Geschäfte gehen schlechter...warum??

Ihr sucht oder bietet Stellen als Tätowierer oder Piercer?

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Beitragvon renkman » 21.12.2005 21:38

für ne hygieneprüfung wäre ich da schon! und ich wäre auch für ein staatliches, freiwilliges angebot an hygienelehrgängen! aber da hört es auch auf.
und was die kontrollen angeht: hab bis letztes jahr in holland gearbeitet, gerade als das pilot-projekt für die eu-regeln angefangen hat. da haben die kontrolleure beim tätowieren zugeschaut, wie man alles macht... von wegen kreuzkontamination und so... und für groningen (wo ich war) gabs im internet nen hygiene-high-score, für alle einsehbar. da kann man sich ne scheibe von abschneiden....
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Beitragvon Gerhard » 21.12.2005 22:17

Also in Österreich hat sich mit der Einführung der neuen Gesetze einiges geändert.

Wir sind heuer Anfang des Jahres mit unserem Shop übersiedelt.
Vor Eröffnung dieses waren um die 8 Leute von der Bezirkshauptmannschaft vor Ort und haben das Geschäft nach den neuen Richtlinien kontrolliert.
Da waren angefangen vom Amtsarzt über Leute vom Arbeitnehmerschutz bis hin zu Leuten von der gewerbebehördlichen Baugenehmigung alle da.

Dabei ist meine Meinung dass zwar auf Hygiene, und die vorgeschriebenen Räumlichkeiten geschaut wird, auf das künstlerische Können aber nicht wirklich.
Das selbe ist es bei den vorgeschriebenen Gewerbeprüfungen, da wird man zwar bis ins Detail über Anatomie des Menschen, Bakteriologie, Virologie, usw. geprüft und muss unter Aufsicht eines Arztes, der Innungsmeisterin des Kosmetikgewerbes und meistens unter Beisein eines Tätowierers eine Tätowierung unter den vorgeschriebenen Bedingungen durchführen, auf künstlerisches Können wird aber nicht wirklich geschaut.

Für mich heisst das: Diese Maßnahmen halten zwar sicher viele davon ab den mühsamen Weg zum Gewerbe und zum eigenen Shop auf sich zu nehmen, aber ein Gewerbeschein und ein eigener Shop sagt nichts über das tattootechnische Können eines Tätowierers aus.
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Beitragvon tattoogermane » 21.12.2005 22:28

im grunde würde sich gar nichts ändern.

wer keinen schein kriegt, macht´s halt, wie alle anderen knallkörper jetzt auch, zu hause. preislich könnten wir dann eh bald nicht mehr mithalten. qualität spielt in moment für viele auch nicht die grosse rolle. das klientel wird sich niemals ändern. wer ein vernünftiges tattoo will, wird dafür auch einen vernünftigen preis zahlen. das problem dabei ist, dass auch diese leute immer mehr in den geldbeutel schauen müssen. sie werden sicherlich nicht zu scratchern rennen, aber das ein, oder andere tattoo wird wegen geldmangels wegfallen müssen. das wird in zukunft auch das hauptproblem sein. die leute haben einfach weniger zählbares geld in der tasche.
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Beitragvon D.D. » 21.12.2005 23:34

@renkman,

was soll das denn für eine prüfung sein?

ansonsten ist es doch hygienemäßig alles "geregelt"

und ein staatliches und freiwilliges angebot an hygienelehrgängen gibt es auch...

ich glaub ich raffe dieses sterie-ding hier garnich
oder geht es echt um schuhe ausziehen,
babys, hunde usw

es geht doch um die "gurker" die assi bilder machen oder nicht? und die würden, wenn, doch sowieso jede lücke suchen und finden (wie ich es auch schon zb mit dem einweg-zeug meinte)...
und wie der germane es schon meint würde sich gar nix ändern, ausser das "wir" evt. noch mehr kosten hätten - wegen unsinnigen prüfungen usw.

und ich will kein top sterieles tattoo - was kacke aussieht
(und natürlich auch keins mit hep-A oder so...)
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Beitragvon Pe52 » 22.12.2005 8:36

renkman hat geschrieben:ohne die freiheit einen laden aufmachen zu können, ohne daß man eine ausbildung haben muß, wäre ich heute nicht hier, und ich würde wetten 2 drittel von euch auch nicht. aber jetzt wo alle ihren arsch im trockenen haben, muß man schnell regulieren, damit keiner daher kommt und einem die butter vom brot nimmt, weil er womöglich besser ist als man selbst. das ist doch voll das mafia-gehabe. ich liebe diesen beruf, weil er einen der letzten freiräume zum arbeiten ist. die einzige regulierung die ich wünsche ist eine hygienische.
das ein meisterbrief kein qualitätssiegel sein muß sieht man auch im handwerk. der staat ist gerade dabei diesen ganzen innungs scheiß zu lockern (siehe friseure ohne meisterbrief), da müssen wir nicht noch damit anfangen. was wir brauchen sind einfach nur absolut harte hygiene-kontrollen, und zwar von personal, das sich wirklich auskennt!


