von LÖö » 15.02.2014 0:42
Ich möchte im Zuge dieser Diskussion etwas Allgemeines zum Thema Anzahlungen anmerken, was sich aus meiner eigenen Erfahrung als nun doch schon vielfach von verschiedenen Artists tätowierter Person speist.
Wie bereits hier mehrfach erwähnt, werden Anzahlungen sehr unterschiedlich gehandhabt. Ich habe einige Male eine leisten müssen, oft jedoch gar keine (auch auf Anfrage von meiner Seite nicht). Der Punkt, den ich hier jedoch anbringen möchte, ist der Folgende: Die genaue Aushandlung, was die Anzahlung umfasst, in welchen Fällen man diese zurückerstattet bekommt und wann nicht, das wurde meiner Erinnerung nach selten bis gar nicht thematisiert. In den inzwischen schon lange Jahre zurückliegenden Fällen, in denen Termine persönlich ausgemacht wurden, kann ich das nicht mehr mit Sicherheit sagen, allerdings ist es zumindest so, dass ich nie eine (vorgefertigte) schriftliche Information darüber erhalten habe, wie mit der Anzahlung verfahren wird - weder in Druckform noch per Mail. Eine solche würde in Streitfällen wohl viel Klarheit schaffen und solche unguten Reaktionen wie hier vielleicht klären. Es gibt ja durchaus Studios, die es so handhaben, ich habe diese Erfahrung allerdings noch nicht gemacht.
Viele meiner TätowiererInnen arbeiteten mit mir auf einer gegenseitigen Vertrauensbasis, was ja ganz offensichtlich nicht mit allen Kundinnen klappt. Man sollte zumindest als "Lehre" daraus ziehen, dass man von KundInnenseite her auf eine verbindlichere Vereinbarung bestehen sollte, auch wenn es vielleicht unangenehm formell wirkt.
Ich finde es allerdings auch problematisch, wie hier teilweise schon reflexhaft die Schuld bei der Kundin gesucht wird (auch wenn ich die Kritik bezüglich der Wortwahl und des "Stils" durchaus teile). Zum Fall an sich kann man da nicht viel sagen, denn es könnte ja durchaus sein, dass die Empörung hier schon das Ergebnis einer eskalierten und vollkommen misslungenen Kommunikation darstellt.