Tattoo (sichtbar) auf der Arbeit (IT-Dienstleister)

Allgemeines zum Thema Tattoo

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Beitragvon KABA » 05.04.2011 11:57

@Alois

Da geb ich dir recht, aber so isses wieder nix halbes und nix ganzes. Und deswegen verdient sowas auch keine Bewunderung. Entweder man zieht sowas durch (mit allen Konsequenzen) oder eben nicht :wink:
if you judge a book by its cover you might miss out an amazing story
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Beitragvon SoupUDR » 05.04.2011 11:59

Mit "Hauptsache unangepasst" hat das nix zu tun, hab nur kein Bock auf Oberflächigkeit von Menschen...und wenn Leute so sind dann können sie mich mal. Wenn die Konsequenz daraus ist im Leben was anderes zu machen dann ist das halt so, und damit meine ich nicht arbeitslos sein.

Hab noch nie von Sozialhilfe oder Arbeitslosengeld gelebt...das nur mal am Rande...

Das hat auch ehrlichgesagt nicht nur was mit Tattoos zu tun, würde niemals in nem Job arbeiten wo Anzug oder Uniformpflicht herrscht weil ich mich einfach nicht wohl darin fühle und ich kein Bock hab mich für meinen Arbeitgeber zu verkleiden...würde ich das tun würde ich mir selber untreu sein was meiner Meinung nach viel schlimmer ist als alles Andere. Genau so gehe ich nicht in Clubs oder Diskotheken wo irgendwelche Rausschmeißer gucken was man für Schuhe an hat oder ob man ne Mütze trägt oder nicht.

Jeder soll so sein wie er möchte...daher repektier ich es auch wenn sich Leute für ihren Job verkleiden, ihre Tattoos verstecken oder sich erst gar keine (sichtbaren) machen lassen....ich habe nur bei jede Menge Leuten die so was machen das Gefühl dass sie eigentlich lieber so rumlaufen würden wie sie wirklich sind und es sich einfach nicht trauen...
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Beitragvon Alois » 05.04.2011 12:02

War auch nicht als Vorwurf gedacht. Es ist aber eine Tatsache dass gute Jobs immer spärlicher werden..
Und in der Natur überlebten hauptsächlich die Arten die sich am schnellsten an neue Umstände anpassen konnten. Nicht schön, ist aber so...
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Beitragvon DannyM3 » 05.04.2011 12:07

Allein der demographische Wandel sorgt in den nächsten 10 Jahren dafür, dass die guten Jobs wieder mehr werden. In BaWü mit knapp über 4% Arbeitslosen schon schön zu bewundern.



Jeder soll so sein wie er möchte...daher repektier ich es auch wenn sich Leute für ihren Job verkleiden, ihre Tattoos verstecken oder sich erst gar keine (sichtbaren) machen lassen....ich habe nur bei jede Menge Leuten die so was machen das Gefühl dass sie eigentlich lieber so rumlaufen würden wie sie wirklich sind und es sich einfach nicht trauen...



Auch wenn sichs hierbei um n bischen Küchenpsychologie handelt hast du 110% recht. Mir fällt das auf Messen immer extrem auf.

Messe im Juli und bei der u40 Generation schimmern überall dunkle Flecken durch die angeschwitzten weissen Hemden. Ich arbeite in einem sehr spiessigen Zweig des Marketings. Aber auch hier sind Tattoos gang und gäbe.

Gut gemachte Tätowierungen - so meine Eindrücke - erhaschen mittlerweile auch bei der untätowierten älteren Generation durchaus Anerkennung.

für meine ersten Tätowierungen hätten meine Eltern mich am liebsten gekillt. Meine Mutter fährt aber z.B. total auf meinen Samurairücken ab, mein Vater ist von der LaCatrina total begeistert.

Die Zeiten haben sich imho schon geändert.
Aber es hängt natürlich auch stark von der Art der Tätowierung ab.
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Beitragvon Buddha_Eyes » 05.04.2011 12:08

Hmm.. daß auch ein Job (mit all seinen Anforderungen) Ausdruck eigener Selbstverwirklichung sein kann, erscheint Dir also eher unwahrscheinlich? Ich verseteh und respektiere Deine Haltung, aber sie zeigt, daß Du augenscheinlich noch nie in Situationen gekommen, bist, in denen zwei Sachen, die Dir beide extrem wichtig waren und Teil deiner Selbstaktualisierung darstellten, miteinander nicht bruchlos harmonierten. Du kannst schließlich auch nicht leidenschaftlich Chirurg sein wollen, pingeligste Körperhygiene für Dich aber ablehnen, oder liebend gerne Richter sein, das Tragen einer Robe für Dich aber als unerträglich empfinden usw.
Wenn Dir Dein Job allerdings tatsächlich nicht genug Erfüllung liefert (und das klingt für mich so), dann würde ich tatsächlich mal über was Neues nachdenken..
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Beitragvon SoupUDR » 05.04.2011 12:18

@Buddha: Da hast Du wohl Recht. Mein Job den ich mache ist dafür da meine Miete zu zahlen, nicht mehr und nicht weniger.

