Wie teilt Ihr Eurer Familie mit, dass Ihr tätowiert seid?

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Wie teilt Ihr Eurer Familie mit, dass Ihr tätowiert seid?

Gar nicht!
157
25%
Ich habe es vorher mit ihnen besprochen.
164
26%
Keine Ahnung, warte auf den richtigen Moment...
171
27%
Meine Familie ist selber tätowiert.
50
8%
Anders, schreibe es in den Thread.
86
14%
 
Abstimmungen insgesamt : 628

Re: Wie teilt Ihr Eurer Familie mit, dass Ihr tätowiert seid

Beitragvon Manwe » 28.02.2012 10:56

Ein bekannter meiner Eltern meinte mal zu mir: "Du warst schon immer etwas verrückt und anders... das ist eben konsequent"^^
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Re: Wie teilt Ihr Eurer Familie mit, dass Ihr tätowiert seid

Beitragvon hausschwamm » 28.02.2012 11:14

das ist doch mal ein schönes Kompliment... :D
dobermann hat geschrieben:...Es ist ein tattoo was man bekommt und kein fucking baby!!!Als nächstes kommt vorberitungstrainigsturnen fürs arschgeweihtattoo oder was???...
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Re: Wie teilt Ihr Eurer Familie mit, dass Ihr tätowiert seid

Beitragvon LÖö » 28.02.2012 11:27

Manwe hat geschrieben:Ein bekannter meiner Eltern meinte mal zu mir: "Du warst schon immer etwas verrückt und anders... das ist eben konsequent"^^


Kenn ich irgendwoher, hat aber auch diesen Schwarzes-Schaf Beigeschmack... Und manche scheinen zu denken, ich sei immer noch in der Pubertät und Rebellionsphase.
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Re: Wie teilt Ihr Eurer Familie mit, dass Ihr tätowiert seid

Beitragvon Manwe » 28.02.2012 11:42

Ja, es lässt sich durchaus negativ auslegen, das stimmt. Ich glaube allerdings nicht, dass es in diesem Fall um "werd mal erwachsen" ging. Eher um das Erkennen einer gewissen antibürgerlichen Haltung, zu der ich auch stehe und die nicht unbedingt was mit pubertärer Rebellion zu tun hat sondern eher schon gefestigt ist.
Und wie gesagt, auch ich möchte keinem auf den Schlips treten und muss mich nicht hervor heben... aber ich muss auch nicht nach Äusserlichkeiten beurteilt werden und wer das doch tut, der kann mir gern gestohlen bleiben... egal ob verwandt oder nicht.
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Re: Wie teilt Ihr Eurer Familie mit, dass Ihr tätowiert seid

Beitragvon METAHOLIC » 28.02.2012 11:47

LÖö hat geschrieben:Und manche scheinen zu denken, ich sei immer noch in der Pubertät und Rebellionsphase.
Komischerweise hab ich das noch nie in Bezug auf meine Tattoos gehört, sondern wegen Atheismus und 14mm Tunnel :roll: :p
Tante Edith hat gerade gesagt, dass meine langen haare auch in diese Sparte fallen :mrgreen:
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Re: Wie teilt Ihr Eurer Familie mit, dass Ihr tätowiert seid

Beitragvon LÖö » 28.02.2012 12:08

Da merkt man, dass du aus dem beschaulichen Vorarlberg stammst - ich bin auch aus der Kirche ausgetreten, aber das ist gar kein Thema bei mir zuhause, obwohl ich früher sogar Messdienerin war.
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Re: Wie teilt Ihr Eurer Familie mit, dass Ihr tätowiert seid

Beitragvon METAHOLIC » 28.02.2012 12:51

Da hast du natürlich Recht, wobei meine Familie da eher speziell ist. Bei uns in der Gegend gibts auch viele die da gar nicht so drauf sind. Aber im Vergleich zu anderen Gebieten ist es bei uns schon noch ausgeprägt :wink:
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Re: Wie teilt Ihr Eurer Familie mit, dass Ihr tätowiert seid

Beitragvon DannyM3 » 28.02.2012 13:16

langen haare


Igitt :lol:



Wenn man das hier so liest kann ich ja richtig happy sein mit meinen Eltern.
70/67... meine ersten tätowierungen haben Sie gehasst wie die Pest... Das was ich mir die letzten Jahre gemacht habe gefällt ihnen aber ausgesprochen gut..

