Hallo und hallo!
Am wochenende stolperte ich über diesen Artikel aus dem Feuilleton der "Zeit"
Der artikel ist besser als die in der Bild:
http://www.zeit.de/2003/34/T_8atowierungen?page=1
Moderatoren: MartiAri, BassSultan
"... In Catania ist auch der Hausmeister des Stadions festgenommen worden. War wohl niemandem aufgefallen, dass der städtische Angestellte ein "ACAB"-Tattoo auf dem Hals trägt ("All Cops Are Bastards"). In seiner Wohnung fand man ein Arsenal von Stahlstangen, Böllern, Baseballschlägern. ..."
Je weniger an tatsächlichem Ereignis da ist, desto mehr müssen Erfahrung oder Identität vorgetäuscht werden. Demnach ist das heutige Tattoo auch das selbst beigebrachte Zeichen einer Handlungs- und Sprachlosigkeit. Das Zeichen soll übernehmen, wozu sein Träger selbst nicht mehr in der Lage ist.
z.B. kann ich so auch nicht stehenlassen. Ich empfinde es eher schon als reife, geistliche Leistung, ein Motiv so aussehen zu lassen, daß es viele Erfahrungen, Gedanken, Gefühle oder Ereignisse so vereint, daß man es a) nicht gleich deuten kann, und b) man den Mut besitzt, es auf seinem Körper als Meinungsverstärker zu zeigen. Man kann denke ich auch anders, als es als Schutzschild oder als Zeichen der Schwäche zu tragen. Im übrigen sind die heutigen Beweggründe einer Tätowierung streng genommen immernoch die Selben wie sie früher einmal waren, nur daß durch den Mainstream nur noch andere Beweggründe hinzukommen.Je weniger an tatsächlichem Ereignis da ist, desto mehr müssen Erfahrung oder Identität vorgetäuscht werden. Demnach ist das heutige Tattoo auch das selbst beigebrachte Zeichen einer Handlungs- und Sprachlosigkeit. Das Zeichen soll übernehmen, wozu sein Träger selbst nicht mehr in der Lage ist.