aktuelle Politik - Was passiert mit uns??

"Phoenix roxx the house" - Offtopicgerödel

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Beitragvon veronika » 28.03.2004 3:20

die offizielle erlaubnis zum streiten ist sicher das ende der fetzerei
:D :D :D :D :D :D

wenns legal is, iss fad!
bla?

blabla!
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Beitragvon Rusty » 28.03.2004 9:45

Na dann passt´s ja ;) ???


Diktatorischer Frieden :0
Don´t piss on my neck and tell me its raining!!!
--
Mag ja sein, dass der frühe Vogel den Wurm fängt. Aber erst die zweite Maus kriegt den Käse.
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Beitragvon Chefkoch » 28.03.2004 13:04

legal, illegal, scheißegal, ich versuchs nochmal.

Gott (oder wer auch immer) gebe mir:

- Die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen die ich nicht ändern kann.

- Den Mut und die Entschlossenheit, Dinge zu ändern, die ich ändern kann.

- Die Weisheit, den Unterschied zu erkennen.

Wie ich auf die Präsidentschaftswahl in den USA Einfluß nehmen soll ist mir ein Rätsel.
Die Kalifornier haben Arnie zum Gouverneur gewählt?
Na und, sollen sie, sind doch alt genug, und einen 2-klassigen Cowboy-Darsteller hatten sie auch schon als Präsident.

Mich nervt:

Daß ich 4,5 h arbeiten muß, um mich selbst 1 h bezahlen zu können.
Warum wird das, was wir im Überfluß haben, nämlich Arbeitskraft, künstlich so teuer gemacht, daß es sich kein Schwein mehr leisten kann? Wenn ich eine Maschine kaufe, bezahlt die indirekt der Staat , also wir alle, weil ich sie abschreiben kann. Wenn ich dafür jemanden einstelle, kann der gar nicht genug buckeln, daß er sich rentiert.

Daß viele ihre Kinder so komplett anders erziehen, wie sie selbst erzogen worden sind.
Halten die sich selbst für Idioten?
Meine Töchter sind 13 und 16. Ich hab schon eine geschwollene Zunge vom diskutieren, na und.
Bei uns gibts kein Taschengeld. Wozu soll ich sie an ein regelmässiges Einkommen ohne dazugehörige Leistung gewöhnen? Dafür wird jede Arbeit, und davon gibt`s bei uns genug, die nicht direkt mit Haushalt (dafür kriegen meine Frau und ich auch nichts) oder Hobby zu tun hat, mit 3 ? die Stunde vergütet, d.h. jede schreibt ihre Stunden und am Monatsende wird abgerechnet.
Damit keine Unklarheiten entstehen:
Die "Grundversorgung" ist gesichert und ihr Hobby finanziere ich ihnen auch. Wir betreiben unsere Landwirtschaft noch und da laufen 2 Pferde incl. Tierarzt, Hufschmid etc. locker nebenbei mit. Aber Markenklamotten, Handy usw. is nich und hat komischerweise auch einen ganz anderen Stellenwert, wenn man für die Kohle dafür arbeiten muß.
Wogegen sollen Jugendliche denn rebellieren (Krach gibts auch des öfteren, könnt Ihr euch ja denken) wenn ihnen alles und jedes in den Arsch gewuchtet wird und ihnen von früh bis spät eingetrichtert wird, daß sich alles und jedes gefälligst nur um sie zu drehen hat. Viel wichtiger ist es doch, ihnen beizubringen, daß es wesentlich "cooler" ist, ab und zu mal gegen den Wind zu stinken.

Ganz rechts:

Daß es immer noch Leute gibt, die von der Zeit zwischen 33 und 45 träumen, obwohl sie damals allein schon wegen ihres Aussehens ins nächste Lager gewandert wären. Macht euch doch einmal die Mühe und redet mit Leuten, die damals nicht mit Glanz und Gloria in irgendeinem Bunker den anderen beim Verrecken zugesehen haben. Alle drei Brüder meiner Schwiegermutter sind im Krieg gefallen, der Jüngste war 16.
Der Heimatfrontkämpfer, der das veranlasste hat erst 40 Jahre später den Arsch zugekniffen und war Ehrenbürger unserer Gemeinde, hurra.

