@ouch
Sehe ich genau so!
Insbesondere Aufklärung allemal besser ist als Totchweigen.
Weil lezteres dazu führt das die schlimmen jungs freie fahrt für ihre Propaganda haben-
Moderatoren: MartiAri, BassSultan
tattoogermane hat geschrieben:das gibt´s auch nur in deutschland. in anderen ländern funktioniert´s doch auch ohne tägliche medienberichte, etc.
tattoogermane hat geschrieben:vieleicht ist der grösste fehler an der ganzen sache, dass dieses thema hochstilisiert wird. damit wird´s für unschlüssige, labile mitbürger ja erst interessant gemacht, denn was verboten ist, hat gerade für solche leute eine geradezu magische anziehungskraft.
das gibt´s auch nur in deutschland. in anderen ländern funktioniert´s doch auch ohne tägliche medienberichte, etc. .
apropos medien,
die berichterstattungen der bildzeitung ist in letzter zeit auch sehr zweideutig zu sehen. berichte über hitler, goebbels und co. haben wenig anklagendes. ich möchte nun nicht gleich von verherrlichung reden, aber weit weg ist man da nicht mehr.
meine meinung.
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In anderen Ländern kriegen die Faschisten auch regelmäßig viel höhere Stimmenanteile bei Wahlen, siehe z. B. Frankreich und Italien.tattoogermane hat geschrieben:vieleicht ist der grösste fehler an der ganzen sache, dass dieses thema hochstilisiert wird. damit wird´s für unschlüssige, labile mitbürger ja erst interessant gemacht, denn was verboten ist, hat gerade für solche leute eine geradezu magische anziehungskraft.
das gibt´s auch nur in deutschland. in anderen ländern funktioniert´s doch auch ohne tägliche medienberichte, etc. .
Streit um das Symbol des Bösen
Sind Hammer und Sichel
so schlimm wie das Hakenkreuz?
Von RALPH GIORDANO
Die EU streitet über das Hakenkreuz: Darf man dieses Symbol des Bösen nur dann verbieten, wenn auch Hammer und Sichel geächtet werden? In BILD fordert der Schriftsteller Ralph Giordano: ?Zur Hölle mit dem Hakenkreuz!?
Soll das Hakenkreuz europaweit verboten werden?
Also das Nazi-Emblem, das für Millionen Menschen auf dem alten Kontinent nicht nur das Schreckenszeichen ihrer Jugend war, sondern es in ihrer Erinnerung auch lebenslang geblieben ist ? mich darin eingeschlossen; Symbol einer Macht, deren Anschlag auf Europa und die Welt die Menschheit über 50 Millionen Zivil- und Militärtote kostete; Synonym für Auschwitz und alles, was der Name materialisierte ? sollte es verboten werden?
Was für eine Frage ? selbstverständlich sollte es verboten werden!
Daß es darüber in Brüssel überhaupt Meinungsverschiedenheit gab, ist beängstigend genug.
Zu einem Beschluß kam der Rat der Justiz- und Innenminister der EU nicht. Hauptblockierer: Großbritannien, Dänemark, Ungarn, Italien. Darf man da fragen: Wie viele Anschläge, Gewalttaten und Morde von zeitgenössischen Anhängern des Hakenkreuzes müssen denn noch begangen werden, ehe die EU ein einheitliches Verbot aussprechen wird?
Dann die Lektüre der Argumente, Einwände, Bedenken ? man reibt sich die Augen.
?Gute politische Bildung, Aufklärung, mehr Information für die Bürger seien der beste Schutz vor radikalen Rattenfängern?, tönte es von dort. Wie wahr! Nur ? wieso erübrigt das ein Verbot ihres zentralen Emblems?
Es kann einem doch angst und bange werden, wenn in der Diskussion nicht nur mehr Toleranz gegenüber der rechten Intoleranz eingefordert wurde, sondern auch die Äußerung fiel: Die demokratische Meinungsfreiheit sei ?ein höheres Gut als die Wehrhaftigkeit des Staates.?
Selten, gestehe ich, hat etwas vehementer an den mir von den Nazis injizierten Fluchtinstinkt appelliert als dieser hanebüchene Ausspruch.
