politisch korrekte tätowierer

Allgemeines zum Thema Tattoo

Moderatoren: MartiAri, BassSultan

Beitragvon krischan » 15.01.2009 19:58

@yassi: richtig, voll meiner Meinung, mehr muss dazu nicht gesagt werden.
Du bist nicht dein Job! Du bist nicht das Geld auf deinem Konto! Nicht das Auto, das du fährst! Nicht der Inhalt deiner Brieftasche! Und nicht deine blöde Cargo-Hose! Du bist der singende, tanzende Abschaum der Welt.
Benutzeravatar
krischan
 
Beiträge: 223
Registriert: 15.06.2007 21:03
Wohnort: Herford

Beitragvon neid0 » 15.01.2009 20:56

yassi, da hab ich doch eine passende liedtext stelle:

ich bin nicht so scheisse tolerant, wie ihr vielleicht denkt
mir ist es nicht egal, ob ein nazi hier rumrennt
doch ein paar idioten, die gibt es überall,
damit muss man leben, akzeptants auf keinen fall
Benutzeravatar
neid0
 
Beiträge: 636
Registriert: 05.03.2008 14:23
Wohnort: 78056

Beitragvon upsidedown » 16.01.2009 0:44

fafnir hat geschrieben:Politische Korrektheit


Ehrlich gesagt, ich kann weder den Leuten aufs Maul schauen, die diesen Begriff betreiben, noch jene, die da dauernd und dauernd Gegenrede halten. Weil alle diese Deppen krallen sich diesen Begriff, basteln ihren eigenen Wichs draus und machen da ein riesen Bohei drum.

Bei "political correctness" ging es nie darum, den Inhalt zu kontrollieren, zu manipulieren oder zu verbieten. Es ging um Sprache. Es ging nicht darum zu verhindern, dass jemand die These aufbringt, dass Deutsche Bürger türkischer Herkunft mehr Straftaten verüben, sondern darum, dass er dabei von "Kanacken", "Apachen" oder "Ölaugen" spricht. Es geht darum, seine Meinung sauber zum Ausdruck zu bringen, ohne durch Wortwahl in Adjektiv oder Subjektiv emotionale Wertungen aufzustellen.

Was heute daraus gemacht wird ist für den Eimer - von beiden Seiten.

Politische korrekt zu sein bedeutet für mich, dass ich nicht bei Rechten von Faschos und bei Linken nicht von Zecken spreche. Weil in meinen Augen beides zu einer wertherabsetzenden Sicht auf einen Menschen führt.
Benutzeravatar
upsidedown
 
Beiträge: 3679
Registriert: 04.07.2007 18:50

Beitragvon Alois » 16.01.2009 8:57

Mir läuft immer ein Schauer über den Rücken, wenn Rechte "Toleranz" einfordern.
Nächstens tun das dann wohl auch Kinderschänder, oder was??

Wenn hier jeder nur "sein (ach so herrliches) Volk" bevorzugen würde, mössten wir Ösis auch verlangen, dass all die Studenten und "Fremdarbeiter" aus Germany unser Land verlassen, um Platz "für die Unseren" zu machen!
Merkt Ihr, dass das Blödsinn wäre? Wir leben in der EU mit freiem Niederlassungsrecht!
Nochmal: ich bin gegen jede Form von Extremismus, weil keine Form von Extremismus jemals etwas Gutes bewirkte.
Darum "kauf" ich aus Überzeugung nichts bei bekennenden Extremisten... :wink:
Alois
Professional
 
Beiträge: 1328
Registriert: 22.11.2007 20:54

Beitragvon Phoenix » 16.01.2009 9:37

Menschenrechte zählen dann nicht mehr....?

Dan ist ja der weg frei für selbstjustiz, Folter, Todesstrafe, Zensur,?

:roll:

Jedem seine freie entscheidung!
Aber bitte Mensch bleiben!
der Phoenix
Benutzeravatar
Phoenix
 
Beiträge: 13797
Registriert: 19.09.2002 14:31
Wohnort: NRW

Beitragvon Jules_Winnfield » 16.01.2009 9:56

@Drew
Warum ich stolz bin ein Deutscher zu sein? Schon mal was vom Wirtschaftswunder gehört? Oder von der Marke Made in Germany? Goethe? Wagner?Siemens? Bayer? Carl Zeiss? Ärzte ohne Grenzen? Oder allein die Millionen die wir jedes Jahr spenden!
Ja auch mit der Vergangenheit muss man sich auseinandersetzen, ABER man kann sie nicht ändern!!!
Soll ich jetzt ewig leugnen deutsch zu sein, oder mich krum machen vor Leuten wie dich! NEIN Ich bin stolz Deutscher zu sein!


