Tattoo und Beruf

Allgemeines zum Thema Tattoo

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Re: Tattoo und Beruf

Beitragvon Manwe » 19.04.2012 13:54

Da muss ich jetzt aber auch mal klar beipflichten. Solche Relativierungen gehen zu weit. So wie so sollte es hier nicht um Gejammer gehen. Wer da aus oberflächlicher Ecke Besserung erwartet, sollte das lieber nochmal überdenken. Selber Handeln und fertig ist der Lack.

sk8mafiaflip hat geschrieben:@ Manwe: wieso regst du dich so auf??? Für dich kommen Hals- und Handtattoos doch eh nicht in Frage :arrow: passt einfach nicht so doll zum Body-Suit :lol:

Da haste natürlich recht. :lol:
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Re: Tattoo und Beruf

Beitragvon 170oli » 19.04.2012 13:58

Sehr gute Aussage, LÖö.
Es muss (und zum Glück: es kann auch) jeder selber entscheiden, wie weit er in Sachen Tattoos gehen will - aber Beschweren über die Folgen bringt nichts, deshalb sollte man sich halt vorher darüber im Klaren werden. Und da liegt wohl oft das Problem heute: Man sieht überall Tattoos, v.a. bei Promis, und ohne richtig nachzudenken erwartet man automatisch, dass andere bei einem selber das nun genauso akzeptieren - nur ist es eben so nicht, und das böse Erwachen kommt dann halt oft erst hinterher.
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Tattoo und Beruf

Beitragvon mfux » 19.04.2012 13:59

Ich möcht hier ja nur klarmachen, das man den Leuten nicht immer in den Arsch kriechen darf. Auch wenns Kundschaft ist... Wenn diejenigen Idioten wegen nem Tattoo auf ne gute Dienstleistung verzichten, ist eh nicht mehr zu helfen!
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Re: Tattoo und Beruf

Beitragvon santazero » 19.04.2012 14:17

Natürlich sollte man nicht alle behinderten etc. in eine Ecke schieben. Ich arbeite immerhin in einem sozialen beruf und bin natürlich nicht gegen Behinderte etc.

Aber gewisse Sachen können behinderte menschen nun einmal nicht so gut wie "gesunde" Menschen. Natürlich sollen behinderte Arbeiten etc. und eine Chance auf einen Job bekommen und nicht sozial ausgegrenzt werden. Aber in meinem geschildertem Fall wurde halt das Gymnasium für sie auf ein sehr geringeres Maß herabgestuft, nur damit sie die Chance bekommt ein ABitur zu absolvieren. Und das find ich nicht ok, da ihr Abi nicht mit unserem Vergleichbar gewesen wäre. Hätte sie es geschafft, hätte sie studieren können genau wie wir. nur das ihr schnitt viel schlechter hätte sein können um genommen zu werden.
Wenn ich mich jetzt beschwert hätte, dass ich "zu doof" bin um den stoff zu begreifen, hätte man mir gesagt "dann kannst du halt kein abi machen".

Man soll benachteiligte Leute nicht ausgrenzen, aber man kann sie auch nicht immer mit uns gleichsetzen in bestimmten Situationen. Das ist nun mal leider so.

Ich wollte damit sagen, dass man Behinderten, Ausländern etc. leichter einen Job gibt, ohne groß darauf zu achten was die Kunden dazu sagen würden. Aus dem einfachen (und gerechtfertigtem Grund) dass man darüber keine Witze macht oder sie nicht diskriminiert.

Aber warum muss ich mich, der sich freiwillig für Farbe unter der Haut entschieden hat, diskriminieren lassen oder bei bestimmten Jobs ne Absage kassieren weil die Farbe nicht gefällt.

@LÖö
das hat auch absolut nix mit Selbstmitleid zu tun. Ich habe meinen Job ja noch und hab mich ja auch bewusst dafür entschieden. Und hatte damit bis jetzt auch kaum / keine relavanten Probleme.

Ich kanns aber überhaupt nicht ab wenn man sagt "du hast es dir selber ausgesucht, dann lebe auch damit/ mit den Konsequenzen".

