Öko thread...oder wie rette ich die welt

[dobermann]

Ich für meinen teil mache fast nix,guck nicht woher meine shirts kommen oder ob meine schuhe von kinderhand genäht werden...ich gebs zu.Bischen aufpassen tu ich mittlerweile bei lebensmittel (tierhaltung) das ist aber yassis verdienst.
Vieleicht bin ich jetzt verantwortungslos aber sorry ich hab einfach nicht die zeit mich damit zu beschäftigen,wär mir einfach zu stressig

[schnari]

wüsste jetzt auf anhieb nix, was ich besonders mache.

fahre vielleicht weniger auto als noch früher. mach eher noch was zu fuss. oder bleib halt zuhause.

früher, ma kurz ne halbe stunde gefahren am freitag abend um ne dvd im mediamarkt zu kaufen.
aber sonst???

keine ahnung.
wenn ich was anders mache zahl ich mehr. aber nützt es wirklich was? ich weis ned.
beim essen vielleicht noch am ehesten, da ich teilweise auf qualität achte und somit erübrigts sich das ganze von selbst

[El_Hoschto]

Juhu ein Weltrettungs-Thread.

Ich halte es wie Dobi...

Schau den anderen aber gern dabei zu...

[Cashya]

Hm ob wir einen Weltrettergedanken haben, naja manchmal schon, aber vieles ergibt sich aus einzel Meinungen zu verschiedenen Sachen.

So kaufen wir wenn es irgend geht Obst und Gemüse aus der Region und dann halt nur Saisonales. Bio kaufen wir auch, wobei wir eher den regionalem den Vorzug geben, wobei beides gemeinsam dann für uns das beste ist.
Das gleiche gilt für Eier und Milchprodukte.

Fleisch essen wir nur noch 2 Tage die Woche und dann ausschließlich aus artgerechter Haltung.

Strom beziehen wir von einem Ökostrom Anbieter und achten darauf nie Geräte im Standby zu lassen wenn wir sie längere Zeit nicht brauchen und kaufen wenn wir neu kaufen fast nur Geräte die Stromsparend sind.

Ansonsten haben wir kein Auto sondern sind in einem Car-Sharing Verein und fahren meist mit den öffentlichen.

Bei Kleidung sind wir noch nicht ganz soweit, wir achten zwar drauf nicht sinnlos Zeug zu kaufen und achten schon ein bisschen drauf wo es herkommt aber sind da sicher noch nicht am Ende mit unseren Möglichkeiten.

Und wenn wir mal was haben was wir nicht mehr brauchen, das aber noch ok ist, stellen wir es bei freecyle rein oder falls es mal was teueres war verkaufen wir es.

Wir unterstützen finanziell einige Vereine/Institutionen, die wie wir glauben mithelfen unseren Planeten lebenswerter zu machen.

So das ist das mir so auf Anhieb einfällt, sind lauter Kleinigkeiten die wir so kaum noch bemerken, eher automatisch machen und die zumindest uns daher auch nicht einschränken.

Sicher sind wir noch weit weg vom perfekten Zustand, und ab und an kaufen wir auch dinge ohne drüber nachzudenken, wobei das immer weniger wird.

[OneDollar]

Mir fehlt da irgendwie die ernsthafte Verfolgung des Themas.

Es sind ja nicht nur die Klamotten. Was ist mit Elektrogeräten, Möbeln, Lebensmitteln, Papier etc. ?
Wenn man wirklich so leben möchte, dass es niemandem schadet, muss man schon Selbstversorger sein und zwar in allen Bereichen.

Abgesehen davon: Kinderarbeit ist sicherlich scheiße. Aber ist keine (Kinder)arbeit besser?

BTW: Gibt es auch Fairtrade-Unterbuxen??

Elektrogeräte: Tja, schweres Thema. Gibt noch nicht viele Alternativen, aber Second-Hand wäre schonmal ein Ansatzpunkt und die Nutzung der Technik über mehrere Jahre. Und Reparieren, statt wegschmeißen.

Möbel: Man kann z.B. schauen, aus welchem Holz die Möbel gefertigt wurden. Oder auch Second-Hand oder einfach halt solange nutzen, bis es auseinanderfällt.

Lebensmittel: Am besten nicht in Plastik verpackt, Bio oder vom Wochenmarkt, regional, saisonal, fair trade (Bananen, Schokolade etc.)

Papier: Recycelt, nicht jeden Schrott ausdrucken. Beidseitig bedrucken. Altes Papier als Schmierzettel nutzen.