Deutschland einig Vaterland.
Wo ist denn bitte dein Writschaftswunder?Klingelt bei dem aktuellen Thema Finanzkrise bei dir was? Weißt du das in deinem ach so tollen Land ca. 6,5 Millionen Bürgerinnen und Bürger als arm gelten? Das sind ca. 8% der deutschen Gesamtbevölkerung. Darauf kann ich einfach nicht stolz sein.
Und das kann ich mir mit Wagner, Siemens, Bayer un Co. nicht schön reden.
Die scheffeln ihr Geld und der kleine Mann hat davon gar nichts. TOlles Deutschland.

Wieso sollte ich nicht stolz auf mein Land sein. Es sind Leute wie du, die einen in die Rechte Ecke stecken wenn ma sagt "ich bin Stolz auf Deutschland"


Ich habe nicht gesagt das ich Leute die Stolz sind deutsch zu sein in die rechte Ecke stelle!
Ich habe lediglich gesagt das ICH auf Grund von der deutschen Geschichte und wegen einiger beschissen laufender Sachen(z.B. Ausländerpolitik) hier in Deutschland nicht stolz sein kann deutsch zu sein.
Zum Thema Ausländerpolitik, ich habe einen Freund aus Uganda(Afrika), der aktuell in Abscgiebehaft sitz und abgeschoben werden soll. Grund dafür, er hatte keinen gültigen Pass (Für mich nur ein Stück bürokratisches Papier). Nun muss er in ein Land zurück wo ihn Hunger und Krieg erwartet. Tolles Deutschland.

"Seit 1998 wurden von der Bundespolizei nach eigenen Angaben durchschnittlich 30.000 Menschen pro Jahr abgeschoben. Neben Österreich verhängt Deutschland als einzig weiteres Land in Europa Abschiebehaft gegen Kinder und Jugendliche. Allein in Hamburg befanden sich 2003 etwa 125 Minderjährige länger als drei Monate in Abschiebungshaft."(Quelle: Wikipedia, Wo doch alle immer nach mehr menschlichkeit schreien.)


Aber was hat Goethe einmal dazu geasgt: "Das Land, das die Fremden nicht beschützt, geht bald unter"...

...
Jules_Winnfield
 
Beiträge: 27
Registriert: 15.01.2009 9:38
Wohnort: Berlin

Beitragvon Alois » 16.01.2009 10:28

@Jules_Winnfield: BINGO!
Wenn Menschen stolz auf ihre Nationalität sind, sehe ich das noch nicht als "rechte Einstellung"-
auch, wenn es mich auch immer verwundert, wenn Menschen auf etwas stolz sind, das nicht ihrer eigenen Leistung entspricht! :wink:
(Ich bin stolz auf die Harley meines Nachbarn... :mrgreen: )

Zitat:"Dan ist ja der weg frei für selbstjustiz, Folter, Todesstrafe, Zensur,? "

Komisch- zu diesen Begriffen fiel mir zu allererst die Reichskristallnacht ein... ab da war der Weg frei für die Unterdrückung! Und: Straftaten zu "tolerieren" ist absoluter Blödsinn! Ist in D Faschismus nicht strafbar...?
Alois
Professional
 
Beiträge: 1328
Registriert: 22.11.2007 20:54

Beitragvon yassi » 16.01.2009 10:59

Phoenix hat geschrieben:Menschenrechte zählen dann nicht mehr....?
Dan ist ja der weg frei für selbstjustiz, Folter, Todesstrafe, Zensur,?
Jedem seine freie entscheidung!
Aber bitte Mensch bleiben!

von mir toleriert zu werden ist aber kein menschenrecht.
es ist auch nicht das menschenrecht eines rechten bäckers, dass ich meine semmeln bei ihm kaufe.
es ist auch nicht das menschenrecht eines rechten tätowierers, dass ich meine meinung über ihn zurückhalte oder mich von ihm tätowieren lasse.

