweit * freu *) ! Um ganz ehrlich zu sein: ich wollte auf meine Piercings und Tattoos nicht mehr verzichten und würde dankend ablehnen, wenn man mich auffordern würde, meine Piercings aus dem Gesicht zu nehmen oder mich ganz zu vermummen. Sie sind ein Teil von mir ? entweder nimmt man mich ganz, oder gar nicht !

Liebe Grüße
Rabbi :-)
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Beitragvon Haribo » 02.06.2008 17:26

In den letzten Tagen hatte ich auf der Arbeit dann doch mal kürzere Shirts an, bei deren Ärmeln das Oberarm-Tattoo zum Teil hervorlugte...
Eine Vorgesetzte war ganz angetan und fragte, ob das eine Elfe sei...nö, ein Engel, ist ja fast dasselbe :p Frage mit mitleidigem Blick: "Tat das weh?" :mrgreen: Ähnliche Reaktionen von weiteren Kolleginnen. Die fielen aus allen Wolken, weil ich halt vorher nie kurzärmlig rumgelaufen bin und sie somit gar nicht wussten, dass ich tätowiert bin (arbeite dort ja erst seit Oktober). Aber die Frage, ob es weh tat, kam wirklich von jeder :lol:
Das Steiß-Tattoo haben auch einige schon bemerkt, aber da trauen sie sich scheinbar nicht wirklich, mir "an die Wäsche" zu gehen, hihi!
dobermann hat geschrieben:...Es ist ein tattoo was man bekommt und kein fucking baby!!!Als nächstes kommt vorberitungstrainigsturnen fürs arschgeweihtattoo oder was???...


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Tattoo in der Musikbranche

Beitragvon DarkaneTimes » 16.06.2008 17:50

Servus Leute.

Ich bin die nächsten zwei Jahre noch Schüler und werde danach aller Voraussicht nach erstmal ein Studium im Bereich Veranstaltungs/Eventmanagement/Tourmanagement machen und dann, logischerweise, in der Musikbranche arbeiten. Die halte ich persönlich aufgrund der bisherigen Erfahrungen anders denkender als irgendwelche Banken, Versicherungen oder andere Agenturen.

Die Tätowierung soll im Laufe des nächsten Jahres auf den rechten Oberarm kommen, am Oberarm/Schulteransatz anfangen und sich dann in etwa 10cm nach unten ziehen - Motiv wird ein in einen Tribal eingearbeitetes Celtic sein - muss noch genauer mit dem Tätowierer besprochen werden, da das nichts von der Stange sondern möglichst "maßgeschneidert" werden soll. Ist dann also mit einem normalen T-Shirt noch gut verdeckt.

Würde mich jetzt einfach interessieren, ob ihr womöglich schon Erfahrungen damit im Musikbusiness gemacht oder irgendwelche "Erfahrungsberichte" gehört habt - einfach was ihr dazu denkt. :)
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Beitragvon hippocampus » 22.06.2008 6:39

Na, dann will ich auch mal...

Vor zehn Jahren kam mein erstes Tattoo. Schulterblatt-Tribal - also gut verdeckt für Chefs im Einzelhandel - winzig klein (wollte wohl mal üben) und ausserdem sollte es ja nach spätestens 4 Jahren wieder weg sein (wie leicht ich doch damals vom Unmöglichen zu überzeugen war...). Das Ding hat folglich ausser mir niemanden wirklich interessiert.

Da diese Jugendsünde ja partout nicht verschwinden wollte und mittlerweile aussieht, als hätte ich auf einem Stempelkissen geschlafen (fleckig und absolut nicht mehr erkennbar...), ich aber (und da hat das Temptoo vielleicht doch einen Hauch von Daseinsberechtigung gehabt) auf den Geschmack gekommen bin, sollte es nach reiflicher Überlegung nun dieses Jahr endlich "was Richtiges" werden. Zuerst kamen da jedoch Zweifel an der Reaktion meiner besseren Hälfte - der Tintenklecks auf der Schulter wurde bisher auch in die Kategorie "Jugendsünde" gestuft und nicht weiter kommentiert. Ich entschied mich - vielleicht etwas stur und egoistisch - für die Holzhammermethode und wollte schlicht vollendete Tatsachen präsentieren.
Dann jedoch musste ich an meinen Chef denken...