Ganz links:

Soziale Gerechtigkeit, was heißt das?
Bevor mir jemand etwas klaut schenk ich`s ihm?
Jeder hat das Recht genausogut zu leben wie der andere, obwohl er tagaus-tagein auf der Couch verbringt?
Laut Focus liegt der Sozialhilfesatz für eine Familie mit 3 Kindern über dem Durchschnittseinkommen eines Facharbeiters. Kann mir jemand erklären, was das soll?
Früher gab´s auch Leute, die nicht arbeiten konnten, wollten oder Haus und Hof versoffen haben. Und? Wann ist in Deutschland das letzte Mal jemand verhungert? Aber mein Eindruck, und der trifft nicht nur hier zu, ist: Sobald sich der Staat "um ein dringendes Anliegen" kümmert, kommt meist nur unbezahlbare Sch..... heraus. Die meisten Sachen würden, wenn sie in wesentlich kleinerem Stil organisiert wären, wesentlich besser funktionieren (Mißbrauchskontrolle).

Und überhaupt:
mich wundert auch, daß der ganze Mist noch funktioniert, aber ist sich eigentlich jemand bewusst auf welchem Niveau wier hier rumjammern? Jeder darf (na ja fast) alles sagen, was er will, kann (meist) kostenlos die Schule besuchen, die er will, kann wählen wen er will, kann Kinder kriegen oder nicht, je nach dem wie er will usw. usw.
Es ist noch nicht lange her, da mussten 50% des Nettoeinkommens für Nahrungsmittel ausgegeben werden.
Meine Oma musste mit 9 Jahren bei einem Bauern als Dienstmagd arbeiten, weils daheim mit 11 Kindern einfach nicht genug zum Fressen gab.

Ich bin trotz allem froh, daß ich hier und heute leben darf.
:angry: :( :) :D :p
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Beitragvon horimaki » 28.03.2004 18:51

@Chefkoch

Wieso Arbeitskraft künstlich so hoch gehalten wird?? Das musst du mir genauer erklären. Ich kann meine Arbeitskraft nicht billiger verkaufen, da ich ja auch wieder alles bezahlen muß. Das ganze System hängt in einer Preisspirale, da kann man wohl kaum etwas ändern.

Du nennst hier ein Beispiel mit einer Familie mit 3 Kinder....
Was ist wenn ein Alleinerzieheneder 3 Kinder hat??? Soll der verhungern oder was? Das Problem liegt nicht an denen welche wircklich Hilfe benötigen sondern an denen, die die Hilfe ausnutzten. Man darf nicht alle in einen Topf werfen.
Weiters sind das Pinatz gegen die Summen die die EU oder auch Deutschland im konkreten für irgendwelchen Müll ausgiebt.

Du hast zwar recht, wenn du sagst das Niveau sei hoch, trotzdem gibt es nicht wenige Mißstände. Nur weil es uns NOCH gut geht heißt das ja nicht, daß man sie hinnehmen muß.
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Beitragvon Störtebeker » 28.03.2004 19:03

