Glaube / Religion - Seid ihr gläubig?

"Phoenix roxx the house" - Offtopicgerödel

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Beitragvon tattoogermane » 18.11.2004 21:49

glauben ist so eine sache. in meiner kindheit wurde glaube als fast lächerlich propagiert. da hatten andere maxime vorrang in der erziehung von kindern. so war das halt in der guten alten ddr.

wenn man da von kindesbeinen an so getrimmt wird, fehlt einem irgendwann der bezug an etwas wie gott oder dergleichen zu glauben.

kirchen selber finde ich auch fantastisch. allein bautechnisch sind wohl die meisten von ihnen faszinierend. aber das geilste an kirchen ist wohl die von koelsch angesprochene ruhe, die man dort vorfindet.
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Beitragvon sickboy » 19.11.2004 0:51

ich denke es würden sich vielleicht auch mehr menschen für religion begeistern, wenn der gottesdienst oder viele von der kirche angebotenen veranstaltungen nicht immer so trocken und langweilig wären. denn gerade bei uns in der gegend ist es so, das die veranstaltungen eher auf alte leute zugeschnitten sind, und das da die jüngeren wenig mit anfangen können ist ja auch klar.
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Beitragvon TauTau » 19.11.2004 10:37

tattoogermane hat geschrieben:glauben ist so eine sache. in meiner kindheit wurde glaube als fast lächerlich propagiert. da hatten andere maxime vorrang in der erziehung von kindern. so war das halt in der guten alten ddr.

Was aber auch Vorteile hatte...
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Beitragvon FrauSchlurger » 19.11.2004 12:07

Ich glaube schon, z.B. an das gute im Menschen und dass wir den kleinen Rest an Vernunft, der hoffentlich noch in uns steckt, irgendwann mal an den Tag bringen und diese Welt nicht vollends in´s Chaos treiben. An einen Gott glaube ich nicht, egal wie er heisst. Auch nicht an sonstige Mythen, die Natur ist schon geheimnissvoll und schoen genug. Manchmal wuerde ich gerne an das Schicksal glauben, halte es aber letztendlich mit Lawrence of Arabia: Nothing is written!

Leere Kirchen mag ich auch sehr gerne. Am meisten beeindruckt hat mich da die Hagia Sofia in Istanbul. Gleichzeitig schaudert es mich aber auch bei solch beeindruckenden Bauten, wenn ich daran denke, wieviel Menschen unfreillig dafuer schuften mussten, um diese zu errichten.
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Beitragvon LazyBat » 19.11.2004 16:19

sickboy hat geschrieben:ich denke es würden sich vielleicht auch mehr menschen für religion begeistern, wenn der gottesdienst oder viele von der kirche angebotenen veranstaltungen nicht immer so trocken und langweilig wären. denn gerade bei uns in der gegend ist es so, das die veranstaltungen eher auf alte leute zugeschnitten sind, und das da die jüngeren wenig mit anfangen können ist ja auch klar.

Ich finde die Kirche macht in die Richtung inzwischen aber schon einiges.
Kirchentage, Kirchennächte, Jugendgottesdienste und div. andere Veranstaltungen.

Das Problem liegt wohl eher am Image der Kirche und an der "Vermarktung".

Und auch daran, dass sich die meisten einfach generell nicht interessieren. Also nicht nur für Kirche nicht, sondern allgemein geht's doch fast nur noch um Mode, Musik... solche Dinge eben. Die meisten wissen ja nicht mal wirklich, was der christliche Glaube beinhaltet, auch wenn viele getauft sind.

Und es ist eben kein Bedarf mehr da. Man braucht ja keinen Gott mehr, wenn es einem gut geht.
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Beitragvon Chefkoch » 19.11.2004 17:21

Gleichzeitig schaudert es mich aber auch bei solch beeindruckenden Bauten, wenn ich daran denke, wieviel Menschen unfreillig dafuer schuften mussten, um diese zu errichten.


