Tattoo und DIABETIS??? wie sieht das aus???

Allgemeines zum Thema Tattoo

Moderatoren: MartiAri, BassSultan

Beitragvon shader » 03.05.2006 21:48

hey marion!
danke danke für die ausführliche antwort! hat uns echt geholfen!
hab da aber nochma ne frage wenns geht?

würd mich gern ma interessieren was denn passieren kann wenn man sich tätowiert als diabetiker und die werte und so net so stimmen, oder man schonma folgeerkrankungen hatte, weil nen kumpel hat schon nen ziemlichen nierenschaden davongetragen(durch diabetes) und dem sein tattoo sieht auch astrein aus und es gab keine probleme mit!

also was kann den alles passieren???

schonma recht herzlichen dank für die antwort!
gruß
shader
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Beitragvon Guest » 03.05.2006 23:15

Hallo
Mich würde eher die Rechtliche seit interresieren .
Wer ist schuld wen was passiert ?
DAs Studio weil es nicht " Nachgefragt " ?
Oder der Kunde , der es Nicht " Gesagt hat das er was hat" .
Und wie soll sich das Studio verhalten ?

Gruß Dietmar
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Beitragvon Gladiator » 04.05.2006 1:48

Hallo Shader,

Die Risiken der Diabetes kennst Du ja, oder? Wenn nicht, hier nochmal kurz die wichtigsten Folgen:

*Diabetiker haben eine deutlich verringerte Lebenserwartung im Vergleich zu Nicht-Diabetikern.
*Diabetiker haben ein 2- bis 3-fach höheres Risiko, einen Schlaganfall zu erleiden.
* Diabetiker leiden häufiger unter Bluthochdruck.
* Nierenversagen ist eine der schwerwiegendsten Folgen eines langjährigen Diabetes.
* Der Anteil der Diabetiker unter den Dialysepatienten steigt ständig und erreicht 50%.
* Nierenkranke Diabetiker sterben besonders häufig am Herzinfarkt.

So und jetzt überlegmal, was Dein Körper mit einem Tattoo in der Abheilphase, ja bis zu zwei Jahren danach zu tun hat. Die Fremdstoffe die Farben enthalten sind werden größtenteils über die NIERE abgebaut! Wenn die schon vorgeschädigt ist, kannst Du dir den Rest ja lebhaft ausmalen.

Hier geht es nicht darum, wie Dein Tattoo danach aussieht, das kann toll aussehen. Nur was hilft Dir ein tolles Tattoo mit Nierenversagen??

Oder es tritt während der Sitzung eine Blutzuckerentgleisung auf...oder schlimmer ein Schlaganfall oder Infarkt...Der Auslöser ist in diesen Fällen meist Stress (Tattoo ist enormer Streß für den Körper) wie zuvor schon beschrieben...
Wenn die Werte nicht stimmen, Finger weg! Ansonsten muß Du mit den Geistern leben, die Du gerufen hast. Ich kann Dir nur einen Rat geben, was Du tust, liegt in Deinem ermessen.

@Dietmar

Dem Studio kann man nicht an den Karren fahren. Erstens unterschreibt der Kunde einen Haftungsausschluß, in dem in guten Studios Diabetes aufgeführt ist, zweitens ist der Kunde nicht entmündigt und kann mit seinem Körper tun und lassen was er will.

Ob ein Tätowierer einen Kunden mit Diab. tätowiert, liegt allein in seinem ermessen. Da kann ihm keiner reinreden.

Nächtliche Grüße
Marion
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Beitragvon eisenbieger » 04.05.2006 4:47

Gladiator hat geschrieben:unterschreibt der Kunde einen Haftungsausschluß


Ich war jetzt schon in mehreren Studios, und musste bei Tattoos noch nie einen Haftungsausschluss unterschreiben! Ist das denn sonst die Regel? Wäre mir jedenfalls neu... Bei Piercings war das was anderes, da gabs immer einen.
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Beitragvon tattoogermane » 04.05.2006 8:15

haben wir auch nicht. gibt aber viele, die sich so gegen sowas absichern. ist wahrscheinlich heutzutage auch das sinnvollste.
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Beitragvon Gladiator » 04.05.2006 15:00

Hallo Eisenbieger

Haftungsausschluß ist in mehreren Richtungen sinnvoll. Du must immer vor Gericht beweisen können, a) das Du den Ausweis gesehen hast (Alter, das kannst Du somit durch die Ausweisnummer belegen die auf dem HA stehen muß),
b) protokollierst Du damit, dass Du den Kunden auf die jeweiligen Gefahren hingewiesen hast sowie nach Krankheiten und Medikamenten-und Alkoholgenuss gefragt hast.
Am Ende unterschreibt das der Kunde und Du bist sozusagen aus dem Schneider.
Übrigens, viel Berufshaftpflichten zahlen nicht mehr, wenn so ein Protokoll nicht vorliegt... (klauseln lesen, verletzung der Sorgfaltspflicht)

MFG
Marion
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Beitragvon Guest » 04.05.2006 18:27

Hallo Marion

Danke für deine aussage , war für mich sehr interresant .
DAs heist also , " tattoogermane " währe dran wen was passiert und müste für die folge kosten aufkommen ( Krankenhaus und Ärzte )da er ja nichts beweisen kann .
Ich glaube das die wenigsten hier so etwas Unterschrieben haben .

