Rechts vs. links OT

"Phoenix roxx the house" - Offtopicgerödel

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Tätowierungen von politischen Extremisten - zeigen?

Beitragvon upsidedown » 17.07.2012 16:40

Ueberdosis: Nivea? Tut mir leid, ich rasiere mich nicht mehr. Da ich mir gerade sehr sicher bin, dass Du nur unzureichend liest und dann auch noch unzulässig interpretierst, lassen wir das doch mal.

Also, unsere Fahnen flattern uns voran, auf in den Kampf gegen die braunen Horden. Dann passiert ganz bestimmt ganz, ganz viel weniger.

Ich sach Dir, die Intervention durch Rotfront war ein entscheidender Teil des rechten Erfolges.

Aber Du kannst gerne gegen Rechts kämpfen, während es von oben gegen unten geht. Wie sacht doch Rio? Irgendwann machen sie uns ein...

(ich seh schon Eure Koppzahnräder rasseln... die ersten werden mich jetzt schon in der rechten Ecke haben)
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Re: Tätowierungen von politischen Extremisten - zeigen?

Beitragvon Ueberdosis » 17.07.2012 17:20

Wie du anfängst "uns" eine meinung aufzuurteilen, ich hatte anfangs nur die eine Frage, warum du rechts und Links gleichstellst, aber da hab ich nach wie vor keine Antwort bekommen.
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Re: Rechts vs. links OT

Beitragvon Buddha_Eyes » 17.07.2012 18:32

Danke für den Split!
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Re: Rechts vs. links OT

Beitragvon Tevlak » 17.07.2012 20:28

Danke upsidedown für deine Beiträge.

Strat hat geschrieben:Politischer Extremismus ist eben nicht immer gleich.

In der Durchsetzung und der Wahl ihrer Mittel, sind sie nahezu gleich.

Strat hat geschrieben:Auch heute ist Linksextremismus nicht mit Rechtsextremismus gleichzusetzen. Die Linksextremen, die strafrechtlich auffällig werden, werden dies in der Regel durch Bagatelldelikte und Kleinigkeiten. Rechtsextreme morden, prügeln, diskrimminieren und verfolgen. Die meisten links-motivierten Körperverletzungen richteten sich gegen die Staatsmacht und geschehen auf Demonstrationen.

Gut, dass du heute dazugeschrieben hast sonst könnte man ja als Gegenbeispiel die RAF nehmen aber eine der Ursachen, warum die linke Szene in Deutschland inzwischen deutlich gesellschaftskonformer auftritt hat die negativen Exzesse der RAF Zeit als Ursache und nicht mit einer naturgemäßen höheren Hemmschwelle von Linksextremen in Gegensatz zu Rechtsextremen.

Strat hat geschrieben: Dort tritt die Polizei völlig anonymisiert und entmenschlicht und vor allem bewaffnet, geschützt und häufig auch gewaltbereit auf.

Dies ist nichts anderes als eine Verallgemeinerung als ob ich die These aufstellen würde: auf allen Demonstrationen gegen Rechts treten gewaltbereite Antifa Aktivisten auf und treten anonymisiert und entmenschlicht und vor allem bewaffnet, geschützt und häufig auch gewaltbereit auf. Schöne These, objektiv empirisch unbewiesen und klingt erstmal gut, Aussagewert gleich null!

Strat hat geschrieben:Rechte verprügeln Individuen aufgrund ihrer individuellen Eigenschaften. Meistens prügeln viele auf einzelne ein.
Wer da keinen unterschied sieht ist entweder sehr naiv oder hat eine politische Vorprägung und ist so nicht zu Objektivität fähig.

Erstmal danke, dass du Leuten die gegen dieses Argument vorgehen wollen entweder eine politische vermutlich konservative oder sogar rechte Gesinnung unterstellst oder Dummheit, ich meine natürlich große Naivität, die es verhindert den großen Zusammenhang zu erkennen. Davon abgesehen hast du mit deinem ersten Satz natürlich recht. Machen Linksextreme und ich möchte das EXTREME hier betonen auch, meistens weil die anderen eine rechte Gesinnung haben oder Polizisten also Vertreter der Staatsmacht sind, es gibt doch nichts schöneres als Polizist zu werden und plötzlich gibt es Leute die einen wegen der Uniform als Feindbild wahrnehmen obwohl sie einen gar nicht näher kennen.

