Der Kunde ist König... Und ich? Ich bin Tätowiererin.

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Re: Der Kunde ist König... Und ich? Ich bin Tätowiererin.

Beitragvon sk8mafiaflip » 11.02.2013 12:33

Zum Thema Dunkelbunt: ich kenne dich nicht aber unabhängig davon gehören zu sowas immer zwei dazu! Der Fehler liegt genausowenig ausschließlich bei dir, wie ausschließlich beim Tätowierer. Dass man abgelehnt wird mit der Begründung "nicht mein Ding" kann zwar immer passieren, aber durch genaues betrachtern der Portfolios der Tätowierer, Kenntnis der Motivwelt und der "Regeln" eines bestimmten Stils etc., lässt sich das Risiko doch deutlich minimieren. Bzw. wenn ich mir im Voraus schon klar bin, dass mein Motivwunsch eher ausgefallen und heikel ist, dann kann ich mit ner Absage auch besser umgehen :wink:

Bitte nicht persönlich nehmen, ich kann mir ja auch überhaupt kein Urteil über deinen Fall erlauben, du kannst mich aber auch gern per PM anschreiben, falls da Klärungsbedarf bestehen solle.

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Re: Der Kunde ist König... Und ich? Ich bin Tätowiererin.

Beitragvon dunkelbunt » 11.02.2013 12:51

sk8mafiaflip hat geschrieben:Zum Thema Dunkelbunt: ich kenne dich nicht aber unabhängig davon gehören zu sowas immer zwei dazu!

Ja, ich weiss - ich hoffe, es klang nicht so, als wäre ich anderer Meinung. Es besteht also kein Klärungsbedarf - no worries. :)

Und 'der Scout' ist am allerwenigsten an irgendwas schuld - ich wollte einfach mal nur eine andere Seite zeigen, die auch Teil des Produkts des anfänglich Zitierten ist. Dass da immer auch menschliche Aspekte mit hineinspielen, habe ich ja bereits geschrieben.
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Re: Der Kunde ist König... Und ich? Ich bin Tätowiererin.

Beitragvon Sahara » 11.02.2013 18:52

dunkelbunt, ich fühle vollends mit dir. zwar hast du noch ein paar mehr schlechte erfahrungen gemacht als ich, aber alles in allem kann ich vor allem das endresultat nachfühlen. man bekommt ganz schnell das gefühl, dass man wahrscheinlich ni in die szene passt/ni cool genug ist oder eine zu doofe fresse hat oder sich der tätowierer vielleicht gar vor einem ekelt (das war immer mein hauptgedanke, weil ich ein paar kg mehr auf die wage bringe). und bevor man sich noch mehr solchen frust einholt, verwirft man (vorerst) sein projekt.

daher bin ich auch immer so skeptisch, wenn ich im tm oder sonstwo lese "friede-freude-eierkuchen-wir-sind-ja-so-familiär-wir-tätowierten". ich hab da ein ganz anderes gefühl, und auch auf conventions werde ich nicht so richtig warm...ja selbst im studio fühl ich mich immer fremd (sogar noch, nachdem ich mehrmals bei einem tätowierer war, theoretisch hätte der mich ja aber kein zweites mal annehmen müssen). mal abwarten; sollte ich meine lebensetappe "unbefristeter arbeitsvertrag" jemals erreichen, meld ich mich dann zum dritten mal an....ma guggen ob ich noch genommen werde. *g*

der scout hier ist übrigens von allem ausgeschlossen, aber es ist eben ein virtuelles leben hier. :D
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Re: Der Kunde ist König... Und ich? Ich bin Tätowiererin.

Beitragvon Grind » 11.02.2013 22:43

das Gefühl ist mir auch bekannt nachdem ich mal bei einem sehr bekannten und diskutierten würzburger Studio bei nem Beratunstermin erstmal 1 1/2h im Shop "geparkt" würde (war pünktlich da, habe mich extra davor erkundigt dass jemand zeit hat und bin für meine Erstberatungstermin auch gut 250km gefahren)

Da stellt man sich erstmal selbst in frage vor allem als Neuling der noch keine wirklichen Erfahrungen mit der "Szene" gemacht hat.