Ich glaube nicht, daß die alle so unfreiwillig bei der Sache waren,
Handwerker wurden auch damals schon für ihre Leistung bezahlt, und für die Helfer ging es ja schließlich um "Seelenheil", "ewige Verdammnis" usw.
Verglichen mit den Methoden, mit denen heutzutage Werbung betrieben wird, war das aber doch fast schon eine humane Geschäftspolitik.
Die Leute waren beschäftigt, und freie Kost war, soviel ich weiß, auch damals für alle drin.
Ich würde sicher ein paar Samstage opfern wenn beispielsweise das Ulmer Münster heute gebaut würde.
Arbeit nur um des Ergebnisses willen (Wouw, wat´n Genitiv) kann auch richtig Laune machen, fast alle Vereine funktionieren auf dieser Schiene.
Im Endeffekt geht´s doch heute auch um nichts anderes als jemand so für etwas zu begeistern, daß er dafür seine Kohle (= Arbeitskraft) herausrückt: Urlaub, Auto, Haus, Klamotten usw. Da waren mir die Beweggründe damals schon sympatischer.
Im übrigen war eine Kirche im Mittelalter ein mächtiger Wirtschaftsfaktor, insbesondere wenn irgendwelche Reliquien => Wallfahrtsort, Marktrecht usw. dazukamen.

Ich bin trotzdem der Ansicht, daß vor allem die katholische Kirche mit dem Christentum nicht mehr viel gemeinsam hat.
Wenn man etwas (egal was, nicht nur den Glauben) in so großem Ausmaß organisieren will, kommt meistens Müll heraus.
Das heißt aber nicht, daß deswegen die Grundlage bzw. der Ursprung auch Müll ist.
Die Kernaussage des Christentums, also liebe Deinen Nächsten wie dich selbst, heißt für mich nichts anderes als: Behandle jeden so wie du selbst behandelt werden willst.
Was gibts daran auszusetzen,auch wenn man manchmal dabei auf die Schnautze fällt.

PS: Bei uns hats absolutes Dreckwetter, krieg ich immer voll die Grübelstimmung von.
Ich glaub, ich hau mir erstmal nen Glühwein in die Venen.

Grüße

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Beitragvon ouch » 19.11.2004 18:04

Was mich am Christentum allgemein immer so stört, ist die Ansicht von Jesus oder Gott als Retter und Herrn...
das riecht für mich nach Aufgabe der Selbstverantwortung.
So nach dem Motto, "Gott wird es schon richten, mir meine Sünden vergeben"! Desweiteren dass immer mit der Hölle gedroht, und das Paradies verheißen wird. Natürlich erst nach dem Tod. Dann die sehr unlogische Schöpfungsgeschichte...
Klingt für mich alles nach Angstmache, Abhängigkeit und blindem Gehorsam, bzw. Glauben!

Mir ist das buddhistische Prinzip näher, alle meine Aktionen haben eine Auswirkung auf mich und andere. Also Ursache und Wirkung. Wenn ich Schlechtes tue/denke wird mir auch Schlechtes widerfahren... Sympathisch finde ich auch die Skepsis gegenüber Autoritätsgläubigkeit und feststehenden Lehren.

Wen's interessiert:
Wikipedia - Buddhismus

Buddhismus - 20 Mißverständnisse
da alles glück und leid der wesen bedingtem wirken entspringt, wisse, dass die früchte des tuns und lassens unvermeidlich sind.
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Beitragvon LazyBat » 20.11.2004 0:35

ouch hat geschrieben:(...) das riecht für mich nach Aufgabe der Selbstverantwortung.
(...) Klingt für mich alles nach Angstmache, Abhängigkeit und blindem Gehorsam, bzw. Glauben! (...)

Naja, es kommt natürlich auch immer drauf an wie man den christlichen Glauben verstehen und die Bibel interpretieren will.
Ich denke nicht, dass es so zu verstehen ist.
Der Glaube an Gott kann sicherlich eine Stütze sein, deswegen ist der Mensch aber trotzdem noch selbst für sich und sein handeln verwantwortlich und auch für seine Zukunft und was er aus seinem Leben macht.

