Tolles Urteil!
Daß die Uniformpflicht dazu geschaffen wurde, um das Individuum in ein einheitliches Kollektiv einzugliedern ist schön und gut.
... völlig engstirnig zwar, zu glauben, daß sich die meisten Menschen damit zufrieden geben in einer einheitlichen Masse verschwinden & sich nicht durch ihr individuelles Verhalten abgrenzen, aber hey...
Die Distanz des Uniformierten zum Gefangenen soll vor Gericht oder bei der Vorführung vor Ärzten gewahrt werden.
Aha, wieder was gelernt... die Optik macht also den Unterschied!
Die Tatsache, daß der eine junge Mann ne Straftat begangen hat & der andere- ein im wahrsten Sinne des Wortes 'rechtschaffender Bürger' ist, sich nichts zu Schulden kommen lässt & jeden Morgen brav zur Arbeit geht, spielt bei der 'Abrenzung' vom tätowierten Gefangenen ne eher untergeordnete Rolle.
'Tätowierungsverbot für Gefangene' auch ein klasse Argument...
Warum gibt's das wohl?
a) aus den hygienischen Gegebenheiten im Knast
b) weil's vermutlich die Wiedereingliederung in die Gesellschaft schwieriger macht
Seh ich beides ein, aber...
Was haben die Gründe mit dem Urteil zu tun?
Nix!
Besagter Justizvollzugsbeamte wird seine Tinte eher in nem Studio außerhalb- als im Knast bekommen haben. Sprich: die entsprechenden hygienischen Umstände waren in seinem Fall wahrscheinlich gegeben; im Knast sind sie's definitiv nicht & somit kann ein Tätowierverbot dort auch durchaus berechtigt sein & sinnvoll begründet werden.
Grund b) die Wiedereingliederung: ist in manchen Berufszweigen mit Tattoos sicherlich schwieriger als ohne... aber es wird gemunkelt, daß sogar Leute im Justizvollzug, manche Ärzte und sogar Juristen tätowiert sind
...
mein Fazit: demnächst bringt wahrscheinlich ein an den Unterarmen tätowierter Justizvollzugsbeamter, der natürlich gemäß des Urteils mit nem langärmeligen Hemd bekleidet ist, einen Strafgefangenen zu nem Arzt oder Richter der seinerseits mit nem Arztkittel oder ner Robe versucht seine eigenen Tätowierungen zu verstecken um sich von dem Strafgefangenen abzugrenzen.
Jup, ich muß sagen: sinnvolle Sache dat!
Über das Argument, daß offensichtlich alle großflächigen Tätowierungen zu auffällig und grobschlächtig sind, als daß man sie mit kleineren, kunstvoll ausgestalteten und zumeist an anderen Stellen angebrachten Tätowierungen vergleichen könnte, lass ich mich jetzt nicht weiter aus, sonst...
Hmmm... obwohl:
Was eine Scheiße! 