Was sagt Euer Arbeitgeber zu den Tat2s - und was die lieben Kollegen/Kolleginnen?

[_Tavanic_]

Nächsten Mittwoch ist es wieder soweit...mein nächstes Köperkunstwerk steht an....Ich bin schon sehr gespannt was ihr zur Motivwahl und ausführung sagen werdet...
Aber jetzt das was mich so sehr "wurmt"...
Ich bin angehende Chirurgin und muss mir bei jedem tattoo sehr genau überlegen wo ich es hinsetze...
Zu gerne würde ich mir auch etwas auf den Unterarm oder handgelenk stechen lassen...
Womit meine späteren Job- Chancen so gut wie null stehen würden...
Es ärgert mich so...und nachvollziehen kann ich es aber auch...verdammter Mist:evil:
was denken die Menschen ?
Das eine Tätowierte Chirurgin anstatt den Blinddarm das rechte bein entfernen wird ???
Musste den Frust jetzt mal loswerden...
Ich liebe meine Arbeit...aber mann muss immer solch wahnsinnige Rücksicht nehmen...für etwas was doch langsam mal in der Gesellschaft anerkannt sein könnte !!!

[Gewitterfisch]

Ich wundere mich immer ein wenig, wenn "die Gesellschaft" als eine Art höhere Instanz dargestellt wird, der man auf Gedeih und Verderb ausgeliefert ist ... Jeder einzelne ist doch Teil der Gesellschaft und kann in gewissem Rahmen frei entscheiden, ob er sich gesellschaftlichen Normen beugen will oder eben nicht. Wenn ich mich aus bestimmten Gründen gegen meine eigentliche Überzeugung dafür entscheide, doch lieber mit dem Strom zu schwimmen, muss ich eben mit den Konsequenzen leben. Gilt andersrum genauso.
Letztendlich liegt es ausschließlich in meiner Hand und in meiner Verantwortung.
Es ist nicht so, dass man keine Wahl hätte ...

[_Tavanic_]

Man hat schon die Wahl...aber die Wahl ist beschränkt...Tätowiere ich mir den Unterarm weil ich der Überzeugung bin das es meine eigene Entscheidung ist und ich letztlich ja machen kann was ich für richtig halte gehe ich das in meinem Fall ein sehr hohe Risiko (um nicht zu sagen fast Gewissheit) ein keine stelle als Ärztin zu bekommen...!!!
Also viel Wahl bleibt mir da nicht...da überwiegt dann einfach die Vernunft eine sichere Zukunft in meiner Karriere zu haben in dem Job den ich Liebe !

[kissed]

Ich habe mitlerweile beide Arme komplett taetowiert und dennoch eine Stelle als Assistenzaerztin bekommen. Beworben habe ich mich genau ein Mal.

Natuerlich ist eine Kittel mit langen Aermeln waehrend der Visite, bei Besprechungen, ect. obligatorisch aber im OP interessiert das ehrlich und platt gesagt keine Sau. Da geht es um wichtigeres als meine Taetowierungen.

Ich habe die Erfahrung gemacht dass die dummen Sprueche eher seitens meiner Kommilitonen waehrend des Studiums kamen.

Ich will nicht sagen dass es keine Vorurteile gibt und es kann natuerlich sein dass man benachteiligt wird aber ich kann diese Erfahrung nicht teilen.

[Soulfire_Grace]

Ich arbeite als Erzieherin, zur Zeit als Kiga Leitung, und den Kids gefällt es gut;-P
Habe u.a ein Horus Auge am Unterarm, und verstecke es auch nicht....das seh ich einfach nicht ein!
Einige Eltern sind bei uns auch tätowiert...

[barakiel72]

Mein erster großer Arbeitgeber war die Bundeswehr. Dort war fast jeder meiner Kompanie tätowiert, haupstächlich Bilder, welche die Einheit/Waffengattung symbolisieren (Fallschirme, JU 52, Adler, usw.)
Aber auch dort wurde ein Unterarmtattoo nicht toleriert.