Man muss kein Selbstversorger sein. Es geht darum, zu tun, was man tun kann. Niemand muss in ner recycelten Pappkiste unter der Brücke leben. Aber vieles lässt sich ändern und man spart teilweise sogar Geld.

Fairtrade Unterhosen gibt es sicherlich. Einfach mal googeln.

ich würd ja gern wissen ob ihr euere Smartphones, Laptops und LCD-Fernseher jetzt wegwerft, weil ihr dadurch die moderne Sklaverei in den Abbaugebieten von Seltener Erde in China und die Chinesische Mafia beim Schmuggel dieser in die westliche Welt unterstützt..

Also wenn man die Geräte schon besitzt, dann wäre wegwerfen das allerdämlichste. Bringt keinem etwas, außer das es Strom spart.

Entweder ganz oder gar nicht? Als Anspruch? Und das ist dann ernsthafter? Mal abgesehen davon, dass diese Argumentationsstrategie alt ist.

Eben. Jeder kann etwas tun, niemand kann die ganze Welt retten, aber einen Beitrag leisten. Das muss nicht einmal zwangsweise mit Verzicht zu tun haben.

[kissed]

Après moi, le déluge ist schon eine feine Einstellung.

Das man nicht alles und jeden boykottieren kann sollte eigentlich jedem klar sein. Ich stimme da auch upsidedown zu dass diese "Entweder alles oder nichts - sonst seid ihr nicht true oder aehnliches Gebrabbel" Argumentation kalter Kaffee und seit jeher das Lieblingsargument der "mir doch egal, ich konsumiere einfach" Fraktion ist.

Ausserdem hat Produktboykott nicht immer etwas mit oeko zu tun.

Als Beispiel mal einer meiner "Lieblinge"
http://en.wikipedia.org/wiki/Criticism_of_Coca-Cola

[Guest]

mir gehts übrigends nicht darum Leute lächerlich zu machen die auf sowas achten, sondern eher auf was noch so alles geachtet werden sollte und das es noch viel mehr schlimmere Sachen gibt als das meine Schuhe von Xingjang Jue genäht wurden, wodurch sie sich und ihre Eltern ernähren kann..

[OneDollar]

viel [...] schlimmere Sachen gibt als das meine Schuhe von Xingjang Jue genäht wurden, wodurch sie sich und ihre Eltern ernähren kann..

Dein erfundener Chinese könnte sich und seine Eltern aber noch besser ernähren, wenn er dafür einen angemessenen Lohn bekommt.

Und bei anderen Problemen stellt sich dann teilweise wirklich die Frage, inwieweit bewusster Konsum dort noch Einfluss hat.
Boykott ist wirklich nicht unbedingt sinnvoll, denn besser als gar keine Arbeit ist meistens immernoch irgendeine Arbeit. So hart wie es sein mag.

[Guest]

und wer zahlt diesen Lohn dann?
Da ja alles zu teuer ist geht der Trend in immer noch billigere Länder der Welt.
Für Qualität will doch niemand mehr ausgeben als zwingend nötig.
Sieht man ja selbst bei Tattoos.

Ich will wirklich kein Spielverderber sein, aber da kann man nix dran rütteln das in Industrie-verträgen eine jährliche Vergünstigung eines Produkts um 5% absolut üblich sind...

Ich verwende auch ausgedruckte Dokumente nachher als Schmierpapier, trink ausschließlich Wasser aus meinem Wasserhahn und fahr so oft wies geht mitm Fahrrad, aber bei manchen Bereichen bleibt einem keine Wahl.. (siehe alles was mit Elektronik zu tun hat)

PS: ist eine erfundene ChinesIN

[OneDollar]

und wer zahlt diesen Lohn dann?

Den Lohn zahlt der Arbeitgeber. Und der Arbeitgeber wird von den Firmen bezahlt, die die Aufträge vergeben. Und die Firmen werden von Konsumten bezahlt, die die Produkte dann kaufen.
Mittlerweile gibt es einiges an Auswahl an fair gehandelten Produkten (auch Kleidung) und die sieht auch nicht mehr nach nur nach "Hippie"-Kleidung aus.
Z.b.: http://www.armedangels.de/

Da ja alles zu teuer ist geht der Trend in immer noch billigere Länder der Welt.