Ja, noch geht?s uns ganz gut. Aber die Frage ist: Wie lange ist das noch so?
Wir waren auch mal die führende Wirtschaftsmacht Europas, inzwischen sind wir auf Platz 4 (?)(keine Garantie für diese Zahl) abgerutscht und ich sehe nicht unbedingt, dass sich daran in näherer Zukunft etwas zum Positiven ändern wird.
Was mir dabei am meisten auf den Keks geht: Die Unternehmen jammern, dass sie nicht genug Gewinn machen, weil die Lohnnebenkosten zu hoch sind. Daher entlassen sie Leute oder verlagern ihre Produktion ins billigere Ausland um dort günstig zu produzieren und hier teuer zu verkaufen. Dadurch steigt natürlich die Arbeitslosigkeit und sinkt die Kaufkraft der Bürger
Das Einzige was den Herren Politikern jedoch dazu einfällt ist Kritik an den Bürgern, sie würden ihr Geld horten und zu wenig einkaufen.
Außerdem kürzen wir den Arbeitslosen mal eben die kohle, dann werden die sich schon Arbeit suchen. Ich frag mich nur wo die Arbeit her kommen soll.
Nun werden sicher einige sagen: Es ist doch genug Arbeit da, nimm dir irgendeine.
Das Problem daran ist aber, wenn man nicht aus dem Bereich kommt, diesen Beruf also nicht erlernt hat, hat man kaum ne Möglichkeit da wirklich rein zu kommen (Umschulungen kriegt man ja auch nicht immer finanziert) Hab´s selber schon in verschiedenen Bereichen versucht, aber immer nur Absagen bekommen mit dem Hinweis das se gelernte Leute suchen
Ich bewerbe mich z.B. derzeit in verschiedenen kaufmännischen Bereichen aber der Markt ist arg voll (300 Bewerbungen auf eine einzige Stelle sind keine Seltenheit)

Die Verschwendung unserer Steuergelder hat Horimaki ja schon angesprochen. Und das zieht sich von der Bundesebene bis hin in die kleinste Gemeinde.

Gruß, Störtebeker

PS Ich begrüße es sehr, dass dieser Bereich wieder offen ist. Ich denke Politik ist ein wichtiges Thema (auch wenn ich mich meist drüber aufrege)
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Beitragvon Chefkoch » 28.03.2004 21:34

@ beide:

Ich bin schon der Meinung, daß die Lohnnebenkosten der Hauptknackpunkt sind.
Dabei meine ich nicht das Gejammer irgendwelcher Manager von Großkonzernen, die die Möglichkeit haben, mit ihrer Produktion ins billigere Ausland abzuwandern. Nimm mal einen mittelständischen Handwerksbetrieb, die funktionieren höchstens noch als Ich-AG einigermassen. Fast alle anderen schreiben tiefrote Zahlen. In dem Moment, wo du einen oder mehrere einstellen musst und die nicht 110% Leistung bringen, hast Du verloren.
Die Rentenkassen werden für irgendeinen Mist geplündert. Macht ja nichts, erhöht man eben die Beiträge. Bei den Krankenkassen läuft´s ähnlich. Niemand macht sich Gedanken über die Steuerprogression, die irgendwann in den sechziger Jahren festgelegt wurde. Heute bezahlt doch jeder Hilfsarbeiter Lohnsteuersätze die für damalige Verhältnisse Spitzenverdienern zustanden. Wenn ich mir also anschaue, wieviel Umsatz ein Arbeitnehmer erwirtschaften muß, damit er sich überhaupt rentiert, und was davon effektiv an Kaufkraft in seiner Tasche bleibt, könnt ich kotzen. Ich rede hierbei noch nicht einmal vom Nettolohn, denn da gehen ja für jedes Teil, das als Endverbraucher gekauft wird, noch einmal 16% Mehrwertsteuer drauf. Von den versteckten Steuern wie Mineralöl-, Tabak-, Alkohol- und was weis ich noch für Steuern ganz zu schweigen. Tatsache ist, daß sich Leistung wieder lohnen muß. Wer buckelt, soll auch die Kohle in der Tasche haben. Das habe ich gemeint mit 4,5 h arbeiten müssen, um sich selbst 1 h bezahlen zu können, rechne´s mal nach. Wie soll in Deutschland jemand Arbeit kriegen, wenn ihn simpel und einfach keiner bezahlen kann?
1962 hat man für ein schlachtreifes Schwein 400,- DM gekriegt, ein Maurer hat in der Stunde 5,20 DM gekostet!!
Komisch, das damals die Wirtschaft gebrummt hat, nicht.

