Nachrichten, Aufreger und Trends - was bewegt Euch?

[Bloodflower]

84 (bisher) Tote allein in dem Jugendcamp... wer ist zu soetwas fähig?

[standard-e]

Bah, da krieg ich ja das Kotzen. Da kommt mir der bloße Ekel hoch, vor so einem Menschen.

[schnari]

hab das erst heute mitgekriegt. sollen unterdessen 92 tote sein.

das weis man echt nicht mehr, was man sagen soll. einfach nur fassungslos

[stanair]

wie krank und fehlgeleitet muss einer sein der unschuldigen kindern sowas antut???

[Flexi]

Laut Aussage des Täters soll es "grausam aber notwendig gewesen" sein.
Ich frag mich was die Notwendigkeit darstellt Kinder abzuschießen.
Es ist einfach nur traurig was in letzter Zeit so los ist.

[upsidedown]

Oslo / Tote Erwachsene sind nicht "schuldiger" als unschuldige tote Kinder. Es gibt keinen gerechten Krieg, keinen richtigen Zweck, keinen notwendigen Tod. Die US-Regierung schätzt für den Irak-Krieg eine Zahl von 30.000 unschuldigen, zivilen Opfern. Menschenrechtsorganisationen gehen von 60.000 aus. Wir nennen es dann "Kollateralschaden" (grausam aber notwendig).600.000 werden es vielleicht nicht sein, aber weit mehr als 60.000. Ausgelöst durch wirtschaftliche Interessen und bewusste Lügen mit unser aller Mithilfe. Wer ist zu so etwas fähig? Daran erscheint mir nichts besser als die Irrsinnstat eines einzelnes extremen Schwachkopfes.

Spekulation (Stellvertretend für das Gesamtproblem) / ich geb diesem Wirtschaftssystem noch fünf bis zehn Jahre.

Winehouse / bei Joplin, Morrison, Cobain und Co. sicherlich romantischer. In der heutigen Medienwaschmaschine biste halt Ware und für einige Flachköpfe eben nur ein versoffenes Flittchen, das nun eben tot ist. Ich hörs schon: "was für ein Vergleich - Joplin gegen Winehouse". Unterm Strich wars ne großartige Musikerin. Da ist kein Tod, der nicht eine individuelle Tragödie ist. Aufbauen, Hypen und Zerstören - das gehört dazu. Wollen doch alle sehen.

[vanEkeris]

/sign

[Guest]

naja, einen Krieg mit nem Zeltlager für Kinder zu vergleichen halte ich für sehr überzogen, wie aber fast alle deine Posts in letzter Zeit. (nein ich möchte nicht diskutieren, das ist mir zu langwierig)

die Zahl der Opfer ist übrigens auf 72 oder 74 gesunken, da sich Leute gemeldet haben die flüchten konnten - wüsste nicht was ich mit dem Typen machen würde, aber "Martyrs" wäre schonmal ne gute Ideenquelle!

[dobermann]

wüsste nicht was ich mit dem Typen machen würde, aber "Martyrs" wäre schonmal ne gute Ideenquelle!

Jep...bin deiner meinung

[upsidedown]

@zutroy: mindestens 60.000 zivile Opfer (darunter Unmengen an Kindern, Jugendlichen und Frauen), die in keinem Zusammenhang zu einem Angriffskrieg stehen, der auf Basis solider Lügen und rein aufgrund wirtschaftlicher Interessen ausgelöst wurde. Soweit die Fakten! Nachzulesen in jedem seriösen Nachrichtenmagazin. Ob wir uns das heute schön reden, indem wir uns vorbeten, dass es ja ein Diktator war, während wir anderen Diktaturen den Arsch pudern, ist irrelevant.

Menschen, die das profan mit Krieg erklären, während sie sich ihre Gänsehaut beim Osloer Attentäter rubbeln und sich fragen, "was ist das nur für ein Monster", sind mir etwas suspekt.

Was Du indes für "überzogen" hälst, ist mir latte.

[Branislav]

irak, afgahanistan...die meisten zivilen opfer gehen auf die rechnung von taliban oder lokale regierungen. diktatoren und radikale islamisten haben eigenes volk auch vorher gemordet. und sie werden es auch weiter tun, auch dann wenn die aliierten abziehen.

[upsidedown]

Sorry Branislav. Bei den realistischen Schätzungen der Menschenrechtsorganisationen (die USA gehen selber von 30.000 Zivilisten aus), geht es nicht um Opfer von Taliban, Regierungsmilizen oder ähnlichen. Sondern um Personen die durch den Kriegseinsatz alliierter Kräfte zu Tode kommen.

