Tattoo mit HIV

Allgemeines zum Thema Tattoo

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Beitragvon Herger » 23.08.2010 17:01

Panda hat geschrieben:Die Frage ist auch, ob es überhaupt zu verantworten ist, dich zu tätowieren. Tätowieren schwächt zusätzlich das Immunsystem. Wenn man vor einem Termin kränkelt, wird man hinterher erst recht krank, das ist fast immer so, weil alle Körperreserven aufgebraucht sind. Der Körper hat damit zu tun, seine Wunde zu heilen, es entstehen leicht zusätzlich Infektionen am Körper und der Körper braucht Ruhe und ist ausgelaugt...
Hinzu kommt, dass du wissen solltest, dass bei Komplikationen/Infektionen/Entzündungen und vielerlei andere Dinge, die danach schnell entstehen können, keine Krankenkasse Schadens- oder Behandlungskosten übernimmt. Schlimmstenfalls bist du dann auf dich alleine gestellt und stehst dumm da.


:!:

SteffenK hat geschrieben:Ich als Physio z.b. behandle grundsätzlich keine HIV-positiven


die aussage halt ich aus folgenden gründen für kompletten blödsinn:

zum einen kannst du's nicht immer sicher wissen, ob jemand z.b. HIV positiv- oder meinetwegen auch an HEP C erkrankt ist, was logischerweise zur folge hat, daß du mit ziemlicher sicherheit auch schon patienten mit entsprechenden krankheiten behandelt hast

und zum anderen solltest du als physio eigentlich wissen, wie du dich & auch nachfolgende patienten schützen kannst, ohne in, meiner meinung nach völlig unnötige, panikreaktionen zu verfallen.

ich bin übrigens auch physio... aber das nur am rande.
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Beitragvon KittieCat » 23.08.2010 17:02

:arrow: Selbst unter der Nachweisgrenze ist ein HIV infizierter durch Kontakt mit Blut/Sperma/Liquor/Lymphflüssigkeit hoch ansteckend!!!

So, nachdem das hoffentlich nochmal allen klar ist muss ich sagen dass ich es verstehen kann wenn man eine "Hemmschwelle" hat einen Infizierten zu inken.
Andererseits kann ich aus Erfahrung sagen, dass man das Ansteckungsrisiko bei penibel sterilem und vorsichtigen arbeiten durchaus in grenzen halten kann. (Wie viele von euch haben sich schonmal an ner Tattoonadel gestochen?? :shock: ) Ich arbeite fast täglich im Labor mit hochinfektiösen Proben und habe mich nicht angesteckt....
Abgesehen davon ( und ich möcht jetzt keinem Pro auf die Füße treten) sollte man als Tättooer wirklich jeden Kunden so behandeln, als ob er mit was auch immer infiziert ist, denn Leuten mit einer chron.Hepatitis oder einer HIV infektion sieht man ihre Krankheit nicht an!!! Als Tättooer ist man genau wie als Arzt, Krankeschwester, Laborantin, Rettungsassistent und in vielen weiteren Berufen immer der Gefahr ausgesetzt sich anzustecken!!!

@biohazard82: Wenn du ein Studio gefunden hast solltest du dein Vorhaben unbedingt mit deinem behandelnden Arzt durchkauen. Du weißt selbst am besten wie anfällig du durch deinen Immunstatus für Infektionen aller Art bist. Ein Tattoo ist eine Wunde die für dich zu einem unkontrolliertem Infektionsherd werden kann. Ich kenne deine aktuellen Werte bzw. deinen Therapieverlauf nicht, finde es in jedem Fall aber sehr riskant!!! Vielleicht hat dein Arzt weniger bedenken oder er unerstützt deine Wundheilung mit einer AB Prophylaxe, aber hin oder her, klär es mit deinem Arzt ab!!!!!!

