Fragen zu meinem ersten Tattoo

Allgemeines zum Thema Tattoo

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Beitragvon madmaxx » 16.06.2010 20:01

Ich glaub das mit dem 'immer im Blick haben' ist so ein typischer Anfängedanke um den viel zu viel Wind gemacht wird. Nach spätestens einem Jahr nimmt man so ein Tattoo sowieso nichtmehr richtig wahr. Anschauen kann man es auch so an jeder Stelle und man sieht es mindestens einmal jeden Morgen im Spiegel.

Da könnte man es dann am Rippenbogen machen oder im Dekolte.
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Beitragvon SansPeur. » 16.06.2010 20:20

@*bambi*:

Ja ich weiß es mit Sicherheit, auch wenn das selten ist ;-)

Ich will in die Straffälligenhilfe und erstmal Sozialpädagogik studieren. Im Moment stehe ich ein Jahr vor dem Abi, habe schon als Honorarkraft in dem Bereich gearbeitet und bin im Moment auf 400-Euro-Basis bei einem Verein für Straffälligenhilfe angestellt, außerdem arbeite ich ehrenamtlich in einer JVA.
Dieser Job ist mein Leben und ich werde mir ganz sicher nichts anderes suchen, ich habe schon viele Praktika gemacht und dieser Beruf, also Sozialarbeiterin, ist mir mehr ein persönliches Anliegen als wirklich ein "Berufswunsch", wenn du verstehst was ich meine.

Und genau so ist das mit dem Tattoo. Es ist keine fixe Überlegung, ich bin kein Mensch der Entscheidungen nur nach dem Bauchgefühl trifft.

Ich habe, als sich die Idee mit dem Tattoo am Finger ergeben hat, sogar gleich gegoogelt ob die linke Seite gut ist, weil es keinen Konflikt mit einem Ehering später geben soll :)

Ich beziehe alles in meine Entscheidungen mit ein, jeden Aspekt der zu bedenken ist, daher denke ich nicht, dass ich ein Tattoo für das ich mich entschieden habe wirklich irgendwann bereuen werde.

Abgesehen davon: Das Leben ist viel zu kurz um zu lang zu zögern. Wir haben 60 bis 70 Jahre, bei großem Pech sogar bedeutend weniger. Wenn ich mit 25 Brustkrebs kriegen sollte und es erst im Endstadion bemerkt wird, will ich nicht, dass mir eine Liste von 10000 Dingen einfällt, die ich noch hätte machen sollen. Vielleicht scheint euch diese Einstellung komisch oder sogar lächerlich, aber so denke ich nunmal.

Und das ist auch Teil der Bedeutung des Tattoos. Das Leben ist zu kurz für Angst vor schwierigen Situationen.

So, jetzt wisst ihr mehr über die Sache als ihr wahrscheinlich wolltet ;-)
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Beitragvon schnari » 16.06.2010 20:28

SansPeur. hat geschrieben: ob die linke Seite gut ist, weil es keinen Konflikt mit einem Ehering später geben soll :)


der ehering wird an beiden händen getragen. kommt nur darauf an, wo du bist und wie du es magst :wink:

ich selber bin der meinung. is deine haut, dein leben. ich kenn dich nicht.

lass es dir stechen. :wink:
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Zutroy hat geschrieben:gut so Lia..sonst gehts dir so wie Schnari! Der hatte auch zu wenig Grillfleisch gegessen und - pam! War er krank..

Zutroy hat geschrieben:simon wird mariniert und gegrillt wenn er mal das Steakmesser abgibt...Stilecht halt
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Beitragvon Minza » 16.06.2010 20:30

Hey du =)

Hab mich auch letztes Jahr mit 17 stechen lassen. Hab mir lange zeit mit der Platzierung gelassen, und das Forum hat mir extrem dabei geholfen. Von daher, gut dass du dich hier informierst :)

Anhand deines Nagellacks schließe ich, dass du ein Mädel bist - Schonmal an den Bogen unter der Brust nachgedacht, auf herzseite? Find ich persönlich sehr ästhetisch :)

Liebe Grüße,
Sina
Die Kunst ist, einmal mehr aufzustehen, als man hinfällt.
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Beitragvon SansPeur. » 16.06.2010 20:31

@Schnari: Ja, linke Seite hört sich halt gut an, das ist näher am Herzen.

