Sprüche hab ich auch schon jede Menge gehört, seit ich mich letztes Jahr das erste Mal hab tätowieren lassen.
Erst der linke Oberarm (ab ca. 5cm über dem Ellbogen bis hoch aufs Schultergelenk), dieses Jahr ist der rechte Oberarm dran (muss ja ausgewogen sein, nech), vom Ellbogen bis aufs Schultergelenk, wenn es fertig ist (ich vermute mal, dort auch noch etwas mehr).
Beim ersten kam oft
-oh, das ist aber groß geworden
-hübsch
-mir zu groß, aber schön
-ist das echt?
-was kostet, wie soviel usw.
Jetzt beim rechten, der noch nicht fertig ist, bekomme ich viele Komplimente, aber ebenfalls auch die Klassiker.
Meine Mutter meinte nur "ach, ich dachte nicht, dass es so groß wird" findet aber beide toll.
Mein Vater (selber tätowiert, gecoverte Jugendsünde) hat das zweite noch garnicht gesehen, meinte aber beim ersten schon "ach das ist aber groß, sowas find ich bei Frauen ja nicht so schön. Ist aber schön gemacht". Vortrag über seine Vorstellungen, wie Frauen zu tätowiert sein haben und was er alles in der Sauna sieht folgte.
Kollegen sind teils sehr interessiert, ablehnende Kommentare kamen bisher nicht, maximal "du weißt schon, dass das jetzt nicht mehr weggeht". Zuweilen rückt man mir sogar auf die Pelle, fasst einfach auf den Oberarm, was ich unangenehm finde. Ist mir noch nicht oft passiert und ich bin da so perplex, dass ich noch keinen Konter parat habe. Wird sich aber ändern. Ich fass doch andern Leuten auch nicht einfach in den Schritt oder an die Hupen.
Da ich oft ärmellos unterwegs bin, werde ich häufig unterwegs angesprochen, aber immer mit Komplimenten für die Arbeit. Wobei ich doch garnix dafür kann, ich hab mich nur informiert, gut gewählt und dann still gehalten
Ich habe mich verhältnismässig spät dafür entschieden (letztes Jahr mit 43), da ich zum einen eine Höllenangst vor Spritzen hatte und habe und zum andern schon als Kind erlebt habe, wie es ist, wenn jemand seine Jugendsünde nicht mag. Mein Vater ist sie schließlich durch ein schönes Cover up losgeworden, aber das ist mir sehr in Erinnerung geblieben und ich hatte immer Angst vor ner Gurke.
Mein Mann hat keine Tattoos und will auch keine, steht aber meinen offen gegenüber, war sogar damals beim ersten Vorgespräch dabei und hat Spaß dran, wenn andere Leute verstohlen auf nen Arm schielen (Gestern zu einem Betrachter "Hallo, auf der anderen Seite ist auch noch ein schönes")
Für mich sind diese positiven Resonanzen sehr ungewohnt und überraschend, da ich auf Grund meiner Optik immer wieder mal eher abwertend betrachtet und auch kommentiert werde. Aber wenn man die Tattoos sieht, holla, da ist auf einmal alles anders? Merkwürdige Welt...
Übrigens sehr geiler Thread, ich habe mir wirklich die Mühe gemacht und alle Seiten durchgelesen und manches Mal dabei sehr gelacht.