Hab dass für mich jetzt einfach darunter verbucht das gesagte Personen menschlich/geschäftlich für mich in keiner weise tragbar sind. Hab seitdem kein anderes Studio mehr betreten aber dass hat wohl eher andere Gründe.
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Re: Der Kunde ist König... Und ich? Ich bin Tätowiererin.

Beitragvon K-ink-Man » 11.02.2013 23:21

...ich weiß ja nicht, ob es jemanden von den Dauerabsagenkassierern helfen würde, aber als kleiner Tip:
Es ist immer nicht sooo schön zu hören, wenn erstmal eine lange Aufzählung kommt, wo man schon überall zuvor angefragt hat und abgelehnt wurde. Mir fällt es immer schwer da Mitleid zu haben, denn ich höre dann im Klartext: Eigentlich wollte ich zu jemand anderen. Leider hat das nicht geklappt, notgedrungen bin ich nun bei dir, meiner Wahl Nr. X gelandet.
Das ist nicht der beste Start. Genau genommen gar keiner.

Vielleicht ist das ja für irgendjemanden eine Anregung für einen Strategiewechsel.

Edit: Was für eine Szene?
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Re: Der Kunde ist König... Und ich? Ich bin Tätowiererin.

Beitragvon LÖö » 11.02.2013 23:25

Schreiben KundInnen wirklich solche Mails? Im Endeffekt ist es ja nicht so schwer. Mein Tipp ist: Kurz halten, konkret sagen, was man möchte und natürlich nett und höflich bleiben, aber Letzteres setze ich eh voraus.
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Re: Der Kunde ist König... Und ich? Ich bin Tätowiererin.

Beitragvon Grind » 11.02.2013 23:48

"Szene" is wahrscheinlich der falsche Ausdruck mit Tätowierern allgemeint ist halt doch was anderes wie wenn man sonst zu einem Dienstleister geht.

Also war bei mir damals mein erstes aufgesuchtes Studio.
Nett/höflich anfragen sollte man normalerweise nicht extra erwähnen müssen versteht sich für mich von selbst im Umgang mit Menschen ;)
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Re: Der Kunde ist König... Und ich? Ich bin Tätowiererin.

Beitragvon dunkelbunt » 12.02.2013 9:07

K-ink-Man hat geschrieben:Es ist immer nicht sooo schön zu hören, wenn erstmal eine lange Aufzählung kommt, wo man schon überall zuvor angefragt hat und abgelehnt wurde.

Zumindest in meinem Fall habe ich das nicht getan - schon allein, weil die Angeschriebenen in meinen Augen nicht für die gleichen Motive 'geeignet' gewesen wären. Wieso der eine vom anderen wusste, kann ich nicht sagen - dazwischen lagen Monate, ich habe Namen nie öffentlich gemacht und B nicht von A erzählt... aus genau dem von dir genannten Grund.

Mir fällt es immer schwer da Mitleid zu haben, denn ich höre dann im Klartext:

Mitleid... wäre das allerletzte, was ich bei einem Tätowierer an Motivation hervorlocken wollte - und das meine ich gar nicht böse... Aber es fällt mir schwer mir vorzustellen, dass Mitleid lange genug anhält, um sich so nachhaltig für ein Projekt zu be... geistern.

Dass ich es jetzt hier geschrieben habe, sollte übrigens wirklich kein Mitleid erheischen - ärgerlich, dass es jetzt so rüberkommt. Es ging mir um die Kehrseite der Medaille, aber ich weiss, dass ich das Thema noch sehr emotional angehe, weil Prinzessin ihre Erbse nicht bekommen hat. ;) Sorry dafür...

So! Jetzt setz ich mich aber wieder auf meine Finger! :D
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Re: Der Kunde ist König... Und ich? Ich bin Tätowiererin.

Beitragvon Tim59 » 12.02.2013 14:20

Grind hat geschrieben:"Szene" is wahrscheinlich der falsche Ausdruck mit Tätowierern allgemeint ist halt doch was anderes wie wenn man sonst zu einem Dienstleister geht.


