von fUrby » 19.08.2010 23:39
Danke Upsidedown, hätte es nicht treffender formulieren können und ehrlich gesagt auch nicht so objektiv, wie du es getan hast, denn leider muss ich mir auch eingestehen, dass ich durch meine Umwelt geprägt bin und vieles mitlerweile nichtmehr tollerieren will! Ich wachse in ähnlichen Zuständen immer noch auf, bei mir ists vlt die 2. Generation oder auch schon die 3...wie dem auch sei, genau das kann ich bestätigen und wer diese Erfahrungen nicht nachvollziehen kann, der soll doch bitte einfach mal nach Berlin ziehen für ein paar Jahre. Dort wird er extrem nette türkische Nachbarn kennelernen, mit denen man zu Feierlichkeiten Gebäck austauscht (wie gesagt, in meinem Haus gibts nur 2 Deutsche und dafür glaube ich 6 türkische Mietparteien) und andererseits wird man das Haus verlassen, 2 Ecken weiter laufen und nem Haufen Idioten begegnen bei dem man sich einfach nur wünscht, dass man sowas nicht mehr hier mit ansehen muss.
Das mit den Sorgen der Eltern, die hier vor vielen Jahren schon hergekommen sind und sich Mühe gegeben haben kenne ich sehr gut von meinen Kollegen und von den Eltern der Kinder, die ich momentan noch Tagsüber in einem Kindergarten in Tempelhof betreue.
Teilweise kamen schon Eltern ausländischer Kinder auf mich zu, um mich zu fragen, wo sie ihr Kind am besten zur Schule schicken sollten, weil man so als Ex-Schüler ja meist doch einen besserem Überblick hat, als man es sich je als Elternteil verschaffen könnte.
Diese Kinder wollten verhindern, dass ihr Kind z.B. auf eine Schule kommt, wo zuviele Vietnamesen sind, weil sie Angst haben, dass ihr Kind sich dann nur mit den anderen Vietnamesen abgibt.
Gerade bei diesen Eltern muss ich übrigens sagen, dass sich die Kinder dort meist wunderbar entwickeln, sie zweisprachig aufwachsen und sie in der Lage sind besser deutsch zu sprechen, als manche deutschen Kinder im gleichen Alter.
Der soziale Status kann auf jeden Fall eine Rolle spielen bei der Entwicklung eines Kindes, jedoch weniger wegen den Finanzen, sondern viel mehr, weil die Eltern oft selbst nichts auf die Reihe kriegen und nicht in der Lage sind ihrem Kind die einfachsten Dinge wie etwa pünktlich aufzustehen oder "Bitte" und "Danke" zu sagen beibringen.
In Extremfällen(!) landen die Kinder auch im Heim und verlieren so jegliches Vertrauen zu Erwachsenen, was eine denkbar schlechte Basis ist, um dann zu lernen bzw überhaupt wem zuzuhören.
Außerdem haben diese Kinder oft auch wenig Selbstbewusstsein, weil die Eltern sie häufig nicht so stark in ihrem Tun bekräftigen (natürlich nur in dem Fall, wo Mami und Papi selbst versagen).
@JohnDoe
Vielleicht solltest du deinen Chef auch einfach mal ansprechen warum es bisher mit einer Beförderung nicht geklappt hat.
Natürlich kann seine Antwort auch einfach nur ein Vorwand und der wahre Grund ein anderer sein..aber selbst dann steht es dir frei die Stelle zu wechseln.
Davon abgesehen hättest du mit deinem Spitzenabi ja auch einfach mal studieren gehen können bzw noch ein Studium nachschieben können, dann wären die Chancen auf eine Beförderung oder einen neuen Posten eventuell auch größer...
Natürlich ist das nicht leicht zu finanzieren zu studieren..wobei..vor sagen wir mal 10 Jahren war es glaube ich noch einfacher als heute!?
Wie dem auch sei, es gibt massig Gelder, die man beantragen kann, Bafög und co.
Meine Eltern könnten mir im übrigen auch kein Studium bezahlen.
Es ist außerdem auch bei deutschen Auszubildenden normal, dass sie Bafög und co beantragen müssen oder/und Wohngeld sowie Kindergeld kriegen, um sich selber eine Wohnung während ihrer Ausbildungszeit finanzieren zu können (gestern erst mit ner Freundin drüber geredet).
Was ich noch so in Raum werfen wollte ist die Tatsache, dass viele Menschen mit Migrationshintergrund hier in Deutschland sich auch enorm schämen für den Abfall(habe es mit exakt diesem Ausdruck schon gehört, daher jetzt auch genau so wiedergegeben), der sich hier teilweise rumtreibt, wenn das schon von den eigenen Landsleuten kommt, dann sollte man sich mal Gedanken machen.
Im übrigen kann ich nicht verstehen was an upsidedowns und meiner Perspektive realitätsfremd ist. Das sind Erfahrungen aus dem täglichen Leben, Upsidedown lebte hier wie du ja vielleicht glesen hast 33 Jahre und ich lebe hier seit 21 Jahren.
Ach ja, das sind auch keine Mediengeprägten Meinungen..ich gucke kein Fernsehen und mit solch subjektiven Käseblättern wie z.B. der Bild würde ich mir nichtmal den Arsch abwischen. Wer nicht rafft, wie leicht man durch die Sichtweise oder Beispiele in einem Artikel die Menschen manipulieren kann ist selber schuld. Darum sind all die Dinge auf die ich hier meine Meinung begründe alles Informationen und Geschichten von Leuten, die ich persönlich kenne, teilweise schon sehr sehr lange kenne oder meine eigenen Erfahrungen, die ich so gemacht habe.