Ganz nachvollziehen können sie es immer noch nicht (schmerzen, kosten, nie mehr weg) aber sie fragen mittlerweile richtig interessiert was als nächstes kommt, farbgebung, welcher Tätowierer es macht. Der Hammer war dann, dass ich von meinem Dad einen 250,- € Tätowiergutschein zu Weihnachten bekommen habe :D "was anderes wünscht du dir ja eh nie"

An meinen eigenen Eltern merke ich, dass gute Tätowierungen immer gesellschaftsfähiger werden. Wenn eltern es nötig haben ihre Kinder wegen Hautfarbe "fertig" zu machen, dann muss es da für mich andere, tiefliegendere Gründe haben...

Ich bin selber 3facher Vater und könnte es mir nichtmal ansatzweise vorstellen mit meinen Kindern wegen sowas simplem wie Piercings oder hautfarbe zu brechen.... kann ich mir gar nicht vorstellen... aber wegen sowas marginalem schon gleich dreimal nicht
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Re: Wie teilt Ihr Eurer Familie mit, dass Ihr tätowiert seid

Beitragvon Buddha_Eyes » 28.02.2012 14:26

Wenn eltern es nötig haben ihre Kinder wegen Hautfarbe "fertig" zu machen, dann muss es da für mich andere, tiefliegendere Gründe haben...

Ja, klar.. Das ist ja das blöde bei Elter / Kind - Beziehungen. Da geht es eigentlich nie nur um die vordergründigen Themen.. leider..
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Beitragvon upsidedown » 28.02.2012 15:14

Es sind doch irgendwie immer zwei Komponenten.

Die eigene Sozialisierung, in der wir so früh unser Verhalten lernen, dass es einiges an Energie kostet, uns später überhaupt selber zu reflektieren und von dem Stempel der Eltern zu entfernen, selbst wenn wir in der Jugend einen heftigen Abnabelungsprozess hatten (ich bin (vllt sogar krankhaft eifersüchtig) und kann nicht dieses Gefühl, sondern allenfalls nur mein daraus resultierendes Verhalten mit Ratio steuern), damit wir unser Verhalten nicht an unseren Partnern und Kindern fortführen.

Und dann eben das Thema das mit man seinen Kindern ausfechtet. Man kann nicht zwangsläufig behaupten, dass alle Eltern-Kind-Konflikte wirklich nur Projektionen sind, es also fast immer um irgendetwas ganz anderes geht.

Der Punkt am Ende ist der Abnablungsprozess. Wenn wir uns vom Abnablungsprozess versprechen, dass wir dann von unseren Eltern akzeptiert werden als das was wir sind, hatten wir keinen. Es geht (in meinen Augen) darum, dass wir den elterlichen Rat (in der Konstellation des Machtgefälles) nicht mehr brauchen und uns selber akzeptieren als das was wir sind, ohne dass wir dafür einen Zuspruch benötigen.

Und da beißt sich die Katze in den Schwanz. Wie lange willst Du als "Kind" Respekt erweisen und Dich beugen, auch wenn Deine eigene Ratio sagt, das bist Du und Du bist richtig wie Du bist? Den Konflikt vermeidest Du damit nicht, Du frisst ihn nur.

Mein Vater fand einige meiner Entscheidungen nicht so pralle. Aber auf Augenhöhe spricht man dann anders.

Wenn wir diese Augenhöhe nicht miteinander erreicht hätten, ich weiss nicht, ob wir wirklich so "innig" miteinander bis zu seinem Tod durchgehalten hätten. Denn was nützt eine eindimensionale Beziehung? Das ja wie Knast.
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Re: Wie teilt Ihr Eurer Familie mit, dass Ihr tätowiert seid

Beitragvon gently69 » 28.02.2012 15:20

DannyM3 hat geschrieben:Ich bin selber 3facher Vater und könnte es mir nichtmal ansatzweise vorstellen mit meinen Kindern wegen sowas simplem wie Piercings oder hautfarbe zu brechen.... kann ich mir gar nicht vorstellen... aber wegen sowas marginalem schon gleich dreimal nicht

Na ja, ich denke, es ist auch einfach ein Generationenproblem. Wenn man in einer Zeit aufgewachsen ist, in der Tattoos hauptsächlich mit negativen Eindrücken verbunden wurden, ist das "Umswitschen" auf "modern" nun auch nicht so einfach möglich. Kann ich schon verstehen, dass sich ältere Generationen damit schwer tun. Allerdings diese extremen Beispiele, wie sie hier erwähnt wurden, finde ich schon äußerst heftig. Meistens werden diese Reaktionen ja auch nicht mal vernünftig begründet. Da wird von Enttäuschung und Respektlosigkeit gesprochen, die nur die Anschaffung eines Hautbilds als Grundlage hat?
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Wie teilt Ihr Eurer Familie mit, dass Ihr tätowiert seid?

