Nachrichten, Aufreger und Trends - was bewegt Euch?

"Phoenix roxx the house" - Offtopicgerödel

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Re: Nachrichten, Aufreger und Trends - was bewegt Euch?

Beitragvon gummibär » 04.11.2013 12:27

Ich halte es für pathologisch, wenn man sich nur lebendig und einzigartig fühlen kann wenn man ständig Grenzen überschreitet. Auch und gerade seine eigenen Grenzen.

Klar halten auch viele Menschen Gepiercte und Tätowierte für therapiebedürftig, da Selbstverstümmelung. Jeder zieht eben für sich andere Grenzen.
Ich will auch niemandem das Recht darauf absprechen mit seinem Körper und mit seinem Leben machen zu können was man will, aber es gibt ausser der Selbstwahrnehmung auch immer noch eine Fremdwahrnehmung. Und meine Wahrnehmung ist, dass extremes Überschreiten von Grenzen nicht gesund ist.
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Re: Nachrichten, Aufreger und Trends - was bewegt Euch?

Beitragvon LÖö » 04.11.2013 12:32

Ich sehe einfach nicht, wie man Tätowierungen und Mutilationen gleichsetzen kann, daher kann ich diese Argumentation nicht nachvollziehen... Auch die Analogie zu Verbrennungen verstehe ich nicht, wobei ich Brandings aus dem von upsidedown genannten Grund kritisch sehe.

Zudem unterstelle ich ganz frech, dass das Auslösen einer Kontroverse auch Teil des Ganzen ist.

@Danny: Dies ist ein Tattooforum und maximal nachrangig auch Body-Mod Plattform. Ich sehe einen massiven Unterschied zwischen möglicherweise sozialen Einschränkungen durch die Wahl des Tattoos und körperlichen Einschränkungen durch eine Amputation.

Achja und wenn ich schreibe, dass da meine Grenze überschritten wurde, dann meine ich damit die Grenze, die ich im Body-Mod-Bereich nicht überschreiten würde (ok, die ist auch weit vorn einer Amputation angesiedelt).
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Re: Nachrichten, Aufreger und Trends - was bewegt Euch?

Beitragvon Norb » 04.11.2013 12:37

Erstmal danke an upsidedown für den Beitrag, den sollte man nämlich gelesen haben. Grundsätzlich ist es mir egal, was er mit seinen Gliedmaßen macht. Er trägt die ganze verantwortung und hat den ganzen Spaß, was soll ich mich da einmischen?
Allerdings kann ich mir nur schwer vorstellen, dass man den Verlust von zwei Fingern nicht merkt im Alltag. Spätestens beim Golfen oder beim Tennis spielen muss das doch stören.
Und sonst:
...this was a big bad ass boundary to cross for me. im more than happy with the result and with my new hands.
i dont care what you think about that....
Gepostet und Veröffentlicht auf Facebook
Hm...
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Re: Nachrichten, Aufreger und Trends - was bewegt Euch?

Beitragvon gummibär » 04.11.2013 12:42

Wenn es so überhaupt nicht kümmert was andere Leute denken, warum stellt man so ein Bild denn online?
Natürlich wird dann kontrovers drüber diskutiert!
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Re: Nachrichten, Aufreger und Trends - was bewegt Euch?

Beitragvon LÖö » 04.11.2013 12:43

Ich kann mir irgendwie nicht vorstellen, dass er Golf oder Tennis spielt :mrgreen: Aber ja, ich denke auch, dass es zumindest eine Umgewöhnung braucht in der ersten Zeit.
Und wenn man sich auf diese Art bei FB präsentiert (mit öffentlichem Profil), dann sollte man zumindest damit rechnen, dass es Diskussionen auslöst und es nicht nur Zustimmung geben wird...
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Re: Nachrichten, Aufreger und Trends - was bewegt Euch?

Beitragvon Norb » 04.11.2013 12:44

gummibär hat geschrieben:Wenn es so überhaupt nicht kümmert was andere Leute denken, warum stellt man so ein Bild denn online?
Natürlich wird dann kontrovers drüber diskutiert!

