Tattoos im Kindergarten:-/

Allgemeines zum Thema Tattoo

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Re: Tattoos im Kindergarten:-/

Beitragvon boubou » 05.08.2011 9:32

finde den vorschlag von cogito nicht schlecht. schließlich geht es hier nicht um legitimierung oder um arbeitsrechtliche probleme, sondern um unangenehme situationen, die im täglichen umgangn miteinander auftreten können und da ist ein offenes wort immer besser, als starr auf sein recht der selbstverwirklichung zu verweisen.

es ist doch leider immer noch für einige menschen (nicht nur der älteren generation) so, dass tattoos mit drogen, gewalt u.ä. in verbindung gebracht werden. das hat sich in den letzten jahren zwar deutlich gebessert, aber ich denke, indem man auf die leute zugeht und ihnen sagt, "hey, schau mal, ich bin ganz normal, nur ein bisschen angemalt", kann man häßlichen konfrontationen oder vorurteilen präventiv begegnen.

im endeffekt würden im aktuellen fall die falschen unter der halsstarrigkeit beider parteien drunter leiden.
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Re: Tattoos im Kindergarten:-/

Beitragvon Estebanjo » 05.08.2011 9:44

Buddha_Eyes hat geschrieben:Genausowenig wie jemand, der aufgrund derselben seine Kinder aus der Kita nimmt...


selbstverständlich ^^

ich blieb nur mit der sicht der dinge auf der tattooseite weil wir in einem tattooforum sind.andersrum hätten die eltern genauso das recht ohne rechtfertigung.
das will ich gar nicht bestreiten. :)
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Re: Tattoos im Kindergarten:-/

Beitragvon murphy1 » 08.08.2011 7:03

Also, ich bin immer noch der meinung, wenn man in seinem beruf gut ist, und sich mit seiner ARBEIT hervorhebt, ist es nebensächlich, ob man ein tat hat oder net.... Ist bei mir zumindest so ;-)
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Re: Tattoos im Kindergarten:-/

Beitragvon Buddha_Eyes » 08.08.2011 9:54

Das Problem ist, daß Du erst mal nen Job kriegen musst um Dich beweisen zu können. Davon abgesehen wird niemand auf der Welt in der Lage sein, bei der Beurteilung Deiner Arbeit Dich selbst völlig zu vergessen.
Was meinst Du, warum prozentual immer noch so wenige Frauen in Führungspositionen sind? Weil die alle nen schlechteren Job machen? Nö - Vorurteile halt.... ganz subtil, nie formuliert und manchmal nicht einmal bewußt gemacht.
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Re: Tattoos im Kindergarten:-/

Beitragvon Staubwolke » 08.08.2011 12:15

Ich arbeite in einem Notariat in führender Position, habe also ständig Mandantenverkehr (vom Geschäftsmann über die Oma, die ihr Testament machen will). Da kommt es nicht gut, wenn man irgendwo aus den Klamotten ein Tatoo raushängen sieht. Deswegen habe ich mir im Vorfeld schon intensiv Gedanken gemacht, wo ich mein Tattoo möchte. Und da ich im Sommer auch gerne mal Oberteile mit Spaghettiträgern trage, kam Schulter/Arme nicht in Frage! Mein Tattoo ist ja jetzt im unteren Bereich meines Rückens und ich bin glücklich mit der Platzierung, weil ich wirklich nicht überlegen muss, welches Oberteil ich jetzt ins Büro anziehen kann und welches nicht. Leider muss man halt mit Menschen rechnen, die noch im Mittelalter leben und für die ein Tattoo etwas über den Charakter aussagt. So ist es nunmal ...
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Re: Tattoos im Kindergarten:-/

Beitragvon murphy1 » 08.08.2011 14:13

@buddha eyes:
Da stimm ich dir zu. Deshalb sollte man naturlich erstmal in beruflich sicherer position sein, bevor man sich (mehr oder weniger sichtbare) tattoos machen lässt... Das will gut überlegt sein und sollte eben nicht gleich kurz nach dem 18. Geburtstag sein :wink:
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Re: Tattoos im Kindergarten:-/

