Todesstrafe

"Phoenix roxx the house" - Offtopicgerödel

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Beitragvon OneDollar » 27.08.2010 0:22

Buddha_Eyes hat geschrieben:So etwas ist oft das Resultat fehlender Information und sagt nichts über die Richtigkeit der Forderung aus.


So schaut es aus. Richtig ist nämlich nicht, was die Mehrheit glaubt, sondern was die bessere argumentative Grundlage besitzt.

Und das die Todesstrafe kein rein amerikanisches/fernöstliches Thema ist, dass sieht man ja schon an der jetzigen Diskussion.
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Beitragvon tattoogermane » 27.08.2010 0:26

eigentlich halte ich mich aus solchen diskussionen raus, weil ich da höchstwhrscheinlich zu emotional rangehe.

allerdings ist für mich resozialisierung einiger tätergruppen der versuch einem wilden wolf ein schafspelz überzuziehen. siehe beispielsweise fälle von pädophlilen der jüngeren und älteren vergangenheit.

da würde es für mich auch nur ein urteil geben. wer einem anderen menschen vorsätzlich und aus niederen beweggründen das leben nimmt, auf welche weise auch immer, hat für mein empfinden sein recht auf leben verloren.
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Beitragvon Buddha_Eyes » 27.08.2010 0:35

allerdings ist für mich resozialisierung einiger tätergruppen der versuch einem wilden wolf ein schafspelz überzuziehen.


Klar gibt es Fälle von Pädophilie, die kaum kurierbar sind.. (bitter auch für die Täter - denn da können sie i.d.R. nun wirklich nix für..) dafür reicht aber grundsätzlich auch ne vernünftig ausgestaltete Sicherungsverwahrung. Die Leute muß man ja nicht hinrichten.

Das mit dem Verwirken des Lebensrechts wird - selbst wenn man das mal als richtig unterstellen wollte (klar, sehe ich anders..) - schnell trennungsunscharf. Was machste mit der sein 10 Jahren geknechteten Ehefrau, die sich nicht mehr anders zu helfen weiß, als ihren gewalttätigen Ehemann im Schlaf abzustechen (nach der Rechtsprechung trotzdem i.dR. ein Mord).. Man kommt schnell an den Punkt, wo man feststellt, daß eben doch nicht in allen Fällen eines Mordes - auch bei sehr emotionaler Herangehensweise an die Sache - eine Hinrichtung angemessen wäre.. und ab da wird es eben schwer, ausreichend "starke" Kriterien zu finden.
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Beitragvon madmaxx » 27.08.2010 0:36

Justizia ist blind, Emotionen haben in der Rechtsgebung und Rechtssprechung nichts zu suchen.
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Beitragvon Dragulin » 27.08.2010 0:55

Wobei ich des deutsche Rechtsystem in bezug auf Mord als schwachsinnig einstuf.

Ein Mann, der als Schwarzfahrer den Schaffner absticht, nur weil der schaffner den Fahrschein verlangt kriegt wegen Totschlags nur 2 Jahre bzw. wegen trunkenheit oder so nem kokolores und eine Frau, die ihren Mann erschießt weil es ein Arschloch ist bekommt lebenslänglich...

Meiner Meinung nach dürfte Alkoholeinfluss keine Minderung bewirken.

Bei Pädophilen bin ich immernoch der Überzeugung: Sack ab.
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Beitragvon LÖö » 27.08.2010 0:57

Wah, Stammtischniveau.

Was bringt denn das Abschneiden der Hoden? Gar nix. Also wozu?
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Beitragvon tattoogermane » 27.08.2010 1:00

ich sprach auch von niederen beweggründen. die sind bei der ehefrau wohl nicht gegeben.

einiger tätergruppen bedeutet nicht jeder beliebige todschlag.

wiederholungstäter gewisser starftaten beispielsweise sind für mich unkurierbar (dazu muss ich auch kein phsychologiestudium hinter mir haben) und sollten somit aus der gemeinschaft zu entfernen sein.
sicherheitsverwahrung ist für mich kein mittel zum schutz der allgemeinheit, sondern eine finanzielle belastung der gleichen und bringt im endeffekt rein gar nichts. weder für den täter, noch für die opfer.
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Beitragvon LÖö » 27.08.2010 1:02

Die Inhaftierten einer Todeszelle in den USA kommen den Steuerzahler aber teurer zu stehen als ein Häftling, der lebenslänglich sitzt...
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Beitragvon Dragulin » 27.08.2010 1:20

