Todesstrafe

"Phoenix roxx the house" - Offtopicgerödel

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Beitragvon Sheep » 27.08.2010 12:02

Bitte entschuldige meine Wortwahl well_done. Ich habe mit der Thematik zu wenig zu tun, als das ich die Fachtermini wüsste.
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Beitragvon well_done » 27.08.2010 12:05

das war auch gar nicht so gemeint, sondern eher, das man ja auch z.b. bei depressiven menschen oder jenen, die unter burn-out leiden sagt, sie seien "psychisch labil" .. in dem kontex find ich das halt untertrieben.
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Beitragvon madmaxx » 27.08.2010 12:09

Sheep hat geschrieben:Genau diesen Standpunkt vertrete ich.
Allerdings wirklich nur unter der Prämisse, dass derjenige zu 100% überführt wurde.

Wir leben leider nicht im Idealisierte-Menschen-Land, wo man 100% Aussagen treffen kann und alle glücklich und zufrieden in der Anarchie leben, sondern in der Realität, da sind 100% Aussagen mit Ausnahme der Mathematik nie möglich.
Weder in der Chemie noch in der Physik noch in der Psychologie oder Rechtssprechung.
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Beitragvon well_done » 27.08.2010 12:11

und genau deswegen finde ich es um so wichtiger, die menschen hinter den taten zu sehen und keine pauschalen urteile zu fällen!
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Beitragvon Dragulin » 27.08.2010 12:23

Von pauschal hab ich hier bisher nichts lesen können außer diversen unterstellungen derer, die die Todesstrafe ablehnen...

Nur mal ne Frage zu dem dahinter: Die Ursachen für diverse Taten liegen oft in der Vergangenheit, was nun sollte man also ändern?
So wie es momentan ist, wird der Täter verurteilt, bekommt evtl. eine Therapie, aber die Ursachen an sich werden entweder nur unzureichend oder garnicht bearbeitet.(Damit meine ich nicht die psychische Störung des täters, sondern die Ursachen/Verursacher zu diesen Störungen)

Nehmen wir nun zum Beispiel mal die katholische Kirche.(passt halt grad irgendwie...) Als eine Ursache sexueller Missetaten einiger Priester wird aufgeführt, das es mit an der Abstinenz liegt.
Warum nun darf der Staat dort nicht eingreifen und diese Ursache ausrotten? bzw. warum macht er dies nicht?(Wie gesagt, ist ein Beispiel)

Man kann mit den Ursachen einen Täter sehr oft entlasten, aber es bringt überhaupt nichts, wenn die Ursache nicht beseitigt wird.
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Beitragvon Natsumi » 27.08.2010 12:45

Dragulin hat geschrieben: Als eine Ursache sexueller Missetaten einiger Priester wird aufgeführt, das es mit an der Abstinenz liegt.
Warum nun darf der Staat dort nicht eingreifen und diese Ursache ausrotten? bzw. warum macht er dies nicht?(Wie gesagt, ist ein Beispiel)


Naja, die Abstinenz ansich erzeugt nicht pädophile Männer.Es ist einfach
so, daß die Kirche mit ihrem Zölibat ein System geschaffen hat, daß
viele abwegig veranlagte Menschen anzieht, weil es ihnen zum einen
Zuflucht, zum anderen oft auch einfachen Zugang zur Opfergruppe
(zb. Jugendarbeit uvm) bietet.