Danke, du bist einer der ersten die auch mal was unterstützendes sagen :)

@Sina: Ja sowas sieht wirklich toll aus, ich finde auch seitlich an den Rippen sehr schön.
Aber dieses Tattoo soll dort sein wo ich es immer im Blick habe, es soll sowas wie ein Hinweis sein, was meine Ziele sind und wie ich sie erreichen will.
Hast bestimmt auch ganz schön viele Contra-Kommentare damals bekommen, oder? ;-)
Zuletzt geändert von SansPeur. am 16.06.2010 20:36, insgesamt 1-mal geändert.
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Beitragvon Guest » 16.06.2010 20:34

SansPeur. hat geschrieben:Danke, du bist einer der ersten die auch mal was unterstützendes sagen :)


mhm :roll:
dann mal ein letzter Rat von mir:
Nicht nur im Beruf kanns mit einem nicht verdeckbaren Tattoo zu Problemen kommen.
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Beitragvon pupskuh » 16.06.2010 20:40

... also ich finde es erfreulich, dass man mit 17 jahren genau weiß, wo man in zukunft hinwill, vorallem beruflich.. ich war mit 17 in einen popsänger verliebt, wollte berühmt werden und hatte grüne haare... dennoch finde ich die hier bereits mehrfach erwähnten bedenken begründet... auch wenn du jetzt glaubst, dass du mit einem sichtbaren tattoo in deinem traumberuf keine probleme kriegen wirst... du kannst nie in die köpfe der personalchefs gucken: was jetzt tolleriert werden, kann bei deinem nächsten job dazu führen, dass du eben nicht genommen wirst... hör einfach auf uns, wenn wir bedenken anmelden, die meisten von uns sind bereits großflächig tätowiert und haben unter umständen schon entsprechende erfahrungen gemacht...
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Beitragvon SansPeur. » 16.06.2010 20:41

@Zutory: Wo sollte ich den Probleme kriegen? Wenn ich mir über sowas Gedanken machen würde, also darüber was die Gesellschaft von mir denkt, dann wäre das glaube ich ein ziemlich tristes Leben.
Vor allem denke ich so: Mit Auftreten und der Art wie man kommuniziert kann man einiges Wett machen. Ich denke nicht, dass das Tattoo mir irgenwann massive Probleme bereiten wird, das haben noch nicht mal FIngernägel mit Leoparden-Muster oder pink gefärbte Haare bei mir geschafft ;-)
(Allerdings bin ich auch froh, dass die Phase mit 14 schon vorbei war :lol: )
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Beitragvon pupskuh » 16.06.2010 20:43

SansPeur. hat geschrieben: Vor allem denke ich so: Mit Auftreten und der Art wie man kommuniziert kann man einiges Wett machen.


... entschuldige, dass ich das jetzt so krass ausdrücke, aber das ist in meinen augen kindliche naivität... so wie du dir das vorstellst, funktioniert das im wahren leben leider nicht... wach auf...
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Beitragvon Kastanie » 16.06.2010 20:50

Und wieder sprichst du mir aus der Seele, pupskuh.
Wirst mir immer sympathischer.

Zurück zum Thema:
Wie gesagt, ich kann mich pupskuh nur anschließen, es ist nicht immer alles so einfach im Berufsleben. Schon heute nicht - wer weiß, wie sich der Arbeitsmarkt entwickelt. Im Moment sieht es wohl eher so aus, als wird es auch in Zukunft nicht einfacher eine Ausbildung, einen Job - geschweige denn einen "festen, sicheren" Job zu bekommen.
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Beitragvon Guest » 16.06.2010 20:57

wird genug Situationen geben, z.B. wenn du ne neue Wohnung willst oder auf der Bank n Kredit, immer wenn du auf andere Leute angewiesen bist, die Tattoos nicht mögen.