@ horimaki:

Zu Punkt 2: Ich stimme Dir voll und ganz zu, daß pauschale Kürzungen immer die falschen treffen. Den Jugendlichen (nur ein Beispiel, bitte nicht verallgemeinern und lasst das Messer in der Tasche) der zuhause wohnt, seine Klamotten der Mutter zum Waschen hinwirft und vielleicht noch einen dummen Spruch absetzt, weil ihm das Essen nicht passt, wird es kaum interessieren, wenn die Stütze um 5% gekürzt wird, verkauft man halt ein paar Gramm Dope mehr.
Der Familienvater, dem sie im Pott die Zeche zugemacht haben (auch Beispiel, s.o.) hat ein massives Problem. Mir fällt leider auch nix besseres ein, aber Mißbrauch kann man m.E. nur mit Kontrolle eindämmen, und die funktioniert nun einmal im überschaubaren Bereich wesentlich besser (Negativbeispiel: BfA). Ich würde die Sozialhilfe den Kommunen übertragen, war früher auch so. Ich glaube nicht, das man jemanden, den man evtl. kennt, so leicht unberechtigt um Stütze anschnorrt, wie einen Unbekannten in einem Betonbunker meilenweit entfernt.

Zum 3. Punkt: Seh´ich auch so.

Grüße

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Beitragvon horimaki » 29.03.2004 12:41

Hm...
Ich glaube wir reden aneinander vorbei, also andersrum:
Früher verdiente ein Maurer 5,20 die Stunde. Heute so (hab nicht den Einblick) 10 Euro. Früher als er noch 5, 20 verdiente kostete Brot, Bier, Wohnung, Strom ec. aber auch weniger.
Die reale Kaufkraft ist ja nicht mehr geworden, weil die Lebensunterhaltskosten ja proportional mitgestiegen sind.
Es kommt aufs selbe raus.
Du zahlst deinem Angestellten weniger, du verdienst aber auch weniger. Ich seh da wenig Unterschied.

Ich geb dir ja recht, daß die Steuern sehr hoch sind, aber deshalb weil eben die Regierungen ec. so viel Geld für Blödsinn ausgibt. Wär das nicht, dann könnten sie sich auch leisten niedrigere Lohnebenkosten zu kassieren.
Und nur mal so am Rande: Daß Deutschland zu den Nettozahlern inder EU gehört macht die Sache auch nicht besser und wenn man dann sieht wie die Gelder nur alzuoft verschwendet werden.

Zudem ist der Lebensstandart den wir heute haben immens höher als vor 20-30 Jahren.
Wir wollen in den Urlaub, dickes Auto fahren und all die anderen Luxusgüter. Daß dann nicht mehr alzuviel in der Tasche bleibt ist klar.

Bitte jetzt nicht in den falschen Hals kriegen aber: wenn Selbstständig zu sein schon so hart ist und man am Hungertuch nagen muß, warum hast du dann einen Betrieb??

Rosa Zeiten sind es heutzutage sicher nicht, von dem abgesehen, daß es die wohl nie gegeben hat. Jeder muß schauen wie er durch kommt.
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Beitragvon Störtebeker » 29.03.2004 13:46

Chefkoch hat geschrieben:Ich bin schon der Meinung, daß die Lohnnebenkosten der Hauptknackpunkt sind.
Dabei meine ich nicht das Gejammer irgendwelcher Manager von Großkonzernen, die die Möglichkeit haben, mit ihrer Produktion ins billigere Ausland abzuwandern. Nimm mal einen mittelständischen Handwerksbetrieb, die funktionieren höchstens noch als Ich-AG einigermassen.