Die Verallgemeinung ist empirisch aber nicht zu bestätigen. Es gibt gewisse Faktoren, die ebenfalls in die Entscheidung der Firmen hineinspielen: Infrastruktur (vor allem im Bereich Ausfuhr), Stabilität des Systems, Verlässlichkeit (Streikverbote) der Arbeiter.
Deshalb wird auch immernoch so viel in China produziert, zumal dort ja auch mittlerweile ein eigener Absatzmarkt wächst.

Für Qualität will doch niemand mehr ausgeben als zwingend nötig.

Doch, es gibt Menschen, die für fair-gehandelte Produkte bereit sind, mehr Geld auszugeben. Klar, ist die Nachfrage noch gering. Vor allem kosten die Produkte nicht mehr als die überteuerten Markenprodukte, wo man oft für die Marke bezahlt.

aber bei manchen Bereichen bleibt einem keine Wahl.. (siehe alles was mit Elektronik zu tun hat)

Da hast du Recht. Aber auch hier muss ich sagen, dass "etwas" tun, besser ist als "gar nichts" tun. Siehst du ja selber, wenn du sagst: Wasser aus Wasserhahn, Schmierzettel, Fahrradfahren.
Aber warum nicht mal den Herstellern seiner elektronischen Geräte ne Mail schreiben und die Missstände ansprechen. Wenn man davon ausgeht, dass Unternehmen nur auf ihre Gewinne achten, dann muss auch davon ausgehen, dass sie die Meinung der Kunden interessiert. Klar, ein Kunde ist denen egal, aber wenn sich die Anfragen häufen, dann wird zumindestens mal im Unternehmen drüber geredet.
Zum Beispiel Siemens richtet seine Produkte immer stärker Richtung "grün" aus.

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Zum Thema Technik, folgendes Stichwort: geplante Obsoleszenz

[Herger]

http://www.youtube.com/watch?v=p5Miv4NHsDo

[OneDollar]

Lustig ist er ja. Aber Kabarett ist halt doch nur eine "moderne Form des Ablasshandel" (Pispers). Bissel Geld ausgeben und dann ein gutes Gewissen haben.

[upsidedown]

Carlin wartet halt mit den Beschwichtigungen auf, die man uns schon immer zur Nahrung gibt. Haben die alle das gleiche Skript?

Leschs Kosmos/Harry und C-O

[gently69]

Aus dem Ursprungsthread kopiert:

WORD, sheep.
Hätte ich nicht besser schreiben können. Die Welt ist nun mal scheiße und ich bin die letzte, die da alleine maßgeblich was dran ändern kann.

Schöne Ausrede, die du dir zurechtgelegt hast um dich von jeglicher Verantwortung zu drücken. Vielleicht denkst du einfach mal darüber nach, dass es vielleicht auch gut wäre, wenn ein Kind weniger an Hunger verreckt!

Also ändere ich was daran, wenn ich keine T-Shirts kaufe? Dann muss das Kind nicht verrecken? Weil es dann keine Kinderarbeit mehr für Hungerlöhne gibt? Weil die Eltern des Kindes es dann versorgen können? Schöne heile Welt.
Und weil die T-Shirts günstiger sind, werden die irgendwo in der 3. Welt ausbeutermäßig hergestellt?

Bissel Geld ausgeben und dann ein gutes Gewissen haben.

Nicht alles, was mehr kostet, ist auch fair und gut.

[upsidedown]

Weil Du Dich dann nicht weiter von Herstellern vermeintlich hochwertiger Produkte bescheissen läßt und einen Preis bezahlst, von dem weniger als 1% die Lohnkosten im Ausland betragen und dessen Label der einzige Gegenwert ist, da die Qualität im Zweifelsfall fragwürdig ist. Bei vielen Produkten ändert das die Beschaffungsstrategien der Hersteller - wenn auch nur in kleinen Schritten. Das westliche Kapital ist sehr beflissen, die Ökonomie dieser Länder möglichst am Boden zu halten, die politischen Verhältnisse, je fragwürdig desto gut, werden ausgespielt. Und wenn es kracht, gibts halt Flüchtlingsboote.

Diese Eingriffe helfen den ökonomischen Kreisläufen dieser Staaten nicht im Geringsten.

Und für dieses Spiel sind hier zahlreiche Arbeitsplätze in der Textil- und anderen Verarbeitungsindustrie weggefallen. Die Kaufkrafte ist auch dadurch in den unteren Schichten gesunken. Durch die nur teilweise geringeren Preise konnte das nicht aufgefangen werden.

Dafür muss man sich nicht interessieren. Ich sehe da keinen Zwang. Aber schönreden?