Ich finde auch, daß die Kirche ihren Beitrag zur Aufklärung von
Mißbrauchsfällen leisten und ihre schwarzen Schafe der Justiz
ausliefern sollte.
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Beitragvon well_done » 27.08.2010 12:47

...und weil man die urasache ja nicht bereinigen kann sollte man lieber die todesstrafe wählen?
das stichwort hier ist weiterhin: prävention! .. eine lobby schaffen, einen raum für therapien VOR der tat, gut ausgebildete sexualtherapeuthen, krankenkassen dies zahlen, öffentlichkeits arbeit. solange pädophile phantasien, zwangsgedanken, sexuell abnorme vorstellungen und alles was dazu gehört ein tabu thema bleiben und sich keiner damit beschäftigen will,
wird es auch immer täter und opfer geben!

ebenfalls interessant zum thema prävention (aber ich befürchte, hier liest eh keiner was man noch dazu postet):
http://kein-taeter-werden-ppd.charite.de/das_problem/

da muss man sich ein bisschen durchklicken, ich habe eine ganze gute pdf zusammenfassung, kann dazu aber keinen link finden und pdf hier anfügen geht nicht, oder?!

jedenfalls ist das mehr oder weniger einzigartig in deutschland, die meistens therapeuthen z.b. lehnen es ab mit potentiellen täter über diese problematiken zu reden, da es ein heikles feld ist, gerade auch im bezug auf schweigepflicht. aber auch, weil vielen das nötige fachwissen fehlt, genau so etwas zu behandeln.


und pauschal ist es zu sagen, jeder, dem ein mord nachgewiesen werden kann oder eine vergewaltigung, sollte umgebracht werden.
Zuletzt geändert von well_done am 27.08.2010 12:54, insgesamt 1-mal geändert.
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Beitragvon yassi » 27.08.2010 12:52

Dragulin hat geschrieben:
well_done hat geschrieben:@ dragulin.. wolltest du nicht erzieher werden?! .... oder hab ich das falsch im kopf? mit deiner einstellung solltest du das lieber lassen.


Wieso? Kinder lernen besser als Erwachsene und da hat man noch am ehesten die Chance, ethnische Werte zu vermitteln.

Mal im Ernst, die Vermittlung ethischer (nicht ethnischer :wink: ) Werte würde ich bei meinen Kindern gern selbst übernehmen und sehe das absolut nicht als Aufgabe von Erziehern, Lehrern etc. Deren Job ist mMn die Wissensvermittlung, aus der Kindererziehung und Wertevermittlung (abgesehen von so Dingen wie Höflichkeit, Grüßen etc.) sollen sie sich heraushalten - eben genau darum, weil ich nicht will, dass irgendein Dreikäsehoch der eine Ausbildung zum Erzieher abgeschlossen hat und meint die Weisheit mit dem Löffel gefressen zu haben, sein verqueres Weltbild und Wertesystem als einzig wahres an meinen Nachwuchs weitergibt.

Nicht auf dich persönlich gemünzt, aber mir sind genug so Lehrer und Erzieher untergekommen in meiner Karriere als Kindergartenkind/Schülerin und meine Eltern waren sehr beschäftigt damit mir den Sch**ß, den mir z.B. meine Volksschullehrerin erzählt hat, wieder auszureden.
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Beitragvon well_done » 27.08.2010 12:57

sehr vorbildlich yassi :)
das sehen aber noch lange nicht alle eltern oder angehenden eltern so.
es gibt da genug, die erwarten, dass ihr kind ab dem 3. lebensjahr im kindergarten erzogen wird (vorher sind die kleinen ja nur niedlich und können eh nix... ironie off .. ) und sie die früchte, nämlich ein tolles kind, geniessen können.

und genau für solche eltern finde ich es NOCH viel wichtiger, dass erzieher ihre tätigkeit erntsnehmen und versuchen, allgemeingültige werte zu vermitteln und versuchen, kinder zu integeren, wissenden, tolleranten menschen zu erziehen, die in der lage sind, ihre bedürfnisse zu erkennen, zu äußern und die von anderen respektieren können.
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Beitragvon Natsumi » 27.08.2010 13:19

well_done hat geschrieben:und genau für solche eltern finde ich es NOCH viel wichtiger, dass erzieher ihre tätigkeit erntsnehmen und versuchen, allgemeingültige werte zu vermitteln und versuchen, kinder zu integeren, wissenden, tolleranten menschen zu erziehen, die in der lage sind, ihre bedürfnisse zu erkennen, zu äußern und die von anderen respektieren können.


