@ hoschte
@ all
Diabetes ist echt ein umfangreiches Thema, dass man nicht kurz mal in einem Forum detailiert erklären kann (die betroffenen können das bestätigen) Ich hab versucht mich kurz zu fassen und... keine Chance.
Jetzt schreib ich Euch auf worauf ihr achten müsst:
Kurz zu den beiden wichtigsten Typen:
Typ-1-Diabetes:
Dies ist der klassische Insulinmangeldiabetes, der meist schon im Kindes- oder Jugendalter beginnt. Antikörper zerstören die Insulin produzierende Zellen der Bauchspeicheldrüse. Dadurch entsteht ein Magel am Hormon Insulin.
Typ-2-Diabetes:
Kennt ihr vielleicht von euren Eltern oder Großeltern. Früher betraf diese Form meist Erwachsene im höheren Lebensalter. Deshalb wurde diese Form auch gern Altersdiabetes genannt. Heute trifft der Altersdiabetes aber auch stark übergewichtige Jugendliche. Dieser entsteht A) durch eine verminderte Empfindlichkeit der Körperzellen für Insulin (Insulinresistenz). Und B) führt eine jahrelange Überproduktion von Insulin zu einer "Erschöpfung" der Insulin produzierenden Zellen.
Typ-2-Diabetes entwickelt sich meist über einen weit längeren Zeitraum (bis zu zehn Jahren). Lange Zeit treten keine oder nur geringe Symptome auf, weshalb Typ-2-Diabetiker auch oft lange unentdeckt bleiben.
Statistiken besagen, dass Rund 95 Prozent der geschätzten sechs Millionen Diabetiker in Deutschland leiden unter Typ-2, nur fünf Prozent unter Typ-1. Beide Diabetesformen können familiär gehäuft vorkommen.
Es gibt noch weitere Untergruppen vom Diabetes, welche hier aber nicht relevant sind.
Nun wenn der Kunde stabile Werte aufweist und noch nicht an Folgeschäden erkrankt ist, kann man ihn tätowieren. Egal ob Typ 1 oder Typ 2. Oft ist es aber beim Typ 2 so, das schon Folgeschäden aufgetreten sind.
Wichtige Werte sind:
Bestimmung des Zuckerhämoglobins (HbA1c) anhand einer Blutprobe
Messung der Blutfette (Cholesterin , Triglyzeride u.a.) anhand einer Blutprobe
Messung der Nierenwerte (Kreatinin und Harnstoff) und von Salzen (Natrium und Kalium) im Blut
Blutdruck
Urinprobe zur Bestimmung der Zucker- und Eiweißausscheidung (Micro-Albuminurie)
Fußuntersuchung, Vibrationssinn und Fußpulse
Dies setzt einen Termin beim Hausarzt vorraus. Dieser soll die Werte überprüfen und mit unbedenklich Atestieren. Dann kann man auch gefahrenlos Diabetiker tätowieren.
Wichtig zu wissen wäre noch, das Diabetiker oft "Schmerz" nicht als solchen wahrnehmen, weil die Nerven geschädigt sind. Das heißt, lieber mehrere Termine mit 2 Std. als ein langer Termin.
Der Diabetiker muß ebenfalls besonnen vorgehen, wenn er den Wunsch nach einem Tattoo nachgeben will.
Wundheilungsstörungen Ja/nein? Bei Ja, Finger weg vom Tattoo.
Streßmanagement!
Stress ist eine normale Reaktion auf neue Herausforderungen zu welchen ich mal ein Tattoo zähle, mit denen diese Menschen umgehen müssen. Stress ist wirklich derart alltäglich in unserem Leben, dass unser Körper normalerweise auf nützliche und vorhersehbare Weise darauf reagiert. Es ist wichtig, dass sich Diabetiker bewusst sind, dass sie Stress ausgesetzt sind, und verstehen, welchen Einfluss Stress auf den Blutzuckerspiegel haben kann. Der Umgang mit Stress ist ein ganz wesentlicher Teil der Diabetesbehandlung.
Immer wenn Ihr unter Druck steht, reagiert der Körper, indem er Stresshormone wie Adrenalin und Kortison ausschüttet. Diese Hormone sorgen dafür, dass die Leber Zucker freisetzt. Obgleich Stress normalerweise Euren Blutzuckerspiegel ansteigen lässt, könnten Ihr trotzdem das Gefühl haben, der Blutzuckerwert sei niedrig. Das liegt daran, dass Adrenalin viele der Symptome einer Unterzuckerung hervorrufen kann. Wenn Ihr euch nicht sicher seid, ob Euer Blutzuckerspiegel steigt oder fällt, überprüfet ihn, um auf Nummer sicher zu gehen. Nur dann können Sie die richtigen Maßnahmen ergreifen.
Wichtig ist ebenfalls, nicht in Blutzuckerkriesen zu Tätowierer gehen. Wenn man Zuckerschwankungen Tage zuvor beobachtet, dann lieber noch warten bis sich wieder alles beruhigt hat...
Typ 2 Diabetiker sind in diesem Fall die "schlimmeren" Kunden. Da sie Ihren Körper nicht so gut kennen, folglich auch nicht entsprechend zu handeln wissen...(Ausnahmen bestätigen die Regel)
Ob Tätowierer oder Diabetiker, wenn beide gewissenhaft miteinander arbeiten, sprich nichts gegen ein Tattoo.
Heilungsverlauf alle 5 Tage beim Tätowierer kontrollieren lassen. Meist dauert die Abheilung 2-3 Wochen. Der Qualität schadet dies aber nicht.
So, ich hoffe Euch geholfen zu haben wenn noch Fragen sind, bitte stellt sie.
@shader
Du: Ja
Dein Freund: Ja, nach dem unauffälligen Untersuchungsbefund.
@Kollegen
Oft sind die Nieren so geschädigt, das die Diabetiker an die Dialyse müssen. Hier besteht Tätowierverbot!!!
Bis dahin
LG
Marion