(blöde) Sprüche über's Tattoo?

[Panda]

"davon kann man ja x wochen nach xxx fliegen" .

Sollen sie das doch machen Jeder Mensch hat andere Prioritäten!

Als ich dann meinte "Ist ja mein Körper, kann ich mit machen was ich will", kam von meinem Kumpel (war nicht 100%ig ernst gemeint) "Ja aber ich muss mir jetzt schon zuhause von meiner Freundin anhören, dass ich nicht genug Einfluss auf dich habe und dir den scheiss nicht ausreden kann. Ich soll dir sagen, dass du das nicht machen lassen sollst."

Muss man sich dafür rechtfertigen?
So ne Art Humor verstehe ich überhaupt gar nicht. Nennt mich humorlos, aber was soll das? Da kann man doch einfach den Schnabel halten, wenns einem nicht passt. Das zeigt einfach, wie geistig beschränkt die Leute immer noch denken und meinen, sie wissen alles besser und nur ihr Ding zählt und ist gut, und wer was anderes macht, ist komplett verstört und hat minderwertige Ziele. Lass dir am besten noch ein paar stechen und sei froh, nicht so beschränkt zu sein, wie manch andere, die es nie verstehen werden. Es ist doch ätzend so verklemmt zu sein, und über so eine Art Humor noch lachen zu können ich würde heulen, wenn ich sowas meinen tätowierten Freunden sagen müsste

Andersrum würde ich einfach sagen: warum seid ihr alle untätowiert? Diese Frage fände ich viel interssanter. Immerhin gehört es zur Natur des Menschen sich körperlich zu verändern und sich auch zu zieren. Das wußten schon die Stammesbewohner anderer Kulturen.


Wenn ich den ganzen Tag durch die Straßen laufen würde und jedem sagen würde, was ich von allen halte, insbesondere z.B. von der Konsumverschwendung der heutigen Gesellschaft und was ich alles nicht gut finde, ich glaube, ich hätte weit und breit keine Freunde mehr Jeder kann doch sein Geld dafür ausgeben, wofür er will - insbesondere hat man die Wahl, ob man das machen will, was andere schöner und besser finden (und ist dann halt unglücklich und bleibt genauso beschränkt wie die anderen und es ändert sie eben nie was in unserer Gesellschaft oder läßt die anderen schön machen, weil man selbst nicht den Mumm dazu hatte) oder man bestimmt selber, was man will und wird vielleicht Vorreiter für eine tolerantere, bessere und offenere Gesellschaft.

ich soll es mir nochmal gut überlegen. Was ist wenn ich es später mal bereue usw usw.

Hachja... wenn die Argumente ausgehen kommt der Klassiker. Den Leuten fällt halt nix neues eigenes mehr ein

[santazero]

Panda das mit dem Spruch von seiner Freundin war nicht böse gemeint und ich weiß wie es gemeint war. Ist mein Bester Kumpel, den ich seit 15? Jahren kenne und seine Freundin ist soweit auch ok

Nur beim Thema tätowierungen sind wir halt anderer meinungen bzw da ist es oft alle vs me

Die anderen Mädels aus meinem Freundeskreis + Arbeitskolleginnen finden meine anderen Tätowierungen bis jetzt ganz gut. Die sieht man halt nicht und sind auch keine Freakshop Motive.

Die kennen halt nur leute die untätowiert sind und/oder so minitattoos haben die man hauptsächlich als gurken bezeichnen könnten.

Da tanze ich mit meinem großen Projekt jetzt komplett aus der reihe. Aber das ich allgemein "anders" bin wissen die eh schon lange

Das beste an meinem neuen Tattoo wird ja sein (wenns denn so klappt wie ich es mir vorstelle) das auf meinem Rücken ganz groß und fett stehen wird "don't tell me what i can't do"

Und jedesmal wenn mir dann einer sagt warum hast du das gemacht? etc. soll er einfach nochmal lesen was auf meinem rücken steht.

Ich mach es so oder so egal was die anderen sagen. Meine Eltern akzeptieren es und meine Freunde reden auch weiterhin mit mir und haben kein problem mit mir in die öffentlichkeit zu gehen Nur meine Motivauswahl + Größe gefällt denen halt nicht. aber das ist ja meine Sache.