Strat hat geschrieben:Ich komme aus der Sozial- / Politikwissenschaft.

Das macht mich ein wenig sprachlos. Ich möchte dir aber folgende Literatur ans Herz legen:
Der Kampf um die Demokratie : der Extremismus, die Gewalt und der Terror
/ Gruen, Arno . - Stuttgart : Klett-Cotta, 2002
Wir sind die Guten : Antisemitismus in der radikalen Linken
/ Bischof, Willi . - 1. Aufl. - Münster : Unrast, 2000
Politisch motivierte Straftaten. - Linksextremismus und Rechtsextremismus
/ Fricke, Gerhard . - Hilden : Verlag Deutscher Polizeiliteratur, 1995
Links- und Rechtsterrorismus in der Bundesrepublik Deutschland von 1970 bis heute
/ Rabert, Bernhard . - Bonn : Bernard und Graefe, 1995
Terror und Extremismus in Deutschland : Ursachen, Erscheinungsformen, Wege zur Überwindung
/ Löw, Konrad . - Berlin : Duncker & Humblot, 1994
natürlich darf jeder der sich ein wenig mehr mit dem Thema beschäftigen möchte, dies erstmal als gute Grundlage sehen.

Strat hat geschrieben:Das Gleichsetzen von linker mit rechter Gewalt erfolgt immer vor einem politischen Hintergrund. Meistens sind es Unions-Politiker oder konservative Polizeivertreter die mit solchen Vergleichen aufwarten. Leider habe ich noch nie gehört / gesehen / gelesen, dass ein solchen Vergleich empirisch auf irgendeine Weise belegbar wäre.

Gerade die Institute der Politikwissenschaften in Bremen, Frankfurt und Hamburg beschäftigen sich immer mal wieder damit, der Grund weil der Vergleich nicht empirisch belegbar ist, ist weil er nicht zutrifft.

Strat hat geschrieben:Die Statistiken über Straftaten mit politischem Hintergrund sind im Interet unter anderem auf der HP des Verfassungsschutzes abrufbar. Dieser ist nicht bekannt dafür eine links-progressive Weltsicht zu vertreten - im Gegenteil. Selbst da sieht man, dass es die Rechtsradikalen sind, die ein höchstes Maß an Gewalttätigkeit aufweisen.

Das ist richtig, Drittvariablen sind, dass es die Einzelstraftaten sind, somit entfallen einige weitere Möglichkeiten, anbei ist diese Statistik echt schlecht gemacht oO naja Verfassungsschutz, was will ich da erwarten, aber grundsätzlich stimme ich dir zu und ich hoffe die Zahlen gehen bei beiden extremen Ansichten weiter zurück.


Ein paar eigene Worte, die nur aus meiner Erfahrung und Weltsicht stammen.
Ob rechter oder linker Extremismus, beide Weltanschauungen sind meiner Ansicht nach nicht tolerierbar , da menschenverachtend und zu Antisemitismus neigen, bei den Rechten brauche ich das glaube ich nicht weiter belegen bei den Linken möchte ich auf die Untersuchungen von Samuel Salzborn und Thomas Haury verweisen, falls sich jemand mit dem Thema beschäftigen möchte.
Wenn jmd eine faschistoide/rechtsextreme Weltsicht vertritt, so soll er mit den Konsequenzen leben, gesellschaftliche Ächtung etc.und ich bin dankbar dafür, dass es solche Konsequenzen gibt.
Wenn jmd eine stadtguerillia/ linksextreme Weltsicht vertritt ist er aber keinen Deut besser.
Denn beide Ideologien sprechen dem Feindbild das Menschsein ab und das ist nicht zu tolerieren.
Zuletzt geändert von Tevlak am 17.07.2012 21:26, insgesamt 1-mal geändert.
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Rechts vs. links OT

Beitragvon upsidedown » 17.07.2012 21:20

@Überdosis: die Antwort hast Du quasi mehrfach bekommen.
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Re: Rechts vs. links OT

Beitragvon santazero » 17.07.2012 21:48

Ohne mir jetzt die ganzen 3 Seiten durchgelesen zu haben.