Beitragvon wolfpaec73 » 08.08.2011 21:47

murphy1 hat geschrieben: in beruflich sicherer position sein,


Die Diskussion dreht sich hier wie auch in vergleichbaren Threads im Kreis:
Du kannst dir im heutigen Arbeitsmarkt mit 18 genausowenig sicher sein wie mit 45... Daher liegt es am Tag X bei einem selber, die Entscheidung zu treffen, ob man mit ALLEN Konsequenzen für sich persönlich leben kann.
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Re: Tattoos im Kindergarten:-/

Beitragvon murphy1 » 08.08.2011 22:22

Na klar kann man sich heutzutage NIE ganz sicher sein, aber es is wohl was anderes, wenn man grade nach der ausbildung auf jobsuche bzw nur in befristeten arbeitsverhältnissen steht, oder ob man ne lukrative und feste stelle inne hat...
Aber du hast recht, es dreht sich im kreis und letzlich muss jeder selbst sehen, was er für sich entscheidet und wie er am besten klarkommt :?
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Re: Tattoos im Kindergarten:-/

Beitragvon cogito0307 » 16.08.2011 13:58

In diesem Fall geht es nicht nur um ihre persönliche Situation als tättowierte. Als Leiterin der Kita hat sie einen Erziehungsauftrag UND Führungsverantwortung.
Das Ganze ist doch ein schönes Beispiel für einen klassischen Wertekonflikt. Solche Konflikte sind nicht leicht zu lösen, aber das ist Teil ihres Jobs in der Leitungsposition.
Sie nimmt Erziehungsauftrag ja ernst und sagt, dass sie die Kinder zu Toleranz erziehen möchte. Das wird aber nur gemeinsam mit den Eltern gehen und nicht gegen die Eltern. Hierzu muss sie das Gespräch suchen und das gemeinsame Interesse - Erziehung und Förderung von toleranten selbstbewussten Persönlichkeiten – klar herausarbeiten.
Ihr Tattoo kann dabei ein Baustein in der Gesamtstrategie sein (Auch wenn ich vermute, dass sie es sich nicht deshalb hat stechen lassen und ihr vielleicht auch nicht klar war, welche Reaktionen ausgelöst werden, wenn sie es auf dem Sommerfest zeigt).
Wenn sie es jetzt einfach nur verdeckt und versucht Grass über diese Sache wachsen zu lassen, kann es leicht als „sie hat etwas zu verbergen“ interpretiert werden. Das ist eine denkbar schlechte Strategie
Wenn sie es nun verdeckt und es thematisiert, reicht sie den Eltern den Eltern bildlich gesprochen „die Hand“, kann damit gleichzeitig den Konflikt deeskalieren und eine gewisse Sachlichkeit in die Diskussion bringen.

Das mag jetzt für den einen oder anderen etwas merkwürdig klingen, aber Soulfire kann die Ganze Geschichte und was jetzt zu tun ist auch als Training für sehr viel schwierigere Führungssituationen in der Kita sehen. Man braucht sich nur einmal vorstellen, welche Diskussion sie mit den Eltern führen muss, wenn sie z.B. die Entscheidung trifft geistig oder körperlich behinderte Kinder in die Kita aufzunehmen.

Besten Gruß
And yet... death is never a wholly welcome guest (Mephisto)
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Re: Tattoos im Kindergarten:-/

Beitragvon DaMax » 16.08.2011 19:10

Ahhh ok, interessanter standpunkt! Nur vergisst du eines: die persönliche, private entscheidung sich ein tattoo stechen zu hat nun mal nix, nicht ansatzweise mit ihrer beruflichen kompetenz und/oder ihrer führungskompetenz zu tun. Genauso wenig wie sich eine übergewichtige leitung der elternschaft gegenüber rechtfertigen muss (schliesslich wollen wir die uns anvertrauten kinder zu gesunden persönlichkeiten befähigen), braucht sie es auch nich in bezug auf ihr tattoo machen. Schon alleine der zusammenhang zwischen toleranz vermitteln und einer tätowierten leitung ist, tut mir leid, schlichtweg hirnrissig und ist fernab von jeglicher realität die sich in einer kita abspielen. Genauso wie der vergleich bzgl einer unwandlung in eine integrationseinrichtung...sorry aber da brauch ich nich von nem trianing für führungsaufgaben sprechen und genauso wenig schlagwörter ala wertekonflikt in den raum werfen!

