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[gummibär]

Das mit dem "Gen-Honig" war mir bisher noch nicht so bekannt, aber kann mir irgendjemand bitte erklären warum er denn so gefährlich sein soll, dass man ihn direkt vom Markt nehmen muss? Mir persönlich erscheint das doch höchst abstrus..

[Buddha_Eyes]

Ist vor allem ein Riesen-Sieg der Anti-Gen-Technik Fraktion, weil natürlich jetzt das Aussähen jeglicher gentechnisch veränderter Pflanzen quasi völlig unmöglich ist weil sich ja irgendeine Biene mal auf so ne Planze setzen und Pollen mopsen könnte.. und der arme geschädigte Imker, der ja jetzt ein unverkäufliches Produkt in den Regalen hat hübsch Schadensersatz von derjenigen Institution verlangen kann, die die "Genpflanzen" ausgebracht hat..

Ist sicher neben der Bankenkrise, der Euro-Krise, Lybien und Fukushima und sogar 6% NPD-Wähler in MekVop ein gaaanz großes Thema...

Edith sagt: aber mir solls Recht sein..

[gummibär]

Ist vor allem ein Riesen-Sieg der Anti-Gen-Technik Fraktion, weil natürlich jetzt das Aussähen jeglicher gentechnisch veränderter Pflanzen quasi völlig unmöglich [..]

Ja, das ist mir schon bewusst. Ich will nur, dass mir endlich mal jemand erklärt, warum denn alle Gentechnik des Teufels ist.
Vor allem warum "Gen-Honig" in dem sich vielleicht noch minimalste Spuren von Pollen gentechnisch veränderter Pflanzen befinden nun eine so höchst bedrohliche Gefahr darstellt, dass man ihn direkt vom Markt nehmen muss, leuchtet mir absolut nicht ein. Ich bitte um Erleuchtung

edit: Allein schon die Spiegel-Online Forums Kommentare sind gottvoll, was die lustigen Hobbybiologen mit Fachwissen von vor hundert Jahren dort von sich geben ist mehr als nur erheiternd

[Bloodflower]

http://www.greenpeace.de/themen/gentech ... n_risiken/

[gummibär]

Das was in dem Greenpeace Artikel steht ist schon wahr, der Ort an dem fremde Gene in das Zielgenom insertiert werden lässt sich nicht oder nur schlecht beeinflussen. Allerdings lässt es sich im Nachhinein bevor man die Pflanzen tatsächlich ansät doch kontrollieren, an welcher Stelle die Mutation eingefügt wurde.
Dass es dabei trotzdem immer wieder mal zu bösen Überraschungen kommen kann ist mir sehr wohl bewusst, schließlich sind die Funktionen eines großen Teils der DNA noch immer nicht oder nur schlecht verstanden.
Dass das unter Umständen für das ökologische Gleichgewicht bedrohlich werden kann will ich gar nicht mal abstreiten, aber für den Verzehr halte ich gentechnisch veränderte Pflanzen und oder Tiere nicht für sonderlich bedenklich.

Warum der Honig mit minimalen Spuren von DNA einer gentechnisch veränderten Pflanze nun vom Markt soll, verstehe ich noch immer nicht. Dann kann man auch gleich alle Fleischprodukte und Milch von Tieren, die mit gentechnisch verändertem Futter ernährt wurden vom Markt nehmen.

[wolfpaec73]

So - und jetzt spiegel mal das Thema bei dem du fachlich mitdiskutieren kannst mit den 99% der Themen, wo du das nicht kannst (nicht falsch verstehen, ist nicht böse gemeint, aber wohl die Realität).
Du bist auf Gedeih und Verderb den Informationen ausgeliefert, die die Presse bzw. die Öffentlichkeit dir liefert bzw. liefern will - aber die machen die Meinung und letztenendes auch die Politik. Fachliche Diskussionen an der Stelle sind nicht erwünscht und führen zu nichts.

[Bloodflower]

[...]

Warum der Honig mit minimalen Spuren von DNA einer gentechnisch veränderten Pflanze nun vom Markt soll, verstehe ich noch immer nicht. Dann kann man auch gleich alle Fleischprodukte und Milch von Tieren, die mit gentechnisch verändertem Futter ernährt wurden vom Markt nehmen.

