Tattoo und Beruf

Allgemeines zum Thema Tattoo

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Re: Tattoo und Beruf

Beitragvon Manwe » 19.04.2012 9:48

Ich verstehe wenn du sagst, du verdienst lieber mehr, statt dich von oben bis unten zuhacken zu lassen und das ist ok. Ich kanns nur nicht verstehen wenn jemand etwas eigentlich tun will, sich aber lieber Jahre lang durch nen Job quält, der einem etwas das man für sich selbst für wichtig hält nicht ermöglicht.

Wie auf der Vorseite zu lesen, bin ich ja selbst von der Langarmpflicht betroffen.

Wo ich trotzdem nicht so ganz mitgehen kann, ist selbst bei der Einstellung von Personal so reagieren zu wollen (ganz davon abgesehen, dass ich keine Position haben will, in der ich sowas entscheiden muss... aber das liegt auch an meiner persönlichen Haltung zum Lohnarbeitsprinzip), denn ich denke, auf diese Art trägt man durchaus zum allgemeinen Mangel der Akzeptanz bei.
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Re: Tattoo und Beruf

Beitragvon LÖö » 19.04.2012 12:28

Ach Manwe, du denkst da wie ich. Ich denke auch, dass die Arbeit nicht lebensbestimmend sein sollte - sie ist ein notwendiges Übel (kann natürlich auch eine Freude sein, je nach Job), aber ich möchte nicht, dass ich viele Lebensentscheidungen danach ausrichten muss. Einen schlechter bezahlten Job anzunehmen, um den Tattoowunsch zu erfüllen, halte ich für vollkommen legitim und nachvollziehbar. Viel zu viele Menschen lassen sich von ihrer Arbeit bzw. dem Chef/Chefin kaputt machen (nicht nur wegen Tattoos, eh klar).
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Re: Tattoo und Beruf

Beitragvon zion » 19.04.2012 12:33

bin da voll bei manwe und löö :)
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Re: Tattoo und Beruf

Beitragvon DannyM3 » 19.04.2012 12:39

Einen schlechter bezahlten Job anzunehmen, um den Tattoowunsch zu erfüllen, halte ich für vollkommen legitim und nachvollziehbar.


hmmm. Ich hab drei Kinder und entscheide nicht mehr nur für mich selber!

Letzlich ist das hier wahrscheinlich eh das falsche Forum - wir hier beschäftigen uns zum überwiegenden Teil sehr mit der Materie und treffen eher keine überstürzten Entscheidungen. Die allermeisten hier beschäftigen sich ja auch mit den Konsequenzen und dann ist das absolut in Orndung.

Wenn Beruf und Tattoo sich miteinander vereinbaren lassen - was gibts geileres.

Und ich gebe auch den jungen hier recht - mit 36 weiss ich auch noch nicht wo ich in 20 Jahren stehe. Aber ich habe wahrscheinlich mit 36 dennoch einen ausgefeilteren Lebensplan als der @Noc mit 18.

Es geht eigentlich darum sich bewusst (!) zu entscheiden.
Und die allermeisten jungen können das noch gar nicht. Ausnahmen bestätigen hierbei die Regel!
Die Ausnahmen sehen wir meist hier im Forum.. die Regel bei Geil,Geiler,Tätowiert
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Re: Tattoo und Beruf

Beitragvon sk8mafiaflip » 19.04.2012 13:02

@ Manwe: wieso regst du dich so auf??? Für dich kommen Hals- und Handtattoos doch eh nicht in Frage :arrow: passt einfach nicht so doll zum Body-Suit :lol:

Ansonsten bin ich da persönlich eher bei dir, Hernn Fux Frau LÖö und alle die ich in der Aufzählung vergessen hab, was dieses Thema angeht!

Ich kann zu dem Thema persönlich nicht wirklich viel beitragen, aus eigener Erfahrung kann ich nur berichten, dass ich dem ganzen Anglistik-Institut (bin Hiwi) meine Tattoos zeigen musste und zum Teil sehr gelobt worden bin 8) (aber da herrschen an der Uni wohl eher paradiesische Zustände)

Und dann noch was grundsätzlicheres zum Thema Unterarme Finger, Scout etc. eigentlich müssten wir den Leuten, denen wir immer abraten das 1. Tattoo an exponierter Stelle stechen zu lassen, bzw. denen, die in die Studios rennen und sich über sowas wie Beruf unt Tattoo etc. keine Gedanken machen dankbar sein (!!!) den durch die Leute könnten Tattoos wirklich etw. gesellschaftsfähiger werden, und wenns nur wegen dera schieren Masse ist... :twisted:

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Tattoo und Beruf

Beitragvon mfux » 19.04.2012 13:03

Und wenn die Kundschaft sich an nem Rollstuhlfahrer, Ausländer, hässlichen, grossen oder kleinen Menschen, oder wasweisssichwas, stört, kann man die natürlich auch nicht einstellen....! Verständlich....
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Re: Tattoo und Beruf

Beitragvon santazero » 19.04.2012 13:04

das denke ich nicht. ich bin der meinung, dass qualitativ hochwertige tattoos in geringerem Ausmaße mehr zur Akzeptanz führen würde als unzählige Gurken.

@fux

da kommt dann wieder das argument, dass der rolli, behinderte, oder farbige sich sein "schicksal" sich nicht aussuchen konnte, wir uns unsere tattoos aber schon.


ich bin da voll auf deiner Seite, aber so argumentiert man ja in deutschland leider.
Zuletzt geändert von santazero am 19.04.2012 13:07, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Tattoo und Beruf

Beitragvon sk8mafiaflip » 19.04.2012 13:05

:arrow: deswegen anonymisierte Bewerbungsverfahren :wink:

Achja Fux, du hast die jungen Frauen vergessen :lol:
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Re: Tattoo und Beruf

Beitragvon sk8mafiaflip » 19.04.2012 13:07

santazero hat geschrieben:das denke ich nicht.