Um es nochmal deutlich zu sagen: das beschriebene elternverhalten stellt eine eindeutige grenzüberschreitung dar, nicht mehr oder weniger. Und da isses scheißegal ob leitung oder praktikantin, davon gehört sich deutlich abgegrenzt!
Danke Hanke!
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Re: Tattoos im Kindergarten:-/

Beitragvon Feelings-Tattoo » 16.08.2011 19:19

@DaMax:
Wo issn hier der "Gefällt mir!"-Button? ;)
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Re: Tattoos im Kindergarten:-/

Beitragvon murphy1 » 16.08.2011 19:36

damax, da gebe ich dir völlig recht! so ein schwachsinn...

was hat ein tattoo bitte mit dem bildungsauftrag und der führungsposition zu tun??? es sind wie gesagt zwei paar schuhe: meine kompetenzen als pädagogin und meine privatsphäre...

ich denke, wenn man in die lage kommt, sich vor eltern über sein aussehen zu rechtfertigen, hat man eh schon verloren! die eltern gewinnen oberwasser und man wird in allen möglichen (pädagogischen und nicht-pädagog) angreifbar!!! da sollte man eigentlich drüber stehen.

und -wie ich schonmal gesagt habe- eine gute leitung bzw erzieherin machen andere dinge aus. und wenn die pädagogische arbeit und die leitungsfähiglkeiten stimmen, ebbt die aufregung bestimmt schnell wieder ab.

cogito, arbeitest du auch in diesem bereich?
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Re: Tattoos im Kindergarten:-/

Beitragvon DaMax » 16.08.2011 20:52

Danke euch beiden für den zuspruch.... Mich ham die beiträge von cogito richtig angenervt! Ich leb die situation tagtäglich, habe führungsaufgaben, großteil meiner tätigkeit bewegt sich im bereich "elternarbeit" und bin sichtbar tätowiert. Wurde damit noch nicht sehr oft konfrontiert, wenn ja, dann war der käs mit 2-3 sätzen gegessen. Und mehr ist in dem settig nicht nötig! Ich diskutiere nicht über a bissl farbe in meiner haut, denn gottseidank "färben" die tattoos in keinsterweise auf kinder ab. Und wenn sich des irgendjemand einbildet werd ich solchen hirngespinsten in einem elternabend oder ähnlichem platz geben. Denn da is eh scho hopfen und malz verloren...
Danke Hanke!
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Tattoos im Kindergarten:-/

Beitragvon upsidedown » 16.08.2011 21:44

DaMax in Ehren - inhaltlich bin ich ganz auf Deiner Seite. Realistisch betrachtet muss man sich aber eingestehen, dass die Uhren nicht überall gleich ticken und dass auch nicht jedes Individuum die Stärke und Ausstrahlung besitzt, über solche Vorurteile hinweg zu arbeiten.

Es gibt immer noch jede Menge Regionen, wo Du Dir mit sichtbaren Tattoos jede Menge Chancen verbaust. Wer damit rechnet, dass man ihm das offen entgegen trägt, der träumt. Da wird eben einfach nicht verlängert oder entfristet oder andere Bewerber werden vorgezogen.

Berufs- und Ausbildungsstarter sollten sich bewusst sein, dass es ihnen im Weg stehen kann!

Die Welt ist nicht fair und bei einer an Sach- und Fachfragen orientierten Entscheidung kann das Zünglein an der Waage das Vorhandensein an gleichguten nichttätowierten Bewerbern sein.
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Re: Tattoos im Kindergarten:-/

Beitragvon DaMax » 16.08.2011 23:14

Jawohl upsidedown, da geb ich dir in allen belangen recht. Ich selber hab mir bis dreissig mit den unterarmEn zeit gelassen und wenn du meine vorigen beiträge liest, kannst du möglicherweise rauslesen, dass ich da reflektiert rangegangen bin.

Was du beschreibst sind grundsatzdinge die jedem klar sein sollten bevor er sich tätowiert, ham aber mit der ausgangssituation wie dieses thema gestartet wurden (sprich was dee kollegin passiert ist) nich viel zu tun.
Danke Hanke!
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