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[rotbaer]

Danke Mena für das Posting.
Hier sieht man relativ gut was ich meine. Diese Schraffen und Outlines folgen irgendwie keiner erkennbaren gestalterischen Absicht. Es würde nichts ändern wenn ein Teil höher, tiefer größer oder kleiner wäre. Das zuende gedacht heißt: es ist für die Gestaltung letzlich egal. Damit entlarvt sich das Ganze als Banal. Unabhängig von inhalt und formaler Herangehensweise oder Stil hat Kunst auch immer was von "Gestalten" einer formenden Idee oder Absicht die man lesen kann. Dies sehe ich hier nicht als erfüllt.

[upsidedown]

Ich glaub hier verwechselt so mancher sein Kunstverständnis mit seinem Geschmack, wenn er glaubt, dass auch nur "viele" anerkannte Künstler in der Erarbeitung ihrer Werke etwas mit Zielrichtung zu tun hätten. Da läuft viel über Zufall und Experimente.

Entlarvt... naja...

[rotbaer]

@mfux: mir fällt der Satiriker jetzt nicht mehr ein..aber die Frage lautete doch:
Ist das Kunst oder kann das weg?

[upsidedown]

Keine Ahnung wer das war. Hitler?

[rotbaer]

@upsidedown: zugegeben, aber die Frage lautet doch, möchte man als Experimentalplattform herumlaufen. Solche Versuche und Studien muß man nicht auf "Mensch" ausführen, Künstler aller Zeiten haben Ihre Experimente auch auf preiswerteren Materialien gemacht. Nur weil irgendwer das Etikett "Kunst" dranhängt (wer eigentlich?) muß es noch lange nicht "gut" oder gefeit vor Kritik sein.
BTW. Informel ist seit ca. 50 Jahren zuendeexperimentiert.

[Mena]

Da muß ich mal upsidedown recht geben!
Zumindest sehe ich das genauso, worin ja auch der Grund für die Sprichwörter;
" Über Kunst lässt sich Streiten" oder "Kunst liegt im Auge des Betrachters"; liegt.

Edit:

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zugegeben, aber die Frage lautet doch, möchte man als Experimentalplattform herumlaufen. Solche Versuche und Studien muß man nicht auf "Mensch" ausführen,

Was stört es Dich wenn die Menschlichen Träger freiwillig ihre Haut zur Verfügung stellen,
weil diesen vielleicht der Stil gefällt?

[rotbaer]

Ich hab ja, glaube ich, auch klargemacht das es sich um meine persönliche Sichtweise handelt.
Feel free to be different...oder so..

[upsidedown]

Ich würde mir nicht anmaßen darüber zu urteilen, ob die experimentale Lebendleinwand in diesen Fällen ausreichend reflektiert war, um diese Entscheidung für sich zu treffen.

Aber ich gehe durchaus davon aus.

[Haruhi-Chiaki]

Die Lebendleinwand ist leider nicht immer ausreichend reflektiert. Sonst würde es keine Gurken geben.

Ich würde die zuletzt gezeigten Werke nicht als Gurken einstufen, sondern eher als Experimentelle Kunst. Obwohl ich die Teile durchaus interessant finde, in meiner Haut möchte ich sowas eher nicht durch die Gegend tragen wollen. Aber wenn sich jemand dazu berufen fühlt und tatsächlich darüber intensiv (!) sinniert hat, warum nicht?


Gesendet vom Commodore 64 mit Tapatalk

[upsidedown]

Ich schrob "in diesen Fällen".

Wie "ausreichend(!)" man sinnieren muss, interessiert mich recht wenig. Weil jeder Versuch das Maß des Ausreichens zu definieren wohl scheitern muss und in der Fernbetrachtung anderer Menschen eh kein Ergebnis haben kann.

Bei mir scheitern solche Gedanken schon im Ansatz. Der Versuch, die Qualität des Denkens anderer zu beurteilen, aus der Basis der Betrachtung einer Sache, die man selber schon nach kurzem nachdenken nicht tun würde, kann nur zu einem falschen Ergebnis führen.
Und selbst dem Träger einer Gurke muss ich (leider) unterstellen, dass er in einem für sich wohl ausreichendem Maße über seine künftige Tätowierung nachgedacht hat. Denn ein großer Teil steht zu seiner Entscheidung selbst nach besserer Orientierung und vielen Jahren. Nicht nur das, es gibt sogar viele, die das was wir unter Tätowierungen verstehen für unschön oder unecht halten.