Edit: Tja, der Herger war ne Minute schneller......
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Beitragvon Herger » 23.08.2010 17:07

ach passt schon... doppelt genäht hält besser :!: :mrgreen:
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Beitragvon SteffenK » 23.08.2010 17:24

@Herger: Klar weiss ich das. Allerdings weiss ich, das ich an so nem Patienten schlicht nicht "normal" sein könnte, weil ich ständig ne kleine Aidsschleife über seinem Kopf schweben sehen würde ;) Insofern will ich mir und dem Patienten sowas einfach ersparen, und verweise ihn weiter - für mich und die Patienten normalerweise kein Problem, weil man das ja in normalem Ton erklären kann. Ich behandle z.b. auch so wenig Neuros wie möglich, weil mir die teilweise tragischen Geschichte da doch arg auf die Niere gehen. Nicht umsonst behandle ich derzeit fast nur Sportler. Ich bin jetzt 24, ich denke mit der Zeit und Erfahrung wird sich das auch alles ändern, nur derzeit isses für mich nunmal keine Option, daher finde ich es etwas gewagt das als "Blödsinn" hinzustellen, weil es derzeit einfach meine Einstellung auch zum Wohle des Patienten ist.

Um nicht ganz vom Thema abzukommen: Ich glaub bei Tättowierern dürft's das gleiche sein, gibt solche die kein Problem damit haben und solche die's ungern tun. Und da würde ich mich als Betroffener eher an solche wenden, die souverän damit umgehen können und vl. schon Erfahrung damit haben.
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Beitragvon Herger » 23.08.2010 17:46

:shock: :roll:
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Beitragvon Mena » 23.08.2010 19:04

Erst ein mal an biohazard!

Ich finde Gut, das Du versuchst Offen und auch Aufklärend damit
Umzugehen. Denke mal das, das alles andere als Leicht ist. :wink:
Ich wünsche Dir, auch wenn es Schwer werden wird viel Glück bei
der Suche.
Schön wäre hier vielleicht sogar mal ein Algemeiner Aufklärungs-
Diskusionsthread im "Ohne Überschrift - Ohne Thema"-Bereich.
Ich finde es immer Gut wenn man sich mit Betroffenen Personen
Austauschen kann, bzw Ihre Sichtweise kennenlernt.

Zum Thema:
Der Schutz und das Verantwortungsbewustsein des Tätowierers und
seines Kunden ist hier ja nun schon Angesprochen worden.
Was aber immer wieder Vergessen geht ist die Verantwortung seiner
Familie, Mitarbeiter und Angehörige gegenüber.

Es mag jedem Mitfühlendem so Vorkommen das eine Ablehnung
Diskriminierend vorkommt, aber es ist denke ich Selbstverständlich
das man sein Umfeld, versucht vor Hohen Risikofaktoren und deren
Folgen abzusichern.
Man kann mehr Gewinnen, wenn man seinen Schwächen und Ängsten die Freiheit schenkt!

http://www.dudelsack-bk.de/
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Beitragvon Natsumi » 23.08.2010 23:26

Klar sollte jeder Inker selber entscheiden, ob er jemanden sticht, der
HIV positiv ist, allerdings ist es wohl so, dass er es in den meisten Fällen
gar nicht weiß. Man muss in so einem Beruf ohnehin jeden Kunden
behandeln, als wäre er HIV positiv.Daher finde ich die Ängste ein wenig
irrational weil jeder Tätowierer, der schon eine Weile im Geschäft ist
garantiert schon HIV positive gestochen hat. Ich finde Biohazards Vorhaben,
es dem Inker gleich zu sagen sehr begrüßenswert aber ich glaube, das würden
nicht viele so machen...
There is no substitute for brains, but silence helps a lot.
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Beitragvon am0k » 23.08.2010 23:45

SteffenK hat geschrieben:weil mir die teilweise tragischen Geschichte da doch arg auf die Niere gehen. Nicht umsonst behandle ich derzeit fast nur Sportler.


Augen auf bei der Berufswahl.... kann ich da nur sagen. :roll:

Ich wünschte ich könnte mir im ambulanten Pflegedienst aussuchen, wen ich behandel und wen nich...

Was der hat parkinson...nö mir zu anstrengend...
ih...demenz ... kein bock auf so ne scheiße...

entschuldigung aber gehts nochn bisschen dekadenter? :>
Ich bin auch 24 ... mir hat man beim erlernen meines Berufes mit auf den Weg gegeben, sich ein gesundes Mass an Nähe vs. Distanz anzueignen... Das was du da von dir gibst ist schlicht und ergreifend unprofessionell....

sorry fürs OT
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Beitragvon Mrs.J » 24.08.2010 7:16

Rein interessehalber:
Hier wird die ganze Zeit über ein wissentliches Vermeiden gesprochen.
Aber was ist mit denen, welche unwissentlich erkrankt sind?

