Sichtbar gezeichnet in der heutigen Zeit.....

Allgemeines zum Thema Tattoo

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Beitragvon changling » 08.01.2009 1:51

ouch hat geschrieben:da bleibt nur der supermarkt :p


ach du bist das?! :p :mrgreen:
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Beitragvon Herger » 08.01.2009 2:31

upsidedown hat geschrieben:Ob wir noch dazulernen?


sozial gesehen?

nö, glaub ich nicht.

liegt nicht in der natur des menschen.

vor 2000 jahren ging's schon um geld/macht & das hat sich auch bis heute nicht geändert.

das einzige, das sich geändert hat, sind die spielwiesen.

früher haben die bauern nen teil ihrer ernte bzw. des erwirtschafteten erlöses an ihren landlord abgedrückt & heute zahlen wir steuern.

gleiches prinzip, andere spielwiese.

ist so, war immer so & wird auch immer so bleiben

(naja, oder zumindest so lange, bis wir uns selbst vom schönen blauen planeten getilgt haben)

changling hat geschrieben:ich (als frau) kann solche aussagen wie: "unansehnlich aber fachkompetent" gehört in den hintergrund nicht nachvollziehen. ich (als weiblicher) kunde geb mehr auf fach- und sozialkompetenz, als lediglich auf ne schicke leere hülle...


ich hab das grad mal korrigiert 8)

beispiel

glaub's mir, oder nicht... für die meisten kerle ist das boot im hintergrund eher 2t bis 5t rangig (sofern sie's überhaupt wahrnehmen)

tausch 'boot' mit 'fachkompetent & hintergrund' aus ... et voilà!

:mrgreen:

upsidedown hat geschrieben:Mich machen allglatte Spinner und Spinnerinnen nicht nur misstrauisch, ich meide sie einfach. Ich brauch keinen sprechenden Prospektständer, lesen und mich belügen lassen kann ich selber.


dito

magst du filme?


...

weil... die aussage:

upsidedown hat geschrieben:Meine kritische Haltung weichst Du allenfalls durch Authentizität auf, durch Leute die echt sind und nicht durch mainstreamgefilterte Kommunikationsschwachmaten


macht nur dann sinn, wenn du merkst, daß du belogen wirst... und das unterscheidet meiner meinung nach die guten schauspieler von den schlechten.

manchen kauft man ihre rolle ohne bedenken ab & anderen nicht... letztendlich bleibt jedoch beides ne rolle.

ich denke, bei den meisten verkäufern ist's nix anderes.

(letztendlich wollen wir ja alle leben... und wenn wir nix verkaufen & so...

... ob der kunde mit dem produkt zufrieden ist, mag sicherlich auch ne (untergeordnete) ne rolle spielen... den eigenen a**** an die wand zu bekommen ist jedoch oft wichtiger, so scheint's)

upsidedown hat geschrieben:Es geht darum, dass ein Mensch mit einem Feuermal scheinbar schlecht einen stinknormalen Beruf bekommt.

Und Leute, das ist nichts weiter als ein scheiss roter Fleck im Gesicht. Mal größer, mal kleiner.


jup.... und das find ich allerdings auch scheiße.



anm. d. red. übertreibungen dienen der veranschaulichung von berechtigten (hehehe) gedankengängen & wurden in dem vorliegenden text wieder mal ganz bewusst als stilmittel eingesetzt

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Beitragvon upsidedown » 08.01.2009 2:35

Herger, Du kleinschriftige Redaktion, Du. Hast ja Recht. Irgendwie. Dennoch will mich nicht der Glaube verlassen, an eine neue Form, eine andere Gesellschaft, eine übergreifende Freiheit, Gleichheit, an etwas Neues.
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Beitragvon Herger » 08.01.2009 3:02

den glauben hab ich (leider) nicht mehr wirlklich... aber ich, als träumer ;), geh zumindest noch mit nem anderen träumer konform:

“I have a dream that one day this nation will rise up and live out the true meaning of its creed: ‘We hold these truths to be self-evident: that all men are created equal.’
I have a dream that one day on the red hills of Georgia the sons of former slaves and the sons of former slave owners will be able to sit down together at a table of brotherhood.
I have a dream that one day even the state of Mississippi, a state sweltering with the heat of injustice and sweltering with the heat of oppression, will be transformed into an oasis of freedom and justice.
I have a dream that my four little children will one day live in a nation where they will not be judged by the color of their skin but by the content of their character.
I have a dream today.”

na, na... wer war's? :mrgreen:

über 45 jahre ist's mittlerweile her & auch früher hat man schon von ner besseren welt/gesellschaft geträumt bzw. auf ne einsicht gehofft..

... wobei man ja tatsächlich sagen kann, daß sich in der zwischenzeit, zumindest in manchen ländern dieser erde, ein wenig getan hat.

hoffnung?