[sk8mafiaflip]

Danke rotbaer für deine ausführlichen Antworten! Und danke auch dir Mena für das andere Tattoo, ich kenne zwar seine Werke schon lange, aber ich wusste nicht, dass es schon mehrere mit der Nadelkombo gibt. Ich muss sagen, dass ich die dunkle Variante schon wesentlich ästhetischer finde (was aber auch nur mein Privatvergnügen ist). Was du ansprichst mfux kann ich nicht wirklich nachvollziehen "Kontrolle" hin oder her, viele Künstler experimentieren mit Material, Arbeitsprozessen oder Instrumenten, dem Zufall wird hier durchaus Spielraum gelassen, was die Kunst dann eher ausmacht, als sie zur "Gurke" zu degenerieren. Ich denke es ist auch müßig hier jetzt lang und breit zu diskutieren ob es jetzt Kunst, gut, schlecht oder Marketing-Gag whatever ist, das führt zu nichts, außer, dass man deutlich sieht, dass es sehr widersprüchliche Meinungen unter erfahrenen Leuten gibt
Prinzipiell fand ich das einfach mal interessant und die Leute, die zu ihm gehen, die wissen wohl auch worauf sie sich einlassen. Ob das jetzt einen Irrweg darstellt oder nicht, das lasse ich einfach mal so dahingestellt, denn ich könnte genauso Leute finden, die (Entschuldigung dass ich schon wieder dieses Beispiel bringe) Hyper(Farb)Realismus für einen solchen halten würden, oder irgend eine andere Stilrichtung und für vieles ließen sich bestimmt schlagkräftige Argumente finden. (Rotbaer hat ja auch ausdrücklich geschrieben, dass dies seine Meinung ist!) Für mich persönlich hat alles seine Daseinsberechtigung, ob's mir jetzt deshalb gefällt ist ne andere Frage...

Cheers, Flip

[rotbaer]

@Flip, fasst es gut zusammen! Am Ende ist halt jeder Jeck anders..

[Haruhi-Chiaki]

Ich schrob "in diesen Fällen".

Ich würde es jedenfalls nicht garantieren wollen, ob darüber wirklich nachgedacht wurde. Und zwar dergestalt, daß nach einiger (relativ kurzer?) Zeit vielleicht doch der Gedanke keimt, die Hautfläche für ein anderes Motiv blockiert zu haben.

Jedenfalls gibt es genügend Fälle, wo sich das Sinnieren darauf beschränkt, im Studio um die Ecke ins Vorlagenbuch zu schauen, um eine Stunde später mit einer qualitativ zweifelhaften Tätowierung aus dem Laden zu kommen. Der Prozess des überlegten Handelns beschränkte sich lediglich auf den Gedanken, daß man ein Tattoo haben wolle.

Na ja, wie dem auch sei, was wir hier machen, ist Lesen im Kaffeesatz, da vermutlich niemand hier die Träger der zuletzt gezeigten Tattoos persönlich kennt.


Gesendet vom Commodore 64 mit Tapatalk

[upsidedown]

INa ja, wie dem auch sei, was wir hier machen, ist Lesen im Kaffeesatz, da vermutlich niemand hier die Träger der zuletzt gezeigten Tattoos persönlich kennt.

Das ist der Punkt und verhält sich bei Gurkenträgern aber auch nicht anders.

[wolfpaec73]

Auch wenn der Konsens eigentlich schon gefunden wurde. Aussagen wie

Wenn das Tat schon fertig is, würd ich sagen:Gurke!!
Was soll der Mist?

"Dummfug"

Es ist in der Formgebung rein zufällig und in dieser Zufälligkeit wird es banal.

Diese Schraffen und Outlines folgen irgendwie keiner erkennbaren gestalterischen Absicht. Es würde nichts ändern wenn ein Teil höher, tiefer größer oder kleiner wäre.

lassen mich schon ein wenig an Formeln wie "Motive sind Geschmackssache" oder "Toleranz gegenüber Andersdenkenden" zweifeln.
Glaube kaum, dass hier jemand den Träger der Motive oder gar den Tätowierer gut genug kennt, um solche Aussagen treffen zu können.