Wahlen, Parteien und Alternativen

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Wahlen, Parteien und Alternativen

Beitragvon upsidedown » 29.08.2013 13:31

Eine Bürgerinitiative definiert sich über das "Dagegen", was im Wesentlichen auch an der Art der Entscheidungsbildung liegt.

Unsere herrschende Demokratie kann diese mE Fehler gar nicht korrigieren.

Meine Sicht hat nicht nur damit zu tun, dass ich Menschenfreund bin. Ich denke auch, dass sich recht bald Missstände ergeben werden, die Deinen Frieden bedrohen.

Warum ein Rätekommunismus der Rückfall in ein St. Florians Prinzip sein soll, wird mir allerdings nicht bewusst. Es wird nicht nur das Problem an sich gelöst sondern auch die Ursache.

Wolfpac, sry... aber ist halt so.
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Re: Wahlen, Parteien und Alternativen

Beitragvon sk8mafiaflip » 29.08.2013 14:36

Manwe hat es ja schon richtig geschrieben, der Rätekommunismus ist ja bei Weitem nichts neues und soweit ich mich erinnern kann z.B. bei der "Münchner Republik" auch grandios gescheitert, oder irre ich mich? Auch in Kopenhagen läuft längst nicht alles rund und es müssen ständig neue Verhandlungen Abstimmungen etc. einberufen werden, ich glaube mich erinnern zu können, dass es in Kopenhagen auch das Problem gibt, dass manche wichtige Dinge nur einstimmig beschlossen werden können, was natürlich immer wieder zu Problemen führt.
Des weiteren kann ich mich an kein "kommunistisches" Regime erinnern, bei dem der Kommunismus gut geklappt hätte oder klappen würde und darin sehe ich das größte Problem, meiner Meinung nach scheint, was sich auf dem Papier doch ganz gut anhört irgendwie nicht durchführbar zu sein... Warum eigentlich nicht, weil es nicht klappen kann, oder weil es noch nie richtig gemacht/probiert wurde? (Hoffe es ist nicht zu viel geballtes Halbwissen dabei, ich lass mich da auch gerne widerlegen :wink:)

Cheers, Flip
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Re: Wahlen, Parteien und Alternativen

Beitragvon Manwe » 29.08.2013 14:53

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Zuletzt geändert von Manwe am 16.07.2016 19:13, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Wahlen, Parteien und Alternativen

Beitragvon redphantom » 29.08.2013 15:42

Als Ingenieur weiss man, dass hin und wieder mal etwas was auf dem Reissbrett bzw. CAD Bildschirm auch ganz toll ausschaut, zudem materialsparend, kostengünstig, umweltfreundlich und was weiss ich noch ist. Alle Simulationsvorgänge werden mit Auszeichnung bestanden, das Ding geht in Produktion und macht ab da nur noch Probleme. Das Material gibt es nicht her, die Bedingungen sind anders als erwartet oder das DAU Problem schlägt zu (Dümmster Anzunehmender User). Man kann dann am Prinzip festhalten und es verschlimmbessern, bestenfalls geht dann halt die Klimaanlage im ICE nicht, schlimmstenfalls fällt ein Flieger mit 350 Leuten runter. Ist alles real passiert. Besser man lässt es gleich sein und vermeidet solche Fehler zukünftig. Schon die alten Dakotaindianer sagten: „Wenn du merkst, dass Du ein totes Pferd reitest, so steige ab“

Im Bereich der Politik aber scheint der Mensch nicht lernfähig zu sein, es gibt ja inzwischen einige Modelle die leidlich funktionieren, noch besser würden sie sicher funktionieren, wenn man sich gelegentlich mal an Kennedys Leitspruch: „ Frage nicht, was der Staat für Dich tun kann, sondern was Du für den Staat tun kannst“ erinnern würde. Nein, da greift man zu anderen Methoden und will das Problem des toten Pferdes durch die Anschaffung einer größeren Reitpeitsche lösen. Nach dem Motto: Was theoretisch so gut ist, MUSS doch klappen.

Mal ganz abgesehen davon, dass das ganze Rätesystem einen wichtigen Aspekt der Demokratie, nämlich die Gewaltenteilung zwischen Exekutive und Legislative ausser acht lässt – es hat nie funktioniert, alle Versuche endeten im Chaos oder in Diktaturen mit wirtschaftlichen Turbulenzen und Massenarmut. Ob es von innen oder außen zu Fall gebracht wurde, ist dabei für mich irrelevant.

Das klingt in der Theorie alles ganz toll „Die Arbeiter entscheiden in der Fabrik“ na ja, der Begriff Mitarbeiter wäre vielleicht besser. Nun entscheidet heute der Betriebsrat in Großunternehmen ohnehin mit – meist sehr vernünftig und realitätsnah – aber was macht ihr eigentlich, wenn der Eigentümer das doch anders sieht ?