Der zweite Arbeitgeber meines erlernten Berufes (Hotelfachmann) bestand auch auf die Bedingung: Keine sichtbaren Tattoos!

Jetzt arbeite ich nicht mehr hauptsächlich im Gastbereich und meine übliche Arbeitskleidung besteht aus Anzug, Hemd und Krawatte. Dazu ist mein Arbeitgeber bezüglich Körperschmuck ein wenig aufgeschlossener eingestellt - obwohl ich denke, daß er einem Gesichtstattoo nicht zustimmen würde.
Die meisten Eindrücke und Reaktionen (positiv und negativ) kamen von Familie, Bekannten, Freunden, Nachbarn und Arbeitskollegen. Ich glaube sogar, daß mein Chef das Tattoo erst diesen Sommer zum Ersten mal gesehen hat.
Und wie schon beschrieben, fragte er nach dem Künstler und dem Grund, aber eine negative Reaktion blieb aus.

Ich weiß es gehört nicht hierher aber eine wirkliche Überraschung war ein Besuch der Wheinachtsandacht in München.

Dort wurde ich von vier anderen Gläubigen mitten in der Kirche regelrecht an den Pranger gestellt und der Vater sprang für mich erklärend in die Bresche. Er beschrieb in einem bewundertswerten Vortrag, wie schon die Kreuzritter mit gestochenem Körperbemahlungen in das heilige Land zogen.
lg

[kaybee]

lange nix gelaufen in diesem Thread, da werde ich mal ein Anektödchen bringen:

ich arbeite als medizinische Praxisassistentin und mein Chef ist ein ziemlicher Spiesser. Ansonsten cool drauf, immer einen Spruch parat , humorvoll (Engländer), aber was Tattoos und Pirecings angeht sehr konservativ.
Ich hab aber nun mal ein Backpiece von Schulter bis Arsch und im Sommer sieht man manchmal vom Drachenflügel ein paar Spitzen auf der rechten Schulter hervorblitzen, wenn ich ein ärmelloses T-Shirt trage.

Letzen Sommer hatte ich gerade einen älteren Patienten zum Verband wechseln, dreh dem so den Rücken zu, da meint der: sie, Frau B..., das stört mich aber, dass man ihr Tattoo sehen kann!
Ich (versuche höflich zu bleiben): ach ja? und warum stört sie das?
daraufhin er: weil ich jetzt das GANZE TEIL sehen will! grins grins!

Fazit: die Kunschaft hat mit den Tats echt kein Problem, die Chefs machen sich da zuviele Gedanken....

[LostSoulForever]

also meine chefs haben nie was gesagt, denen is das komplett wurscht. nehm mal an dass zumindest einer von ihnen selbst tätowiert is.
da ich aber als grafikerin in der snowboard-branche arbeite, ist das auch fast klar. meine chefs sind ja auch nicht viel älter als ich. hab aber auch in der werbeagentur davor keine probleme damit gehabt, bei einem doch eher konservativen chef. aber zum glück muss man in der kreativbranche ja offen sein hrhrhr.
und sonst bin ich grad dabei mich selbständig zu machen, sollte ich von vornherein wissen ich treffe auf eher konservative kunden, dann verdeck ichs eben. auch kein problme.

[Sabs177]

Also ich bin Auszubildende im 2. Lehrjahr, 18 Jahre jung und hab schon zwei Tattoos, eine Schwalbe über meinen rechten Ellenbogen und eine Französische Lilie mit den initalien meiner Eltern und mir am rechten inneren Oberarm. Ich lerne Industriekauffrau in einem großen Unternehmen.
Meine Tattoos sieht man jetzt nur wenn ich mit Top oder T-Shirt rumlaufe, sobald aber Kunden kommen und ich mit muss zu den Kunden- oder Lieferantengespräche zieh ich mir was an damit man sie nicht sieht, obwohl viele meiner Mitarbeiter/innen auch Tattoos haben. Tribals, Sterne, Totenköpfe, Blumen, Schriftzüge usw. Manche haben den ganzen Arm voll, bei manchen sieht man es nur wenn sie Tops anhaben.