Beitragvon upsidedown » 28.02.2012 15:26

Tschuldigung, ick wage mal zu behaupten, dass die meisten Eltern in den Jahrgängen 1930 bis 1970 kaum mehr als ein oder ein paar händevoll Tätowierter gesehen haben. Geschweige denn "empirisch" (wat n Wort) ausreichend erlebt.

Die ganze Erdgeschichte ist ein Generationskonflikt - die Frage ist eher wie man damit umgeht.
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Re: Wie teilt Ihr Eurer Familie mit, dass Ihr tätowiert seid

Beitragvon LostSoulForever » 28.02.2012 15:49

:shock: nicht dein ernst oder? :lol:
dir is aber schon bewusst, dass menschen, die 1970 geboren sind, erst 42 sind?
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Re: Wie teilt Ihr Eurer Familie mit, dass Ihr tätowiert seid

Beitragvon gently69 » 28.02.2012 15:53

upsidedown hat geschrieben:Tschuldigung, ick wage mal zu behaupten, dass die meisten Eltern in den Jahrgängen 1930 bis 1970 kaum mehr als ein oder ein paar händevoll Tätowierter gesehen haben.

Es geht da nicht nur um das "gesehen haben", sondern auch um das "gehört haben". In früheren Zeiten hatten Tattoos nun mal einen schlechten Ruf. Kannste drehen und wenden, wie du willst.
Btw... bin Jahrgang '69. :wink:
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Beitragvon upsidedown » 28.02.2012 16:07

@LostSoulForever: nu klar... und was denkste, wieviele aus der Altersgruppe wirklich schon so viele Tätowierte gesehen haben, dass sie "den" Tätowierten nicht als alienhafte, nette Ausnahmeerscheinung ihres Bekanntenkreises begreifen und den Rest als Assis? Kein halbes Jahr her, hat mir ein Schulfreund den Kontakt auf FB "aufgekündigt". Es sei ihm als Journalist einer konservativen Tageszeitung etwas unangenehm jemandem im Portfolio zu haben, wo es dann nur ums Tätowieren geht. Ich hab dann den Rest aufgekündigt. Ich weiss nicht, ob wir hier nicht zu sehr in der bunten Eigensuppe schwimmen, als dass wir nicht mehr wahrnehmen, dass da draußen nicht jeder dritte flächig gefüllt ist.

Unsere ach so tolerante Gesellschaft ist nur tolerant auf Astra 19.4 - hinter den Mattscheiben, egal ob Gelsenkirchner Barock oder Designersofa ist alles beim alten.

@gently69: ist dem Usernamen zu entnehmen. Soll ich mich nu Upsidedown68 nennen? Spass. Meine Kernaussage ist: es gibt immer Generationskonflikte. Ich glaub nicht, dass man das einfach so ins vorige Jahrhundert veschieben kann, weil da alles so arschkonservativ war (angeblich). Ist alles auch halb so wild - ich hab da meine eigene Meinung. Ich glaube auch nicht, dass es an einer Sozialisierung liegt, die übermittelt hat, dass Tätowierte eben kriminelle Assis sind. Im Wesentlichen trennt die Generationen, dass die kommende anders als die bestehende ist und dabei ist denen völlig wurst aus was unser Anderssein besteht. Es eckt eben an. Die schauen auf ihren Arm und haben ein tiefgreifendes Unverständnis für "das andere".

Diese Generationenkiste klingt mir da zu sehr wie eine Entschuldigung. Wenn ich eine/einen zwanzigjährige/n Tochter/Sohn habe und bislang ist alles im Rahmen üblicher Scherereien verlaufen, also gut, und ich stolpere als Elternteil dann über über mein Hörensagen und befürchte Schlimmstes, nur weil plötzlich ein Tattoo ins Haus steht, bin ich emotional vllt ein wenig unterentwickelt. Sry. Es ist ja nun nicht so, als würde sich da plötzlich ein ganzer, bunter Strauss von Warnsignalen auftun (wirkt benebelt, hat Geld aus ominösen Quellen und wird täglich abgeholt von Zuhälterfreunden - ums mal zu überdrehen)

Ich bin mir sicher, dass wir diesen Thread noch in zwanzig Jahren haben werden.
Zuletzt geändert von upsidedown am 28.02.2012 16:42, insgesamt 1-mal geändert.
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