Der Eigentümer ist heute kein Zigarre rauchender Tycoon, den man einsperren, bei Bedarf ein wenig foltern, und bei mangelnden Klassenbewusstsein notfalls erschießen kann, sondern ein Ölscheich in Bahrein oder irgend eine anonyme Kapitalgesellschaft. Natürlich kann man als guter Marxjünger die Dinge „vergesellschaften“ also im Klartext stehlen. Aber dann verlagert der Eigentümer halt das Geschäft woanders hin, das Geld, was ja nicht in Säcken im Keller, sondern als Bits auf Computern lagert, ist in Millisekunden abgezogen, die Logistik wird gekappt, die Könner, die international immer einen Job finden, hauen ab und die verbleibenden Mitarbeiter können sich ihre verrottenden Maschinen anschauen. Kein Umsatz, kein Einkommen – ganz einfach. Theorie und Praxis sind nun mal zwei Welten.

Der Egoismus des Menschen ist nun mal ein eindeutiger evolutionärer Vorteil, sonst wären wir möglicherweise alle sehr nett zueinander, würden aber die hübschen Tattoos noch gegenseitig mit Knochensplittern in der Höhle stechen. :twisted:
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Re: Wahlen, Parteien und Alternativen

Beitragvon LÖö » 29.08.2013 15:45

Moment, nur zum Verständnis: In einem Rätekommunismus gäbe es doch nicht den einen Bonzen, dem die Fabrik gehört, sehe ich das richtig?
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Re: Wahlen, Parteien und Alternativen

Beitragvon sk8mafiaflip » 29.08.2013 15:45

Manwe hat geschrieben:Naja, und diese anderen Perversitäten auf die du da anspielst (zumindest denke ich das bei dem Wort "Regime") waren nie als kommunistisch zu bezeichnen... und als Rätesystem erst recht nicht.

da geb ich dir ja voll und ganz recht, aber das ist doch wie der Kommunismus zumindest "öffentlich" in Erscheinung tritt... Immer als krass gescheiterter Versuch.
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Re: Wahlen, Parteien und Alternativen

Beitragvon DannyM3 » 29.08.2013 15:50

LÖö hat geschrieben:Moment, nur zum Verständnis: In einem Rätekommunismus gäbe es doch nicht den einen Bonzen, dem die Fabrik gehört, sehe ich das richtig?




Richtig. Den einen Idioten der 16 Stunden arbeitet und mit seinem Arsch für den ganzen Mist haftet gibt es nicht :mrgreen:
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Re: Wahlen, Parteien und Alternativen

Beitragvon LÖö » 29.08.2013 16:16

sk8mafiaflip hat geschrieben:
Manwe hat geschrieben:Naja, und diese anderen Perversitäten auf die du da anspielst (zumindest denke ich das bei dem Wort "Regime") waren nie als kommunistisch zu bezeichnen... und als Rätesystem erst recht nicht.

da geb ich dir ja voll und ganz recht, aber das ist doch wie der Kommunismus zumindest "öffentlich" in Erscheinung tritt... Immer als krass gescheiterter Versuch.


Und der Kapitalismus nicht?
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Re: Wahlen, Parteien und Alternativen

Beitragvon sk8mafiaflip » 29.08.2013 16:19

also jetzt im direkten Vergleich, wüsste ich schon was ich vorziehen würde...
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Re: Wahlen, Parteien und Alternativen

Beitragvon Manwe » 29.08.2013 16:22

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Re: Wahlen, Parteien und Alternativen

Beitragvon sk8mafiaflip » 29.08.2013 16:24

Manwe hat geschrieben:Am stalinistischen Realsozialismus kann doch kein inhatliches Problem des Kommunismus nachgewiesen werden. Das ist schlicht eine antikommunistiosche Taktik die schon im Kalten Krieg verwendet wurde und heute begeistert aufgegriffen wird.

gibt's denn passendere, bessere Beispiele?
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Re: Wahlen, Parteien und Alternativen

Beitragvon LÖö » 29.08.2013 16:26

sk8mafiaflip hat geschrieben:also jetzt im direkten Vergleich, wüsste ich schon was ich vorziehen würde...


Das beantwortet meine Frage genau wie?
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Re: Wahlen, Parteien und Alternativen

Beitragvon DannyM3 » 29.08.2013 16:27

Im Kapitalismus läuft sicherlich verdammt viel schief. Keine Frage.

Aber von allen Systemen hat er nun doch die höchste Verbreitung erreicht und überdauert schon eine ganze Weile. Den ganzen kapitalistischen Ländern geht's doch im Großen und Ganzen auch relativ gut.

In vielen Dingen gehört er an die Leine gelegt, überarbeitet, weiterentwickelt. Aber ich würde ihn defintiv nicht als gescheitert erklären. Und wir - die wir hier schreiben und sicherlich alle zu den priviligierten und den Profiteuren des Kapitalismus gehören - sollten mit so einer Aussage sicherlich auch sehr sehr vorsichtig sein.

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Re: Wahlen, Parteien und Alternativen

Beitragvon LÖö » 29.08.2013 16:29

Für das eigene Seelenheil ist es sicher besser, auszublenden, auf wessen Kosten unsere Privilegien gehen.
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Re: Wahlen, Parteien und Alternativen

Beitragvon Manwe » 29.08.2013 16:32

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