Egal ob links oder rechts. Extremismus ist immer scheisse. Wenn ich so sehe wie die Linken, ach so toleranten Punks und Ökös, hier in Hamburg in regelmäßigen Abständen die Schanze zerlegen, sind mir da rechtsradikale die mit dummen Sprüchen einfach nur demonstrieren fast lieber.

Bescheuert im Kopf sind alle.

Ich würde mich weder von Den Y. tätowieren lassen noch von jemanden der damit prahlen würde wie scheisse das system ist, anarchie etc geil findet und dann damit rumprahlt wie er jedes wochenende autos anzünden geht und steine gegen polizisten schmeißt. (extrem formuliert, bitte nicht wörtlich nehmen)

Extremismus ist kacke. Und vom politischem Gedanken sind auch beide total behindert. Die rechten haben einen an der klatsche und wären wahrscheinlich die ersten die kneifen würden wenn sie ausländer erschießen müssten etc (im krieg, falls jemand so wie hitler erneut an die macht kommen sollte). und die linken mit ihrer Anarchiegeschichte etc. sind auch nicht ganz dicht. Das system wäre heutzutage in deutschland nicht umsetzbar.

Ich sehe das übrigens nicht so, dass die linken nur durch bagatelldelikte und kleinigkeiten auffallen und die Rechten morden, prügeln etc.
Für mich ist es das gleiche ob der Linke vorsätzlich dem Polizisten auf ner Demo steine an den Kopf schmeißt, oder der Rechte nen Ausländer auf der Straße vermöbelt.

Beides körperverletzung.
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Re: Rechts vs. links OT

Beitragvon serrox » 17.07.2012 21:53

Ein Beitrag, der sich komplett mit meiner Meinung deckt. Danke Santa
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Re: Rechts vs. links OT

Beitragvon Kontrakreativ » 19.07.2012 0:37

Vielen Dank an den, der gerade meiner Meinung ist .

upsidedown hat geschrieben:Lernt Ihr sowas heute ernsthaft? Dann kann ein Matriachat nur durch die Überwindung eines Patriachates entstehen? Und ist nicht jede Gesellschaft grundsätzlich erstmal eine, die auf Bereicherung beruht? Feudalismus?

Ja. Meistens. Nein. Hä?
upsidedown hat geschrieben:In welchem Verfahren willst Du denn eine herrschende Gesellschaft umstoßen und neu definieren? Im Schleichverfahren? Wenn man nicht gerade auf anarchistische Denkmodelle steht, benötigt eine Gesellschaft nun mal Strukturen, insbesondere wenn sie vorher strukturiert war und Ziel der Revolution ist, ungerechte Strukturen abzulösen. Meistens werden ja auch mal son paar Besitzverhältnisse neu geklärt.

Der springende Punkt ist, dass – ausgehend von der materialistischen Geschichtsphilosophie – auf die feudale Gesellschaft die Bürgerliche folgt, auf die wiederum die kommunistische Gesellschaft folgt. Dies passiert nicht um ungerechte Strukturen abzulösen, sondern folgt notwendig aus der gesellschaftlichen Entwicklung, deren Trägerschaft (zuletzt) die Arbeiterklasse ist. Darauf bezog sich Strats Erklärung und das ist auch – soweit ersichtlich ;-) - nicht seine Meinung.

Was den Teil mit der Anarchie betrifft verweise ich auf die Wortbedeutung: Anarchie bedeutet nicht Chaos und Strukturlosigkeit, sondern einfach nur Herrschaftslosigkeit.

upsidedown hat geschrieben:Auch heute... sososo, dazu diente also die lange Einleitung? Wir malen einen Heiligenschein um eine Theorie, die so wie jede andere Theorie am Menschen praktisch versagt, verschweigen die Verbrechen der kommunistischen Derivate und halten die NS-Zeit dagegen um später dazu zu kommen, dass "auch heute" eine Gleichsetzung nicht möglich ist?

Theorien versagen also grundsätzlich Praktisch und jeder, der sich gegen die Gleichsetzung von Nationalsozialismus und realexistierendem Sozialismus ausspricht, relativiert beide aneinander... Das perfide ist ja, dass die hier zugrundgegelegte Extremismustheorie im Grunde beides selbst macht: Praktisch versagen, verschleiern und gleichzeitig den Nationalsozialismus relativieren.

upsidedown hat geschrieben:Aufgabe vom Landesamt für Verfassungsschutz und dem kriminalpolizeilichen Staatsschutz nicht, Extremisten qualitativ zu unterscheiden und nach Gusto nicht oder etwas mehr zu verfolgen, sondern generell Gruppierungen zu verfolgen, deren Bestrebungen unserer freiheitlich-demokratischen Grundordnung widersprechen.