Genau. Es ist ein Anfang. Auf eben diesem Wege hat es Bulgarien geschafft Gentechnik-frei zu sein.

http://www.keine-gentechnik.de/news-gen ... 21683.html

[upsidedown]

@gummibärchen... das Problem ist, dass wir einfach gar nichts wissen über mögliche Folgen. Die Natur ist ein besch... Kreislauf von Symbionten und Wirten, die recht wunderliche Wege durch den Körper nehmen.

Mein kleines Lieblingsbeispiel...

Wikipedia: kleiner Leberegel

Der Entwicklungszyklus des Kleinen Leberegels umfasst zwei Zwischenwirte und einen Endwirt. Erster Zwischenwirt ist eine Landschnecke, wobei insgesamt 99 Landschneckenarten als mögliche Zwischenwirte beschrieben sind. Als zweiter Zwischenwirt dient eine Ameise (Formica spp.). Es ist ein breites Spektrum an Endwirten bekannt, welches Schafe, Ziegen, Rinder, Europäischen Mufflon, Rotwild, Damwild, Weißwedelhirsche, Rehwild, Büffel, Kamele, Hasen, Kaninchen, Hauspferde, Hausschweine, Haushunde, Nagetiere und selten auch Menschen umfasst. Es gab auch schon Fälle bei Eseln, Yaks, Gämsen und Katzen, selbst in Vögeln wurde der Erreger schon nachgewiesen.

Kleine Leberegel leben vorwiegend in den Gallengängen ihrer Endwirte. Sie produzieren Eier, die über den Gallenfluss in den Darm gelangen und ausgeschieden werden. In diesen Eiern befinden sich bereits voll entwickelte Miracidien (Wimpernlarven). Die Eier sind sehr hitze-, kälte- und trockenheitsresistent, können Winter überdauern und bis zu 20 Monate infektiös bleiben.

Sie werden von Schnecken (z. B. der Weißen Heideschnecke (Xerolenta obvia)) mit der Nahrung aufgenommen. Die Miracidien verlassen die Eier und durchbohren den Darm der Schnecke. Sie bauen ihre Neodermis auf und werden zu Sporocysten 1. Ordnung. Diese vermehren sich auf vegetativem Weg zu Tochtersporocysten (Sporocysten 2. Ordnung), welche ihrerseits vegetativ Zerkarien hervorbringen. Dieser Prozess kann 3 bis 4 Monate dauern, wobei die Entwicklungsgeschwindigkeit stark von der Temperatur abhängig ist. Sowie die Zerkarien voll entwickelt sind, wandern sie vom Hepatopankreas in die Atemhöhle der Schnecke, wobei sie ihren Schwanz, Enzyme sowie Haken zu Hilfe nehmen. Infolgedessen scheidet die Schnecke kleine Schleimbällchen mit einem Durchmesser bis zu 2 mm aus, welche jeweils bis zu 400 Zerkarien enthalten. Dies passiert ausschließlich im Mai und im Juni. Infizierte Schnecken können 2 bis 3 Jahre überleben, die Zerkarien in den Schleimbällchen aber nur für wenige Tage.

Diese Schleimbällchen werden von Ameisen gefressen. Die meisten Zerkarien gelangen in die Leibeshöhle der Ameise, in der sie sich innerhalb von 1 bis 2 Monaten als Metazerkarien enzystieren. Eine oder wenige Zerkarien allerdings wandern ins Unterschlundganglion, beeinflussen das Nervensystem und führen in der Folge zu einer Verhaltensänderung der Ameise.[1] Befallene Ameisen klettern bei Temperaturen unter 15 °C auf Pflanzen (bevorzugt Blüten), an denen sie sich, bedingt durch einen Mandibelkrampf, festbeißen. Dies erhöht die Wahrscheinlichkeit, von einem Endwirt aufgenommen zu werden. Steigt die Temperatur wieder an, verhält sich die befallene Ameise meist wieder normal, einige verbleiben aber auch in dieser Position. Die meisten infizierten Ameisen finden sich in direkter Nähe zum Ameisenhügel.