Ich arbeite im Lebensmitteleinzelhandel, sprich Supermarkt. Kundenkontakt ist zwangsläufig, und das dazu noch in einem Markt mit überwiegendem Anteil älterer, konservativ-etepetetegefärbter Klientel in gehobener Lage. Schon über die doch recht dezent gepiercte Augenbraue unseres Azubis gab es Palaver seitens der Kundschaft, der hat nu keins mehr. Als kompromissfreudiger Mensch (zumindest meistens...) wollte ich natürlich keinen Stress verursachen, andererseits aber sollte meine Umwelt durchaus auch sehen können, das ich tätowiert bin. Um Ärger im Vorfeld zu vermeiden und meinen geplanten Karrierekick nicht jäh zu verhindern, habe ich dann letzte Woche meinen Chef ins Büro gezerrt, um mit ihm mal über meine Pläne zu sprechen. Wie man sich täuschen kann...

Meine "Kompromisslösung" war wie folgt geplant: Das Ekelding von vor 10 Jahren auf dem Schulterblatt sollte gecovert werden. Ausgehend von dort sollte ein Tribal (schlagt mich wenn ihr wollt) über die Schulter auf den Oberarm und evtl. auch auf die Brust entstehen, und zwar soweit, dass unter dem kurzärmeligen Diensthemd auch noch was zum Vorschein kommt. Nicht mehr, aber eben auch nicht weniger. Nun kam es zu einem relativ kurzen, aber ziemlich überraschenden Gespräch: Nachdem mein Chef, zu dem ich zugegebenermassen einen recht guten Draht habe, eingeweiht war, folgte folgende Fragekombination: "Wann hast Du den Termin? Soll ich Dich hinfahren?" Nu war ich baff. Sprachlos und völlig verwirrt. Meine Bedenken bzgl. Kundschaft zerstreute er mit seiner Einstellung: "Die müssen hier endlich auch mal kapieren, dass man heute auch Individuum sein darf, und solange du keine anstössigen Bildchen auf Dir plakatierst, sollen Sie ruhig kommen und sich beschweren. Ich verstehe auch den T. nicht, dass der sein Piercing immer noch rauslässt...". Und weiter (ich hatte gefragt, ob ich am Tag nach dem Stechen frei bzw. wenigstens Spätdienst arbeiten kann): "Das sollten wir hinbekommen. Aber wehe, man sieht nachher nix!" Mit dieser Reaktion unseres ansonsten doch ziemlich konservativen großen Meisters habe ich absolut nicht gerechnet, war deshalb mit meinen Gedanken den ganzen Tag woanders und habe deshalb gen Abend eine ganze Palette Bier in den Laden geworfen (was für eine Verschwendung...)

Es kam der Tag des Stechens, also vorgestern um genau zu sein. Leider musste Cheffe aus persönlichen Gründen sein Taxiangebot kurzfristig zurückziehen, was dann etwas problematisch für mich wurde, da ich ja irgendwie an unser Familienauto gelangen musste, OHNE die Tattooüberraschung zu versauen. Naja, ich hab es dann doch geschafft und war am späten Nachmittag dann endlich dran. Da ich mir mein Gesamtkunstwerk leider zusammensparen muss und es mir nicht in einem Rutsch leisten kann, haben wir auf dem Oberarm angefangen und das Covern des Schulterblattstempels auf den nächsten Termin verlegt, so dass ich nach einer recht schmerzarmen Stunde schon wieder fertig war. Zuhause dann der erste Lichtblick - das Tattoo löste fast überschwängliche Begeisterung aus. Eine knappe Stunde später klingelt es dann unverhofft an der Tür, und - welche Überraschung - mein Chef will sich das Ganze ansehen! Beim nächsten Termin fährt er mit, weil ihm das Ganze so gefällt und er da über eine ganz bestimmte Konsequenz für sich selber nachdenkt.