Die Verwirklichung hole ich mir in meinem 2. Job der leider noch nicht so viel Geld abwirft als dass ich davon leben könnte. Arbeite (fürs Geld) in dem IT-Job (der mich absolut langweilt) und betreibe "nebenbei" n Plattenlabel und ne Booking-Management Agentur, reise mit Bands um die Welt etc.

In dem Hauptjob bin ich nur noch weil er gutes Geld bringt und ich meine freie Zeit durch Schichtdienst und nen sehr flexiblen Arbeitgeber so einteilen kann dass ich meinen 2. Job (meine Leidenschaft) so machen kann wie ich möchte.

Es wäre schön wenn ich mit dem was ich wirklich gerne machen Geld verdienen könnte...nur ist das im Musikbusiness relativ schwer...und wenn es klappen würde (worauf ich hinarbeite) dann wären auch die Tattoos egal...
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Beitragvon cogito0307 » 05.04.2011 12:39

SoupUDR hat geschrieben:... ich kein Bock hab mich für meinen Arbeitgeber zu verkleiden...


Darum geht es nicht.
Vielleicht kann ich es Dir an einem Beispiel aus meiner eigenen Geschichte verdeutlichen. Hat jetzt nichts mit einem Tattoo zu tun, aber der Effekt ist der gleiche.
Ich bin noch zur Zeiten meiner Doktorarbeit mit einem Irokesen-Schnitt herumgelaufen. Auch wenn mir meine Chefs sagten „Ich kann Dir versichern, dass ich keinerlei Probleme damit hätte, wenn Du Deine Haare wieder wachsen lässt“ habe ich nichts geändert.
Bis folgendes passierte...
Ich stellte auf einem internationalen Meeting die Ergebnisse meiner Forschung vor. Nach dem Vortrag kam jemand zu mir und sagte: „Ich habe die ganze Zeit über Deine Frisur nachgedacht, bis ich zu dem Schluss gekommen bin, dass es bei dir echt und nicht aufgesetzt ist.“
Da verstand ich, was ich falsch mache. Ich wollte mit den Leuten über Wissenschaft reden und ich wollte das sie mir zuhören. Ich wollte nicht, dass sie sich über meine Friseur, Hautfarbe, Kleidung, Tattoos oder sonst etwas anderes Gedanken machen und dadurch vom wesentlichen abgelenkt werden.
Danach habe ich mir meine Haare wachsen lassen. Mit den Tattoos halte ich es genauso. Sie lenken einfach in manchen Situationen ab.
In anderen Bereichen ist das genauso. Einem Kunden, dem Du etwas verkaufen, vermitteln oder erklären willst, erreichst Du nicht, wenn er damit beschäftigt ist Deine auffälligen Tattoos zu betrachten und sich seine Gedanken darüber macht. (Es ist dabei völlig egal, was er darüber denkt).
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Beitragvon SoupUDR » 05.04.2011 12:51

@cogito0307: Ok...aber dann ist es ja Deine eigene Entscheidung und Du hast getan was Du für richtig hälst um Deine Ziele zu erreichen.

Habe halt oft das Gefühl dass sich Leute verbiegen um es anderen recht zu machen und NUR deswegen.
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Beitragvon cogito0307 » 05.04.2011 12:58

Ja, mein freier Wille und Entscheidung...und ich halte dass auch nicht für ein verbiegen.
Ich hatte aber auch immer das Glück, beruflich genau das machen zu können, was ich machen wollte. Für mich war das Geld immer nebensächlich (wenn auch notwendig).