Deshalb fällt mir auch nichts außer "Hm..." dazu ein :-)
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Re: Nachrichten, Aufreger und Trends - was bewegt Euch?

Beitragvon upsidedown » 04.11.2013 12:44

Marc stellt das mit Sicherheit online, um eine Diskussion zu erzeugen. Allerdings glaube ich nicht, dass es in seinem Interesse lag, dass das Bild woanders und noch dazu ohne seinen Kontext und vllt sogar seine Beteiligung repostet werden würde. Dass es ihn einen Scheiss interessiert was andere darüber denken, ist ja an und für sich keine Negation der Diskussion, sondern eher eine an bestimmte Formen der Diskussion. Jeder von uns sucht sich das Level aus auf dem er diskutieren will.

Die Analogie zu Verbrennungen besteht da, wo der unfallhaft verbrannte Mensch für sich empfindet, dass unser Umgang mit unserer Haut dumm, respektlos und verstümmelnd ist. Es gibt hier keine Sachebene an der eine Grenze vollzogen werden kann. Für viele da draussen gelten unsere Tätowierungen als unglaubliche Verstümmelung.

Was soll die Aussage, dass dieses Forum "maximal nachrangig" ein Bodymodforum ist? Das bringt Bodymod und Tattoo kaum auseinander. Auch "Mutilitation" ist nur ein Wort, aber es verändert die Realität des menschlichen Seins nicht. Nämlich, dass die Ausgangsbasis für diese Veränderungen an unserem Körper wohl die gleiche ist.

Es gibt also einen Unterschied zwischen einer sozialen und einer körperlichen Einschränkung. Da werden vielleicht viele die aufgrund ihrer Hautfarbe und Herkunft diskriminiert werden wohl ihr Unverständnis bekunden, dass es Menschen gibt, die sich freiwillig einer solchen sozialen Verfolgung aussetzen.

Versteht mich nicht falsch. Aber meine Augen und Ohren sind mein Horizont. Alles was ich sehe, lese und höre läuft durch den Filter meiner Sozialisierung und Erfahrung. Es kann nur für mich massgeblich sein, vielleicht gerad noch so für meine Allernächsten, aber eben für keinen anderen.

Das ist keine Absage an die Diskussion. Für mich geht es in dieser Diskussion darum, ob es überhaupt ein "Na, das geht ja noch, aber das da geht nicht mehr" geben kann.

Es gibt keine wissenschaftliche Grenze für unser Verhalten. Und eine ethische oder moralische allenfalls da, wo wir mit unserem Verhalten andere Individuen spürbar betreffen. Aber was ist spürbar? Ist es für mein Gegenüber spürbar, wenn er tätowierte Arme und einen tätowierten Hals sieht? Ja. Könnte es sein, dass er sich aufgrund seiner Sozialisierung gar abgestossen fühlt, bis hin zu einem physischen Gefühl von Ekel? Na klar.

(ich bin irgendwie nicht fertig, aber ich muss gleich los arbeiten - maaaaaaa...)


"Wenn man als Ganzes mißverstanden wird, so ist es unmöglich, ein einzelnes Mißverstanden werden von Grund aus zu heben. Dies muß man einsehen, um nicht überflüssige Kraft in seiner Verteidigung zu verschwenden." - Nietzsche
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Re: Nachrichten, Aufreger und Trends - was bewegt Euch?

Beitragvon LÖö » 04.11.2013 12:55

Ok, war doof ausgedrückt, da Tattoos auch Body Modifications sind. Ich meinte mit nachrangig, dass die anderen Themen hier nur am Rande angesprochen werden. Wieso genau ich das angemerkt habe, weiß ich aber auch nicht mehr. Schlafmangel.
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Re: Nachrichten, Aufreger und Trends - was bewegt Euch?