natürlich bin ich dagegen rechte zum abschuss freizugeben, grundlos einzusperren und zu foltern. ich bin auch dagegen rechte tattoos zu verbieten. das hat hier auch keiner gefordert.

rechte haben genauso das recht auf freiheit, meinungsfreiheit etc.
aber ich hab auch das recht auf meinungsfreiheit, und das recht zu sagen, dass ich ihre meinung gefährlich und sie scheiße finde. und das recht zu kaufen wo ich will und mein geld keinen rechten zukommen zu lassen habe ich auch.

in diesem sinne - wer für alles offen ist, ist nicht ganz dicht.

noch mal an alle dir hier groß nach toleranz brüllen: erwartet ihr wirklich von mir, dass ich als halbjüdin eine meinung von menschen toleriere, die meine großeltern in vernichtungslager gesteckt haben? die einen großteil meiner familie umgebracht haben? die mich als untermensch sehen bzw. am liebsten tot sehen würden? ihr erwartet, dass ich den mördern meiner verwandtschaft den kopf tätschle à la *duzi duzi, hast zwat meine sippschaft am gewissen und willst mich am liebsten auch killen, aber hey, is ja ok, jedem seine meinung* ?

mal im ernst - habt ihr sie noch alle?!

(wer nicht glaubt, dass die heute noch so drauf sind, der möge sich mal bei thiazi zum thema juden einlesen. kotzkübel bereithalten... :roll: )
Besser große Autos als kleine Panzer
Benutzeravatar
yassi
Moderator
 
Beiträge: 3183
Registriert: 10.05.2005 13:54

Beitragvon Alois » 16.01.2009 11:13

:!:
Mir wird hier sowieso langsam klar, warum z.B. das jüdische Museum in Wien so gut überwacht und abgesichert ist...

@yassi: RESPEKT, dass Du Dich angesichts doch einiger absolut grenzwertiger Posts so lange zurückhalten konntest!!! Und- RESPEKT, dass Du dich hier drin offen zu Deiner Familiengeschichte offen bekennst! Ist grad in der heutigen Zeit nicht ungefährlich.

Ich hab jedenfalls hier drin in den letzten Tagen einiges gelernt!
Alois
Professional
 
Beiträge: 1328
Registriert: 22.11.2007 20:54

Beitragvon RatinaZ » 16.01.2009 11:16

Ich denke der Begriff stolz ist hier verkehrt, ich für mich bezeichne das eher als dankbar.

Ich bin dankbar das ich hier in Deutschland geboren wurde und Dinge geniessen kann die es woanders nicht gibt.

Schlecht reden kann man alles, aber bringts irgendwem was? :?

Deutschland hat auch positive Seiten, man muss die nur erkennen können. Aber meistens kommt das Gezeter von Menschen die nicht wissen das es in anderen Ländern richtig beschissen ist zu leben, und die mit unserer Geschichte nicht abschliessen können. Muß ich mich jetzt die nächsten 500 Jahre schämen das ich hier lebe? :roll:
Gruss Barbara Bild
Benutzeravatar
RatinaZ
 
Beiträge: 658
Registriert: 16.06.2008 21:47
Wohnort: Hürth

Beitragvon yassi » 16.01.2009 11:30

wer sagt "deutschland ist ok und ich bin froh hier zu wohnen" ist NICHT rechts. das steht überhaupt nicht zur diskussion und ist nicht das "rechts" über das wir hier diskutieren. :roll:
Besser große Autos als kleine Panzer
Benutzeravatar
yassi
Moderator
 
Beiträge: 3183
Registriert: 10.05.2005 13:54

Beitragvon Alois » 16.01.2009 11:30

Kein Mensch braucht sich für etwas zu schämen, das er NICHT getan hat! Wäre doch völliger Blödsinn...
Außer für unterlassener Hilfeleistung und fehlender Zivilcourage... :wink:
Alois
Professional
 
Beiträge: 1328
Registriert: 22.11.2007 20:54

Beitragvon yassi » 16.01.2009 12:17

nochmal zum thema familiengeschichte - hier ist meine, von der ich selbst auch erst vor kurzem erfahren habe.