Dem halte ich doch dreist entgegen, dass man irgendwann einfach abstumpft egal wie gut das ist was man da sieht, muss hält nur oft genug sein :wink:

Sorry für den Dopppelpost :oops:
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Re: Tattoo und Beruf

Beitragvon LÖö » 19.04.2012 13:08

mfux hat geschrieben:Und wenn die Kundschaft sich an nem Rollstuhlfahrer, Ausländer, hässlichen, grossen oder kleinen Menschen, oder wasweisssichwas, stört, kann man die natürlich auch nicht einstellen....! Verständlich....


Naja, Tätowierungen werden im Anti-Diskriminierungsgesetz nicht erwähnt, nehme ich an. Davon abgesehen habe ich schon erwähnt, dass es 'nen Unterschied zwischen den von dir genannten Diskriminierungsfaktoren und Tattoos gibt... Whatever.
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Re: Tattoo und Beruf

Beitragvon LÖö » 19.04.2012 13:09

santazero hat geschrieben:
@fux

da kommt dann wieder das argument, dass der rolli, behinderte, oder farbige sich sein "schicksal" sich nicht aussuchen konnte, wir uns unsere tattoos aber schon.


ich bin da voll auf deiner Seite, aber so argumentiert man ja in deutschland leider.


Wieso "leider"? Ich mein, du kannst ja mal versuchen, auf Diskriminierung zu klagen, wenn du 'nen Job nicht kriegst und denkst, es sei wegen deiner Tattoos. Wäre interessant.
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Re: Tattoo und Beruf

Beitragvon Staubwolke » 19.04.2012 13:35

Jeder muss für sich die Prioritäten ausloten und danach handeln. Ich würde hier nie jemanden verurteilen, der sagt, dass er lieber weniger verdient aber seine Tattoowünsche ausleben kann. Ich kann nur nicht verstehen, wenn leichtfertig gesagt wird, dass man lieber arbeitslos ist, weil man seine Tattoos auch nicht verdecken kann/will.

@fux: Sowas wird es geben, auch wenn niemand so etwas zugeben würde. Leider, aber ist das ja nichts neues. :(
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Re: Tattoo und Beruf

Beitragvon santazero » 19.04.2012 13:38

mit leider meinte ich, dass man die herkunft oder behinderung anderer toleriert (was ja auch sehr gut ist) aber farbe unter der haut nicht.

theoretisch könnte man ja auch sagen "pech für den rolli, dann kann er diesen job halt nicht machen". "behindertenquote" muss aber sein.

ich hatte in meiner parallelklasse (gymnasium) ein Mädchen was körperlich und geistig behindert war. Natürlich ist es extrem scheisse wenn man so ist, das möchte ich nicht abstreiten oder verharmlosen. aber dann kann man halt kein Abitur machen wenn man dazu nicht in der Lage ist. Dieses Mädchen hat für jede klausur mehr zeit bekommen und durfte schlechtere Noten zum bestehen/versetzt werden.

Was ich damit sagen will ist, dass man für "andere" die toleriert werden ausnahmen macht aber für Tätowierte/gepiercte selten/nicht. Nur weil die einen sich das nicht aussuchen konnten und die anderen schon.

Wenn ein behinderter auf diskreminierung klagt, gewinnt er. der tätowierte wird wohl verlieren.
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Re: Tattoo und Beruf

Beitragvon LÖö » 19.04.2012 13:43

Meinst du das wirklich ernst, was du da schreibst? Du vergleichst Behinderungen mit Tattoos? Ja, lasst uns doch alle Behinderten in dunklen Ecken vermodern, wenn sie den Ansprüchen, denen oftmals "Gesunde" schon nicht entsprechen, nicht genügen können. Niemand sucht sich eine Behinderung aus, du dir deine Tattoos schon. Willst du 'ne Tattooquote? Hört mal auf mit dem Selbstmitleid - man sucht sich das alles sehenden Auges aus und eine gewisse Abgrenzun oder Provokation ist damit ja auch nicht selten beabsichtigt. Menschen mit Gendefekten oder Geburtsschäden wären sicher froh, sie hätten solche "Probleme".
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Re: Tattoo und Beruf

Beitragvon Staubwolke » 19.04.2012 13:52

Seh ich wie Löö; der Vergleich mit einer Behinderung hinkt gewaltig. Wir Tätowierte sind ja trotzdem voll arbeits- und leistungsfähig.

Da mich das Thema interessiert hab ich mal ein schon etwas älteres Urteil aus dem Netz gegraben. Kommt natürlich immer auf den Einzelfall an, aber ich denke, dass da ein Arbeitgeber immer am längeren Hebel sitzt:

Oberverwaltungsgericht Rheinland-Pfalz, Urteil vom 10.06.2005
- 2 A 10254/05.OVG -
OVG-Urteil: Justizvollzugsbeamter muss Tätowierung verbergen

Ein Justizvollzugsbeamter muss seine Uniform so tragen, dass seine Unterarmtätowierungen nicht zu sehen sind, so entschied nunmehr endgültig das Oberverwaltungsgericht Rheinland-Pfalz, nachdem der Beamte zuvor bereits im Eilrechtsschutzverfahren in zwei Instanzen gescheitert war.
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