Danke Kai, na dann leg ich mal nach.
Steamboy (Japan, 2004)
directed by Katsuhiro Ôtomo
Story:
London in den 40er Jahre des 19. Jahrhunderts. Ray Steam, ein ca. 14 jähriger junger Bursche lebt bei seiner Mutter in Manchester. Er kommt aus einer Familie von Erfinder. Sein Großvater und Vater sind berühmte Erfinder dieser Zeit und arbeiten an dem Geheimnis des Dampfes und dessen Kraft.
Eines Tages erhält Ray ein Paket von seinem Großvater aus Alaska. In diesem Paket befindet sich eine geheimnisvolle Kugel, der s.g. Steamball. Noch bevor es Ray möglich ist zu erfahren was es mit dem Steamball auf sich hat, wird er von Männern der Firma O'Hara, bei der sein Großvater und Vater arbeiteten, gejagt, da sie den Steamball an sich reissen wollen.
Während dieser Verfolgung erkennt Ray auch das Geheimnis der Kugel: seinem Vater und Großvater ist gelungen, hochreiner Wasserdampf nahezu unendlich zu komprimieren und in dieser Stahlkugel zu fangen. Öffnet man das Ventil der Kugel, steht einem eine schier unerschöpfliche und starke, jedoch handliche, Energiequelle zur Verfügung.
Ray merkt sehr schnell, dass sein Vater und sein Großvater jeweils den Steamball für verschiedne Zwecke benutzen möchte. Er ist hin und her gerissen und kann sich nicht Entscheiden wem er helfen sollte. Die Spirale dreht sich immer schneller, und ganz London droht zerstört zu werden.
Kritik:
"Steamboy" ist ein wirklich sehr spannender und nostalgisch wie auch futuristischer Anime. Katsuhiro Otomo (Akira) hat mit diesem Film einen wahren Klassiker geschaffen. Zwei stunden lang wird man von der Story um Ray Steam, seinem Großvater und Vater gepackt. Ständig zischt es und knarrt irgendwo. Die Zahnräder drehen sich ständig im Hintergrund und dies so detailgetreu. Auch die Hintergründe sind fabelhaft gezeichnet. Das alte London ist super umgesetzt und man kommt aus dem Stauen fast nicht mehr heraus. Man merkt, dass der Film fast komplett im Computer entstanden ist, was dem ganzen jedoch sehr gut steht. Die visuellen Effekte haben mich sehr beeindruckt. Besonders der ständige Dampf und Rauch ist Otomo sehr gelungen, aber auch die "normalen" Personen sind wirklich beeindruckend.
Glücklicher Weise ist dies kein Film, welcher sich in den Effekten verliert und die Story dafür vernachlässigt.
Auch der Ton hat mich überzeugt. Hier wird der Dolby 5.1 voll ausgenutzt und man hört fast den kompletten Film räumlich. Bei Explosionen, Dampfausströmen, der Sprachausgabe und anderen Nebengeräuschen werden häufig die hinteren Lautsprecher mit benutzt und man kann sehr gut die Position des Tones feststellen. Was ich damit sagen möchte ist, dass hier einfach alles Stimmt und nicht überzogen wirkt. Selbst die Synchronisation, welche bei Animes häufig ein Problem und realitätsfremd wirkt, ist Otomo bei "Steamboy" gelungen. Die Charaktere haben jeweils eine sehr passende Stimme bekommen und die Lippensynchronisation passt ebenfalls.
Fatzit:
Dieser Film hat mich wirklich sehr begeistert hat. Eine schlüssige Story, gute Zeichnungen und ein hervorragender Ton lassen das Anime-Herz höher schlagen.
Besonders ist hier die Verpackung der Limited Edition zu erwähnen. Es befinden sich in einem sehr dicken und stabilen Hochglanz-Schuber ein Digipack mit dem Hauptfilm und einer Bonus-DVD (inkl. Making of usw). Weiterhin liegt der Box ein 164 Seiten starkes Skizzenbuch, ein 28-seitiger original japanischer Manga inkl. deutscher Übersetzung wie auch ein Umschlag mit 10 bedruckten Postkarten als Inhalt bei.
Meine Wertung:
9 von 10 Punkten