Das sehe ich aber wirklich nicht so: für mich ist ein Tätowierer genau ein dienstleister wie jede andere, und müsste man auch entsprechend entgegentreten. Gerade die übertriebene Kumpelhaftigkeit oder Lockerheit finde ich komplett unpassend: Man ist noch immer Kunde, egal wie der Dienstleister aussieht, wie das Studio ist usw. Für mich wäre der einzige Unterschied, das ich ein Tätowierer eher Duze - aber das ist auch wirklich alles.
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Re: Der Kunde ist König... Und ich? Ich bin Tätowiererin.

Beitragvon MissesNextMatch » 12.02.2013 15:11

Das wiederum sehe ich etwas anders. Während es mir bei einem Handwerker wirklich nur auf qualitativ hochwertige Arbeit und ein vernünftiges Preis-Leistungs-Verhältnis ankommt, ist es mir bei einem Tätowierer doch nicht ganz unwichtig, dass auch die Chemie halbwegs stimmt. Eine Tätowierung trage ich schließlich ein Leben lang in der Haut. Damit möchte ich dann möglichst kein Arschloch assoziieren müssen.
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Re: Der Kunde ist König... Und ich? Ich bin Tätowiererin.

Beitragvon Tim59 » 12.02.2013 15:32

Ich möchte allerdings auch nix mit einem arschigen Anwalt usw zu tun haben. Und beiden würde ich Anfangs ähnlich ansprechen, grob gesehen.
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Re: Der Kunde ist König... Und ich? Ich bin Tätowiererin.

Beitragvon Grind » 12.02.2013 16:38

also für mich ist es schon ein großer Unterschied..ich würde keine 200km für einen Frisör fahren geschweige den mich in ein Forum einlesen..
Eine Frisur die kaputt ist weil der Frisör einen schlechten Tag hat ist einem Monat wieder draußen..bei nem Tattoo is dass dann doch ne andere Geschichte..

Deswegen habe ich hier auch andere Ansprüche....gilt vor allem auch für Professionalität gegenüber mir....
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Re: Der Kunde ist König... Und ich? Ich bin Tätowiererin.

Beitragvon LÖö » 12.02.2013 16:42

Ich fahre knapp 1000km, um zu meiner Frisörin zu gehen... :mrgreen:
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Re: Der Kunde ist König... Und ich? Ich bin Tätowiererin.

Beitragvon romex » 12.02.2013 17:00

So wie die Leute hier nicht die Regel sind mit dem zig km zum Tätowierer fahren, so wird es sicher auch einige Leute geben, die für andere Sachen weite Strecken auf sich nehmen und oder viel zahlen.

Muss übrigens auch sagen, dass ich einen Tätowierer nicht nur als Dienstleister sehe. Gerade bei meinem letzten Termin (das war für mich das erste Mal, dass ich mit mehreren Leuten gleichzeitig in einem Raum tätowiert wurde) kam bei mir auch mal sowas sie Szenegefühl fern ab von dem eigentlichen Produkt auf. Und das ist denke ich schon was, was auch mit reinspielt bei vielen Leuten
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Beitragvon upsidedown » 12.02.2013 17:34

Tim59 hat geschrieben:Das sehe ich aber wirklich nicht so: für mich ist ein Tätowierer genau ein dienstleister wie jede andere, und müsste man auch entsprechend entgegentreten.


Ehrlich gesagt habe ich für jeden großen Respekt über, der sich nicht dieser verlogenen und geleckten "Dienstleistergesellschaft" anpasst, die zwar geil dauergrinsen und viel versprechen kann, aber im Schnitt schon den Ärger mit Kunden kalkuliert, Weil die Nichteinhaltung von Leistungsmerkmalen bereits vorprogrammiert ist.
Insofern ist für mich ein Tätowierer nicht ein Dienstleister wie jeder andere, sondern einer der letzten und wenigen die machen was sie versprechen (von Scratchern mal abgesehen).

Gerade die übertriebene Kumpelhaftigkeit oder Lockerheit finde ich komplett unpassend:


Tätowieren ist ein intimer Prozess für beide Seiten. Wenn Dir eine individuelle Ansprache nicht gefällt, solltest du dir halt einen anderen Tätowierer suchen. Dann passt es eben nicht.
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