Nach Aufnahme und Verdauung der Ameise durch einen Endwirt wandern die Metazerkarien über den Ductus choledochus in die Gallengänge und lösen Dicrocoeliose aus. Kleine Leberegel können bis zu 6 Jahre im Endwirt überdauern. Produzierte Eier gelangen wieder über den Gallenfluss in den Darm und werden ausgeschieden.

Ein kompletter Zyklus dauert dementsprechend rund 6 Monate. Da aus jedem Miracidium viele Sporozysten 1. und 2. Ordnung und aus jeder Sporozyste wiederum viele Zerkarien (je 10-40) entstehen, ist es theoretisch möglich, dass aus einem Ei bis zu 400.000 Adulti hervorgehen.

Das Interessante an diesem Beispiel ist, dass der Leberegel seine Wirte nicht nur organisch, sondern auch neurologisch beherrscht.

Es gibt überhaupt gar kein Argument gegen eine These, dass DNA oder deren Segmente vom Körper vllt aufgenommen und verarbeitet werden könnten.

Die Folgen sind völlig unüberschaubar. Die Verantwortung, die die Industrie bereit ist zu übernehmen, darf man gerne an der recht jungen Pharmageschichte bemessen. Wenn bei der Erstellung von Pharmazeutika schon vor Einführung hinweise darauf vorliegen, dass massive Erbgutschäden möglich oder sogar wahrscheinlich sind und diese dann schlichtweg unterschlagen werden. Wenn diese Schäden dann in der Realität auch noch auftreten und die Pharmakonzerne zusammen mit Ärzten diese Schäden verschweigen und bestreiten, und es letztlich Jahre dauert, bis reagiert wird.

Diese Beispiele gibt und gab es immer wieder. Es sind keine Einzelfälle. Es ist die Regel. Da braucht man nicht auch noch ne Lebensmittelindustrie, die in den Genen rumpfuscht.

Weitere Argumente gegen Gentechnik? Es geht nicht darum, die Menschheit zu versorgen und Hungerprobleme zu lösen oder gar durch eine effektivere Landwirtschaft, Großflächen vor Monokultur zu schützen etc. Es geht nicht darum, dass weniger Dünger oder Pestizide gespritzt werden müssen. Im Gegenteil.

Es geht darum, die Märkte zu kontrollieren. Schon heute gibt es KEINE Kartoffel mehr, die sich in der Landwirtschaft aus ihrer selbst züchten oder sähen lässt.

Die Kartoffel ist ein Bundle, das Dir von einem Industriebetrieb zur Saat geliefert wird. Sie ist abgestimmt auf passende Pestizide, die Dir selbstverfreilich mitverkauft werden - vom gleichen Hersteller.

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Eigentlich wollte ich das hier posten:

Mal was von Gregor Gysi, den ich aufgrund seiner parteilichen Zugehörigkeit und seines ambivalenten Verhältnis zu seiner Vergangenheit nicht immer wirklich schätze, aber in diesem Falle leider zustimmen muss.
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[Buddha_Eyes]

Eine so etwas von richtige Rede.. mir geht es - was Gysi angeht - genau wie Dir.. aber inhaltlich trifft es die Sache auf den Punkt.

Edith sagt: In der Lybien-Frage sehe ich Sache etwas anders - aber darum ging es wohl auch nicht zuvörderst..

[Bloodflower]

Muss auch zustimmen. Mit der Rede trifft er nunmal den Nagel auf den Kopf.

anderes Thema:
http://tierschutznews.ch/2011/kunterbun ... -wiesenhof

[upsidedown]

Hm, ehrlich gesagt. Ich wüsste keinen Anbieter industriell abgepackter Hähnchenschenkel, den man bedenkenlos kaufen könnte, wenn man sich um Tierschutz Gedanken macht.

[Bloodflower]

ich auch nicht, aber das ist immerhin ein anfang. vielleicht kommen dadurc wieder ein pr mehr menschen auf den gedanken, dass dieser art fleisch einfach nicht gut sein kann und verzichtet darauf.

[Bloodflower]

http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,618985,00.html

kann so weiter gehen.

[Kathi_81]

https://www.facebook.com/photo.php?fbid=250015161702868&set=a.211477935556591.49544.100000831588077&type=1&theater

geht gar nicht- aus der freundesliste gestrichen

[zion]

wundert mich nicht.. in russland geht seit einigen jahren ein gewaltiger rechtsruck durchs land..