Wie verantwortungslos darf man als Elter sein?

"Phoenix roxx the house" - Offtopicgerödel

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Beitragvon SpikesMum » 02.05.2009 21:28

Es ist doch schon ein herber Unterschied, ob sich ein Teenager von 16 oder 17 "heimlich" ein Tattoo abholt oder eine gerade mal 10jährige, die sich vorher wahrscheinlich nur Klebetattoos aus der Bravo auf den Arm geklebt hat ...

Falls der nette Herr ein "einsichtigeres" Studio gefunden haben sollte, dürfte er aber ziemlich drangsaliert werden, wenn das herauskommt. Und irgendwie müsste es auch dem dämliches Erzieher auffallen, wenn da ein Kind (!) mit einem echten Tattoo in der Bank sitzt ...

Oder er ist ein Fan von Cher. Die hat ihrem Sohn doch auch in jungen Jahren ein Tattoo verpassen lassen :roll:

Ich finde sowas einfach nur unverantwortlich von den Erziehungsberechtigten (soweit sie sich so nennen dürfen). In dem Alter ist man einfach zu beeinflussen bzw. zu begeistern.
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Beitragvon neo » 02.05.2009 21:38

Ob sie wirklich erst 10 war, weiß ich nicht, ich habe nicht nach dem alter gefragt, sie sah einfach nur so aus. Nicht mal der Hauch von Jungmädchen-Attitüde wie bei den ganzen frühreifen Gören mit Sexy Kleidung und Schminke. Eben einfach nur schlicht Kind mit Ringelhemdchen und Zöpfen.

Aber wie gesagt, ich meine, unter 14 wäre eh verboten und bis 16 müßten Vater & Mutter ihr Einverständnis geben.

Und 15 jährige sind meistens wenigstens so einsichtig, daß sie von selbst nen Rückzieher machen, wenn man ihnen klarmacht, daß sie wahrscheinlich weder heiraten noch ein Kind kriegen würden in ihrem Alter, und beides ist man schneller wieder los. Generell mache ich ab 18, und wenn jemand 17 einhalb ist, ne Einverständnis erklärung mitbringt und was verdeckbares haben will, meinetwegen auch. Drunter würde ich nur in absoluten Ausnahmefällen machen, zB nach ner Vergewaltigung, wenn es für die Person notwendig ist, den Körper zu verändern, dem das passiert ist. Aber solche Fälle sind gottseidank extrem selten.

Als der draussen war habe ich mir auch gewünscht, ich wäre ausfälliger geworden und hätte was zu Sorgerecht und Aufsichtspflicht usw gesagt, aber ich war mitten im Termin und wollte weitermachen.

@Pupskuh: Der Versuch allein ist nicht strafbar, denke ich. Sehr schwierig, da was zu machen, obwohl ich das durchaus angebracht fände. Aber in Deutschland muss ja immer erst was passiert sein, bevor ein "Straftatbestand" besteht.
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Beitragvon Nandori » 02.05.2009 21:46

naja gut vorstellen dass sie es wollte kann ich mir schon. meine kleine schwester ist 11 und labert auch von einem piercing (gut bin halt ihr großes vorbild :roll: ).. aber die is sogar selbst so einsichtig und meint sie will frühestens mit 16 machen lassen. die platzierung desselben ändetr sich eh alle paar monate..

zu der in neos studio: der vater hat kein bock auf gequengel? ich würd ma vermuten der hatte einfach mal null ahnung. ich wette die kleene wäre eh nach dem ersten stich ausm laden gerannt.
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Beitragvon pupskuh » 02.05.2009 22:21

neo hat geschrieben: Aber in Deutschland muss ja immer erst was passiert sein, bevor ein "Straftatbestand" besteht.