Meine Fresse, Schreibanfall... So what, mein Fazit: Ich hätte das Ganze auch dann gemacht, wenn mein Chef dagegen gewesen wäre. Da bin ich einfach stur. Mir ist es allerdings immer lieber, im Vorfeld über die Dinge zu sprechen (ausser bei meiner besseren Hälfte, da neigen wir nämlich zu endlosen Diskussionen, bei denen am Ende sowieso immer ich Recht habe :twisted: ) und dann eventuell gemeinsam nach einem Kompromiss zu suchen, mit dem beide Seiten leben können. Ich würde mir NIEMALS meine persönliche "Entfaltung" von meinem Arbeitgeber verbieten lassen, da ich aber ja zumindest finanziell von ihm abhängig bin, kann man sich ja wenigstens auf bestimmte Grenzen einigen. Wenn ich mit denen nicht zufrieden bin, weiss ich aber zumindest im Vorfeld schon, was auf mich zukommt, wenn ich am Tag eins nach dem Tattoo an meinen Arbeitsplatz zurückkomme, und damit kann ich dann immerhin etwas besser schlafen.

So, nu hab ich endlich feddisch, brauche dringend nen Kaffee und werde mich dann auf die Suche nach einer Antwort auf die Frage "Warum werde ich Sonntags um 5 Uhr wach" begeben...

Kölschen Gruß,
Christian

P.S.: Danke an dieses Forum, das mir bisher Nur-Lesendem dank SuFu mit Rat und Tat zur Seite stand!
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Beitragvon NoSelfEsteem666 » 22.06.2008 9:38

Hast Du schön geschrieben. Scheint so als ob dein Chef nen wirklich guter ist :)

Wenn du magst kannst ja dein fertiges Tattoo, im Show Your Tattoo mal zeigen
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Beitragvon hippocampus » 22.06.2008 10:57

NoSelfEsteem666 hat geschrieben:Scheint so als ob dein Chef nen wirklich guter ist :)

...wenn er mich nur nicht immer in den Spätdienst planen würde...

NoSelfEsteem666 hat geschrieben:Wenn du magst kannst ja dein fertiges Tattoo, im Show Your Tattoo mal zeigen

Werde ich tun, sobald meine Kamera aus der Werkstatt zurück ist (hat das Bad im Teich nicht vertragen). Handykamerabilder sind ja leider meistens eher abschreckend...
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Beitragvon Phoenix » 22.06.2008 11:18

Cooler cheffe, ist doch mal schön zu lesen.
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Beitragvon Calculon » 22.06.2008 11:25

Hi

wenn ich hier mal so grob durchlese, sind die meisten Cheffs ja eher positiv gesinnt. Das beruhigt mich ja schonmal ein bischen. Bin noch Student und weiß noch nicht was ich später mal machen werde. Allerdings sind in der Landwirtschaft die Leute i.d.r. sehr konservativer was Tattoos und Co anbelangt :?
Daher kommt mein erstes auch auf den Rücken, da kann ich es dann immer verdecken. Wird dann aber etwas größer und jetzt haben mich paar Freunde gut nachdenklich gestimmt. Es wär so riesig...
Aber jetzt, nach dem lesen hier bin ich schon wieder beruhigt. Es gibt auch korrekte Leute die auch mal hinter die Tattoos schauen und nicht oberflächlich urteilen.
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Beitragvon Tuempel » 22.06.2008 11:31

@hippocampus: Schreibanfall hat sich gelohnt, toller Bericht.
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Beitragvon hippocampus » 22.06.2008 11:38

@calculon: Sind denn die nachdenklich stimmenden Freunde selber tätowiert? Ich bin jetzt nicht gerade der Erfahrung reich (s.o.), aber die meisten "nackten" die ich befragt habe hielten alles, was größer war als ein Pigmentfleck für riesig. Machs bloß nicht zu klein - wenn's nachher nicht wirkt, bist DU unglücklich, und um Dich geht es ja in erster Linie. Und auf dem Rücken ist so herrlich viel Platz *weiterspar*...
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Beitragvon Calculon » 22.06.2008 11:42

Hi

natürlich ist von denen noch einer tätowiert :roll:
Die haben halt alle schiss wegen der Arbeitsstelle später. Nich das man dann den Job nicht bekommt wegen nem Tattoo etc.
Ich werd die ertsen Entwürfe mal posten.
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Beitragvon Haribo » 22.06.2008 12:25

@hippocampus: Toller und vor allem mutmachender Bericht!
In meinem Job habe ich zwar keine Probleme mit Tattoos, aber wer weiß, wo ich noch lande...
dobermann hat geschrieben:...Es ist ein tattoo was man bekommt und kein fucking baby!!!Als nächstes kommt vorberitungstrainigsturnen fürs arschgeweihtattoo oder was???...


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