Blindheit und Bequemlichkeit ist das, was die Kirche schafft, nicht aber die Bibel (meiner Meinung nach).
Aber die wenigsten (Christen) machen sich ja noch die Mühe, die Bibel zu lesen.
Schade eigentlich, wie man so wenig Interesse am "eigenen Glauben" haben kann.
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Beitragvon sickboy » 20.11.2004 0:59

@ lazy
ich weiß ja nicht wie es bei euch in der gegend ist, aber gerade bei uns wird sehr wenig für die jugend und die jüngeren leute gemacht.

ich persönlich kann mit der kirche eh nichts anfangen, liegt wahrscheinlich an ner reizüberflutung durch meine streng gläubige oma, aber ich glaube nur an mich selber, ich denke das ich damit am weitesten komme ;)
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Beitragvon Phoenix » 20.11.2004 2:01

H u h!

Steht nicht irgendwo geschrieben:

Hilf dier selbst dann hilft dir Gott"
Und..."Gott ist mit den Tüchtigen"

?

Ich für meinen teil habe vieles was gegen den Katechismuss der kath. Kirche spricht.
Was mich aber vom Christ sein nicht abhält.
Wie ich schon an die ser Stelle mal erwähnte sind viele der Religionen Leitfäden zum Leben.
Kleine handbücher wie man miteinander und in der welt zurechtkommen kann.
(MY OPPINION)
Die 10 Gebote!
Sind das nicht welt weit allgemeingültige Regeln die sich in allen gesetzestexten wiederfinden? (Außer vieleicht du sollst keine anderen Götter neben mir haben)
Ich finde auch das Kirche von den jeweiligen Kontaktleuten abhängig ist (Pfarrrer, Priester.....)
Nicht das was man im Fernsehn oder anderen Medien von der Kirche mitbekommt ist wichtig sondern die leute mit denen man direkt zu tun hat.
Bestimmt sind die guten Menschen die, die auch ohne ein Kirchenamt zu bekleiden, Perlen wären, doch sind die es nicht auf die es ankommt??
Die die einer alten einsamen frau Täglich eine halbe Stunde widmen und wenn sie selber nicht die Zeit haben sich um Ersatz und oder ergänzung bemühen.
Die einem Zuhören wenn es sonst keiner mehr ut und immer da sind wenn man eine weitere Meinung braucht.
Die Kirche ermöglicht es solchen Menschen dieses Vollzeitz tun zu können das sie diese leute dafür Beschäftigen.

Mir als Vater kommt noch ein Argument in den sinn:

Alleine das kinder die mi einer Religion gros werden von anderer seite Moralische grundregeln angetragen bekommen die in unserer heutigen welt kaum einen mehr interessieren.

Von einer Seite wo Eltern immer weniger die möglichkeit haben einzugreifen. Von Außen!

Und nicht das ich verbländet wäre.
Ich werde meine Tochter so wie es meine Eltern getan haben, krittisch und hinterfraged erziehen auch selber mit Ihr Kirche Gott und die Biebel anzweifeln.
Es gibt so viele Philosophische ansätze mit und ohne religiösen bezug.....

Stopp ein ander mal ich komm in Rage.
Ich grüße euch aus Köln bei (wie schon erwähnt) scheiß Wetter..
der Phoenix
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Beitragvon ouch » 20.11.2004 2:41

Deine Ansichten als Christenmensch in allen Ehren, aber meiner Meinung nach spielt es schon eine Rolle, was für Inhalte die (z. B. katholische) Kirche als Institution vertritt (Anti-Homosexualität, Frau als Dienerin der Familie, Verhütungverbot, Abtreibungsverbot, Sex nur zum Zweck der Vermehrung)!