... oder doch eher ein tropfen auf'm heißen stein in anbetracht von tutsi/hutu... massaker von srebrenica... china/tibet konflikt...

ganz ehrlich?

keine ahnung... aber schön wär's.
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Beitragvon upsidedown » 09.01.2009 0:05

Jep, der King wars. Ich gebs nicht auf. Jeden den man von der Möglichkeit überzeugen kann, dass es eine bessere Welt geben kann, ist einer der einen anderen überzeugen wird. Jedem dem man hilft eine schwierige Zeit zu überwinden, ein Problem zu lösen oder auf die Beine zu kommen, ist vielleicht einer, der irgendwann einem anderen helfen wird.
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Beitragvon phil » 09.01.2009 2:38

also als meine kollegen bzw eher meine kolleginnen meine tattoos geshen ham konntn sie wohl grad nix sagen, hab mein hemd aufgemacht un da wurd die schwalbe auf der rechten seite gesehn un gemeint or gugge ma der hat n tattoo, dazu muss ich sagen es war mein erster arbeitstag un ich kam mir leicht beobachtet vor, naja ich antwortete darauf nur leicht mit dne gednaken wo anders "ja n paar" un hab dann da shemd ausgezogn um in die normalen sachen zu schlüpfen

ende vom lied war dieser ford ka kinn runter effekt, unangenehm wnen 3 frauen in einem raum mit mir auf ich starren un dann nix mehr sagen =_0
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Beitragvon thINK » 09.01.2009 10:55

Das Problem in unserer Gesellschaft ist meiner Meinung nach das individuelle Wertesystem. Und das arbeitet meist unterbewusst. Wenn wir einem Menschen das erste mal gegenübertreten, dann entscheiden Sekundenbruchteile darüber ob dieser Mensch uns sympathisch ist oder nicht. Neben dem Geruch des Gegenübers, spielt der optische Reiz die größte Rolle.
Wir kategorisieren unseren Gegenüber automatisch. Gesundes aussehen empfinden wir als angenehm - krankes Aussehen eher als unangenehm. Ein gepflegtes Äußeres ist ansprechender als ein Ungepflegtes. Des weiteren suchen wir nach Hinweisen nach Gemeinsamkeiten. Dieses Verhalten hat wahrscheinlich seinen Ursprung in der Steinzeit - und dient wie so oft dem Erhalt der Art. Denn das durchschnittliche Neandertalerlein war (wenn nicht gerade auf Nahrungssuche) ständig auf Partnersuche. Und da waren optische Anhaltspunkte die auf "gutes" Erbgut hinwiesen ausschlaggebend. Und irgendwie sind wir imme rnoch Neandertaler (wenn auch im teuren Armanikostümchen statt dem warmen Mammutfell) und verhalten uns auch immer noch so. Das macht uns, solange wir uns dieses Umstandes nicht bewusst sind, manipulierbar. In der Werbung passiert das aus diesem Grund ständig - wir werden durch "gesund aussehende Menschen" , die dem gängigen Schönheitsideal entsprechen davon überzeugt, das das beworbene Produkt gut für uns ist. Und aus diesem Grund scheuen sich einige Arbeitgeber z.B. Menschen mit einem Feuermal im Gesicht einzustellen wenn es darum geht einen Arbeitsplatz mit Kundenkontakt zu besetzen.
Bei Tattoos im sichtbaren Bereich verhält sich das aufgrund der gesellschaftlichen Vorurteile der Vergangenheit ähnlich. Wer war denn früher angeblich nur tätowiert? ->Knastis, Rocker und Seefahrer - die ersten Beiden repräsentieren nicht unbedingt das Bild eines vertrauenserweckenden Mitmenschen, und mit solch einem Image möchte sich jetzt nicht jeder Arbeitgeber repräsentieren.
Es liegt an uns Tätowierten, zu beweisen das diese Vorurteile nicht stimmen. Wenn uns das gelingt, bin ich der Überzeugung, das wir die Welt auch für Menschen mit einem Feuermal im Gesicht besser machen.
Ich geb die Hoffnung nicht auf!

hoffnungsvoller Gruß
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Beitragvon Haribo » 09.01.2009 11:04

Fryderyk, ich liebe Deine Beiträge (hatte direkt wieder was von Deinen berühmt-berüchtigten Kolumnen :mrgreen: ) - und vor allen Dingen: So wahr :!:
dobermann hat geschrieben:...Es ist ein tattoo was man bekommt und kein fucking baby!!!Als nächstes kommt vorberitungstrainigsturnen fürs arschgeweihtattoo oder was???...


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Beitragvon dobermann » 09.01.2009 12:22

thINK hat geschrieben:Es liegt an uns Tätowierten, zu beweisen das diese Vorurteile nicht stimmen.