... da hast du leider leider recht, mia... ganz traurig... :?
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Beitragvon sugarbaerchen » 02.05.2009 23:54

also das geth ja echt mal gar nicht.. meine ma hat sich schon total aufgeregt als ich mit 13 einweiteres ohrloch haben wollte.. und ich finde das wirklich gar nichts schlimmes weil die wachsen ja wieder zu wenn es dann doch mal nicht mehr sein soll.. aber ich muss sagen mitlerweile bin ich 22 und bereue es immer noch nicht..
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Beitragvon SpikesMum » 03.05.2009 0:09

@ sugarbaerchen

Ich habe meine Ohrlöcher mit 12 "zwangsweise" bekommen! Eine meiner Schwester meinte, daß zu einer Frau nunmal Ohrringe gehören und meiner Mutter war es sowieso egal :evil:

Ob ich die Dinger überhaupt wollte, hat zu diesem Zeitpunkt niemanden interessiert!

Finde es deshalb schlimm, wenn ich halbe Babys bzw. Kleinkinder mit Ohrringen sehe.
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Beitragvon Panda » 03.05.2009 0:27

Für mich ist das absolut unnormal.
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Beitragvon Chris Kay » 03.05.2009 5:36

Nu mal langsam. Also von wegen Mißbrauchsopfer "abstempeln" lassen und sich das Kind "kaufen" ist schon extrem an den Haaren herbei gezogen.
In den vielen Jahren wo ich jetzt Tätowierer bin oder in Studios rumlungerte, habe ich noch nie jemanden gesehen, der gegen seinen Willen tätowiert worden wäre.
Aus Erfahrung kann ich aber zu 95% sagen, wie das vor dem Studio gelaufen ist.
Da geht das über Tage und Wochen:
"Papa, ich will ein Tattoo.Bitte,bitte bitte. Alle haben schon eins und ich will auch nichts zu Weihnachten und Ostern. Nur das jetzt eben. Quengel, quengel,quengel.
Dann stehen die hoffnungslos überforderten Eltern im Studio. Das Kind macht den Braven und lasst Mama oder Papa alles klar machen.
Ich lehne solche Sachen ab, da hört man die Kinder schon im hinaus gehen auf das Elternteil einreden. ."Komm wir gehen jetzt noch da und dorthin, die machen das sicher." "Aber Du hast doch den Tätowierer gehört, Du bist zu jung" "NEIN,komm jetzt mit, wir gehen dorthin."
Macht auch keinen Unterschied, ob das Vater oder Mutter ist. Nur den einen Satz höre ich dann öfters:"Ich erlaube das jetzt mal meinem Kind, damit die liebe Seele ihre Ruhe hat.

Und falls jemand noch an das Märchen der zopftragenden unschuldigen Kinder glaubt, der soll mal sein Teeniekind von der Teeniedisco abholen. :shock:
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Beitragvon neo » 03.05.2009 10:19

Warum sollte ich böse sein? Meine eigene Einschätzung ging ja in die Richtung. Und das schon fünfjährige extrem penetrant quengelig sein können, wenn sie was wollen, ist mir durchaus klar. Zumal den meisten Eltern einfach die Fachkenntnis fehlt, um sachlich gegenan zu argumentieren (was ältere meistens schon verstehen).
Aber wie auch immer, ich denke einfach, es ist Elternjob, nicht nachzugeben, denn wenn der Lerneffekt einmal da ist, daß Psychoterror zum gewünschten Ergebnis führt, geht es ja immer so weiter.
Und in diesem Fall wirkte der Vater völlig gedanken- und sorglos, und meistens merkt man schon an der Art, wie mitgeschleifte Eltern mimisch und körpersprachlich auf die Argumentation des Tätowierers reagieren, ob man einen "weichgekochten" Erziehungsberechtigten vor sich hat.
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Beitragvon Guest » 03.05.2009 10:28

mit 14 wollte ich chinazeichen als arschgeweih...meine mutter war einverstanden - bin dann also mit ihr in das erst beste studio gegangen und zum glüüüück wollte mich keiner tätowieren :lol:
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Re: Wie verantwortungslos darf man als Elter sein?