Das ist auch sicher unbestritten. Ich hab die Großkonzerne auch nur erwähnt, da die am meisten in der Öffentlichkeit auftreten und sich beklagen, die kleinen Betriebe, denen es oft mies geht haben leider nicht die Öffentlichkeit die sie bräuchten.
Senkung der Lohnnebenkosten hieße automatisch natürlich, das der Arbeiter selbst mehr Ausgaben hätte (z.B. Krankenkasse, Pflegeversicherung etc. selbst tragen müsste).
Wenn der Lohn angemessen ist, ist das sicher auch kein Problem. Für die Rente müssen wir ja eh schon selbst sorgen, da von der gesetzlichen Rente keiner mehr richtig leben kann (zumindest in näherer Zukunft nicht mehr).
Sinkende Loohnnebenkosten würden sicher Groß- und Kleinunternehmen dazu veranlassen neue Arbeitstsellen zu schaffen. Dadurch würden die hohen Arbeitslosenzahlen
sinken und somit auch die Ausgaben, was der Staat (wenn er mit dem Geld richtig umgehen würde) in Form der oft versprochenen Steuersenkungen an seine Bürger zurück geben könnte.
Aber anstatt das Problem wirklich sinnvoll anzugehen, kommt die Regierung mit immer neuen, unsinnigen Vorschlägen, wie und wo man den Bürgern mehr Geld aus der Tasche ziehen kann. Bestes Beispiel war der Vorschlag als der Konsum grad richtig am Boden liegt doch die Mehrwertsteuer zu erhöhen.
Jegliche Steuervergünstigung wird kurzerhand zusammengestrichen und die Nacht- und Schichtarbeitzulage soll gestrichen werden, weil´s ja keine besondere Belastung darstellt (kann ja nur von jemand kommen, der nie Schichtdienst geschoben hat)

Vor allem ist die Verteilung der Last einfach ungerecht (eine Sache die die SPD früher mal auf ihre Fahne geschrieben hatte) Einerseits verlangt die Regierung die Bürger sollen den Gürtel enger schnallen, andererseits raffen sie selbst immer mehr Geld zusammen. Ich denke wenn sie Einschnitte und Verständnis dafür verlangen, sollten sie selbst mit gutem Beispiel voran gehen.

Achja, was die Steuerverschwendung an sich angeht find ich diesen Artikel sehr interessant:
Steuerverschwendung

Wie war das noch, wir haben ein Finanzloch von gut 40 Milliarden letztes Jahr gehabt?
Schade das der Bund der Steuerzahler nur anprangern aber keine Strafe wegen Verschwendung verhängen kann

PS Nicht dass einer denkt, dass ich mir irgendwelche Illusionen mache: Die CDU hat´s auch nicht wirklich besser gemacht und hat bisher auch keine besseren Vorschläge gebracht.
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Beitragvon horimaki » 29.03.2004 13:59

Wenn der Arbeiter sich selbst Krankenversichern, Rentenversichern .... muß, dann muß er auch mehr verdienen. Beträchtlich mehr verdienen, was den Lohnknebenkosten wiederum gleichkommt. So wie in Amerika will ich mir das nicht vorstellen, wo du abkratzst, wenn du nicht das Geld für de Arzt hast.

Steuern einsparen mal an erster Stelle. Keine Steuergeldvernichtung.
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Beitragvon Störtebeker » 29.03.2004 14:32

Ich hab mich berufsbedingt gerade mit dem Thema private Rentenvorsorge einige Zeit auseinander gesetzt.
Rententabelle

Wenn Du Dir diese Tabelle einmal ansiehst, siehste auch wieviel bei der gesetzlichen Rente noch heraus kommt und das man davon nicht leben kann. Das man sich noch zusätzlich absichert ist also eh schon unerlässlich. Und wenn man nen vernünftigen Berater hat, der nicht nur auf seine Provision schielt sondern dem Kunden ein wirklich gutes Produkt empfiehlt, ist die private Rente gar nicht so teuer wie man meint. Was die private Krankenversicherung angeht, muss ich zugeben, bin ich nicht so gut informiert (müsste sich dann eh was ändern, da man in nen private erst ab ner gewissen Einkommenshöhe reinkommt)
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Beitragvon horimaki » 29.03.2004 14:44

Bei der Rente siehts schon traurig aus ja.
Trotzdem bin ich dafür, daß der Staat für beides sorgen sollte.

