ich habe mit interesse eure diskussion verfolgt & mir eure meinungen durchgelesen. und ich frage mich seit tagen, was denn nun meine meinung zu dem thema ist. naja, vielleicht wird's ja durch's aufschreiben klarer.
einerseits, ich bin kein großer polizei-fan. kenne 2 kieberer persönlich (väter von schulkollegen), beide eher unangenehme menschen. meine bisherigen erfahrungen mit der polizei waren auch eher nervig bis unangenehm:
- mich nach der abgabe eines auf der straße gefundenen passes erst mal anschnauzen lassen, wo ich denn den geklaut hätte. ja nee, is klar, ich klau wem den pass und trag ihn zur polizei
- eine äußerst unfähige & überforderte dame vom unfallkommando beim aufnehmen eines parkschadens "das ist der falsche zulassungsschein. hier steht das auto ist grün. ihr auto ist schwarz." - "das auto ist grün. dunkelgrün."
- und nicht zu vergessen, die vorstrafe, die ich mir vor langer langer zeit mal eingefangen habe. widerstand gegen die staatsgewalt. wobei mir bis heute ein rätsel ist, mit welchen übermenschlichen kräften ich 1.58 persönchen mit leeren händen gegen irgendwas ernsthaft widerstand leisten sollte. das war auch so eine story wie die von paf, zur falschen zeit am falschen ort gewesen.
andererseits, die machen auch nur ihren job, der sicher nicht immer einfach ist. und es gibt sicher auch nette & engagierte exekutivbeamte. mein job wär's nicht, aber ich muss ihn ja auch nicht machen. ich bin allerdings froh, dass es polizisten gibt, sonst würde es denk ich ziemlich zugehen auf der welt, wenn jeder machen könnte was er wollte. kritisieren würde ich wohl eher gesetzgebende organe, denn das sind die, die wirklich das sagen haben. die exekutive macht "das system" ja nicht. außerdem, meine persönliche erfahrung, die die am lautesten gegen das system wettern, sind die ersten, die nach dem polizeistaat schreien, wenn ihnen einer die karre klaut.
acab an sich find ich nicht schlimm, und sicher nicht so einen aufreger, dass das 5 seiten thread im tattooscout verdient hätte. ich würde es mir nicht stechen lassen, da weder mein kieberei- noch mein systemhass überdurchschnittlich ausgeprägt sind. außerdem hab ich's ja - ebenso wie alle meine arbeitskollegen - als t-shirt im schrank und auch schon bei einem treffen mich hohen viechern aus dem innenministerium getragen - aber das is eine andere story, die ich hier nicht wirklich in der öffentlichkeit erzählen kann und will.
außerdem, es hat sicher jeder so seine pet aversions, seine "lieblings"hassobjekte und -berufsgruppen. nach 12 jahren schule, 5 jahren studium und 5 jahren mathematik-/englisch nachhilfegeberei sind's bei mir eindeutig die professoren/lehrer. bisherige erfahrungen meinerseits: 5% gute und engagierte, 15% vollidioten, 80% psychopathen. würde ich mir deshalb ATAB (all teachers are bastards) tätowieren lassen? nö. so weit kommt's noch, dass ich denen ein tattoo widme und die auf meinem körper verewige. nur über meine leiche.
oder frauenärzte! da könnte ich euch horrorstories erzählen
hm, wirklich klar ist mir meine meinung zu dem thema noch immer nicht... allerdings gibt's eine aussage von paf, die ich so gar nicht nachvollziehen kann.
hass auf ALLES UND JEDEN der sich mit meiner lebenseinstellung und erwartung nicht einigen kann....
mag jetzt altklug oder whatever klingen, aber so aussagen finde ich gefährlich. meine art zu leben passt sicherlich auch nicht jedem, und ich bin ziemlich sicher, vor pi mal daumen 65 jahren wär ich dafür wahrscheinlich ins kz gegangen - oder wegen meiner parteipolitischen präferenzen. damals war es üblich, andersdenkende/-lebende den hass, den man auf sie hat, spüren zu lassen. zum glück ist das in diesem ausmaß vergangenheit.
klar, auch ich kann nicht mit jeder lebenseinstellung/lebensart. auch ich finde nicht alles supertoll und bewundernswert und ich muss auch nicht alles nachvollziehen können. aber man kann doch andere meinungen tolerieren. oder sich aus dem weg gehen. es zwingt mich kein mensch, mit övp/fpö-anhängern politische diskussionen zu führen. es zwingt mich kein mensch beim katholischen pfarrer mein engagement in der lesBiSchwulTrans-szene zu diskutieren. wieso immer auf konfrontation gehen? man kann doch heikle themen auch mal aussparen und sich seinen teil denken.
etwas eigenartig finde ich an der aussage noch, dass du erwartest, dass anders denkende/lebende dich tolerieren (= sich mit deiner lebenseinstellung und erwartung einigen können). andererseits bringst du anders denkenden/lebenden laut eigener aussage nur hass entgegen? is das nicht ein bisschen eine doppelmoral?
?dit: puh, länger geworden als ich dachte. naja, danke für's romane lesen
edith, die zweite: kann aber auch sein, dass mir einfach die punk-attitütde fehlt, um das alles versehen zu können