Und daß Brigitte Zypries, unsere Justizministerin, von der die Forderung nach europaweiter Ächtung des Hakenkreuzes nach dem deutschen Modell ja stammte, schon beim ersten Gegenwind klein beigab, ist auch nicht gerade ermutigend. So wenig wie die Tatsache, daß hierzulande das Zeigen von Nazi-Emblemen zwar verboten ist, die Androhung von drei Jahren Haft nach § 86a des Strafgesetzbuches bei Mißachtung aber meist folgenlos bleibt.
Gerade wie die öffentliche Äußerung eines bekennenden Nazis aus dem sächsischen Landtag: ?Gut, daß es das Holocaust-Denkmal gibt, da haben wir gleich die Steine für die neue Reichskanzlei?, was keinerlei Konsequenz für den bekennenden Antisemiten hatte.
Wie tief, fragt man sich angesichts solch duckmäuserischer Passivität unwillkürlich, ist der Selbstverteidigungswille der demokratischen Republik gegenüber ihren potentiellen Zerstörern eigentlich bereits beschädigt?
Schließlich: Was ist denn schon so schwierig daran, ein europaweites Verbot des Hakenkreuzes einzufügen in die laufenden EU-Verhandlungen zur Bekämpfung von Rassismus, Antisemitismus und Fremdenfeindlichkeit?
Gar nichts.
Eher am Rande der Brüsseler Beratungen gab es übrigens Forderungen, auch kommunistische Symbole wie Hammer und Sichel in eine Verbotsregelung einzubeziehen.
Dazu ein Wort, ohne die Singularität des Holocauststaates in Frage stellen zu wollen: Ich hätte keinerlei Einwände, die Embleme des sowjetischen Gewalt- und Mordregimes ebenfalls öffentlich zu ächten, spüre aber das elementare Bedürfnis nach einem Begleitkommentar, wenn ich lese, wer die Protagonisten solcher Forderung nach Gleichstellung der beiden Embleme sind ? nämlich die baltischen Staaten, ausgerechnet.
Steht doch deren Bereitschaft, sich als Opfer der jahrzehntelangen sowjetischen Fremdherrschaft zu definieren (was sie ganz zweifellos ja auch waren) in diametralem Gegensatz zur notorischen Tabuisierung ihrer Tätergeschichte während der deutschen Herrschaft.
Nirgendwo ist der Völkermord an den Juden durch einheimische Unterstützung so effizient praktiziert worden, nirgendwo die Kollaboration so verbreitet gewesen, nirgendwo der Widerstand gegen die Aufarbeitung dieser dunklen Seite ihrer nationalen Geschichte so zäh vertagt worden wie in Litauen, Lettland und Estland.
Etwas weniger Vollmundigkeit bei der Gleichstellung von Hakenkreuz und Hammer und Sichel hätte dem litauischen Staats- und Parlamentspräsidenten Landsbergis dort in Brüssel durchaus gut zu Gesichte gestanden.
Dennoch ? auch die Embleme des Gulag-Imperiums sollten europaweit, weltweit aus der Öffentlichkeit verschwinden und die Verbrechen des Stalinismus/Kommunismus Teil des kollektiven Gedächtnisses der Menschheit werden.
Aber das bitte nicht ohne zu erwähnen, daß unter diesem zum Schandmal des real existierenden Sozialismus verkommenen Symbol Hammer und Sichel die Rote Armee bei der militärischen Niederringung Hitlerdeutschlands den größten Blutzoll bringen mußte.
Im übrigen habe ich die Diskussion um die Verbotsfrage mit einer Art Unglauben verfolgt. Begründeten Verbotsgegner ihre Ablehnung doch mit dem Argument, das Hakenkreuz, die ?swastika?, sei ein uraltes, bis in die Steinzeit reichendes Deutungszeichen ? und die zwölf Jahre des braunen Mißbrauchs damit nur ein Lidschlag seiner Geschichte.
Auf diese Perversion den Klartext: Was immer auch die kulturgeschichtliche Bedeutung des Hakenkreuzes war, seit Hitler ist es das Symbol des Bösen schlechthin ? und sonst gar nichts.
Zur Hölle also mit diesem Mördermal, es muß weg, muß gänzlich verschwinden, dieses Schandzeichen, das schließlich auch Deutschland in seine größte Katastrophe geführt hat.
Ich will es in den letzten Jahren meines Lebens einfach nicht mehr sehen, nirgendwo zwischen dem Nordkap und dem Geburtsort meines sizilianischen Großvaters, Ihr Herren Justiz- und Innenminister der EU, nirgendwo!