Bei mir in der Familie ist es zB. so, daß meine Mutter schwer krank ist und immer wieder teure Kuren braucht, die fördernd für ihr Leiden ist. Müssten wir das selbst bezahlen, wüßten wir echt nicht woher wir das Geld nehmen sollten. Ich kenne viele, denen es ähnlich geht. Hier soll wircklich der Staat für die Versorgung einspringen. Ansonsten können sich nur noch Reiche gute Pflege leisten.
Siehe Amiland. Dort drüben könnten wir sehen wo wir bleiben.

Aber wie gesagt. Würde der Staat weniger zentral die Finanzen verwalten, so wäre ein sinnvollerer Umgang mit den Steuergeldern besser möglich.
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Beitragvon Chefkoch » 30.03.2004 0:06

Hallo zusammen

@ horimaki

Zum besseren Verständnis:

Ich bin seit 1981 im Bauhauptgewerbe, daher die Beispiele.
1993 hatte ich eine Unfall und musste meinen Job an den Nagel hängen. Ich kann zwar noch laufen, aber jeden Tag 9-10 h auf dem Dach pack ich einfach nicht mehr.
Nach 2 Jahren Technikerschule habe ich mich selbstständig gemacht, weil ich ums Verrecken keine Stelle gefunden habe (war sehr spannend mit 2 kleinen Kindern zuhause).
Irgendwann war´s dann soweit, daß ichs allein einfach nicht mehr derappelt habe und vor der Entscheidung stand, 1-2 Leute einzustellen und ein Vermögen zu investieren (Werkstatt zu klein, Maschinen, Lieferwagen usw. usw.) In der Zeit hat mich, eigentlich durch Zufall, ein interessanter Job in der nächsten Umgebung angesprungen.
Ich bin also seit 6 Jahren wieder Arbeitnehmer.
Unsere Landwirtschaft betreibe ich mit meiner Frau, meinen Oldies und meinen Kindern im Nebenerwerb, d.h. vor Arbeitsbeginn (Gott sei Dank nicht so oft), nach Feierabend (eigentlich immer) und am Wochenende. Wenn Du meinst, wenn sich deine Klitsche nicht rentiert, dann sperr sie doch zu, muß ich dir eigentlich rechtgeben. Aber nur wenn ich schlecht drauf bin. Es macht nämlich meistens einen Heidenspaß. Scheiße ist nur, daß wir alle einfach nicht davon leben können.

Aber nun zurück zum Thema.

Angenommen, Du bist Maurer. Wenn ich Dich engagiere, wird mir dein Chef, wenn er rechnen kann, im Schnitt ca. 40 ? + MwSt also 46,40 ? abknöpfen. Du wirst davon ca. 16,- ? brutto verdienen. Das kommt daher, weil er dasselbe, was Sie dir als Sozialversicherungsbeiträge abziehen, nochmal draufpacken muß, Du deine 16, ? auch bekommst wenn Du Urlaub hast oder krank bist, er aber in der Zeit für dich nichts verlangen kann.
Du lässt dir, weil Du ein anständiger Staatsbürger bist, von deinen 16.- ? brutto für Lohnsteuer, RV, PV, KV usw. ca. 31 % abziehen. Mit den 11,04 ? in der Tasche freust Du Dich wie ein Schneekönig und willst dir ein Haus bauen lassen.
Die Reihe ist also nun an dir und Du drückst die 46,40 ? ab.
Du mußt also 4,20 h arbeiten, um eine gleichwertige Arbeitskraft 1 h bezahlen zu können. Und wenn Du dich jetzt fragst, wo die Kohle dazwischen ist, haben wir uns schon fast verstanden. Die haben nämlich unsere gewählten Vertreter in Brüssel, Berlin oder Hintertupfingen in der Zwischenzeit mit Vollgas zum Fenster herausgeschmissen und den Rest unter sich aufgeteilt. Weil Dir das stinkt, gehst Du zum Chef, willst 10% Lohnerhöhung und kriegst sie auch (Ist Utopie, weiß ich selber, lässt sich nur leichter rechnen). Du hast also jetzt 17,60 ? brutto in der Stunde. Dein Chef kann immer noch rechnen und verlangt für Dich nun 44.- ? + MwSt, also 51.04 ?. Das Dumme ist nur, das Du jetzt einen höheren Lohnsteuersatz hast, und dir nicht mehr 31 sondern 32 % abgezogen werden. Dein neuer Nettolohn beträgt also 11,97 ? und schon arbeitest Du 4,26 h um 1 h bezahlen zu können. Jetzt denkst Du dir, scheiße ich muß ja auch noch von etwas leben, das mit dem Haus laß ich wohl lieber bleiben und schon ist der Maurer, der dein Haus gebaut hätte arbeitslos.