Beitragvon ouch » 03.05.2009 13:34

neo hat geschrieben:Das Mädchen war von der körperlichen Entwicklung definitiv vorpubertär, also zwischen 9-11 und das ganze Auftreten, Kleidung, drucksend schweigen: absolut Kind. Und diese Kind sollte ein Tattoo kriegen, wobei nur der Vater geredet hat.


ist es echt so weit hergeholt, da mißbrauch zu vermuten? ich hoffe es...

mit kindern hab ich nicht viel erfahrung, aber wenn ich irgendwas durfte, wofür ich eigentlich noch zu jung war, dann war ich stolz wie oskar.
da alles glück und leid der wesen bedingtem wirken entspringt, wisse, dass die früchte des tuns und lassens unvermeidlich sind.
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Beitragvon yassi » 03.05.2009 19:55

ja, es ist weit hergeholt. es gibt genau null anhaltspunkt dafür.
ich kenne genug kinder (und ich war selbst so eins) das fremden gegenüber das maul nicht aufbekommen hat und egal bei was die mama reden hat lassen.

ich find's echt übel, von dem hier gelesenen auf missbrauch zu schließen oder eine anzeige zu überlegen.
ordnung, sauberkeit, disziplin... polizeistaat?! :|
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Beitragvon neo » 03.05.2009 20:17

Das denke ich auch. Ich meine, das das typisch Kind ist, deshalb schrieb ich ja auch "typisch Kind". Selbst ältere Jugendliche kriegen angesichts des Tätowierers oft das Maul nicht richtig auf, und das sagt absolut nichts darüber aus, wie grossmäulig sie zu hause oder unter sich sind.

Das mit der Anzeige oder dem Gedanken daran bezog sich auch mehr auf die Kombination Minderjährig und Tattoo, bzw die Geschichte mit der Aufsichtspflicht, so ungefähr als würde ein Elternteil versuchen, seinem Kind am Kiosk ne Flasche Wodka zu kaufen, wenn ich Pupskuh richtig verstanden habe.
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Beitragvon yassi » 03.05.2009 21:03

finde ich trotzdem arg überzogen, das mit der anzeige. alter schätzen kann auch schwierig sein.

ich werde heute (mit 26) z.b. beim alkohol kaufen noch regelmäßig nach einem ausweis gefragt ... ob ich denn schon 16 bin. ohne scheiß.
als ich 16, 17 war, sah ich aus wie 11, 12. mein wahres alter hat mir nie jemand geglaubt. auch sonst bin ich vom verhalten her ziemlich wenig damen/mädelshaft, habe einen gang wie eine 10jährige und nix graziles und damenhaftes. hab trotzdem in dem alter so ab 17 viel scheiße gebaut, sah aber so unschuldig aus, dass das bei mir niemand geglaubt hat. :wink:

was ich damit sagen will, nur weil wer wie 11 aussieht, heißt's nicht dass er/sie es ist. da gleich nach anzeige zu brüllen hat was von polizeistaat und denunziantentum.
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Beitragvon upsidedown » 03.05.2009 21:22

Missbrauch find ich auch mal ne Scheibe zu dick aufgetragen, zumalen als Ferndiagnose. Ich dachte schon, wir wären hier n bisschen reflektierter?

Aber ich seh hier was anderes. Ich finde langsam, dass mangelnde Fähigkeit zur Erziehung (sprich: Unfähigkeit zu Erklären und letztlich, wenn gar nichts geht: Durchhaltevermögen und zur Not auch mal die Härte beim "Nein" zu bleiben) auch eine Art von Misshandlung eines Kindes ist. Weil die Gören dann nämlich als junge Erwachsene gegen jeden sch... Baum laufen und nicht verstehen warum. Da werden potentielle Verlierer draus, weil sie sich permanent Vollniederlagen mit Maximalkatastrophe einfangen, weil ihnen jede Fähigkeit zur Grenzsetzung und Risikoeinschätzung fehlt. Weil nicht mehr gelernt wird, dass einem "Willen"(Wollen) irgendwann auch Reflektion zur Seite stehen sollte (warum will ich? Brauche ich? Welche Nachteile? Welche Vorteile? Will ich nur heute? Will ich auch noch morgen?)
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