Hier liegt doch der Hase im Pfeffer. Natürlich ist es gewissermaßen legitim, dass die eine Auffassung sich gegen die andere stellt und umgekehrt; darauf will ich gar nicht hinaus. Springender Punkt ist hier das “unserer” FDGO. Das setzt nämlich eine Affirmation vorraus, die es so nicht gibt. Der politische Wille hinter der FDGO wird ausgeblendet, so eine bestimmte Staatspraxis legitimiert und eben dadurch die Verteidigung eines bestimmten Status Quo in einer bestimmten Lesart gegen wen auch immer erlaubt. Da ist es dann ganz egal, dass die Linke sich traditionell gegen den Kapitalismus und nicht gegen die Demokratie stellt; Letztere vielmehr ausbauen will. Dies widerstrebt einer konstruierten Mitte, die sich mit einer je eigenen Interpretation von homöopathischer Demokratie und verschleiertem Kapitalismus identifizieren und unter dem Mantel eines euphemischen Gründungsmythos gegen die ausgemachten Feinde agieren soll. Ob das jetzt die FDGO oder die Wehrhafte Demokratie ist bleibt dahingestellt, klar ist die Funktion.

Tevlak hat geschrieben:Dies ist nichts anderes als eine Verallgemeinerung als ob ich die These aufstellen würde: auf allen Demonstrationen gegen Rechts treten gewaltbereite Antifa Aktivisten auf und treten anonymisiert und entmenschlicht und vor allem bewaffnet, geschützt und häufig auch gewaltbereit auf. Schöne These, objektiv empirisch unbewiesen und klingt erstmal gut, Aussagewert gleich null!

Aha, und Vergallgemeinerungen haben keinen Aussagewert? Schöne These! Erstmal nimmt die Vergallgemeinerung ja ihren Ausgangspunkt von” objektiv empirischen” (was immer das auch ist) Gegebenheiten. Oder willst Du mir sagen, dass die Polizei auf Demonstrationen nicht bewaffnet und gepanzert ist? Die Gewaltbereitschaft gehört sogar zum Beruf, schließlich will man ja gerade, dass die Polizei eingreift (auch mit Gewalt), sollte es zu Gesetzesverstößen kommen. Anonymisiert sind sie auch, weil sie selbst mit Nummer immer nur als Funktion auftreten; nämlich als Staatsfunktion. Von daher nimmt auch die Wertung “entmenschlicht” vermutlich ihren Ausgangspunkt, weil der einzelne Beamte da eben nicht als Privatperson steht, sondern als Verkörperung des Staates, der Rechtsordnung, whatsoever. Wenn der Dich unrechtmäßig verdrischst verklagst du ja auch nicht Polizist Dimpfelmoser, sondern das Land/den Staat.

Das Paradoxe ist ja: Die Aussage hat ja wirklich kaum wert, weil das eben alles Common Sense ist; nur durch die beliebte unkritische Übertragen auf alle Beteiligten relativiert man die reale Situation auf einer Demonstration. Und die ist eben: Auf der einen Seite steht eine friedliche Demonstration zuzüglich der obligatorischen Chaoten, auf der anderen Seite eine professionell ausgebildete und bewaffnete Truppe, in Eskalations- wie Deeskalationsstrategien geschult.

Tevlak hat geschrieben:Machen Linksextreme und ich möchte das EXTREME hier betonen auch

Ja, natürlich muss das extrem hier betont werden. Das ist ja das Tertium Comperationis über das man vorgeblich vergleichen und relativieren kann. Es gibt die schöne demokratische Mitte der Gesellschaft und die extremen Ränder, wo die Probleme sind. Diese Denke – ich zitiere – “verharmlost Rassismus, Antisemitismus und andere Ungleichwertigkeitsideologien, die sich durch alle gesellschaftlichen Bereiche ziehen, oder blendet sie gänzlich aus. Zudem werden linke Gesellschaftskritik und antifaschistischer Widerstand mit dem Denken und Handeln von Nazis gleichgesetzt.” (weiterlesen)

Tevlak hat geschrieben:wegen der Uniform als Feindbild wahrnehmen obwohl sie einen gar nicht näher kennen.