Wenn sich an diesem perversen Mißverhältnis nicht schlagartig etwas ändert sehe ich mehr als schwarz für unsere wirtschaftliche Zukunft und daran ändert auch die Schönrederei unserer Politiker nichts.

Und deshalb sperre ich meine Klitsche auch nicht zu. :p

Ich hoffe, daß ich dich nicht zu sehr gelangweilt habe und grüße alle bunten, schwarz-weißen und solche die es werden wollen.
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Beitragvon horimaki » 30.03.2004 16:22

Nein nein. Ist ja schön mal ein Beispiel vorgerechnet zu bekommen.
Im Grunde haben wir uns ja verstanden. :)
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Beitragvon Bolle » 21.09.2004 9:54

Was ich nicht verstehe ist, wieso man an den ganzen Scheiß nicht mehr mit Vernunft und etwas Betriebswirtschaft heran geht? Da heißts immer nur, die Einnahmen reich nicht und es wird geschaut wo man noch an der Steuerschraube drehen kann. Das ist in meinen Augen, der komplett verkehrte Weg. Die Ausgaben müssen analysiert und dann drastisch reduziert werden.

Milliarden werden aus dem Fenster geschmissen. Hab gestern was über die Deutsche Bahn gesehen ... die wurden privatisiert, 100% Eigner ist der Bund und schießt locker flockig jährlich 18 Mrd. zu, für Investitionen und Schuldentilgung ... in Zahlen 18.000.000.000 Euro ... das ist mehr, wie für den Verteidigungshaushalt zur Verfügung steht. Die haben dann so ein paar Projekte der Bahn vorgestellt. Die wollen von Nürnberg nach Erfurt ne Trasse bauen. Haben bereits angefangen und 100te von Millionen verpulvert und Mitten im Nirgendwo endet die Trasse ungenutzt ... im Moment ist unklar wie und wann es weiter geht und frühestens 2030 ( !!! ) wird hier der erste Zug Richtung Berlin fahren ... der Deutsche Bahn Boss (Mehdorn oder so ähnlich) sei übrigens ein Dutzfreund von unserem geliebten Gerhard ... ich musste umschalten, mir kam die Galle hoch ...
... klingt komisch, ist aber so!
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Beitragvon sickboy » 21.09.2004 16:01

das ist schon der absolute hammer wenn man sich das mal so durch den kopf gehen lässt. wenn man das dann mal auf nen privaten haushalt umrechnen würde. stellt euch mal vor eine familie mit nur einem berufstätigen und 2 kindern würde so mit dem geld umgehen, da wär am ende des geldes noch verdammt viel monat übrig. aber es ist ja nicht das proivatvermögen unserer politiker, also können sie es ja ruhig verpulvern, der dumme steuerzahler wird die kassen schon irgendwann wieder füllen :angry:
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