Ich glaube, daß die Wertevermittlung zu Hause stattfindet und es
vom Bildungssystem zu viel verlangt ist, Fehler zu korrigieren, die
im Elternhaus passieren,weil diese einfach zu tief greifen.
Dennoch fände ich es natürlich schön, wenn es klappen könnte.
Die humanistisch eingestellte Bildungsbürgerfamilie behandelt und erzieht
(auch im Sinne der Weitergabe von Einstellungen und Lebenshaltung)
allerdings ihre Kinder anders als die bildungsferne Familie mit patriachaler
Struktur und reaktionären Einstellungen.Das hat,neben mangelnder
Ausbildung sozialer Kompetenzen auch die Tatsache zur Folge, daß Armut
quasi erblich wird und bestimmte Kinder einfach weniger
Chancen haben als andere,was ein großes Problem ist und immer
mehr zur Herausforderung auch für die Schulen wird.
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Beitragvon well_done » 27.08.2010 13:27

deswegen schrieb ich ja auch von "versuchen" ... ich finde es in jedem fall falsch, einen kiga/eine kita oder ähnliches nur als bespaßungsstelle anzusehen und denke schon, dass viele werte und normen grade in solchen gruppen vermittelt werden. natürlich sind eltern immer die größten vorbilder, was auch richtig und wichtig ist, aber es gibt genug familien, die nicht in der lage sind, ihrem kind einigermaßen sinnvolles zu vermitteln.. und da fände ich es doch schade, wenn man in der kinderbetreuung nicht zumindest VERSUCHEN würde, einiges davon auszugleichen.
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Beitragvon Dragulin » 27.08.2010 14:43

Also Werte vermitteln und eigenes Weltbild reinpressen find ich 2 unterschiedliche Dinge.

Unter Werten versteh ich zum Beispiel der Umgang mit den Mitmenschen im täglichen Leben(Grüßen, für Ältere Menschen im Bus aufstehen, Anzahl der Kraftausdrücke verringern, Selbsbewusstsein entwickeln etc. sind nicht alles Werte, aber ich pack das jetzt alles mal unter diesen Begriff.)

Die eigene Weltanschauung des/der Erzieher/in hat in diesem Punkt überhaupt nichts zu suchen. Leider tun genau das sehr viele im pädagogischen Bereich.

Und bei vielen Eltern ist es leider auch so, dass sie selbst keine Wertvorstellungen usw. mehr haben bzw. verlangen viele Eltern von den Kindergärten und Schulen die Erziehung, weil sie selbst lieber ihrer Karriere nachgehen, als sich um die Erziehung zu kümmern u.ä.

@well_done: Ich wurste mich hier schon durch deine Links...wird ma net dümmer bei und der Wissenshorizont erweitert sich um einige cm ;)

Wobei eine Zusammenfassung schon hilfreich wär. :)

@Natsumi: Abstinenz erzeugt keine pädophilen, ja. Ich habe auch nicht von pädophilen, sondern allgemein von sexualstraftätern gesprochen. Mit sicherheit gibt es einige pädophie die dort hingehen, um es ausleben zu können, aber das ist denke ich nicht die breite Masse.
Soweit ich weis sind die Leute, die Priester werden wollen am anfang davon wirklich überzeugt, dass sie im Zölibat ohne Probleme leben können, meist funktioniert das auch ne weile, aber bei vielen wird der Drang irgendwann doch sehr groß und da sehe ich in diesem speziellen Beispiel einfach das Problem. Wenn ein Priester Heiraten darf verringern sich höchst wahrscheinlich die sexuellen Übergriffe, auch auf Kinder.
Bei der relativ großen Anzahl der Übergriffe auf Kinder sehe ich nicht immer die pädophile Neigung, viel eher den Wunsch der LEute nach einem Sexualleben und das ist der große Nachteil, das Kinder entweder nicht wissen was sie da eigentlich tun müssen, oder aber durch die Drohungen der Obrigkeit eher eingeschüchtert werden als Erwachsene.
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Beitragvon Natsumi » 27.08.2010 15:02