Ich muss mich nicht rechtfertigen/diskriminieren lassen oder was auch immer für meine Art zu leben. Für mich ist es völlig ok wenn man "anders" ist. Egal in welcher Form. Behinderung, Piercings, Bodymod, Ausländer, Tattoo egal was und was die Ursache dafür war (freiwillig oder "Schicksal"). Ich versuche alle gleich zubehandeln soweit es geht. Das verlange ich aber gleichzeitig auch von anderen und wer das nicht kann, ist mir sowieso egal. Und wenns mein CHef ist, erzähl ich ihm das auch so.
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Re: Tattoo und Beruf

Beitragvon LÖö » 19.04.2012 14:28

So.
1. Sie hätte den Studienplatz bekommen, weil es für Behinderte gesonderte Zulassungsquoten gibt. So hat meine Schwester aufgrund ihrer hundertprozentigen Behinderung einen Studienplatz erhalten. Fair enough.
2. Es besteht kein kausaler Zusammenhang zwischen Behinderung, Herkunft, Geschlecht und schlechterer Jobleistung. Zugleich möchte ich die Statistik sehen, die besagt, dass diese Menschen seit Einführung des Anti-Diskriminierungsgesetzes bevorzugt genommen werden. Niemand wird eine Bewerbung mit der offenen Begründung "sie sind Türke/weiblich/Rollstuhlfahrerin" ablehnen, denn dann wird geklagt. Ist es nicht sogar so, dass bevorzugt Männer sich auf das Gesetz berufen bei Klagen? Müsste ich recherchieren.
3. Wer hier wurde eigentlich schonmal im Bewerbungsgespräch dezidiert der Tattoos wegen nicht genommen oder diskriminiert (also im Vergleich zu anderen MitarbeiterInnen ungleich behandelt, beispielsweise)? Wer sagt, dass es nicht vielleicht doch aufgrund des Geschlechts oder gar der falschen Nase war? Oder, ganz unvorstellbar, die Qualifikation hat doch nicht gepasst.
Hier wird so getan, als würde man als tätowierter Mensch grundsätzlich keinen Job finden können. In manchen Branchen wird es schwieriger, zugegeben. Ich wiederhole mich, wenn ich sage: Das weiß man vorher. Man muss einen Kompromiss eingehen, aber im Leben läuft's nun mal selten nach dem "Ich will aber, also krieg ich's auch"-Prinzip. Die hier geäußerten Klagen sind reine Luxusprobleme, da Tattoos Luxusartikel sind. Ich find's total albern, rumzuweinen, denn im Gegensatz zu vielen anderen Menschen sind wir hier im Scout in einer sehr privilegierten Situation. Dessen sollte man sich vielleicht mal bewusst werden, bevor man Vergleiche anstellt, die einem die Haare zu Berge stehen lassen.
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Re: Tattoo und Beruf

Beitragvon santazero » 19.04.2012 14:33

Zu 1:

Der Studienplatz ist ne andere Sachen. Ihre Voraussetzungen fürs Abitur wurden ja schon drastisch nach unten geschraubt.

zu 2:
kA ob männer mehr klagen als frauen.

zu 3:

Bei mir auf der Arbeit hatten mehrere Mitarbeiter Gespräche wegen ihrer Unterarm Tattoos. Sie sind aber in nem unbefristetem Arbeitsverhältnis und Tätowierungen sind kein Kündigungsgrund. Es wurde ihnen aber Nahe gelegt die Tattoos doch außerhalb des OPs zu verdecken, da man es nicht gut findet wenn tätowiertes Personal mit Arbeitskleidung von Patienten gesehen wird.
Macht natürlich keiner von uns, aber alleine ein GEspräch deshalb zu führen und solche Äußerungen zu tätigen ist für mich schon eine diskriminierung.
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Re: Tattoo und Beruf

Beitragvon Staubwolke » 19.04.2012 14:39

mfux hat geschrieben:Wenn diejenigen Idioten wegen nem Tattoo auf ne gute Dienstleistung verzichten, ist eh nicht mehr zu helfen!


