Interessanter Thread. Mein erstes Tattoo gab es mit 20, ich wollte mir ganz sicher sein und habe deswegen "so lange wie möglich" gewartet. Da es dann aber auch finanziell passte und das Motiv eigentlich schon seit meinem ~15. Lebensjahr fest stand, dachte ich mir, warum noch warten? Auf was?
Und so seh ich es heute auch. Ich habe mich seit damals (bin heut 27) total verändert. Allerdings nur charakterlich. Meine Interessen sind überwiegend die gleichen geblieben. Anime, Videospiele usw. Dinge, von denen ich als Teenie dachte "wer weiß ob ich das als Erwachsene noch gut finde". Theoretisch könnte ich heute auch sagen "wer weiß ob ich das mit 40/50 noch gut finde" aber um ehrlich zu sein, bin ich mir da 100% sicher. Denn was soll sich denn ändern? Ich will keine Kinder, ich liebe es zu zocken und bezweifle, dass diese Leidenschaft jemals aufhört und denke mir, ich werde keine 180 Grad Drehung mehr machen in meinem Leben, da ich so wie es ist einfach zufrieden bin. Und deshalb lass ich mir auch alles was ich möchte und toll finde auf meinem Körper verewigen (nach und nach versteht sich... Hab ja keinen Geldscheißer

)
In meiner Familie findet der Großteil der Menschen meine Tattoos schrecklich. Aber sie akzeptieren es mehr oder weniger, doofe Sprüche gibt es hin und wieder, aber da steh ich völlig drüber. Mittlerweile! Denn das ist es was sich charakterlich bei mir geändert hat. Früher wollte ich es jedem recht machen, habe mich nur an Stellen tätowieren lassen, die man verstecken kann und Piercings gab es auch keine im Gesicht (O-Ton meiner Eltern: das sieht assi aus mit so Eisen in der fresse). Zu viele Piercings sind eh nicht mein Ding aber mittlerweile hab ich ein hübsches Nostril, das ich total super finde. Das Gesicht meines Vaters hättet ihr mal sehen sollen als seine (damals) 24 jährige Tochter sich hat piercen lassen IM GESICHT!
Na wie gesagt, heute steh ich da drüber, auch wenn es mich immer noch nervt. Seit ein paar Monaten hab ich bunte Haare, das ist ja auch mal so gar nix für meine Familie...

und je mehr ich mache was ich all die Jahre nicht konnte (wollte?) desto besser fühle ich mich.
Ähm ja. Eigentlich wollt ich aber auch mit all dem darauf hinaus, dass auch alte Tattoos für mich ok sind. Ich lass ja gerade was covern und bin auch echt froh, dass das so möglich ist. Aber wäre das nicht gegangen, ja mein gott, dann hätte ich es halt. Wie hier schon geschrieben wurde..ist einfach ein Teil von mir geworden, auch wenn er nicht schön war. ^^ Ich hab damals eben nen Fehler gemacht und damit hätte ich auch weiterleben können. Man is ja dadurch nicht fürchterlich entstellt.
Tattoos, deren Bedeutung irgendwann unwichtig wird zB eben Bandlogos oder sowas.. Wenn man die Bands dann später scheiße findet, ist zwar doof vor allem an einer immer sichtbaren stelle hat es dann eben auch je nach Band vllt auch ne Aussage aber auch das würde ich unter Vergangenheit verbuchen. Man fands früher geil, warum nicht dazu stehen? Auch hier gilt: Wenn es ganz schlimm ist, Kleinigkeiten lassen sich immer gut covern.
Ich bin ja nun selber bei YT unterwegs und schau mir da öfter mal vlogs an. Das ist teilweise so schlimm, dass es wieder lustig ist. Manche 18 jährigen sind dann schon fast voll tätowiert (zumindest an nahezu jeder Körperstelle ein Tattoo), da muss ich mir dann schon verkneifen zu schreiben, dass sie sich in 10 Jahren sicher ärgern weil kein Platz mehr ist. Aber im Prinzip ist es mir Latte. Jeder entscheidet sich wie er will und muss mit den Konsequenzen leben.