Das musst du mal den Leuten erzählen,die in einem "offiziellen Studio" versaut wurden. Ich meine so versaut, dass kein cover mehr möglich ist.
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Beitragvon dobermann » 22.12.2005 14:44

@Gerhard...Kennst du vieleicht DR.patrick stalzer?Arbeitete bei coko (xxx tattoo) in wien.Bei dem hatte ich damals die piercingausbildung gemacht! Die in der kosmetik innung in wien kennen sich doch selbst alle einen dreck aus.Die
haben damals verboten das patrick bei mir als prüfer zugelassen wird weil ich ja bei ihm ausbildung machte!Da mussten die noch schnell einen arzt finden der das übernimmt! Bei der prüfung waren 2 ärzte und ein nahmhafter piercer anwesend.Erst mündliche prüfung (anatomie,hygiene) und prxis,ein piercing unter aufsicht setzen.Danach noch mündliche prüfung über piercen! beim tätowieren läuft es so viel ich weiss genauso ab.Naja und dann war ich beim (adler)gewerbeamt und da musste ich 2 jahre praxis vorweisen und dann kam mir der arsch dort noch mit unternehmerprüfung!!!!!
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Beitragvon Gerhard » 22.12.2005 17:33

@dobermann

Also das die Überprüfenden vom Tätowieren und vom Piercen nicht viel Ahnung haben (woher auch) ist mir wohl bekannt. Der Amtsarzt hat z.B. die Piercingkanülen für Tattoonadeln gehalten.
Christa (meine Freundin und Piercerin im Shop) hatte 4 Jahre bevor das Gewerbe für Piercing erlassen wurde unter "Anbringen von Körperschmuck" gearbeitet. Das war das gewerbliche Hintertürchen, da es ja eigentlich verboten war zu Piercen.
Dadurch hatte Sie nach der Gewerbeprüfung den Nachweis der Praxis. Da sie nur Schmuck verkauft der beim Piercen eingesetzt wird und keinen Handel betreibt, brauchte sie zusätzlich keine Unternehmerprüfung.

Ich für meine Person war in Österreich so ziemlich der erste mit dem jetzt vorgeschriebenem Gewerbeschein, da ich mein Gewerbe genau bei der Umstellung auf das neue Gewerbe gelöst habe und die Damen und Herren auf den zuständigen Ämtern noch keine gesetzliche Grundlage für eine Gewerbeprüfung hatten. - Glück gehabt!!!

Am schlimmsten sind die neuen Regelungen für Leute in der Szene die schon Jahre als freischaffende Künstler gearbeitet haben über 10, 20 oder mehr Jahre nichts schulisches mehr büffeln haben müssen und aufeinmal ein "Diplom" in Krankenpflege nachholen müssen um offiziell arbeiten zu können.

Wie gesagt alles ein für und wieder.
Das es aber bei der popularität des Tätowierens und bei der Vielzahl an Tätowieren und Piercern ohne hygienetechnische Kontrolle nicht mehr geht ist auch klar.
Ich denke das, wenn man dieses Handwerk ausübt man keine Probleme mit einer Überprüfung haben sollte, denn schließlich dient Hygiene nicht nur zum Schutz für den Kunden sondern auch für den Tätowierer oder Piercer.
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Beitragvon dobermann » 22.12.2005 18:05

Gerhard hat geschrieben:

Ich denke das, wenn man dieses Handwerk ausübt man keine Probleme mit einer Überprüfung haben sollte, denn schließlich dient Hygiene nicht nur zum Schutz für den Kunden sondern auch für den Tätowierer oder Piercer.


Dem schließe ich mich voll an!
Übrigens 1A studio hast du!!
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Beitragvon renkman » 22.12.2005 21:00

@ D.D : hab von staatlichen hygienelehrgängen noch nix gehört, wo gibts die denn? würd mich schon gern noch weiterbilden... hab nur mal eins vom dot mitgemacht...
mit der hygieneprüfung meinte ich eigentlich eine studioüberprüfung mit fachpersonal (und nicht die lebensmittelheinis ausm gesundheitsamt) und am liebsten auch noch mit unvoreingenommenen profitätowierern, die wissen, wo man wirklich drauf achten muß und nicht son konkurenzding am laufen haben.
@ p52 : solche leute hab ich selbst jeden tag im laden und die tun mir auch voll leid, aber um es nochmal zu wiederholen: jeder muß eigenverantwortung zeigen und es ist meiner meinung nach nicht möglich eine wirklich klare grenze zu definieren zwischen einem guten und einem schlechten tätowierer, zwischen schwarz und weiß ist auch noch ne menge grau...naja die ganz ganz miesen erkennt man schon sofort :mrgreen:
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Beitragvon Phoenix » 22.12.2005 23:41

Hallo,

ich werde das mitlerweile vieleicht überstrapazierte Zitat..