Natürlich kann man sich da raushalten und einfach sein Leben leben. Natürlich gibt es auch viele gute Menschen innerhalb der Kirche, die wirklich helfen wollen die Not in der Welt zu lindern. Aber trotzdem unterstützen alle indirekt mit ihrer Mitgliedschaft in der Institution deren Dogmen, und damit geben sie der Kirche sehr viel Macht. Gerade auch politisch!
In Deutschland sind die Katholiken ja sehr kritisch, in anderen Ländern ist das nicht so...

Mir sind moralische Werte auch sehr wichtig, und ich finde es schade und gefährlich, dass diese immer mehr ausgehöhlt werden. Ein Leben ohne Spiritualität könnte ich mir gar nicht vorstellen. Deshalb finde ich es auch sehr gut, dass du dir viel Mühe gibst, deiner Tochter solche Werte nahezubringen! Viele Eltern kümmern sich ja einen Scheiß um sowas...

Ich bin selber ziemlich christlich erzogen worden, war auch in einem konfessionellen Kindergarten und würde sagen, das hat mir keinesfalls geschadet.

Die 10 Gebote sind sicher allgemeingültige Regeln, die sich so oder ähnlich deshalb in den meisten Religionen wiederfinden.

Trotzdem habe ich Schwierigkeiten damit, wie sich die christlichen Kirchen nach aussen präsentieren. Nicht nur die katholische, sondern auch die protestantischen, vor allem in den USA.

Ob man nun an einen Gott glaubt oder an viele, an die Macht der Natur oder irgendwelche Energien, ist für mich alles zweitrangig. Hauptsache, man macht sich Gedanken und folgt nicht bedingungslos irgendeiner Ideologie!
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Beitragvon sickboy » 20.11.2004 3:16

ouch hat geschrieben:Ob man nun an einen Gott glaubt oder an viele, an die Macht der Natur oder irgendwelche Energien, ist für mich alles zweitrangig. Hauptsache, man macht sich Gedanken und folgt nicht bedingungslos irgendeiner Ideologie!

so siehts aus, aber für viele ist es um einiges einfacher irgendjemandem oder irgendwas blind zu folgen anstatt sich selber gedanken zu machen, denn das könnte ja anstrengend sein ???
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Beitragvon Phoenix » 20.11.2004 3:23

Ich mache mir gedanken und ich denke das ich wenn ich etwas ändern will dieses nur tun kann wenn ich in einer institution binn, vonn innen heraus.

Deine Kritische Meinung ist auch absolut gerechtfertigt. Besonders was dinge der Unterdrückung und Ächtung an geht sei es bei Homosexuellen, Frauen und so weiter.

Allgemein ist die Kirche in D liberaler und weltoffener als andernorts (wie on dir erwähnt USA) alleine der Streit um die Schwangerenberatung und die ausstellung eines Beratungsnachweises. hat ja gezeigt das Kirche in D anders agieren möchte als Vatikan/Papst vorgeben. Nur bei einem Demenz erkrankten weltfremden Erzkonservativen Pabst wie Voitila (johannes paul II) der sich gegen den Polnischen Sozialissmuss behaupten musste und einfach ein kind seiner Zeit ist, wird sich nichts ändern können, leider so lange wie er noch lebt.

Aber mal davon ab wieso hast du als Eingang zu deiner HP das motiv von Christus als den Hirten gewählt.

Gruß Marc
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Beitragvon Chefkoch » 20.11.2004 3:34

Jou, Polen-Paule klebt ganz schön am Stuhl.

Aber glaubst Du, daß etwas besseres nachkommt?
Für Johannes-Paul I haben sie genau 33 Tage gebraucht.

Italien ist schon ein heisses Pflaster, so mit Betonschuhem im Hafen und: "Ich, röchel, hab ihm ein Angebot gemacht, röchel, das er nicht ablehnen konnte," usw.
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Beitragvon sickboy » 20.11.2004 3:37

ich meld mich schon mal freiwillig als papstnachfolger. will auch mal in dem glasauto sitzen :p
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