Habt ihr, bevor ihr euch habt tätowieren lassen, vorher medizinisch durchchecken lassen?
Einfach nur um mit Klarheit sagen zu können ich bin gesund. Dir, mein verehrter Tätowierer, kann nichts passieren.
Gesichterbuch oder so

There is one thing that is worse than people talking about you, and that is when they don't talk about you. -Oscar Wilde
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Beitragvon johndoe3 » 24.08.2010 8:09

biohazard82 hat geschrieben:ich habe schon fast befürchtet, dass meine frage zu ner großen diskussion führen wird…

:!:

Ansonsten wirst du sicher einen Pricker finden. Lass dich nicht entmutigen und geh mit dem Thema weiterhin so um! Guter Mensch!
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HIV...

Beitragvon Guest » 24.08.2010 11:15

Der Punkt ist doch der, nicht jeder weis ob er HIV hat.

Fast jeder von Euch hat sicher schon mal wissend oder unwissend jemanden mit HIV tattoowiert.

Ich gehe davon aus, das jeder mit Handschuhen...tattoowiert....wir hätten damit kein Problem selbst wenn wir es wüssten...wieso auch...
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Beitragvon tattoogermane » 24.08.2010 11:36

ich gehe nicht nur davon aus, sondern habe in regelmäßigen abständen eine ärztliche bestätigung, dass ich keinen hiv-virus, oder dergleichen lebensbedrohliche krankheiten in mir trage. das sollte jeder verantwortungsvolle tätowierer machen.
es geht auch nicht nur rein um den schutz meiner gesundheit, sondern auch um die verantwortung, die ich anderen gegenüber habe. das sind meine kunden, aber auch meine familie. die im ganz besonderen, denn wenn ich krankheitsbedingt wegbreche, ist´s vorbei mit dem "süssen leben", denn ich bin ihr ernährer.
zum anderen sehe ich die sache natürlich als untenehmer. wenn sich rumsprechen würde, dass bei uns wissentlich hiv-erkrankte mitmenschen tätowiert würden, wäre das tödlich für´s geschäft. unterstellt mir hier bitte nichts, denn mal hand auf´s herz. wer würde gern in einem studio auf dem tisch liegen, wenn er die gewissheit hätte, das vor ihm ein hiv-infizierter gestochen wurde? egal, wie sauber und gewissenhaft jemand arbeitet, ein restrisiko ist leider nicht auszuschliessen.
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Tattoo HIV

Beitragvon Guest » 24.08.2010 11:43

@ Tattoogermane:

Davon mußt Du aber als Kunde ausgehen, das kann Dir beim Friseur, Nagelstudio, öffentlichem Schwimmbad....u.s.w. genauso passieren...wenn mann sich darüber einen Kopf macht wer vor mir wo gesessen, gelegen...hat, dann wird mann ja verrückt.

Es laufen genug rum die HIV haben und es hat ja niemand am Hirn eintattoowiert HIV positiv.

Du musst halt als privatperson oder als Tattoowiere oder Piercer versuchen dich so gut wie möglich zu schützen, weil nicht jeder wird dir auf die nase binden das er HIV positiv ist.

In München gibt es sogar einen Piercer der beim Gesundheitsamt bekannt ist das er HIV hat und das Gesundheitsamt sagt dazu auch nichts und das ist er erst nicht seit gestern sondern schon seit ein paar Jahren und das ist bei den meisten bekannt und trotzdem gehen sie zu ihm.......ich hätte da auch persönlich ein komisches Gefühl....aber was ich nicht weis macht mich nicht heiß
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Beitragvon tattoogermane » 24.08.2010 11:47

wer lesen kann ist klar im vorteil.
ich schrieb " ...wissentlich...".

zu der dunkelziffer und das damit verbundene risiko kann eh niemand was sagen und das risiko als solches besteht auch in anderen alltäglichen situationen.
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Beitragvon Guest » 24.08.2010 11:55

Wer lesen kann ist klar im Vorteil...und ich bin nicht auf Dein Geblubber großartig eingegangen...bin raus weil so einen Mist brauch ich mir hier nicht antun von so einem Typen wie Dir....gute Besserung
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