Was ist denn Deiner Meinung nach der Zweck einer Uni-form? Und um Vertreter der Staatsmacht zu kritisieren, muss ich nicht den Vertreter kennen, sondern den Staat.

Tevlak hat geschrieben:Das macht mich ein wenig sprachlos. Ich möchte dir aber folgende Literatur ans Herz legen

Aussagen wie diese machen mich sprachlos. Lies noch ein bisschen mehr, dann wirst Du schon die richtige Meinung bekommen. Für jemanden der so viel gelesen haben will ist das ein erstaunlich reflektierter Umgang; allein mit dem Extremismusbegriff, also quasi dem kleinen Einmaleins. Ich brauche nämlich gar nichts gelesen zu haben, um zu Aussagen zu kommen wie:

Tevlak hat geschrieben:Ob rechter oder linker Extremismus, beide Weltanschauungen sind meiner Ansicht nach nicht tolerierbar , da menschenverachtend und zu Antisemitismus neigen, bei den Rechten brauche ich das glaube ich nicht weiter belegen bei den Linken möchte ich auf die Untersuchungen von Samuel Salzborn und Thomas Haury verweisen, falls sich jemand mit dem Thema beschäftigen möchte.

Das ist genau das, was bei der Extremismustheorie am Ende immer rauskommt: Die gesellschaftliche “Mitte” ist nicht menschenverachtend und schon gar nicht antisemitisch, sondern die “Extremen”. Rassismus ist das Problem einiger Spinner, aber niemals der Gesellschaft.

Falls sich jemand ernsthaft mit dem Thema beschäftigen möchte verweise ich auf eine x-beliebige Studie über die sogenannte Mitte der Gesellschaft (Zum Beispiel die Heitmeyer-Studie über deutsche Zustände) sowie zu den Ursachen rechter Ideologie. Allen anderen Rate ich zu den Andi-Comics, die fassen die teilweise hier vertretenen Auffassungen in lustigen Bildchen zusammen.

Außerdem: Kapitalismus.
Dafür, dass hier die ganze Zeit über angebliche Linksextremisten geredet wurde, ist der Begriff noch nicht einmal gefallen. Vielmehr wird so getan, als gäbe es einen ernstzunehmenden und demokratiefeindlichen Stalinismus innerhalb dem, was man vielleicht als linke Strömung betrachten kann.

Ergebnis:
Auch die Linke hat Probleme; zentral sind die Probleme in der Gesamtgesellschaft. Radikale Kritik an den bestehenden Verhältnissen ist grundsätzlich nötig. Stalinismus war schlimm, Nationalsozialismus war viel schlimmer. Wer beides unter dem Geseichtspunkt “Extremismus” gleichsetzen will legitimiert eine herrschende Praxis, die die realen Verhältnisse, Probleme und Ursachen ausblendet und auf deren Grundlage daher schon keine sinnvolle Erklärung der Phänomäne geleistet werden kann. Dies führt im schlimmen Fall dazu, dass linken Projekten, die wertvolle antifaschistische Arbeit leisten, der Geldhahn zugedreht wird, damit die JU von dem Geld saufen kann. Im schlimmsten Fall führt es dazu, dass ein friedlicher Demonstrant, der gegen Ausbeutung demonstriert, von einem Polizisten zusammengeschlagen wird, weil er als genauso schlimm identifiziert wird, wie der gewaltätgige Nazi. So der Polizist etwas gegen Letztere haben sollte natürlich.
Zuletzt geändert von Kontrakreativ am 19.07.2012 14:33, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Rechts vs. links OT

Beitragvon 30/30 » 19.07.2012 1:05

"anarchie"....."autos anzünden"...." steine gegen polizisten "

Ich glaube nicht,dass jemand,der seinen Bakunin,Proudhon und Kropotkin gelesen und verstanden hat,sinnlose kriminelle Aktionen startet.

