Hallo Manni
BBW-Fan hat geschrieben:Wieviele Tattoos hattet ihr vor dem ersten Gang zum Tätowierer geplant?
Für mich war quasi immer klar, dass ich einmal Tattoos (Plural) haben möchte - klar, vielleicht nicht seit meiner Geburt doch so ab meiner Jugend, darum die Wortwahl "quasi immer" - jedoch war mir überhaupt nich klar, ob ich den Tätowierprozess aushalten würde ... Ich hatte wirklich richtig Angst davor.
Ich wusste also, dass ich Tattoos möchte, doch nicht ob ich es ertragen kann. So gab es in meinem Kopf drei Wege:
1. Ich möchte Tattoos und lasse mir Tattoos machen.
2. Ich möchte Tattoos, breche jedoch die 1. Sitzung nach ca. 30 Sekunden wegen Schmerzen ab und laufe dann für den Rest meines Lebens mit einem Leberfleck mehr herum.
3. Ich möchte Tattoos, sterbe jedoch während meiner 1. Sitzung an den Schmerzen.
Wie du weisst, habe ich meine Angst (nach einer Ewigkeit überwunden). Ich lebe noch, ich habe zwar ein paar Muttermale, doch keines aus dem Tattoostudio.
Ich habe mir nie eine Zahl gesetzt. Ich wusste, dass ich welche möchte und da zwischen meiner ersten Tattooidee und dem mich Trauen zwanzig Jahre lagen, sind laufend mehr Wünsche dazu gekommen; was mich gedanklich zu deiner zweiten Frage führt...
BBW-Fan hat geschrieben:Wie geht ihr mit der Fantasie nach weiteren Tattoos um?
Kommt bei mir ganz auf die Fantasie an.
Also bisher habe ich drei verschiedene Herangehensweisen, je nach dem was für eine Art von Motividee es ist. Ich versuche einmal in Worte zu fassen, was ich damit meine:
1.) Bei den meisten Tattooideen musste ich mich nicht fragen: "Was könnte ich denn machen lassen?" Nein, die Idee war einfach da. Wie zum Beispiel bei meiner Elbin, der Arwen Undómiel.
Seit ich das erste Mal Tolkiens Beschreibung der Arwen Undómiel gelesen hatte, wusste ich, dass ich eine Elbin tätowiert haben möchte. Die Idee war in mir, nicht als Idee im Sinne einer wagen Vorstellung, sondern im Sinne eines Wunsches, in Verbindung mit einer Sicherheit, als wäre dieser Wunsch schon immer ein Teil von mir gewesen.
Bei einer solchen Idee, über die ich nie bewusst nachgedacht habe und dennoch einfach da ist, ist es für mich ganz klar, dass ich sie realisieren möchte.
Meine weiteren Vorstellungen, wie es genau auszusehen hat, wo ich es haben möchte, etc. ergeben sich quasi von selbst; ähnlich wie auch die Motividee von selbst zu mir gekommen ist. Natürlich ist das Bild nicht immer von Anfang detailreich, es wird dann einfach wie von selbst immer klarer.
So dachte ich zuerst an eine Elbin auf mir, dann an eine Elbin auf meinem Schulterblatt. Bald merkte ich aber, dass dies nicht stimmig für mich wäre, weil ich sie nicht direkt sehen könnte. Dann wusste ich plötzlich, dass sie in einem Buch liest und an einem Baum sitzt ...und auf einmal wusste ich auch, wo auf mir sie ist. Ich war mir einfach sicher und sah es vor mir, als wäre es schon da.
2.) Dann gibt es viele Dinge, die mir gefallen (die ich vielleicht irgendwo sehe, oder die auf einmal in meinen Gedanken aufploppen), welche jedoch nicht zusammen mit diesem tiefen Wunsch einhergehen. Solche Ideen behalte ich vorerst in meinem Hinterkopf. Mit der Zeit merke ich dann, ob es Eintagsfliegen sind oder ob ich sie weiter verfolgen möchte, weil die Gedanken/Bilder immer wieder in mir auftauchen. Das sind dann die Ideen, über die ich bewusst nachdenke und mich frage, wie ernst es mir damit ist und was es mir bedeutet.
3.) Last but not least gibt es noch die (für mich bisher) schwierigste Variante; eine Themaidee verbunden mit dem innigen Wunsch aber leider ohne konkretes Bild.
Also wenn mir etwas extrem wichtig ist und ich das unbedingt in Form eines Tattoos ausdrücken möchte, ich jedoch noch nicht weiss, wie ich es ausdrücken soll ohne auf 08/15 Tattoomotive auszuweichen, die schon 1'000'000 andere genaus so auch auf der Haut tragen.
Das Thema ist (wie bei der 1. Variante) von selbst da und ich spüre genau, dass es das Richtige für mich ist, weiss aber nicht, wie ich es in ein Bild packen soll. Das ist die Kategorie, über die ich am intensivsten nachdenke, wo ich Brainstorming mache, Ideen gegeneinander abwäge, wieder verwerfe, mir die Haare raufe, Hilfe in dubiosen Tattooforen suche
, bis ich dann endlich weiss, was es werden soll ...
So, nun hoffe ich, dass ich nicht gleich wegen langweiligem, nervendem und zu ausschweifendem Text des Forums verwiesen werde und verbleibe erstmals mit tätowierten Grüssen.
Eldez
By the way, bevor jemand Fragen muss: zurzeit habe ich zwei fertige Tattoos auf meiner Haut. Beim dritten warte ich auf die Bekanntgabe des ersten Stechtermins (wegen Corona-Einreisebestimmungen auf ? verschoben) und parallel dazu habe ich in meinem Kopf weitere fertig geplante und solche Tattoos, die noch in Planung sind.
Wer in obenstehendem Text Rechtschreibefehler findet, darf diese gerne behalten.