"Einige Menschen kontrollieren unmengen an Geld und andere nicht" das ist korrekt, aber schau doch mal wo die Leute ihr Geld herhaben. Wenn Menschen über Generationen hinweg ihr Geld vermehren oder einfach Glück hatten, dann ist dem nunmal so. Die Wirtschaft ist heutzutage nunmal die stärkste Kraft, hat aber wohl ja nix mit der Debatte hier zu tun..
Du wurdest 2mal von Nazis zusammengeschlagen, das tut mir ernsthaft leid für dich und ich empfinde derartiges auch für verachtenswert und mit nichts zu rechtfertigen, auf gut deutsch gesagt ist das ne riesen Sauerei, dass die dich wohl nur wegen deiner Herkunft verkloppt haben.
Dennoch ist es wohl nix anderes wenn ein Deutscher von Ausländern verkloppt wird nur weil er deutsch ist. Unterschied sehe ich abgesehen davon, dass der Deutsche hier in seinem Heimatland ist keinen.
Beides verachtenswert und total sinnlos sowie gleichermaßen bescheuert.
Wie du vielleicht merkst differenzieren wir abre auch und sagen nicht nur "die bösen Ausländer" sondern hacken höchstens auf den Idioten rum, die nichts als Schrott in ihren Köpfen haben (wo ja schon genug beschrieben wurde warum, werde das nicht nochmal erläutern..).
Im übrigen habe ich auf meinem Hof (JA MEINEM HOF) ne Moschee und an der Ecke an meinem Block die nächste und ich habe keine Probleme mit einem von beidem (okay, ich habe mich gefragt warum auf so kleinem Raum 2 Moscheen sein müssen, hätte die neue halt nen Block weiter gebaut, aber hey, nu ist se nunmal da).
Ich könnte an dieser Stelle auch noch auf den Nazis herrumhacken, die ich gensau so verachte wie eben diese Idioten, aber ich denke es sollte auch so reichen.
Warum ist man denn bitte nun nicht offen, nur weil man nen Standpunkt hat, ich muss ja nicht alles gutheißen. Reicht es nicht den Menschen eine Chance zu geben und ihnen gegenüber ohne Vorurteile zu begegnen bis sie einem zeigen aus welchem Holz sie geschnitzt sind? Also solange wie mich keiner bedroht oder mich anmault weil ich so aussehe, wie ich aussehe oder mich anpöbelt mit einem "Was guckst du?" sehe ich meinen Gegenüber einfach nur als Mensch an, denn Ausländer sind in meinem Stadtbild keine Fremden, nur diejenigen, die sich selbst zu Fremden machen..selbst wenn sich diese Person mir gegenüber beschissen benimmt denke ich immer noch nicht "scheiß Ausländer" sondern "scheiß Opfer".
Ich finde das ist offen genug und genau das ist auch die Offenheit, die ich mir "jungem künstlerisch veranlagtem" Gemüse verlange.
Manch einer in unserer Gesellschaft begnet Leuten, die sich daneben benehmen halt mit Verständnis und erkundigt sich nach den Hintergründen und nimmt viel Rücksicht auf sie.
Dies kann verschiedene Gründe haben, manch einer fühlt sich vielleicht Schuldig wegen dem Mann mit dem Bärtchen, ein anderer hat einfach eine soziale Ader und wieder ein Anderer möchte vielleicht alle gerne umarmen.
Andere sind da halt anderes gepolt, weil sie verstehen, dass sie selber nichts mehr für den Nationalsozialismus können, sie nicht selbst schuld sind und sie halt raffen, dass Deutschland nen Land ist, was man viel zu einfach ausnutzen kann.
Bis zu einem gewissen Grad finde ich Rücksichtnahme in Ordnung, aber ausnutzen lassen möchte ich mich nicht und da bin ich dann auch gnadenlos, von mir kriegt ein Straftäter keinen Kaffee...
Schließlich ist es der Sinn einer Gesellschaft voneinander zu profitieren und nicht nur seinen eigenen Nutzen daraus zu schlagen.
Wenn manche daran nicht partizipieren und keinen Nutzen bringen (hier steht vor allem der Wille an erste stelle, denn nicht jeder kann etwas dafür, dass er der Gesellschaft nix bringt), dann möchte ich ihnen auch nichts abgeben (das gilt für Deutsche wie auch für Ausländer).
Wie man sicherlich merkt schreibe ich nicht so analytisch und auch incht immer so objektiv, aber ich bin in dieser Thematik aufgrund meiner Umgebung einfach sensiblisiert und kriege daher da recht schnell nen ganz schönen Hals, denn alleine was sich in den letzten 2-3 Jahren hier getan hat und was man vor allem als jugendlicher persönlich tag für tag mitkriegt finde ich einfach dermaßen zum kotzen.
Ich frage mich halt jedesmal wenn ich so nen Idioten der nur scheiße in der Birne hat aber schon in der 3. Generation hier lebt falsch gepolt ist, dass er da immer noch "scheiß deutsche" oder "deutsche opfer" sagen kann...vor allem wenn ich daneben 20 Leute sehe, die aus 15 verschiedenen Ländern kommen und sich in tadellosem Deutsch unterhalten.
Davon hatten mindestens die Hälfte es auch schwe und mindestens 90% stammen ebenfalls aus keinen reichen gesicherten Verhältnissen.
Und dann kommt da wer aus nem Dorf oder ner Kleinstadt und will mir was erzählen wie die Umstände hier sind..sollte jedem klar sein, dass man da so seine Probleme mit gewissen Sichtweisen hat.
Man kann nicht allem mit Verständnis begegnen, wer einem selber kein Verständnis entgegenbringt hat auch kein Verständnis verdient.