ich habe gerade mal nen kleinen Artikel zum Thema Schmerzen gefunden, den ich letztes Jahr oder so mal zusammengeschrieben habe (ist keine Ausarbeitung, nur ein kleiner Überblick)
evtl. Interessant für die vielen "Tut das weh?"-Frager
In unserem Körper befinden sich ca. 3 Millonen Nervenzellen, die bei Verletzungen, starkem Druck oder Kontakt mit hohen / niedrigen Temperaturen einen elektrisches Signal über viele Nerven über das Rückenmark ins Gehirn gelangen, wo letztendlich der Schmerz wahrgenommen wird.
Schon im Rückenmark werden die Signale der Nerven verarbeitet, hier wird das reflexartige Zurückzucken ausgelöst, bevor wir den Schmerz richtig wahrnehmen.
Es gibt viele Arten von Schmerzen, allgemein unterscheidet man Oberflächen-, Tiefen- und Eingeweideschmerz.
Beim Tätowieren wird der Oberflächenschmerz wahrgenommen, ein ?heller?, ?brennender? oder auch ?schneidender? Schmerz.
Schmerz ist bei jeder Person anders, deshalb ist es schwierig, jemandem zu sagen, ob tätowiert werden weh tut.
Es gibt viele Leute, die sagen, dass es fast gar nicht weh getan hat, es gibt aber mindestens ebenso viele, die von der gleichen Körperstelle behaupten, dass es ihnen sehr weh tat.
Eine sehr wichtige Rolle spielt ach die Vorhersagbarkeit des Schmerzes.
Wer schon einmal versehentlich (barfuß) auf eine Biene getreten ist, weiß, dass der Stich ?überraschend? kommt und das der Schmerz einen zurückzucken lässt und man sich erschrickt.
Bei einem Tattoo weiß man genau wann der Stich kommt und kann sich vorher darauf vorbereiten bzw. sogar ablenken.
Es gibt hier verschiedene Ansichten, die einen hören Musik oder lesen etwas, die anderen Unterhalten sich mit dem Tätowierer, andere schauen genau zu was der Tätowierer so macht, aber die meißten versuchen, sich mit irgendetwas abzulenken (bewusst oder unbewusst).
Was oft automatisch passiert ist, dass man seine Muskeln anspannt, dadurch wird auch die Schmerzempfindlichkeit gehemmt, es ist aber beim Tatöwieren nicht ratsam, da man auf Dauer verspannt und nicht ruhig sitzen oder liegen kann.
Sehr interessant ist auch das Thema ?Furcht? in Zusammenhang mit dem Schmerz:
Wenn ein Mensch weis, dass ihm eine schmerzhafte Sache widerfahren wird, reagiert er instinktiv mit Furcht. Diese Furcht aktiviert div. Schutzsysteme aus dem Bereich Fight-and-Flight (Kampf und Flucht). Ist eine Flucht nicht möglich, wird die Schmerzwahrnehmung vom Körper selbst reduziert. Je präziser die Kenntnis über den zu erwartenden Schmerz, umso besser kann sich der Körper darauf einstellen und so die Schmerzempfindlichkeit senken.
Warscheinlich ist dieses Phänomen vielen vom Nachstechen bekannt.
Auch durch Stress kann Schmerz verändert werden.
Durch einen Stresssituation wird Adrenalin im Körper ausgeschüttet und die Schmerzwahrnehmung reduziert.
Bei langen Sitzungen kann es, je nach ?Schmerztyp? zu einer Desensibilisierung oder zu einer Überempfindlichkeit des Bereiches kommen. Warum es hier solch starke Unterschiede gibt, konnte ich leider nicht herausfinden.
Eine genaue Aussage wie ?die stelle tut so weh wie..? kann also nie getroffen werden, bzw. hilft dem Fragenden nicht weiter.
Allgemein kann man allerdings zusammenfassen, dass viele Menschen die Stellen über Knochen und Sehnen als sehr schmerzhaft empfinden (Fußrücken, Knie, Rippen usw.), aber auch hier gibt es div. Berichte von ?hat nicht mehr als sonst weh getan? bis zu ?hab ich gar nicht gemerkt?.