Ja, Dragulin, ich sehe es eher so, daß durch die Abschaffung des Zölibats,
das Leben als Priester auch für nicht pädophile, heterosexuelle Männer
attraktiver wäre (was nicht heisst, daß es in der Kirche heute keine
gibt) und es somit diese "Nische" nicht mehr gäbe.
In früheren Zeiten, als Homosexualität noch ein großes Tabu (mehr
als heute) war sind sehr viele Männer in ihrer Not ins Priestertum
geflüchtet weil sie dort ihr Nicht-Verheiratet sein und das sexuelle
Desinteresse an Frauen nicht zu rechtfertigen hatten.
Und auch heute noch ist die Entscheidung fürs Zölibat für viele
Männer eine Möglichkeit, ihre unterdrückte Sexualität zu negieren.
Hier ist zwischen Pädophilie und verkappter Homosexualität aber
sehr zu unterscheiden.
Beim Missbrauch von Kindern und Jugendlichen durch Priester
geht es im Übrigen nicht ausschliesslich um Sexualität, sondern
auch bzw. vorwiegend um allg. Gewalt, sadistische Quälereien und das sind
eben nicht Dinge, die im Zölibat begründet liegen.

well_done hat geschrieben:... und da fände ich es doch schade, wenn man in der kinderbetreuung nicht zumindest VERSUCHEN würde, einiges davon auszugleichen.


Ja , das stimmt natürlich. Versucht werden muss es auf jeden Fall ...
Zuletzt geändert von Natsumi am 27.08.2010 15:13, insgesamt 1-mal geändert.
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Beitragvon Buddha_Eyes » 27.08.2010 15:12

Guck mal, sheep, mit solchen Aussagen:
Aber was kann ich schon von einem System erwarten, in dem ein Vergewaltiger weniger Zeit im Knast sitzt als jemand, der sich mal den neusten Kinofilm gezogen hat ?
hilfst Du nicht gerade, eine Sachdiskussion zu führen.

Nur um Dich da aufzuklären:
Strafmaß § 177 Abs. 2 StGB (Vergewaltigung): Freiheitsstrafe von 2 Jahren bis 15 Jahren.
Strafmaß § 106 UrhG (unerlaubte Verwertung urheberrechtlich geschützter Werke): Geldstrafe oder Freiheitsstrafe bis zu 3 Jahren.
Bedeutet in der Praxis: Der Vergewaltiger landet praktisch immer im Knast und ich habe zumindest bisher jede Urheberrechtsverletzung schon im Ermittlungsverfahren zur Einstellung gekriegt..

Leider ist allzu oft genau dieses Maß an Uninformiertheit Basis für die eigene Meinungsbildung.
Expect nothing..
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Beitragvon Dorian » 27.08.2010 17:11

Dragulin hat geschrieben:Also Werte vermitteln und eigenes Weltbild reinpressen find ich 2 unterschiedliche Dinge.

Unter Werten versteh ich zum Beispiel der Umgang mit den Mitmenschen im täglichen Leben(Grüßen, für Ältere Menschen im Bus aufstehen, Anzahl der Kraftausdrücke verringern, Selbsbewusstsein entwickeln etc. sind nicht alles Werte, aber ich pack das jetzt alles mal unter diesen Begriff.)


Sorry, aber mE ist keines ein Wert sondern nur gutes Benehmen. Werte sind zB Loesungen der moralischen und ethischen Fragestellungen. ZB auf die die wir hier erlaeutern. Nur weil sich jemand gut benimmt, kann er ein vollkommen verzogenen Wertekompass haben.

Auch bin ich nicht der Meinung, dass bei Menschen Werte fehlen koennen, sondern nur nicht in den Wertekanon passen bzw. nicht ethisch vertretbar sind.
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