Aus der Presse: Was die Zeitungen so schreiben....Meinung

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Re: Aus der Presse: Was die Zeitungen so schreiben....Meinun

Beitragvon dobermann » 14.06.2011 16:32

Nix extrem hautenges und fusseliges tragen dann geht das schon :wink:
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Re: Aus der Presse: Was die Zeitungen so schreiben....Meinun

Beitragvon Petrolina » 14.06.2011 19:39

Na dann bin ich ja beruhigt, dass ich wegen meinem Projekt nciht 6 Monate nackt in der Ecke stehen muss :mrgreen:
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Re: Aus der Presse: Was die Zeitungen so schreiben....Meinun

Beitragvon Panda » 17.06.2011 3:04

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Re: Aus der Presse: Was die Zeitungen so schreiben....Meinun

Beitragvon Buddha_Eyes » 17.06.2011 10:06

Das wirft gleich ne Menge spannender ethischer Fragen auf. Ich würde sagen: Da wohl kein lebensgefährlicher Notfall vorlag, habe ich da menschlich eh ein großes Verständnis für und halte es auch moralisch für jedenfalls gut vertretbar. Ich hätte an seiner Stelle wohl auch so gehandelt.
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Re: Aus der Presse: Was die Zeitungen so schreiben....Meinun

Beitragvon yassi » 17.06.2011 10:19

Kann ich nachvollziehen und finde die Reaktion des Arztes richtig.
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Re: Aus der Presse: Was die Zeitungen so schreiben....Meinun

Beitragvon LostSoulForever » 17.06.2011 10:21

geht mir genauso. absolut.
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Re: Aus der Presse: Was die Zeitungen so schreiben....Meinun

Beitragvon OnceAgainICantSleep » 17.06.2011 14:07

Also ich weiß nicht so recht... mit diesen mickrigen Infos, die die Zeitungen da rausrücken...

Da für den Patienten nie Lebensgefahr bestand, wäre die Abgabe der OP, aus welchem guten Grund auch immer, noch moralisch vertretbar. Die einfache Aussage "ich bin Jude" reicht mir persönlich jedoch nicht als guter Grund.

Da ich jedoch keinen Plan von persönlichen Hintergründen des Arztes habe, liegt es mir fern, sein Verhalten zu beurteilen.
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Re: Aus der Presse: Was die Zeitungen so schreiben....Meinun

Beitragvon LostSoulForever » 17.06.2011 14:11

find ich absolut ausreichend, die aussage. und wenn er kein jude wäre, und es abgelehnt hätte, wäre es auch sein gutes recht gewesen.
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Re: Aus der Presse: Was die Zeitungen so schreiben....Meinun

Beitragvon LÖö » 17.06.2011 14:14

Letztendlich wurde die OP ja intern weiter delegiert und der Patient hatte keine Nachteile. Ich finde die Entscheidung des Arztes richtig und wüsste gerne, ob der Patient sich von ihm hätte operieren lassen, wenn er von der Religion des Arztes gewusst hätte.
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Re: Aus der Presse: Was die Zeitungen so schreiben....Meinun

Beitragvon OnceAgainICantSleep » 17.06.2011 14:26

@LostSoulForever
Nein, tut mir leid.
Ich halte es für in Ordnung abzulehnen, wenn persönliche Involviertheit zu Beeinträchtigung der Arbeitsfähigkeit beim Chirurgen kommt oder extremen psychischen Stress/Belastung auslöst. Ansonsten sollten Be-/Verurteilung von politische Ansichten, Strafregister, Lebenseinstellung vom Patienten und whatsoever in einem Krankenhaus NICHTS zu suchen haben. Jeder hat dort ein Recht auf Behandlung.
Wäre es also das Recht jedes Chirurgen dort gewesen ihn abzulehnen? Und dann in ein anderes Krankenhaus verlegen wenn ihn niemand behandeln will oder wie?
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Re: Aus der Presse: Was die Zeitungen so schreiben....Meinun

Beitragvon LostSoulForever » 17.06.2011 14:38

nachdem es kein notfall war, ja.


btw..
Quelle: orf.at (1.8.2005)

Acht Monate Haft 01.08.2005

Verstoß gegen das Verbotsgesetz

Wegen nationalsozialistischer Wiederbetätigung ist am Montag ein 21-jährigen Lienzer zu acht Monaten Haft verurteilt worden. Der Mann mit großer Schwäche für Tätowierungen hatte sich ein Hakenkreuz in den Unterarm einritzen lassen.


Untere Strafgrenze

Es ist ein Verstoß gegen das Verbotsgesetz, der sozusagen unter die Haut geht- und dafür muss der Osttiroler acht Monate Haftstrafe verbüßen. Er fand aber noch milde Richter, sie blieben nämlich an der untersten Strafgrenze. Die Höchststrafe beträgt nämlich zehn Jahre Haft, in schweren Fällen sogar 20 Jahre.


Verstoß in zwei Fällen

Das Gericht sah den Verstoß gegen das Verbotsgesetz in zwei Fällen gegeben: Einmal die Tätowierung des Hakenkreuzes in den Arm und zweitens das öffentliche Zurschaustellen.
Gemeint ist damit, dass der junge Mann dieses Hakenkreuz nicht nur für sich allein genoss, sondern mit nacktem Oberkörper über den Hauptplatz von Lienz marschierte, als dieser besonders gut besucht war.

