von Anokhi » 16.09.2012 18:35
Ich hatte damals auch erst spekuliert, ob es an einer Art Kreuzreaktion zwischen alter und neuer Tattoofarbe liegen könnte, da aber, wie K-ink-Man bereits bemerkt hat, die Probleme auch außerhalb des Covers lagen, scheidet diese Version für mich eigentlich aus.
K-ink-Man, ich weiß nicht, ob du dir die alten Bilder schonmal angesehen hast - in den Bereichen, wo geshadet wurde, war die Haut richtiggehend 'tiefergelegt', also die obere Schicht der Epidermis weggefetzt und die Haut roh. In der Medizin wäre dies ungefähr vergleichbar mit einer Verbrennung Grad 2a.
Ganz ehrlich: Ich habe Angst vorm Überstechen bei diesem Tätowierer. Die letzte Ansage 'Stell dich schonmal drauf ein, dass es NOCH schmerzhafter wird als die nachgestochenen Outlines oben' lässt mein Vertrauen auch nicht grade wachsen. Ich konnte für ganze 4 Wochen nicht in den OP, weil bei uns Kinderchirurgen 30° herrschen und Schwitzen die Problematik noch deutlich verschlimmert hätte. Ich bin ja schon dankbar, dass ich keine Narben zurückbehalten habe. Mein Bauchgefühl sagt mir: Lass es, geh da nicht mehr hin.
Mein Plan ist jetzt folgender: Mir auf der London Tattoo Convention einen richtig guten Japanspezialisten suchen (Das Opus hier sollte ursprünglich japanisch werden! Skizze sah auch 'diskret' anders aus, nur so am Rande bemerkt), ihm meine schlecht verheilte Tätowierung zeigen und beten, dass ich jemanden finde, der das Motiv entweder teilweise überstechen/covern oder anderweitig in ein japanisches Backpiece integrieren kann und will.
Ich hab die Nase voll von seltsamen Erklärungen und latenten Schuldzuweisungen, die ich mir während der Abheilungsphase von meinem Tätowierer anhören durfte. Ein 'Sowas hatte ich noch nie' hilft jedem nur begrenzt weiter. Vor allem: Die nächsten zwei nach mir von ihm tätowierten Frauen hatten wie gesagt interessanterweise genau das Gleiche, wenn auch Gott sei Dank auf kleinerer Fläche.
Sollte ich einen Termin bei einem Tätowierer vom Kaliber Jess Yen oder gar Shige bekommen, hätte ich eh eine derart lange Wartezeit, dass bis dahin garantiert alles langfristig abgeheilt ist. Wenn ich dort keinen finde, der mir fähig genug erscheint UND das auch machen will, 'angefangener' Rücken hin oder her, lasse ich es halt erstmal und werde wieder die nächste internationale Convention abwarten, so lang, bis es irgendwann klappt. Manchmal sollte man sich ja vielleicht doch ein bisschen aufs Schicksal verlassen...