Gruß Dietmar
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Beitragvon Gladiator » 04.05.2006 20:07

Wenn man ihm einem Fehler nachweisen könnte, ja. Rechtlich kann ich nur jedem einen HA empfehlen. Ist zwar ein Mehraufwand an Arbeit und Lagerung der Papiere aber bei unserem "verklagefreundlichen Deutschland" fast anzuraten. Wie gesagt, es kommt auch noch auf den Berufshaftpflichtvertrag an, was da in den Klauseln steht. Wird darin nicht auf einen HA bestanden, zahlt die Versicherung. Dann müste er schon grob fahrlässig handeln. Aber ich kann Dich beruhigen, beim Germanen ist man in guten Händen und ich vermute mal das er nicht den HA (laut der Versicherung) zur Pflicht hat...

LG
Marion
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Beitragvon freshp » 09.05.2006 12:33

Hallo zusammen!

Ich bin zwar kein Vielposter hier im Forum, lese aber doch regelmäßig mit und bin auch in anderen Foren unterwegs, aber das was Marion hier abgeliefert hat verdient mal großen Respekt! :)
Es ist zwar für mich nicht relevant, aber die Infos die kamen sind auf jeden Fall interessant und helfen den Betroffenen weiter.
Daumen hoch würd ich sagen :mrgreen:
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Beitragvon HTLF16 » 09.05.2006 16:51

Das Thema finde ich auch superwichtig, da Diabetes leider einen sehr großen Bevölkerungsanteil betrifft. werden halt immer mehr davon betroffen.

@ Marion, du hast es sehr sehr gut ausgeführt, da kann ich als RA auch nichts weiter dazufügen. Danke für Deine Mühe.

Liebe Grüße
Alex
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Beitragvon RebelDevil » 15.05.2006 1:15

hab da was gefunden:neue behandlungsmöglichkeit für typ 1 diabetes
http://de.fitness.com/news/1125/neu.... ... abetes.php
HALT FEST

mickey´s myspace


Schwarz so viel wie möglich, Farben so viel wie nötig
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Beitragvon frau.von.wegen » 19.05.2006 12:18

hallo, hab das thema hier grad erst gesehen. marions ausführungen ist wirklich nichts mehr hinzuzufügen (spitzenklasse info) - ich kann sie eigentlich nur aus eigenen erfahrungen bestätigen...

mein freund, einer meiner ersten und längsten "opfer" ist diabetiker (typ1). das tätowieren an sich steckt er genauso gut weg wie alle anderen kunden auch. wichtig wichtig wichtig ist dabei auf jeden fall, daß der gut eingestellt ist und sich wohl fühlt.
die wundheilung dauert allerdings etwa doppelt so lange, wie bei "gesunden" kunden, und ist für ihn deshalb auch relativ unangenehm. nachdem er (gott sei dank) aufgehört hat zu rauchen und sport macht, ist die wundheilung bei ihn um einiges besser geworden.

wir haben mit der zeit auch festgestellt, daß es für ihn leichter ist, wenn wir für ein motiv mehrere, relativ kurze sitzungen machen und die gestochene fläche nicht zu groß ist, d.h. immer wieder mal ein stück "unbearbeitete" haut dazwischen ist, weil das tattoo die ersten paar tage immer etwas gerötet und gut geschwollen ist.
abgeheilt ist dann meist alles so wie es sein soll. ich habe jedoch den eindruck, daß das tattoo bei ihn schneller "altert". was uns jetzt dazu veranlaßte motive von vorneherein nicht mehr zu detailreich zu planen.

einen unterschied ließ sich auch noch bei verschiedenen körperstellen feststellen, was daran liegen könnte, wie gut die durchblutung ist. arme und beine und dabei vorallem unterarme und waden verheilen tendenziell langsamer und sind für ihn problematischer, als körperstellen, die näher am herzen liegen.

das sind allerdings erfahrungen, die ich mit einem einzigen diabetiker über einen zeitraum von zwei jahren gemacht habe, und sind deshalb sicherlich nicht repräsentativ.
ich denke, wenn man einigermaßen gut eingestellt und sonst noch keine folgeerkrankungen durch die diabetis hat, steht einem tattoo nichts im wege. man sollte sich allerdings darüber im klaren sein, daß es eine zusätzliche belastung für den organismus ist. zu guter letzt sollte der inker auf jeden fall im bilde sein und motiv und arbeitsweise danach ausrichten.
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Beitragvon Nightfall » 19.05.2006 13:35

Ich musste so einen Haftungsausschuss unterschreiben und auch eine Liste abhaken oder besser gesagt, immer OK hinter Sätzen wie: "Ich bin damit einverstanden, dass mir das von mir ausgesuchte Motiv auf den Körper tätowiert wird" oder so ähnlich schreiben. Und da wurd halt auch was zum Gesundheitszustand und so befragt.
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