Bin ich voll bei Dir, aber wegen diesen Idioten wirst Du meiner Meinung nach mindestens zu 70 % (wenn nicht sogar mehr) in der Dienstleistungsbranche mit Chefs anecken. Da müssen wohl noch ein paar Jahre ins Land gehen, bis einfach die "alte Generation" abdankt. Nicht umsonst werde ich meiner 70jährigen Schwiegermutter nie erzählen oder zeigen, dass ich tätowiert bin. Das wäre für sie mit ihrer "alten Denkweise" wohl der Supergau.

santazero hat geschrieben:Ich wollte damit sagen, dass man Behinderten, Ausländern etc. leichter einen Job gibt, ohne groß darauf zu achten was die Kunden dazu sagen würden. Aus dem einfachen (und gerechtfertigtem Grund) dass man darüber keine Witze macht oder sie nicht diskriminiert.

DAS glaube ich nicht, dass das so ist. Ich denke, dass trotzdem hinter vorgehaltener Hand auch viele in der Chefetage Behinderte oder Ausländer nicht einstellen wollen, es aber in dieser Form nie zugeben möchten, dass die Behinderung oder Staatsangehörigkeit der Grund ist. Das einzige, was der Staat hier der Chefetage schmackhafter macht, sind gewisse Förderungen, die man gerade für behinderte Arbeitnehmer kriegt.

santazero hat geschrieben:Aber warum muss ich mich, der sich freiwillig für Farbe unter der Haut entschieden hat, diskriminieren lassen oder bei bestimmten Jobs ne Absage kassieren weil die Farbe nicht gefällt.

Musst und sollst Du nicht. Aber seien wir doch mal ehrlich. Ein Unternehmer versucht doch den meisten Gewinn aus seinem Unternehmen abzuschöpfen. Und wenn er wegen einem tätowierten Arbeitnehmer weniger Umsatz hat (was einfach noch mit der Verschrobenheit in unserer Bevölkerung zusammenhängt), kann ich mir nicht vorstellen, dass es ihm egal ist, sodass es trotzdem wieder Auswirkungen haben kann. Ein Hoch auf die Chefs, die dem zuwider handeln. Aber gerade die Jungaufstreber in der Führungsriege sind doch alle nur darauf aus, möglichst viel Kohle abzuschöpfen. Krieg ich ja selbst jeden Tag am eigenen Leib mit. :?
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Re: Tattoo und Beruf

Beitragvon LÖö » 19.04.2012 14:40

Ist natürlich die Frage, wer Diskriminierung WIE definiert... Und "für mich ist das so aber eine Diskriminierung" ist jetzt nicht gerade die beste Diskussionsgrundlage. Ich sehe es grundsätzlich nicht so problematisch, dass man auf der Arbeit nach Wunsch des Arbeitgebers die Tattoos an den Unterarmen verdecken soll, wenn dies durch die Arbeitskleidung möglich ist. Du sprichst von "nahelegen" - das klingt wenig nach Zwang, vor allem, wenn dies nicht mal vom Personal umgesetzt wird Und wir können jetzt auch nur spekulieren, ob das Arbeitsverhältnis, wäre es nicht unbefristet, deshalb aufgelöst werden würde...
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Re: Tattoo und Beruf

Beitragvon santazero » 19.04.2012 14:47

Man kann es NICHT durch arbeitskleidung verdecken, da wir nur kurzärmelige Arbeitskleidung haben. Sowohl im OP als auch unsere Bekleidung für Außerhalb.

Der einzige Grund warum diese Anordnung auch nicht durchgesetzt wird ist mMn
1. Weil die Personalchefin am anderen Ende des Gebäudes sitzt und uns maximal in der Kantine ab und zu mal über den Weg läuft.
2. Es in meinem Job akuten Personalmangel gibt und die Arbeitgeber idR mehrere Monate warten müssen um neues Personal zu bekommen (unabhängig davon ob es gut ist oder nicht).

Ich möchte mich jetzt hier auhc nicht zu sehr über interna auslassen aber glaub mir, die unbefristeten Arbeitsverträge und der akute Personalmangel retten einigen bei uns (incl mir wahrscheinlich) das Arbeitsverhältnis.
Zuletzt geändert von santazero am 19.04.2012 14:51, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Tattoo und Beruf

Beitragvon Manwe » 19.04.2012 14:48

LÖö hat geschrieben:Das weiß man vorher. Man muss einen Kompromiss eingehen, aber im Leben läuft's nun mal selten nach dem "Ich will aber, also krieg ich's auch"-Prinzip. Die hier geäußerten Klagen sind reine Luxusprobleme, da Tattoos Luxusartikel sind. Ich find's total albern, rumzuweinen, denn im Gegensatz zu vielen anderen Menschen sind wir hier im Scout in einer sehr privilegierten Situation. Dessen sollte man sich vielleicht mal bewusst werden, bevor man Vergleiche anstellt, die einem die Haare zu Berge stehen lassen.