Ein Zitat aus Horst Stowassers Buch "Anarchie: Idee - Geschichte - Perspektive":

"Jene berühmte Bombe,die 1881 den verhassten russischen Zaren Alexander II. tötete,löste bei vielen Anarchisten Begeisterung aus - und die Illusion,mit dem Revolver oder ein paar Kilo Dynamit eine soziale Revolution auslösen zu können.
Sie nannten das "Propaganda der Tat";und die Bombe wurde zum Symbol für die Macht der Ohnmächtigen und Verzweifelten,die nach dem Massaker an der Pariser Commune keine Skrupel mehr hatten,ihrerseits Gewalt anzuwenden.
Einigen Anarchisten ging der Tyrannenmord allerdings nicht weit genug - sie erklärten quasi der gesamten 'bürgerlichen Gesellschaft' den Krieg.
Diese Phase der Gewalt dauerte zwar nur wenige Jahre,prägt aber das Bild vom Anarchismus bis heute."

Anarchie = Ordnung ohne Herrscher
Chaos = autos anzünden + steine gegen polizisten
Chaoten sind keine Anarchisten,Anarchisten (meist) keine Chaoten.

Ich bedanke mich im Vorraus für die gewogene Kenntnisnahme dieses nicht unwichtigen Details.
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Re: Rechts vs. links OT

Beitragvon Ueberdosis » 19.07.2012 1:42

Danke Kontrakreativ und 30/30

Edith: ABC des Anarchismus bearbeitet hauptsächlich den Anarchistischen Kommunsimus, da werden viele Vorurteile aufgeräumt
http://getup.antifa.cc/wp-content/uploads/2012/04/Alexander-Berkman-ABC-des-Anarchismus.pdf

und nein du hast mir nach wie vor nichts genannt wo Linke mal so etwas gemacht haben wie Ausländer mit Streitäxten verfolgen. Tut mir Leid da kann ich dann ne Körperverletzung auch mit nem Falschparken auf eine Stufe stellen.


Sowas zB würde KEIN Linker machen, dass sich acuh bei den Linken leider schwarze Schafe rumtreiben ok, aber das sind ersens keine wirklichen Linken und zweitens könnte sich keiner der sowas macht mehr sehen lassen.
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Re: Rechts vs. links OT

Beitragvon santazero » 19.07.2012 8:06

Ich glaube (ich weiß es nicht, da ich mich weder mit der linken noch rechten gesinnung etc gut auskenne), dass Extremisten sowieso weit weg sind von ihrer ursprünglichen Einstellung.

Ist doch das gleiche mit den Taliban etc. die nutzen ihre Religion als Ausrede für ihre Taten, haben aber ansonsten mit der "original religion" nichts zu tun und im koran steht auch nicht, dass man ausländer in die luft sprengen soll.

Genauso ist es mit links und rechtsextremisten. Die benutzen ihre politische Einstellung als Ausrede für gewalt, egal in welcher Form und gegen wen.

Wieviele Leute haben eine politische Einstellung die stark rechts ist. Gerade unter den älteren Leuten die den 2 WW noch aktiv miterlebt haben? Verkloppen die deshalb regelmäßig Ausländer auf der Straße? Nein. Und genauso wirds auf der linken Seite sein.

Extremisten sind halt immer scheisse und tanzen aus der Reihe. Und ob die dann links / rechts sind, aus afghanistan kommen oder den USA ist mir da persönlich scheiss egal. Für mich alles ein gesocks mit dem ich nichts zu tun haben will.
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Re: Rechts vs. links OT

Beitragvon Ueberdosis » 19.07.2012 8:32

entweder er is links oder nicht ;)
Dann sag mir mal ab wann jemand ein Extremist ist? Bin ich einer wenn ich auf einer Demo vermummt da stehe?
Ist ein Rassist (egal ob gewalttätig oder nicht) ein Extremist?
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Re: Rechts vs. links OT

Beitragvon schrauber » 19.07.2012 10:06

ich hab jetz die paar seiten überflogen, und ich muss sagen, ich unterschreib mal bei santazero.

ich hab was gegen extremisten/radikale/ leute die aus der reihe tanzen. egal ob rechts, links, kirchen-deppen oder ausländer.

ja genau, für mich zählt die religion definitiv dazu, einer steht aufm balkon und schreit das wasser läuft berg hoch, und ne million deppen schreien mit. da wurde früher auch der ein oder andere hingerichtet der nicht der gleichen meinung war...