..Jeder bekommt das Tattoo das er verdient...

noch mal beleihen um mich zu dieser Thematik auch mal zu äußern.
Ich als kunde und jemand der einen arsch voll leuten mit guten wie schlechten Tattoos (manche auch beides)kennt sehe es so.

Ich als handwerker kenne "Meisterbetriebe die den lezten sch... abliefern.
Eine überreglementierung in einem Kunsthandwerk, wie der Tätowiererrei, finde ich arg überzogen.
Hygienische vorschriften finde ich wichtig.
Von mir aus mit unangemeldeten Kontrollen, Labortests und jährlichen Schuhlungen.
Jeder idiot der sich eine Grafikkarte kaufen will ist in der Lage das internet und magazine zu durch stöbern um das beste tollste schönste zu bekommen. Da verstehe ich nicht wie die selben leute wenn sie ein Tatt wollen in den nächsten street shop laufen und am liebsten gestern das fertige tattoo hätten was sie sich 10 sekunden vorher von der erst besten Vorlage an der wand ausgesucht haben.
Dass man da auf die schnauze fällt kann passieren.
Ich kenne leute denen ich gute studios empfehle und die dann zum neuen Tattooladen ums eck laufen mich beschimpfen weil ich sie zu einem halsabschneider schicke (wegen 50 euro) und dann zu mir heulen kommen weil das ding krumm und schief ist.

EHRLICH! SELBER SCHULD

Meine oma sagte schon immer Trau Schau Wem.

Und in meinem Handwerk wie auch mit sicherheit in eurer Kunst- qualität sezt sich durch.
Und die kohle sitz nicht mehr so locker, auch bei mir nicht, muss halt was sparen, NA UND! das geld trage ich trotz dem zum inker meines vertrauens......
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Beitragvon dobermann » 23.12.2005 0:37

Ja das stimmt,heut kann man sich bestens informieren (internet,tattoozeitschriften,conventions) als ich mein erstes tattoo stechen ließ gabs in wien grad mal 3 tätowierer.Naja zum glück war einer davon bernie luther :mrgreen:
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Beitragvon cat » 09.02.2006 11:24

Zum Thema mal folgendes: ca. 2oo m Luftlinie entfernt von einem Studio hier in Dortmund wird jetzt in einem SONNENSTUDIO neben Piercings, Fingernägel, Massagen etc. auch tätowiert!! Da denkt jemand, er kann auf ein fahrendes Schiff aufspringen...na, das wird ja spannend....Offensichtlich klammern sich viele Selbstständige an jeden Strohhalm! Und außerdem...tätowieren kann doch jeder...denken wohl tatsächlich einige!!!

Da gucken wir mal ,was noch so kommt...

Regards,
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Beitragvon Guest » 11.02.2006 2:48

Hallo und Guten Tag
Das ist ein sehr Interressants Thema .
Ich bin erst sehr spät zum " tätowieren " gekommen . Mit 41 Jahren , bin aber seit meinem 16 Lebensjahr tätowiert .
Seit 1,5 Jahren mache ich es Hauptberuflich . Vorherr war ich 4 Jahre Arbeitslos .
Im gegensatz zu den meisten habe ich kein Studio sondern ich fahre zu den Leuten nach Hause . So im Umkreis von 100km .
Dort können sich die Leute von 6 DVD`S a 4,7 Giga B. ihr Tattoo aussuchen .
>>> Hygienische vorschriften finde ich wichtig <<<

Das solte doch selbstverständlich sein .
Ich benutze die Nadeln nur einmal und Lasse sie beim Kunden .

Ich habe nie Werbung gemacht oder was in der art .
Bei mir geht es nur von Mund zu Mund .
Und ich muß sagen " es klapt " Wunderbar .
Leider hat der Tag nur 24 Stunden und auch nur 6 Tage .
Dadurch das ich flexsibel bin und keine Miete habe kann ich natürlich auch Preiswerter sein als die meisten mit Studio .
Und was ich für sehr Wichtig halte ist das die Hemschwelle weg ist , da ich zu den Leuten Hinkomme .

Gruß Dietmar
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Beitragvon dobermann » 11.02.2006 8:26

Dietmar hat geschrieben:Ich benutze die Nadeln nur einmal und Lasse sie beim Kunden .



Na dann hoffentlich aber darin :wink:
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Beitragvon tattoogermane » 11.02.2006 19:51

wie willst du denn beim kunden zu hause sauber arbeiten?



ich würd gern mal arbeiten sehen, die man sich so nach hause kommen lassen kann. hast du was da zum schauen?
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