Korrekt. Damit ist meiner Meinung nach auch alles gesagt.

Klar kannst du anprangern, wie man mit dir umgeht wenn du tätowiert bist... du musst aber nun mal darauf eingstellt sein, wie das abläuft.
Also musst du Entscheidungen, was du wofür zu tun/opfern bereit bist, selbst treffen.
Kurz gesagt: Kapitalisten haben andere Interessen als dein Wohlergehen. Das dürfte nicht neu sein.
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Re: Tattoo und Beruf

Beitragvon DaMax » 19.04.2012 20:25

@Santazero: Zu den Ausführungen bzgl. der behinderten Schulkameradin sag ich mal gar nix, genauso wie den Vergleich der Diskriminierung.
Ansonsten: Für jemanden der sich innerhalb kürzester Zeit den gesamten Oberkörper hat zuhacken hat lassen, reagierst du extrem dünnhäutig. Mir kommts echt so vor, als ob du gerade darauf wartest, dass dich jeder wegen deiner wahnsinnig krassen Tattoos anglotzt, anredet oder sonstwas. Du hast die Dinger jetzt und dann musst du auch damit umgehen können. Die ham dir nahegelegt langärmlig zu tragen? Meine Meinung: Drauf geschissen! Manchmal muss man im Leben zu ner Entscheidung stehen, aber ständig rumjammern kanns ja wohl auch nicht sein. Das hättest du dir früher überlegen müssen...
Danke Hanke!
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Re: Tattoo und Beruf

Beitragvon santazero » 20.04.2012 18:00

nein mir haben sie es noch nicht nahegelegt.das war gegenüber meinen Kollegen (nicht allen) die an den Unterarmen minitattoos haben. ich hab die personalchefin aber auch noch nicht getroffen. mir hat man erstmal nur verbot für weitere sichtbare Tätowierungen erteilt. Und das ich auf die Meinung der anderen wenig wert lege (außer familie und freunde) sollte bekannt sein. Sonst hätte ich vorher auch auf der Arbeit gefragt ob es überhaupt erlaubt ist. Ich gehör zu der Fraktion, die sich lieber nen neuen Arbeitgeber / Job sucht, anstatt auf Tattoos zu verzichten.

Und was das mit dem anglotzen etc angeht, warte ich absolut nicht darauf. Im Gegenteil. Ich hab das für mich getan, nicht für andere und wäre froh, wenn nicht jeder 2. den ich treffe (der mich kennt) mich fragt ob das 1. echt ist und 2. ob er mit nem Kugelschreiber mal das labyrinth ausprobieren darf ....

Ich hab übrigens aktuell mit meinen Tattoos 0 Probleme, negative Kommentare oder sonstiges kassiert. Daher jammer ich deswegen auch eigentlich garnicht. Das einzige was ich bis jetzt nicht verstehen will ist, warum Arbeitgeber regeln aufstellen, und dann nicht einhalten bzw. von der Größe und dem Motiv abhängig machen. Und das kann und werd ich auch in Zukunft nicht verstehen. Das mit den Langärmlig tragen bzgl. meiner Kollegen gilt für mich schon als Diskriminierung. Kein Hardcore Fall, aber trotzdem. Mag sein dass das nicht jeder so sieht. Ich schon.

Bzgl. des Beispieles mit der behinderten Kollegin etc. war mir schon klar, dass meine Meinung nicht gerne gehört wird. Ändert aber nichts an meiner Meinung zu dem Thema. Soll jetzt hier aber auch nicht den Thread weiterführen. Hier gehts ja um den Beruf.
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Re: Tattoo und Beruf

Beitragvon Buddha_Eyes » 20.04.2012 18:21

Ich möcht hier ja nur klarmachen, das man den Leuten nicht immer in den Arsch kriechen darf. Auch wenns Kundschaft ist... Wenn diejenigen Idioten wegen nem Tattoo auf ne gute Dienstleistung verzichten, ist eh nicht mehr zu helfen!