Beitragvon Buddha_Eyes » 04.11.2013 13:13

Das ist mal ne schön geführte Diskussion, bei der ich upsidedown in fast allen Punkten beipflichten möchte.
Ich selbst verspüre gegen alle solche Maßnahmen wie Brandings, Cuttings, Skinremovals (selbt wenn ich deren Effekte optisch mitunter sehr ansehnlich finde) ein gewisse Abwehr - das gilt umso mehr für Amputationen.
Eigenartiger Weise geht mir das z.B. bei bestimmten Implantaten und auch Suspensions gar nicht so.
Das sind eben die persönlichen Grenzen die m.E. in diesem Feld sehr viel mit dem eigenen Körpergefühl zu tun haben. Bei mir zieht sich einfach etwas zusammen, wenn ich solchen Dingen wie nem Branding ansichtig werde. Aber wenn ich versuche, meine Meinungsbildung gerade nicht auf persönlichen Gefühlen und Befindlichkeiten aufzubauen (was m.E. ausser in "Gefühlsdingen" die schlechtesten Ratgeber sind), dann kommen da interessanterweise ganz andere Ergebnisse raus.
Expect nothing..
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Re: Nachrichten, Aufreger und Trends - was bewegt Euch?

Beitragvon monkima » 04.11.2013 14:19

Ich würde mich gerne vollumfänglich bei upsidedown anschliessen.

......jeder läuft in seinen eigenen Schuhen.

@Buddha : mir geht es da ähnlich...
Ich hab zwei Brandings und könnte mir niemals vorstellen, jemanden mit einem Messer an meinen Körper zu lassen.....das Ergebnis ist wunderschön, aber es ist ein Messer....das geht für MICH gar nicht.....andere könnten sich nicht brennen lassen.....für MICH war es eine "schöne" Erfahrung, die ich wohl auch wiederholen werde :mrgreen:
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Re: Nachrichten, Aufreger und Trends - was bewegt Euch?

Beitragvon sophrosyne » 04.11.2013 14:28

Oh wie spannend. Ich muss sagen, dass ich im ersten Moment gar nicht gesehen habe, dass ihm zwei Finger fehlen. Ich hab die Swastika in seiner Hand gesehen und dachte mir, mhm...naja ob das vlt der Aufreger ist?!

Ich finde es ganz spannend, dass ein Mensch sich die Finger amputieren lässt, um zu erfahren, ob es in irgendeiner Art und Weise tatsächlich eine Grenzerfahrung ist oder nicht. Das spielt schön in die Theorie eines konstruierten Körpers hinein.
Ich habe da überhaupt keine negativen Gefühle dabei, es berührt mich doch nicht. Es ist sein Körper, seine Finger, die ihm fehlen. Er ist erwachsen und die Frage, ob er sich das in allen Einzelheiten durchdacht hat, stellt sich für mich nicht. Er erwähnte bereits, dass er sich mehrere Jahre mit dem Gedanken trägt, ich gehe also davon aus, dass er alles durchdacht hat. Und wenn nicht, dann trägt er die Konsequenzen (welche auch immer das sein sollten).

Was er mit seinem Körper macht, liegt nun vollendens in seiner Freiheit. Das schränkt mich und die Leute in seiner Umgebung nicht ein. Warum Menschen dennoch stark darauf reagieren ist doch spannend. Warum fühlen sich fremde Menschen davon angegriffen, obwohl diese Bodymodification nichts mit ihnen macht? Das ist etwas anderes als wenn ich ständig tote Basejumper auf meiner Wiese finde - da bin ich tatsächlich betroffen.
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Re: Nachrichten, Aufreger und Trends - was bewegt Euch?

Beitragvon 170oli » 04.11.2013 14:30

upsidedown hat geschrieben:Meine Grenze hat es nicht überschritten. Weil es meine Grenze gar nicht überschreiten kann. Denn meine Grenzen muss ich schon selber überschreiten. Wie kann etwas Eure Grenze überschreiten, wenn es gar nicht Euch passiert?


Daumen hoch für diesen Satz (und allgemein für upsidedown, der hier ganz oft sehr wertvolle u. lesenswerte Postings abgibt)!!