Ich bin sehr sehr froh, das mich ein netter älterer (hehe, nicht schlagen^^) Herr letztens belehrt hat
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Beitragvon monkima » 16.06.2010 21:07

SansPeur. hat geschrieben:Ich will in die Straffälligenhilfe und erstmal Sozialpädagogik studieren. Im Moment stehe ich ein Jahr vor dem Abi, habe schon als Honorarkraft in dem Bereich gearbeitet und bin im Moment auf 400-Euro-Basis bei einem Verein für Straffälligenhilfe angestellt, außerdem arbeite ich ehrenamtlich in einer JVA.


Mein Partner hat lange Zeit in einer Institution, mit Straffälligen gearbeitet......Tattoos an sichtbaren Stellen waren absolut verboten.
Das wird wahrscheinlich von Institution zu Institution verschieden sein. Kann auch sein, dass das hier in der Schweiz etwas anders gehandhabt wird, wie in Deutschland.
Wenn ich Dich wäre, würde ich das ganz genau abklären....nicht das Du Dir Deinen Traumjob versaust.
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Beitragvon Buddha_Eyes » 16.06.2010 21:11

Wenn ich mir über sowas Gedanken machen würde, also darüber was die Gesellschaft von mir denkt, dann wäre das glaube ich ein ziemlich tristes Leben.

Hmm - das mag jetzt großväterlich klingen, aber wenn Du das nicht tust, wirst Du sehr schnell Erfahrungen machen, die sich mit der Beantwortung der Frage "wie wirke ich auf andere" vermeiden ließen - zu Deinem Besseren. Gerade wenn Du Dich dazu entschließt, etwas zu tun, was bisher gesellschaftlich nicht zu 100% akzeptiert ist, ist es m.E. reiner Wahnsinn, sich nicht vorher über alle denkbaren Konsequenzen klar zu werden. Ne Haltung wie "go to hell - I do what I like" richtet sich schnell gegen einen selber. Sie hat ihre Berechtigung - aber bitte immer in vollem Bewußtsein der Konsequenzen.
Ich kann Dir zumindest sagen, daß ich in meinem Beruf extrem von meiner Außenwahrnehmung abhänge (und mich danach richte) und mein Leben dadurch keinen Deut langweiliger geworden ist..

Ach so, eine Sache noch. Da das Tätowieren bei den Insassen in JVAen absolut tabu ist (auch in Deutschland), könnte ich mir vorstellen, daß es auch bei den im Knast tätigen Sozialarbeitern und Sozialarbeiterinnen nicht gerne gesehen ist (wegen Vorbildfunktion und so..). Ich kenne in den diveren Knästen, die ich berufsbedingt regelmäßig aufsuche z.B. nicht einen Schließer, der offen ersichtlich tätowiert wäre.
Zuletzt geändert von Buddha_Eyes am 16.06.2010 22:44, insgesamt 1-mal geändert.
Expect nothing..
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Beitragvon METAHOLIC » 16.06.2010 21:29

ich kann hier beide seiten verstehen. das alter ist für mich in dieser diskussion das entscheidende, denn wir reden hier ja von einer zierlichen schrift an einer sichtbaren stelle und nicht von gerhards handrücken :wink:

also ich rate dir aufgrund deines alters ab, alles andere muss jeder für sich entscheiden. mit meinem sleeve muss ich in zukunft sicher auch einbuße machen, da mach ich mir selber nichts vor, aber ich hab das für mich so entschieden... wies später aussieht kann ich dir erst nach meinem studium sagen - sozialpädagogik :p
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Beitragvon RatinaZ » 16.06.2010 22:10

Vor allem wette ich waren sich hier alle mit 17 absolut sicher das sie wissen was sie wollen. :lol:

Auch die eigenen Interessen können sich ändern. Vielleicht willst du in 20 Jahren beruflich andere Wege gehen. Ein Freund von mir arbeitet auch in der JVA, sichtbare Tattoos sind da absolutes No Go. Pinke Haare und Leonägel kann man wieder ändern, Tinte in der Haut bleibt. Sowas kann man nicht vergleichen.

Deine jetzt so coole Teenieeinstellung in allen Ehren, die Realität wird dich einholen.
Gruss Barbara Bild
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