da wo ich herkomme (saarland) haben wir keine großen probleme mit rechten oder linken, sondern mit ausländern. ich hab defintiv nix gegen diese menschen, meine besten freunde sind ausländer. solange sie sich normal verhalten.

es gibt ortsteile, da konnte man sich als deutscher nicht auf die strasse trauen. und so traurig das klingt, seit die NPD dort ne zentrale hat, isses ruhig, man darf wieder durch die stadt spazieren, alles super.

jeder darf seine meinung haben, ich diskutiere auch gerne darüber, aber alles was sich vermummt auf der strasse abspielt, mit angriffen gegen polizisten, steinen, brennenden autos und co (egal ob rechts/links usw) gehört aufs schärfste verfolgt. bei solchen anlässen hat die polizei meiner meinung nach auch zuwenig freiheiten, durchzugreifen.

wenn einer steine schmeisst oder auf nen polizisten losgeht, hätte der polizist bei mir freie hand. solche deppen gehören weg gesperrt.
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Re: Rechts vs. links OT

Beitragvon Ueberdosis » 19.07.2012 10:26

Erstmal war die rede von vermummt nicht von Steine schmeißen.
Ich hab aber auch oft genug selber miterlebt, dass es eben nicht so ist, dass die linken anfangen mit Steine schmeißen und die Bullen draufgehen, es ist nich um irgendwas gutzureden, aber das Verhalten unseres schönene Fruend und Helfers ist da oft kein Stück besser.
Wer wirklich stocksteif behauptet, dass nur linke Probleme machen und die Polizei da nichts dafür kann und nur das Opfer ist, hat zuviel Fernseh gesehn. Ich bin kein Vertreter von Steine schmeißen, hab selbiges auch noch nicht gemacht.
Mein alter Betriebsratchef hats gut gesagt:"Wenn man stundenlang von Pfefferspray und Tränengas wegrennt wird man irgendwann aggressiv!"

Was im Fernsehn zB von Dresden im Februar 2011 gezeigt wurde, (rtl2 Nachrichten, nicht Spiegel TV), war Nachmittas die Blockaden, die mit Bauschutt gemacht wurden, also keine große Sachbeschädigung entstanden ist, ohne es gutzureden.
Was die 4-5 Stunden davor passiert ist wurde nicht gezeigt. Die Polizei hat eine regelrechte Hetzjagd veranstaltet und weniger Linke als Normalbürger (IG Metall) mit Wasserwerfern, Pfefferspray und Knüppeln gejagt.

1. Mai in Berlin war ich tagsüber friedlich die Nazis blockieren (erfolgreich), die Randale nachts wurde kaum von Linken verursacht, mehr von ansässigen Jugendlichen und Krawalltouristen, die dorthinkommen für das "Spektakel" und wirklich nichts mit Politik am Hut haben. Da sollten einfach definitiv Unterschiede gemacht werden, zwischen Linken Autonomen, normalen gelangweilten Jugendlichen und rawalltouristen.
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Re: Rechts vs. links OT

Beitragvon LÖö » 19.07.2012 11:49

schrauber hat geschrieben:
da wo ich herkomme (saarland) haben wir keine großen probleme mit rechten oder linken, sondern mit ausländern. ich hab defintiv nix gegen diese menschen, meine besten freunde sind ausländer. solange sie sich normal verhalten.

es gibt ortsteile, da konnte man sich als deutscher nicht auf die strasse trauen. und so traurig das klingt, seit die NPD dort ne zentrale hat, isses ruhig, man darf wieder durch die stadt spazieren, alles super.



Wo soll das denn bitte sein? Das Saarland hat ein massives Problem mit Nachwuchs-NPD-Kadern, meiner Meinung nach. Und dadurch, dass du begrüßt dass die NPD sich breitmacht, sympathisierst du doch mit rechtsextremen Tendenzen... Oder nicht?

Und der Begriff "Ausländer" bezeichnet die Gesamtheit aller MigrantInnen, das wirst du doch sicher nicht gemeint haben? Und wie ich diese Relativierungen im Nachsatz liebe - "ich hab nix gegen sie, aber sie müssen weg." Ahja. Dein Beitrag erinnert mich doch schwer an 'ne Stammtischdiskussion.
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