Das mit den Langärmlig tragen bzgl. meiner Kollegen gilt für mich schon als Diskriminierung. Kein Hardcore Fall, aber trotzdem. Mag sein dass das nicht jeder so sieht. Ich schon.


Ist das wirklich so schwer zu verstehen? Ich als Unternehmer willl was? Genau: Kohle machen. Ganz einfach. Ich möchte meine Miete, mein Essen, mein Auto, meine Mitarbeiter, meinen Spaß und meine Tätowierungen finanzieren. So, was brauche ich dafür: Genau - Kunden, am besten viele Kunden mit viel Geld. Auch klar. Wer ist also König? Genau - der Kunde. Und wenn ich durch das Zeigen einer sichtbaren Tätowierung durch mich, einen meiner Mitarbeiter oder eine meiner Mitarbeiterinnen auch nur einen Kunden verliere könnte, dann ist mir das Risiko dafürzu hoch.
Wenn ich nen Bullshit höre wie "Scheiss doch auf die Kunden wenn die so intolerant sind", dann platzt mir echt der Kragen. Ihr könnt ja mal bei der nächsten betriebsbedingten Kündigung wegen des Wegbrechens eines intoleranten Fundamentalkunden Eurem Kollegen / Mitarbeiter erklären, daß er sich leider jetzt wegen Eurem kindischen Zwang zur vermeintlichen Selbstverwirklichung (das Zeigen einer Tätowierung ist elementarer Teil der Selbstverwirklichung?? Das ist doch bitte nicht das Konzept??) seinen Job los ist (während Ihr Euren möglicherweise auch noch aufgrund entsprechender Sozialauswahl behaltet).

Was ist denn noch alles so Teil meiner Idee von Selbstverwirklichung?? Hmm.. also: Ich finde Meditation, Sex, Lesen, Sport, Feiern usw für mich absolut fundamental - mach ich irgendetwas davon wärend der Arbeit?? Ein kluger Mensch, der seine Kohle mit Tätowieren verdient meinte letztens zu mir: Tätowierungen sind etwas für die Freizeit.. genau wie die anderen Dinge die ich genannt habe auch.

Sorry für den Rant - ich wollte eigentlich zu dem Thema gar nix mehr schreiben, aber da schwillt mir einfach der Kamm.. ich konnte nicht anders..

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Re: Tattoo und Beruf

Beitragvon santazero » 20.04.2012 18:32

Budda ich gehe bei meiner Aussage nur von meinem Job aus. Als Rechtsanwalt, Banker etc. würde ich da evtl auch anders drüber nachdenken, aber ich habe tagtäglich mit Leuten zu tun die krank sind, ein hoher Prozentanteil davon lebensbedrohlich (mal akut, mal schwer krebskrank etc. die meisten sind 60-70+)

Glaubst du ernsthaft, dass da auch nur einer bei ist, der sagt "ok ich will nicht von dem tätowierten behandelt werden, ich will woanders hin" ??
Die haben andere Probleme und bis jetzt hat sich auch kein einziger Patient über mich oder meine Kollegen beschwert. Sicherlich mag es auch da die ein oder andere Ausnahme geben aber 99,9% aller Patienten haben andere Sorgen wenn sie mich sehen (falls sie mich denn sehen).

Und hätte man mich rausgeschmissen auf Grund meiner Tätowierungen, wofür natürlich ein anderer Grund gesucht worden wäre, hätte ich damit leben können und hätte mir was neues gesucht. Diese Option habe ich ernsthaft mit einkalkuliert als ich mir überlegt habe ob ich mir die Arme tätowieren lasse oder nicht. Und die Wahrscheinlichkeit lag mMn in nem Bereich von 20-30%. Und ich habs trotzdem gemacht. So sehr liebe ich meine Arbeit / meinen Arbeitgeber dann doch nicht, dass ich mir sowas vorenthalte. Das Leben is kurz genug.
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Re: Tattoo und Beruf

Beitragvon Buddha_Eyes » 20.04.2012 18:36

Stimmt: Die Situation, daß der Kunde nicht weglaufen kann, weil er sonst über den Jordan geht oder schlichtweg bewegungsunfähig ist, ist natürlich praktisch.. :mrgreen:
In der komfortablen Lage sind aber die wenigsten..
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