Und wer mich kennt, weiß das ich zu 99% eh auf die Meinung anderer Leute scheisse

[LÖö]

Ist schon krass, dass man überhaupt in Zusammenhang mit Tattoos von "Glück" sprechen muss, dass Leute noch mit einem sprechen. Es ist nur bunte Haut.

[tutis78]

Es ist nur bunte Haut.

... welche leider in den Köpfen vieler Leute den Charakter des Tattooträgers verändert und ihn plötzlich zu einem Menschen macht, den man zu meiden hat oder dessen Verhalten "genau beobachten" sollte

Zumindest hab ich das leider oft zu spüren bekommen Einige meiner sogenannten "Freunde" haben sich spürbar abgewendet, je mehr Farbe in meine Haut kam. Aber ich zieh mein Ding trotzdem durch! Wer das net akzeptiert bzw. akzeptieren kann, der kann mir herzlich gern den Buckel runterrutschen! Und "Freunde", die einen wegen optischer Veränderungen plötzlich verurteilen, die sind es eh net wert, daß man ihnen eine Träne nachweint. Da trennt sich dann die Spreu vom Weizen!

Mit meiner Familie habe ich jedenfalls keinerlei Probleme. Es kommen zwar ab und zu die üblichen Sprüche aber es wird trotzdem akzeptiert. Mein ältester Bruder (uns trennen 20 Jahre) ist sogar regelrecht angefixt worden und denkt in großen Dimensionen über ein Cover eines zu seiner Bundeswehrzeit selbst gestochenen Unterarmtattoos nach. Und seine Freundin (fast 60) findet's klasse und hat ähnliche Ideen

[santazero]

Also meine wirklichen Freunde haben sich bis jetzt noch nicht von mir abgewendet. Einige finden es gut (die sind aber in der Minderheit) und die meisten sagen "ich würde es mir nicht machen lassen aber wenn du willst ..., musst du wissen"

Auf Leute in meinem Umfeld, die sich deshalb von mir abwenden würden, kann ich aber auch gut verzichten. Bis jetzt musste ich mich damit noch nicht befassen (toi toi toi) aber wer weiß...

Es ist nur oft Thema und der ein oder andere versucht es mir auszureden mit den Standardargumenten.

Das größte Unverständnis ist noch nichtmal die Tatsache ansich, dass man sich tätowieren lässt sondern

1. das motiv
2. die größe
3. der preis
4. das ich dafür quer durch deutschland fahre und das auch noch mehrmals.

[tutis78]

Daß es jeder im Freundeskreis gut findet, kann man auch gar net verlangen - man selbst findet ja auch net alles gut, was die Freunde so treiben. Aber ein Mindestmaß an Toleranz sollte doch vorhanden sein, wenn eine "echte" Freundschaft besteht. DAS hab ich sagen wollen

[LÖö]

Das größte Unverständnis ist noch nichtmal die Tatsache ansich, dass man sich tätowieren lässt sondern

1. das motiv
2. die größe
3. der preis
4. das ich dafür quer durch deutschland fahre und das auch noch mehrmals.

Haha, ohja, das kenne ich. Akzeptabel sind Tattoos nur in Daumennagelgröße, alles andere ist "riesig". Und dass ich nur von Wien nach Linz fahre ist schon total unverständlich: "Gibt es in Wien keine Tätowierer?"

[santazero]

haha stimmt. deine tattoos sind ja auch "anders". jedenfalls zum teil

Wird wahrscheinlich immer schwer sein jemanden soetwas zu erklären wenn derjenige sich von anfang an nicht richtig auf die unterhaltung einlässt.

[LostSoulForever]

in wien gibts keine tätowierer. genausowenig wies in graz welche gibt

[kissed]

Die einzige Person die sich negativ ueber meine Tattoos aesserst ist meine Mutter. Die dafuer aber richtig ( "blabla verunstaltet fuers Leben bla; Kind, jezt musst du hochgeschlossen heiraten!")
Um des lieben Friedens willen ziehe ich Kleidung an die das verdeckt wenn ich sie sehe. Ist zwar nicht optimal aber die Gute bekommt jedesmal einen Nervenzusammenbruch wenn sie auch nur Farbe auf der Haut sieht und ich habe auf die nie endende Diskussion keine Lust mehr. Wenn sie nichts sieht kommt das Thema nicht auf und gut ist es.