Dass das Posten des Artikels zu kontroversen Diskussionen, führen wird war ihm sicher klar und wird ihn denk ich auch nicht stören.
Im Prinzip hält er damit vielen achso toleranten und nach Toleranz rufenden Menschen den Spiegel vor und zeigt Ihnen wieder mal ihre eigene Intoleranz, wenn es um Grenzen geht, mit denen sie eigentlich gar nichts zu tun haben.
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Re: Nachrichten, Aufreger und Trends - was bewegt Euch?

Beitragvon wirk-licht » 04.11.2013 18:47

upsidedown hat geschrieben:
Und bei allem Respekt vor dem Schicksal jener, die unfallhaft eine Gliedmaße verloren haben. Unser eigenes Schicksal kann ja nicht als Maßstab dienen für die Grenze anderer?

Wieviele wird es wohl geben, die aufgrund einer starken Verbrennung einen großen Teil ihrer normalen Haut verloren haben und sich wünschten, einfach nur eine normale makellose Haut zu haben und verwundert vor uns stehen und sich fragen, wie man so etwas mit dieser Haut tun kann, die sie als Geschenk empfinden würden.

Die Analogie zu Verbrennungen besteht da, wo der unfallhaft verbrannte Mensch für sich empfindet, dass unser Umgang mit unserer Haut dumm, respektlos und verstümmelnd ist. Es gibt hier keine Sachebene an der eine Grenze vollzogen werden kann. Für viele da draussen gelten unsere Tätowierungen als unglaubliche Verstümmelung.

[


Mir stehen die Haare zu Berge :shock:

Das denken Brandopfer also? Die sind nicht so dumm zu glauben, dass ein bisschen Farbe in der Haut eine Verstümmelung darstellt. Hey, die hätten gerne überhaupt eine Haut! Und nicht nur Narbengewebe, das die Bewegungen einschränkt, schmerzt und überempfindlich ist, mit der man eben nicht mehr locker in der prallen Sonne rumrennen kann.

Das es auch noch scheisse aussieht, die Leute voller Vorurteile sind und oberflächlich mit so einer denke daherkommen, der sieht nur noch bei allen Menschen um sich rum, was er für immer verloren hat.

Das eigene Schicksal kann nicht als Maßstab dienen? alles andere ist eine moralische Kopfkinodebatte

Wer vielleicht mal auf die Herdplatte gefasst hat oder sich ne Fingerkuppe beim Gemüseputzen abrasiert hat, ahnt meistens nicht mal wie es sich lebt mit Verbrennungen und mit was-weiss-ich für Behinderungen. Wie jemand 40 Jahre mit tagtäglichen Schmerzen, Einschränkungen und Abhängigkeiten erfährt, übersteigt meistens selbst die Vorstellungskraft derer, die schon 5 Jahre damit leben und nur noch 35 Jahre vor sich haben.
Der Körper hat seine eigenen Regeln, nach denen er spielt. Der lässt sich vielleicht manchmal von der Psyche bescheissen, aber sexuelles Kopfkino, Freiheitsdenker, Ästhetikvorlieben hin oder her - wenn die Belastung zu groß wird ist es mit Ständer oder Unabhänigkeit gewesen sein. Es ist ja nicht damit getan, dass halt etwas fehlt und da wird oft nicht weiter gedacht als "Aussenstehender".

Das Unfallrisiken beim Sport etwas mit Amputationsabsichten zu tun haben sollen, sehe ich überhaupt nicht. Jeder muss Risiken eingehen und manche riskieren lieber ihr Leben als auf die Leidenschaft und die Herausforderung zu verzichten. Manche sind trotz erlebter Unfälle unbelehrbar - gehöre ich auch zu.