großvater mütterlicherseits - polnischer jude, großmutter mütterlicherseits - österreichische jüdin. beide kamen im 3. reich ganz typisch in die entsprechenden ghettos (warschau bzw. wien) und danach in die lager. wer wo genau war weiß ich nicht, ich weiß nur dass irgendwer in majdanek war und mein großvater am schluss in auschwitz-birkenau. er überlebte, weil er musiker war und in der kz-kapelle spielte. als EINZIGER seiner famile. eltern, geschwister, tanten, onkel - alle wurden ermordet.
meine gromutter überlebte den todesmarsch aus dem kz neuengamme (soweit ich weiß war's neuengamme) - und mit ihr aus ihrer familie nur eine cousine überlebt - der rest der familie, eltern, geschwister etc., wurden ermordet.

meine großeltern lernten sich nach dem krieg kennen und beschlossen europa den rücken zu kehren und un venezuela ein neues leben anzufangen. dort heirateten sie, bekamen 3 kinder - u.a. meine mutter. mitte der 50er jahre starb mein großvater und meine mutter kehrte als alleinerziehende frau mit 3 kindern nach österreich zurück. ich habe sie nie kennengelernt, aber was ich aus erzählungen meiner schwester weiß, war es für die 3 kinder sicher nicht leicht, mit schwer traumatisierten und daher psychisch kranken eltern aufzuwachsen - denen nie die möglichkeit gegeben wurde das erlebte aufzuarbeiten.

als alleinerziehenden jüdische frau ohne hab und gut (alle juden waren ja enteignet worden und an restitution dachte keiner) war's in den 50ern in österreich nicht leicht und so kam's wie es kommen musste, die kinder konnten von meiner oma nicht ernährt werden und kamen ins heim. in dem 50er war das keine wirklich spaßige angelegenheit, v.a. als juden. außer schlägen gab's da nicht viel für meine mutter. durch diese erfahrungen wurde meine mutter depressiv - 3 beziehungen, aus denen 3 kinder hervorgingen, zerbrachen. meine ältere schwester wuchs bei einer pflegefamile auf, ich wurde - gegen den willen meiner leiblichen mutter! - zur adoption freigegeben. einzig meine kleine schwester wuchs bei der mutter auf.

und, wer hat jetzt die chuzpe mir ins gesicht zu sagen, dass das alles ja gar nicht so schlimm war und ich doch bitte nazis (und nix anderes sind leute, die mit waw sympathisieren - für die sind juden ganz explizit untermenschen) tolerieren soll?
Besser große Autos als kleine Panzer
Benutzeravatar
yassi
Moderator
 
Beiträge: 3183
Registriert: 10.05.2005 13:54

Beitragvon corvidae » 16.01.2009 12:31

und, wer hat jetzt die chuzpe mir ins gesicht zu sagen, dass das alles ja gar nicht so schlimm war und ich doch bitte nazis (und nix anderes sind leute, die mit waw sympathisieren - für die sind juden ganz explizit untermenschen) tolerieren soll?
Am Ende muss jeder selbst für sich entscheiden wie toleant er gegenüber seinen Mitmenschen ist. Genauso wie man jedem anderen das Recht einräumen sollte selbst für sich dies zu entscheiden.

Trotzdem finde ich das etwas am Thema vorbei diskutiert. Immerhin war die Frage diese: interresiert euch die politische meinung eures tätowierers oder sagt ihr "mir scheissegal was der politisch denkt,er macht hammergeile tattoos und mehr will ich nicht"oder legt ihr wert auf politisch korrekt.
Bild
Was wir sagten und schrieben, denken ja so viele. Nur wagen sie nicht, es auszusprechen. (Die Weiße Rose, 1943)

Isn't there someone else you can annoy? Friends? Family? Poisonous reptiles?
Benutzeravatar
corvidae
 
Beiträge: 3841
Registriert: 24.05.2007 10:27
Wohnort: süd-östliches Hessen / Großraum FFM

Beitragvon yassi » 16.01.2009 12:36

könntest du jemandem gegenüber tolerant sein, der dich tot sehen will? du persönlich?
Besser große Autos als kleine Panzer
Benutzeravatar
yassi
Moderator
 
Beiträge: 3183
Registriert: 10.05.2005 13:54

VorherigeNächste

Zurück zu Tattoo

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 1 Gast