Jedes geladene
Teilchen ist ein Ion. Egal ob das jetzt ein Atom ist oder ein Molekül wie beispielsweise Sulfat, welches doppelt negativ geladen ist. Man spricht dann vom SO4 2- - Ion.
Der Begriff an sich ist aber recht flexibel, man benutzt ihn durchaus auch um einzelne geladene Atome in einem Molekül zu bezeichnen. Z.B. ein
Carbeniumion. Stoffe, deren Bindungen Ionenbindungen sind, sind trozdem nicht zwangsläufig Ionen - nur, wenn sie geladen sind.
Wann sich jetzt genau eine Ionenbindung ausprägt ist garnicht so einfach zu beantworten,
da die Übergänge der einzelnen Bindungstypen fließend sind. Im Endeffekt lassen sich alle Reaktionen von Stoffen damit erklären, dass sie versuchen soviel Energie wie möglich loszuwerden (=den Zustand niedrigster Energie zu erreichen). Das heißt, dass sich Ionenbindungen dann ausbilden, wenn das energetisch günstig ist. Also dann, wenn es weniger Energie kostet ein Elektron komplett loszulassen bzw. an sich zu reißen, anstatt es sich zu teilen.
Es ist aber an sich nicht falsch, zu sagen, dass eine polare Bindung in eine Ionenbindung übergeht, wenn die EN Differenz der Bindungspartner sehr groß wird.
Bei HCl ist die EN-Differenz zwar recht groß, nur geht man trozdem davon aus, dass es sich um eine
kovalente Bindung handelt. Nur weil ein Stoff aus zwei Ionen entsteht, heißt das nicht, dass das Endprodukt eine Ionenbindung hat. Es kann auch einfach ein überschüssiges Elektronenpaar vom Cl- zum H+ 'rüberklappen' (Lewisstruktur von Cl- und H+ aufzeichnen, dann wird das umklappen klar).