Todesstrafe ist Mist...sind vergeudete Arbeitskräfte.
Man könnte so Lebenslänglich mit dauerarbeit verbinden...z.B. Autobahnbau mit Spaten und so...dann wird wenigstens die A4 schneller fertig und so... :mrgreen:

Sack ab bringt, das denen evtl. die Lust am Kinde vergeht...bzw. die sexuellen bedürfnisse reduziert werden.
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Beitragvon LÖö » 27.08.2010 1:24

Eine Kastration führt zur Zeugungsunfähigkeit, aber doch nicht zum Libido-Verlust? Außerdem kann man Sexualität ja auch ohne Penis ausleben... Darüber hinaus ist Pädophilie eine schwere psychische Störung, die man sicherlich nicht mit so 'nem Eingriff beheben kann. Jürgen Bartsch, ein pädophiler Serienmörder, hat das vornehmen lassen, ist dabei aber gestorben...
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Beitragvon madmaxx » 27.08.2010 1:44

Findet es niemand von euch wichtig, dass der Staat über sowas steht? Das er nicht selbst zum Täter wird, zum Henker? Das jeder Mensch, egal wer grundlegende Rechte hat? Es kann nicht für manche Menschen Menschenrechte geben und für manche nicht. Das ist der erste Schritt zu deren Ende.
Wollt ihr all das, wofür Generationen gekämpft haben, einfach wegwerfen, aus purer Rachlust?

Ich finde das so schade, dass all diese großen Gedanken der Aufklärung so den Bach runtergehen. Man kann nicht einfach anfangen eine Ausnahme nach der anderen hinzuzufügen, und hoffen, dass das große Ganze trozdem irgendwie ganz ok bleibt. Ganz oder gar nicht.

Aber vielleicht ist es ein ewiger Kreislauf und die nächste Runde Polizeistaat ist mal wieder angesagt, bis die Leute wieder wissen, was sie ursprünglich mal hatten. In Polen gibt es schon wieder chemische Kastration*, Russland will das auch, in Amerika kommen die Ultra-Rechten von der Tea-Party immer weiter nach oben, China macht Vollüberwachung salonfähig** und in Deutschland sind Parteien nurnoch die Strohmänner diverser Industrielobbies.
Viel Spaß damit, ich bin dann mal in Island.


*Alan Turing, der Typ der die Enigma geknackt und den Computer quasi erfunden hat, wurde übrigens chemisch kastriert weil er schwul war.

**Gern verwendetes Argument der Chinesen: "Der Westen macht es doch auch!". Aber gut für Deutschland, Siemens ist der größte Hersteller von Überwachungstechnologie mit Kunden wie Iran, Indien,..
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Beitragvon Natsumi » 27.08.2010 1:50

Ich halte töten für falsch - egal wers tut.
Btw. beim lesen von Sheeps Beiträgen wird mir echt unbehaglich -
weckt Assoziationen, die ich lieber nicht näher erörtern mag.
There is no substitute for brains, but silence helps a lot.
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Beitragvon LÖö » 27.08.2010 1:54

madmaxx, bei Facebook würde ich ein "gefällt mir" unter den Beitrag setzen. Ich stimme dir absolut zu.
Wenn man schon von Nationalstolz spricht, so kann die Abschaffung der Todesstrafe als ein Beispiel genannt werden, worauf man wirklich stolz sein kann...
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Beitragvon Sheep » 27.08.2010 2:02

Das braucht es nicht. Ich denke ich bin ein ruhiger Mensch, der durchaus Diskussionsbereit ist, allerdings auch zu dem steht was er sagt.
Ich bin weder aggressiv, noch habe ich Mordgelüste, geschweige denn das Verlangen Menschen sterben zu sehen.
Ich bin nunmal der Überzeugung, dass jemand, der einen Menschen aufs grausamste tötet seine Rechte verwirkt hat. Ich möchte nicht alle Morde pauschalisieren, um Gottes Willen.

Ja, es mag hart klingen, aber dies ist meine Meinung zu dem Thema.

Aber um den Spieß mal umzudrehen. Wer von euch möchte dem Vater sagen, dass der Nachbar, der seine 6-jährige Tochter mehrfach missbraucht hat, nach 4 Jahren wieder freikommt ?
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Beitragvon madmaxx » 27.08.2010 2:08

Es stehen wichtigere Dinge auf dem Spiel als individuelle Schicksale.
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