Ich bin jetzt die erste von den Azubis die tättoowiert ist und bisher sind mehr Leute eher auf mich zugegangen und haben gesagt das sie sich auch am liebsten eins stechen lassen wollen! Kritik oder pure Intoleranz ist mir nicht entgegen gebracht worden!

Ich würd mir gerne mein ganzen Oberarm tättoowieren lassen, aber das wird erst nach meiner Lehre gemacht, bzw wenn ich 1-2 Jährchen "normal" Arbeite

Wobei ich meine Rippen/Seite schon davor mit etwas zieren will, dort kann es ja eh den Mitarbeitern egal sein da es keiner sieht!

Lg, Sabs

[serrox]

Ich war Jahrelang Soldat und habe dort alle Arten von Tattoos gesehen. Allerdings keine im Bereich: Gesicht, Hals und Unterarme.

Dementsprechend war mein erstes Tattoo am Rücken.
Das Zweite kam - vor kurzem - auf die Wade und interessiert meinen Chef daher nicht.

Heute arbeite ich meist in Jeans und T-Shirt bzw bei Kundenbesuchen in Hemd und Sakko.

Im Dezember wird mein linker Unterarm gestochen und ich mache mir da ehrlich gesagt keine grossen Gedanken. Ich will dieses Tattoo, also bin ich mir bewusst, dass ich ab jetzt bei Kundenterminen ein langärmliges Hemd trage.

Das wird mich nicht umbringen. Meine bisherigen Tattoos gefallen den Kollegen sehr gut und ich habe noch nie irgendwelche dummen Sprüche gehört, obwol in meiner Abteilung angeblich niemand ausser mir ein Tattoo hat.

[green_machine]

ich beginne nächste woche mit einem job in der immobilienbranche. tätowierungen werden versteckt, für immer.

[flht]

Ich bin 46, selbstständiger Berater und mir ist es eigentlich egal was meine "Kollegen" über meine Tattoo's sagen (die wechseln eh alle paar Monate).
Persönlich gehen meine Tattoo's bis zur "magischen" Grenze des Kurzarmhemdes. Das sieht man halt, wenn man sich streckt.
Es kommen zwar mal interessierte Nachfragen, aber in all den Jahren hat sich noch nie Jemand, arbeitstechnisch gesehen, beschwert.
Und wenn ich auf Vorstandsebene unterwegs bin, dann habe ich sowieso meist ein Langarmhemd an.

imho kommt ein komplettes Armtat nur dann in Frage, wenn ich nicht mehr arbeiten muss! Gesicht/Hals - no!

[mfux]

Ich war Jahrelang Soldat und habe dort alle Arten von Tattoos gesehen. Allerdings keine im Bereich: Gesicht, Hals und Unterarme.

Was wär da eigentlich los, als Soldat mit eben solchen Tattoos?

Und: Ich würde nie im Leben auf ein Tattoo verzichten, weils irgendwen stört. Schon gar nicht von Kollegen und Chefs. Das würd mich wahnsinnig machen.

Mfg

[Staubwolke]

Wir reden hier immer davon, dass es andere Leute stört, wenn man ein Tattoo hat.

Ich frag jetzt mal andersrum: Muss ich denn jedem sichtbar aufs Auge drücken, dass ich tätowiert bin?
Aus Sicht eines Arbeitgebers ist es doch auch so, dass der vielleicht persönlich gar nix gegen ein Tattoo hat, aber seine Mitarbeiter ja auch seine Firma oder was auch immer nach außen vertreten. Und da gibt es sicherlich viele Kunden, die eben ein Problem mit einem tätowierten Mitarbeiter haben und deswegen vielleicht gar nicht erst zu der Firma gehen. Versteht ihr, was ich meine?

[wolfpaec73]

Ja, aber was willst du damit sagen, was nicht schon dierse Male durchgekaut wurde?