Also, da hier schon sooo viel geschrieben wurde und ich aufgrund meiner bescheidenen Tippkompetenz nicht auf alles eingehen kann, schreib ich einfach mal ein paar Gedanken nieder...
Ich bin es Leid immer von Innländern und Ausländern zu sprechen. Für mich sind alles Menschen. Ich sehe eine Person prinzipiell als Mensch und nicht als den Stereotyp "Innländer" oder "Ausländer".
Ich könnte viele Anekdoten erzählen, aber ich erzähle kurz 2 (wie ich finde) interessante von meinem aktuellen Nebenjob bei einer Cateringfirma.
Seit kurzem arbeitet dort ein Grieche, etwa 40 Jahre alt. Spricht gebrochenes, aber schon gutes Deutsch. In der Arbeit wird er für mein Befinden von manchen oft nicht für voll genommen. Ich habe mal mit ihm das Gespräch gesucht und erfahren, dass er aufgrund einer Scheidung einen Neuanfang wollte und dafür einen sehr guten Job in der IT-Branche in Griechenland aufgegeben hat. Auf die Frage, warum er jetzt beim Catering arbeitet, entgegnete er mir, dass er erst richtig Deutsch lernen will, um in seinem eigentlichen Spezialgebiet kompetent zu sein. Ich denke zwar, dass er es auch so packen würde, da er ziemlich gut englisch spricht, aber ich finde seine Einstellung toll. Nun hat er, obwohl er Deutsch sprechen kann, angefangen englisch mit den anderen zu sprechen. Ich habe ihm gesagt, dass es wichtig wäre, wenn er mit allen deutsch spricht, damit er es verbessern kann. Das hat ihn sehr gefreut und wir sprechen sehr oft miteinander. Wenn er falsche Begriffe verwendet oder falsche Zeiten usw. (was allen anderen total egal ist), weise ich ihn darauf hin und helfe ihm. Ich habe so einen sehr interessanten Menschen kennen gelernt und versuche ihm so gut es mir möglich ist, ihn zu unterstützen...
Die zweite Anekdote ist auch vom Catering. Ein 20-jähriger Student hat mit uns zusammen gearbeitet. Wir haben gesprochen, wer von wo ist. Ich Vorarlberger, er Wiener. Da er dunkelhäutig ist, habe ich ihn gefragt, von wo er ursprünglich ist. Da hat er mich angemotzt und geschumpfen, was das soll?! Nur weil er schwarz sei! Er sei hier in Wien geboren und waschechter Wiener! Ob ich ein Problem damit hätte, dass er schwarz ist?! Ich habe echt gestutzt und wusste nicht so recht, was gerade los ist, als er anfing laut los zu lachen! Ich war immer noch etwas verdutzt. Dann hat er in seiner lustigen Art erzählt, wie sehr er es liebt mit diesen Stereotypen zu spielen und Leute zu verarschen! Ich war sehr erleichtert und fand das extrem lustig. Er weiss um die Probleme und Vorurteile mit denen Dunkelhäutige oft konfrontiert werden und geht damit sehr gut um....
Sind für mich zwei sehr unterschiedliche und interessante Erlebnisse.
Edit: Oh Mann, ohne Scheiß, ich hab jetzt ewig getippt und dachte was für ein megalanges Geschwafel, dabei sind es nur ein paar Zeilen, die anmuten, als hätte es ein Erstklässler geschrieben...