Und wenn man nicht als "Einsiedler" leben möchte, hat das eigene Verhalten auch Auswirkung auf alle andere Menschen die mit drin hängen. Die Welt dreht sich nicht nur um einen alleine, natürlich überschreitet jemand der sich selbst amputiert auch die Grenzen anderer. Wenn ich sowas sehe, bewerte ich die Angelegenheit auch unter den Aspekt, wie ich darauf reagieren würde oder umgehen will. Und ich würde mit einem Mann nichts anfangen, wenn ich ihm alles hinterher tragen müsste, nur weil er sich lieber mit einem Armstummel einen keult als mit der ganzen Hand. Wäre das ein Freund von mir, würde ich natürlich in Erfahrung bringen wollen, ob das was er mit seinen Händen gemacht hat okay ist oder ob er vielleicht Hilfe braucht.
Alles ohne Hinterfragung zu akzeptieren, kann auch einfach nur kalt, desinteressiert und ichbezogen sein. Beste Voraussetzung für ein Arschloch, sorry - das ist auch Ignoranz!

Edith meint auch:
Mich stört es auch immer noch nicht, dass er jetzt 2 Finger weniger hat - ich kenne ihn ja nicht! ^^
Ich finde die Vorurteile gegenüber Brandverletzte einfach nur daneben. Aber es ist ja häufig, dass diejenigen, die selbst Vorurteilen ausgesetzt sind auch nicht anders sind...

( Mir fehlen auch keine Gliedmaßen, sondern Innenteile - es geht nicht darum, dass jemand etwas freiwillig zerstört, was mir unfreiwillig abhanden gekommen ist. Es geht mir nicht um Moral, sondern um die Gefahr, dasss da jemand naiv rangeht und hinterher in der Scheisse sitzt )
Zuletzt geändert von wirk-licht am 04.11.2013 22:18, insgesamt 4-mal geändert.
Aus aktuellen Anlass: be carefull, es besteht eine unfreiwillige Vorliebe für unglückliche Formulierungen ...
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Re: Nachrichten, Aufreger und Trends - was bewegt Euch?

Beitragvon gummibär » 04.11.2013 18:52

Wäre das ein Freund von mir, würde ich natürlich in Erfahrung bringen wollen, ob das was er mit seinen Händen gemacht hat okay ist oder ob er vielleicht Hilfe braucht.
Alles ohne Hinterfragung zu akzeptieren, kann auch einfach nur kalt, desinteressiert und ichbezogen sein. Beste Voraussetzung für ein Arschloch, sorry - das ist auch Ignoranz!

Danke.
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Re: Nachrichten, Aufreger und Trends - was bewegt Euch?

Beitragvon Affenjunge » 04.11.2013 19:00

Ich verstehe diese ganze Aufregung nicht wirklich.
Es ist sein Körper, und mit dem sollte man machen dürfen, was immer man möchte.
Ich hab' mich mit dem Marc da auch drüber unterhalten, das Ganze war lange geplant, inklusive testen wie das im Alltag wäre.
Beim tätowieren störts ihn auch nicht, warum auch, 4 andere Finger hat er ja auch noch.
Interessant war's in Bezug auf evtl. Phantomschmerzen und wie der eigene Kopf das verarbeitet, immerhin braucht das Hirn 'ne Zeit.

Und bei Kommentaren wie "ich habe einen Finger verloren, wie kann er nur ?!!11einself" krieg ich das kalte Kotzen.
Schonmal an die KZ-Opfer (als Beispiel) gedacht? Die haben/hatten auch Tätowierungen, unfrewillig.
Würdet Ihr euch deswegen nicht tätowieren lassen, nur weil euch eines der Opfer sagen würde "Wie kann man nur...?!" ?
Alles was "wir" hier machen, können manche Menschen auch nicht verstehen, und stempeln "uns" als "krank" etc. ab.

Ich kann soetwas wie Amputationen/Nullification schon nachvollziehen, warum den Körper nicht nur anmalen und wie nen Christbaum schmücken, sondern seinen Körper auch so formen kann wie man es möchte
(wobei ich bei Amputationen, die einen wirklich beeinflussen im Alltag mir immer noch nicht selbt schlüssig bin, ob ich das "in Ordnung" für mich selber sehen würde, auch wegen Angehörigen und z.b. Krankenversicherungskram).

Und wenn man sich das gut überlegt, das ordentlich machen lässt inklusive Nachpflege und man dann selbst damit klarkommt, warum denn nicht?
Mein Körper, meine Regeln, da hat mir keiner reinzureden.
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