Freigesprochen wurde er aber vom Vorwurf, auch seiner 14-jährigen Freundin ein Hakenkreuz auf die Hüfte tätowiert zu haben. Sie blieb heute dabei, das habe sie selbst gemacht.
Der Lienzer nahm das Urteil auch gleich an, der Staatsanwalt aber gab keine Erklärung ab, daher ist das Urteil noch nicht rechtskräftig.
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Re: Aus der Presse: Was die Zeitungen so schreiben....Meinun

Beitragvon samurai666 » 17.06.2011 14:45

Mich würde mal interessieren ob sich da nicht vielleicht sogar ein paar "Kollegen" einen "Spaß" erlaubt haben. Bei Voruntersuchungen ist das Hakenkreuz bestimmt schon dem ein oder anderen aufgefallen... wie wahrscheinlich ist es dann dass genau der jüdische Chirurg so einen unter´s Messer bekommt?
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Re: Aus der Presse: Was die Zeitungen so schreiben....Meinun

Beitragvon Buddha_Eyes » 17.06.2011 15:09

Also, ich denke nicht, daß ein Arzt die Pflicht hat, jemanden völlig ohne Ansehung der Person zu behandeln.. was ja auch die Stellungnahme der für die Frage zuständigen Ärztekammer nahelegt.
§ 7 Abs. 2 der Musterberufsordnung sagt dazu folgendes:
Ärztinnen und Ärzte achten das Recht ihrer Patientinnen und Patienten, die Ärztin oder den Arzt frei zu wählen oder zu wechseln. Andererseits sind - von Notfällen oder besonderen rechtlichen Verpflichtungen abgesehen - auch Ärztinnen und Ärzte frei, eine Behandlung abzulehnen. Den begründeten Wunsch der Patientin oder des Patienten, eine weitere Ärztin oder einen weiteren Arzt zuzuziehen oder einer anderen Ärztin oder einem anderen Arzt überwiesen zu werden, soll die behandelnde Ärztin oder der behandelnde Arzt in der Regel nicht ablehnen.
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Re: Aus der Presse: Was die Zeitungen so schreiben....Meinun

Beitragvon OnceAgainICantSleep » 17.06.2011 15:51

Jemanden wegen seiner politischen Ansichten von Krankenhaus zu Krankenhaus zu schieben halte ich sogar schon für einen Verstoß gegen die Menschenwürde...
Es ist grundsätzlich ein schwieriges Thema, in welchen Fällen es dem Arzt erlaubt sein sollte Behandlungen abzulehnen. Soweit ich weiß(Mama ist Chirurgin, Vater Dermatologe), ist dieses gegeben, wenn der Patient sich nicht an ärztliche Verordnungen hält oder rechtswidrige Tätigkeiten oder Behandlungen auserhalb der Fachkenntnis des Arztes verlangt... Die Berufsordnung... hmm... Ich dachte eigentlich immer, dass für Kassenpatienten als Kassenarzt grundsätzlich eine Behandlungspflicht besteht und dachte, Patienten dürften nur mit verdammt guter Begründung abgelehnt werden?

Ich sehe es desshalb so eng, weil für mich einfach die Gefahr von ärztlicher Willkür gegeben ist. Es ist also erlaubt, jemanden aus politischen Gründen abzulehnen, aber wie weit soll das gehen. Ist es dann auch erlaubt, einen Mörder wegzuschicken, der sich die Mandeln rausnehmen lassen will, weil der Arzt eine Behandlung nicht für moralisch vertretbar hält? Wo soll dann ein Schlussstrich gezogen werden? Der nächste Chirurg fühlt sich von Tätowierungen generell angegriffen, der darf dich auch wegschicken?
Weißt du wie viele rassistische, unsympatische, rechtsradikale und was weiß ich was Menschen täglich zum Arzt latschen? Da kann man sich seine Patienten auch nicht so einfach aussuchen...

Hab gerade das hier gefunden:
http://www.scoop-aerzteberatung.de/bericht/1300_0_1621
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Re: Aus der Presse: Was die Zeitungen so schreiben....Meinun

Beitragvon Mr.Vos » 17.06.2011 16:28

Ich finde, als Ärztin oder Artz sollte man sich von vorne herein im klaren darüber sein was man für einen Beruf ergreift. Es ist doch völlig klar, dass man im Laufe seines Berufslebens immer wieder Menschen behandeln muss die absolute Arschlöcher sind und es nicht verdient haben überhaupt auf der Welt zu sein, der Abschaum, Dreck, Mörder, Kinderschänder, Gewalttäter, Vergewaltiger, Verbrecher.... nuja, also so ca. 50% der Menscheit^^ Naja, nicht ganz...wie dem auch sei. Ein Arzt darf sich davon nicht beeinflussen lassen, sonst hat er in diesem Beruf nichts zu suchen, denn wie OnceAgainICantSleep schon schreibt, wo zieht man da die Grenze?

Gruß,
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