Das wär aber eine lebensaufgabe und was würds bringen...NIX weils ein kampf gegen windmühlen ist.Außerdem warum soll ich der gesellschaft irgendetwas beweisen??Was beweist die gesellschaft denn MIR??? Das sie geldgierig,materialistisch,sensationslustig ist!! Kaum passiert mal was wo ein tätowierter im spiel ist hast schon die schlagzeilen "Tattoomonster schlägt zu"oder wie vor ein paar wochen hier in der zeitung gelesen "piercingmänner als sextäter ausgeforscht"Dann wars das auch schon wieder mit dem "der gesellschaft beweisen"
Da scheere ich mich lieber einen dreck um das was man von mir hällt und konzentriere mich auf wichtigere dinge.Wichtig ist mir was meine familie über mich denkt aber was gehen mich fremde menschen an.Ändern wird sich nicht allzuviel und warum??weil es immer menschen geben wird die vorurteile haben weil sie schließlich von SICH SELBST ablenken müssen den hinter sehr vielen fasaden nicht das zum vorschein kommt was sie vorleben :wink:
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Beitragvon upsidedown » 09.01.2009 13:53

@think: das ist ja alles wahr und schön. Aber es gibt auch sowas wie "professionelle Distanz", sprich die bewusste Orientierung an der Sachfrage, damit die Loslösung von eigenen Stereotypen und sachfremden Emotionen.
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Beitragvon thINK » 09.01.2009 13:55

Ich meinte mit beweisen nicht: "sich verstellen" !
Im Normalfall reicht ja in der Arbeitswelt: Freundlich und kompetent zu sein :wink:
Und Dobi - es geht doch nicht um Dich oder mich, bei unserem Job könnten wir uns ne lange Schraube quer durch den Kopf drehen(mit Flügelmutter) und man würde sagen : Na, bei dem Job....
Es geht um die tätowierten Jungs und Mädels die in "gutbürgerlichen" Jobs arbeiten :wink:
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Beitragvon dobermann » 09.01.2009 14:02

jep in dieser hinsicht habens wir einwenig leichter.Und das ist leider auch der grund warum wir z.b viele leute nicht an hals/handrücken/gesicht tätowieren sovern diese noch unbefleckt sind :wink: Somit "schützen"wir die gesellschaft sogar von so bösewichtern :mrgreen: :wink:
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Beitragvon Tuempel » 09.01.2009 15:19

Endlich mal wieder eine lesenswerte Diskussion.
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Beitragvon Yan » 09.01.2009 18:44

Ich denke niemand kann sich gänzlich davon freisprechen Leute ,zumindest auf den ersten Blick,nach ihrem Äußeren zu beurteilen.
Man hat ja auch sonst nix in der Hand um das Gegenüber einzuschätzen .
Ich zumindest ertappe mich jedenfalls immerwieder dabei Leute zu Kategorisieren ,obwohl ich sie erst einige Sekunden kenne.
Oftmals (meistens ) liege ich damit auch richtig. Nicht selten täusche ich mich aber ( meistens wird allerdings eine zuerst positive Vorbeurteilung ins negative verkehrt ). Zumindest versuche ich seit einiger Zeit mir dieses Denkmuster abzutrainieren .
Ich denke aber nicht dass man jemals ganz von Vorurteilen los kommen kann . Letztlich ist es ja auch teilweise ein Schutzmechanismus . Möglicherweise sind die 5 angetrunkenen jungen Glatzen die mir auf dem Heimweg von der Disko entgegenkommen gerade auf einem Charityrockfestival gewesen und haben nen Arsch voll Kohle für Aidskranke Kinder gespendet . Möglicherweise hat die etwas müde dreinschauende Frau auf der anderen Straßenseite tatsächlich waffenfähiges Plutonium in dem Kinderwagen ,den sie vor sich herschiebt . Ich werde es wohl nie erfahren .

Aaaber wie gesagt : Ich versuche an mir zu arbeiten !

Was dieses "heutzutage-muss-jeder-aufs-Geld-schauen-Argument" angeht,hängts mir so langsam zum Hals raus. Ja überall ist die Kohle knapp und trotzdem gibts Prinzipien die mehr wiegen als Cash!
Die gelten auch für sog. "Arbeitgeber".

Alles andere sind in meinen Augen rückgratlose Wichser.

Und solange nicht meine Familie am krepieren ist würde ich niemals Anfangen zu unterscheiden zwischen Menschen mit Feuermalen und solchen die keine haben . Auch nicht wenn ich ja auch soo aufs Geld schauen muss...
Ich habe den Tag als zu schön empfunden, als daß ich den Übermut hätte besitzen können, ihn durch Arbeit zu entweihen.

Robert Otto Walser
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Beitragvon upsidedown » 10.01.2009 19:02

Yan hat geschrieben:Ich denke niemand kann sich gänzlich davon freisprechen Leute ,zumindest auf den ersten Blick,nach ihrem Äußeren zu beurteilen.

Man kann. Indem man die Sachebene betritt und sich klar darüber wird, dass einem die Hülle keine Auskunft über Kompetenz oder Verlass gibt.

Ein Vor-Urteil führt maßgeblich zur Beeinflussung einer Situation, was unter Umständen auch erklärt warum manch einer meint, dass ihn sein Urteil nicht getäuscht habe.
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