von *fran* » 03.06.2012 15:25
Ich fass das mal zusammen:
Tag 1 wird ein altes Arschgeweih unbekannten Alters gecovert. Wir können davon ausgehen, dass du keine Ahnung hast, was damals für eine Farbe benutzt wurde.
Frage: Wurde das Cover in einer Sitzung an diesem Tag gemacht, oder war das die letzte Sitzung?
Ich hoffe, ihr habt das nicht an einem Tag durchgerockt.
Tag 1 bis 6 nässt der Coverbereich.
Bis dahin (?) Versorgung mit Dry Lock Pads. Bist du selbst auf die Idee mit den Pads gekommen? Wie lautete denn die ursprüngliche Pflegeanweisung deines Tätowierers? Die Jahreszeit ist eigentlich für den unteren Rücken ok, es besteht ja kein "Wetterzwang" für enge/dicke/steife Kleidung.
Dann Nachfrage beim Tätowierer. Da der dir zur Pegasus geraten hat (was auch meiner Meinung nach ein sehr gutes Produkt ist), gehe ich stark davon aus, dass die Nachfrage telefonisch stattgefunden hat.
Kann mir kaum vorstellen, dass er diese Empfehlung ausgesprochen hätte, wenn er dich persönlich oder wenigstens die Fotos gesehen hätte.
Tag 6 bis 8: Pegasus bringt auch keine Besserung - was keine Überraschung ist. Wie um Himmels Willen kommst du darauf, dass ausgerechnet das jetzt daran Schuld sein soll?
Was du heute gemacht hast scheint mir der erste Schritt in die richtige Richtung, nämlich trocken legen und antiseptisch behandeln, keine Wundheilcremes mehr, keine Pads mehr.
Deine Beschreibung zusammen mit dem Foto im Streiflicht zeigt doch was da los ist: Da findet seit über einer Woche eine Abwehrreaktion deines Körpers statt. Das Schadensbild ist zwar ähnlich wie bei Reaktionen (egal ob Allergie oder Verkeimung) auf einzelne Farben. Leider ist bei dem Streiflichbild der obere Teil nicht zu sehen, aber wenn es aber tatsächlich so ist, wie du schreibst, nämlich dass es sich auf den Coverpart beschränkt, dann ist dein altes Arschgeweih daran schuld.
Das ist das Risiko bei einem Cover:
Der ausführende Tätowierer weiß nicht, was da schon im Körper ist und wie das reagiert wenn es wieder "aufgerührt" wird. Sowas wie bei dir passiert zwar selten, das Risiko dafür geht aber jeder Coverkunde ein.
Dein Ziel sollte jetzt sein, erstmal die Haut wieder hinzubekommen und dabei Infektionen und allzu großen Narbenbildung zu umschiffen.
Egal wie das Tattoo aussieht.
Und dann kannst du dich mit deinem Tätowierer zusammensetzen und ihr überlegt, wie ihr das Tattoo repariert. In ein/zwei Jahren.
Gute Besserung!
Nachtrag: Es wird so lange suppen, bis dein Körper alles, was er nicht will abgestoßen hat. Auch wenn es blöd klingen mag - sei froh um dein Immunsystem, je mehr jetzt von dem alten Scheiß abgestoßen wird, um so ruhiger verläuft es beim nächsten Versuch. Auch wenn es für die Arbeit deines Tätowierers jammerschade ist, dass das Immunsystem nicht zwischen alt und neu unterscheiden kann.