[METAHOLIC]

ich habe was dieses thema anlangt echt null probleme! niemand aus meinem freundeskreis hat je was negatives gesagt. eigentlich sind während des entstehungsprozesses alle total interessiert und freuen sich immer auf die neuen motive! ich diene meist als tattooexperte für meine freunde mein bester freund, der nie was mit tattoos zu tun hatte, ist immer sehr interessiert, liest meine magazine und kann auch schon gurken von guten tattoos unterscheiden und hat auch schon einen ziemlich konkreten tattoowunsch was seine eltern dazu sagen werden, will ich mir mal nicht vorstellen trotzallem bekomm ich in lustiger form, vor allem von diesem besten freund und vom bruder meiner freundin, immer wieder was um die ohren gehauen und werde meistens mit "der tätowierte assi" oder "der angepinselte" betitelt. da ich aber weiß wies gemeint ist und ich auch ordentlich zurückgebe, ist alles kein problem. am besten ist es, wenn leute dabei sind, die unseren umgang miteinander nicht kennen! die blicke, wenn ich als assi beschimpft werde, sind traumhaft!

jetzt ist mir gerade noch ein anderes erlabnis eingefallen! ich hatte im frühjahr ein fussballmatch. da ich stürmer bin, stand ich genau neben dem schiedsrichter beim anpfiff. ich hab mir deswegen die ohren zugehalten und einen geilen kommentar plus kopfschütteln vom herrn in schwarz bekommen: "jetzt bist am ganzen arm tätowiert und hälst dir wegen dieser kleinen pfeife die ohren zu!" ich hab mich köstlich amüsiert!

[Staubwolke]

Es ist doch ganz einfach so: Freunde, die mich verurteilen, weil ich tätowiert bin, können mich mal! Freunde, die es akzeptieren, aber betonen, dass sie es nicht möchten oder es ihnen nicht gefällt, werden auch mit ihrer Meinung von mir akzeptiert! Und Freunde, die es geil finden, mit denen kann ich meistens auch feiern und Spaß haben, weil unsere Ansichten und Interessen (zumindest annähernd) die gleichen sind. Bei mir ist es wirklich so, dass ich unterschiedliche Freundeskreise habe, die ich aber auch trennen muss. Ich hab letztes Jahr mal eine Geburtstagsfete geschmissen, wo ich alle eingeladen hab und das ist fast im Supergau geendet. Als meine etwas konservative Freundin auf einen rülpsenden Metallkumpel getroffen ist, fand zumindest sie es nicht mehr lustig - ich dagegen schon!!!

[Buddha_Eyes]

Also, daß es wirklich Freunde (oder auch nur Bekannte) gibt, die einen wegen der eigenen (neu erstandenen) Tätowierungen anders behandeln als vorher finde ich sehr verstörend....

[santazero]

Wer behauptet, dass seine wirklichen Freunde einen deswegen anders behandeln, sollte evtl. seine Definition von wirklichen Freunden einmal überdenken.

Sowas ist mir zum Glück bei denen die ich so betitel auch noch nicht passiert. Ich diskutiere zwar oft darüber aber das ist ja auch nicht mein erstes Tattoo. Das wird ja nun Nr. 7 und von mal zu mal wurde es größer und bunter. Die sind das bei mir ja schon gewohnt

Ich finds ja auch nicht schlecht, dass sie sich "sorgen" um mich machen ob das dann noch beruflich klappt, ob ich mir das gut überlegt habe etc. Aber irgendwann sollte auch mal der Punkt kommen, wo es dann nur noch heißt "jo mach. mir doch egal"

[Tim59]

Damals an der Uni, in irgendein Vorlesung (Architekturgeschichte) ist Adolf Loos zitiert worden, aus dem Buch "Ornament und Verbrechen" (thema war das fehlende Ornament in die moderne Architektur):

"Die tätowierten, die nicht in haft sind, sind latente verbrecher oder degenerierte aristokraten. Wenn ein tätowierter in freiheit stirbt, so ist er eben einige jahre, bevor er einen mord verübt hat, gestorben." (Adolf Loos, Ornament und Verbrechen).

Immer schön um dann die Frage vom Professor zu hören: "Was denkst du als Liebhaber der Architektur von Loos hierzu, Tim?"