Es geht um die dreckige Verlogenheit, den Besitz von chemischen/biologischen Kampfmittel zu erfinden, Satellitenbilder und andere Beweise zu fälschen, um die Notwendigkeit eines Kriegseinsatz öffentlich zu fingieren - ganz zufällig da, wo Erdöl in strategisch wichtigen Mengen vorhanden ist. Nichts anderes war der Grund. Keine Diktatoren, keine Menschenrechtsverletzungen, rein gar nichts. Wenn es darum ginge, könnten wir direkt jetzt aufgrund von schwersten Menschenrechtsverletzungen in großem Rahmen ein halbes Dutzend anderer Nationen überfallen. Machen wir aber nicht. Da gibts nämlich keinen Blumentopf zu gewinnen.

Stattdessen verkaufen wir Panzer an Aggressoren von denen wir wissen und längst erfahren haben wie sie ticken. Ist aber ok. Ist sozusagen in die Zukunft investiert. Der nächste Krisenherd. Irgendwie kommen wir schon noch ans Öl.

Mit all diesen Diktatoren haben wir willig Geschäfte betrieben, ihnen Waffen verkauft und reichlich dafür gesorgt, dass die nationalen Macht- und Unrechtsverhältnisse dieser Nationen stabil, die internationalen Verhältnisse instabil bleiben.

Mir ist das egal. Aber sowas von. Nur, wenn wir drüber reden, soll doch bitte jeder selbst für seinen Selbstbetrug sorgen und ihn argumentativ untermauern.

(Und ja, im Rahmen dessen fällt es mir schwer, im Osloer Attentäter menschliche Unzulänglichkeiten zu entdecken, die nicht schon Bestandteil unseren alltäglichen Irrsinns wären! Diese ganzen Anteilsnahmen erscheinen mir im Lichte dieser Realitäten ziemlich verlogen.)

[mfux]

Branislav, ich werde immer nach Quellen gefragt... Kannst du mal zeigen wo steht, das die Taliban mehr Opfer als die USA und ihre Verbündeten verursacht haben?? Speziell Irak/Afghanistan

[Branislav]

das ist ganz einfach zu erklaeren. dort passiert ein krieg zwischen radikalen islamisten auf einer seite, und irakern, afghanen und deren verbundeten auf anderen seite. wenn man das einmal verstanden hat, dann wird einem auch klar, wer jeden tag bomben auf mit menschen gefuellten marktplaetzen und strassen zuendet, menschen entfuehrt und exekutiert, und von wessen hand die meisten zivilisten ermordet sind.

ich war immer gegen den einsatz dort. es war mir immer egal was es fuer argumente fuer und kontra einsatz gab.

was das oel angeht, ich bin der meinung, das oel soll man bezahlen, egal von wem es kommt. die leute dort muss man sich selbst ueberlassen. ich kenne hier die meinung der moslems. es geht nicht darum was der westen dort macht. das problem ist das der westen ueberhaupt dort was macht. die meisten wollen keine fremde einmischung, auch wenn sie dabei alle verrecken. das ist eine andere welt. die wollen nicht mal wissen was der westen denkt. unglueckliche weise haben sie das lebenwichtige oel, und da versteht niemand spass wenns um preis und verteilung geht. unter dem wort preis verstehe ich auch die gefaehrdung, das diktat oder die erpressung. da verstehn die grossmaechte kein spass.

[wolfpaec73]

Es geht um die dreckige Verlogenheit, den Besitz von chemischen/biologischen Kampfmittel zu erfinden, Satellitenbilder und andere Beweise zu fälschen, um die Notwendigkeit eines Kriegseinsatz öffentlich zu fingieren - ganz zufällig da, wo Erdöl in strategisch wichtigen Mengen vorhanden ist.

In dem Zusammenhang empfehle ich das Buch, das ich gerade lese:
Wächter der Apokalypse von El Baradei

Zwölf Jahre war der Friedens-Nobelpreisträger Mohamed ElBaradei Chef der UNO-Atomwaffen-Kontrolleure. Es waren zwölf dramatische Jahre der internationalen Politik: vom 11. September über die Kriege im Irak und in Afghanistan bis hin zum heftig umstrittenen iranischen Atomprogramm. In seinem Buch spricht ElBaradei jetzt erstmals öffentlich über seine historische Rolle und seine persönlichen Erlebnisse in dieser Zeit. Er berichtet von Hinterzimmerverhandlungen mit Staatsführern und Chefunterhändlern, zieht kritisch Bilanz, lässt die Leser aber auch an seinen Erfolgen teilhaben. ElBaradeis Buch taucht die politische Weltbühne in ein neues Licht und macht Mut für den langen Weg zu einer atomwaffenfreien Welt.