Wie gesagt, Du musst Deinen eigenen Weg finden.
Zuletzt geändert von cogito0307 am 05.04.2011 13:01, insgesamt 1-mal geändert.
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Beitragvon Buddha_Eyes » 05.04.2011 13:00

@ TE: Danke für die Einblicke - dann verstehe ich Deine Haltung auch.
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Beitragvon Manwe » 05.04.2011 14:06

Ich kann nur aus meiner eigenen Erfahrung berichten (bin auch [noch] ITler):
Ich trage seit kurzem ein Fullsleeve und obwohl es eine interne Anweisung gibt, dass Tattoos zu verdecken sind, laufe ich kurzärmlig durch die Gegend. Die Firma ist sehr konservativ und es wird nicht gern gesehen, bisher aber geduldet (auch weil man mich kennt und weiß das ich nunmal so bin... das wird dann eben belächelt und sich gedacht "er muss noch soviel lernen"). Sollte es nicht geduldet werden, werde ich von diesem Tag an ein Langarmhemd tragen. Ich sehe es mit Tattoos ganz daoistisch: Jede Handlung hat seine Konsequenz und ich sollte vorher dran arbeiten, mir diese bewusst zu machen. In meinem Fall kann das eben zur Langarmpflicht führen, im Falle von Hand- oder Gesichtstattoos auch mal zur Kündigung. Das sollte man vorher kalkulieren und wenn man meint mit allen Konsequenzen leben zu können, sehe ich kein Problem. Da es hier um ein Tattoo am Unterarm geht, ist der heftigste Fall der eintreten kann wohl auch ein Langarmhemd. Wenn du damit leben kannst, dann zieh es durch, wenn nicht, solltest du es vielleicht lassen, denn dein momentaner, wird sicher nicht dein letzter Arbeitgeber sein.
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Beitragvon Panda » 06.04.2011 3:23

Das muss jeder selber wissen. Du bist selbst für dich verantwortlich und wenn du es für dich verantworten kannst, dann nur zu.

Bei mir stört sich keiner daran, ich kann mir meine Arbeitszeit einteilen und meine Kundschaft und Termine aussuchen, wann ich arbeiten will, du vielleicht nicht. Meine Zukunft ist vermutlich auch schon etwas abgesicherter als deine.
Ich trage trotzdem lange Kleidung, weil es in meinem Job um einen Job geht, wo ich meine Leistung zeigen will oder den Kopf brauche, nicht meine Tattoos. Außerdem ist mir eine seriöse Erscheinung wichtig.
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Beitragvon Lahri » 06.04.2011 14:08

also hab heute die aussage von meinen boss bekommen, dass ich mich sichtbar tattoowieren darf, aber sobald es zu kundenkontakt kommt, muss ich es abdecken können (long sleve, hemd, pulli etc.)

find ich super und damit kann ich eig. leben :)
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Beitragvon gently69 » 06.04.2011 14:33

Na dann... wunderbar.
Viel Spaß mit deiner neuen Errungenschaft. Wenn du sie dann hast.
Bei mir ist es ähnlich. Wenn ich was kurzärmliges trage, sind Teile meiner Tattoos zu sehen. Das ist okay für meinen Chef. Nur ein Top sollte ich im Büro nicht tragen.
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Beitragvon neira » 06.04.2011 14:59

Ich glaube, ich erfülle ungewollt das Assi-Klischee, da ich (gesundheitsbedingt) schon ein Weilchen arbeitslos bin (diesen Zustand aber mehr als ätzend finde) und mich habe sichtbar tätowieren lassen (was derzeit auch brach liegt, da mein Erspartes dafür aufgebraucht ist, bzw. erst wieder anwachsen muss, und wie heißt es so schön: Keine Arme, keine Kekse, kein Geld, kein Tattoo).
Allerdings hatte ich vor einer Weile ein lustiges Erlebnis, als ich mich bei einer großen Fitnesskette beworben habe und es um das Thema sichtbare Tattoos ging.
Dort sagte man mir, dass Tattoos nicht zur Firmenphilosophie passen würden, und ich sie abdecken müsste (was ja absolut OK ist, mache ich dann auch), Piecings müssen auch alle raus, sofern sichtbar. Letztlich hab ich den Job trotz Qualifikation nicht bekommen.
Witz an der Sache ist aber, dass gerade diese Kette mit Bildern von (schlecht) tätowierten Menschen wirbt, und das seit einer ganzen Weile.
Da habe ich mir auch an den Kopf gefasst.
Letztlich halte ich es aber so wie viele andere hier: Mich zieht es jobtechnisch ohnehin nicht in Branchen, wo Tattoos zum Problem werden könnten, bzw. decke sie ggf, ab, wenns mal sein muss.
Unangenehmer finde ich es, wenn ich mich verkleiden muss, weil ich dann nicht ich bin, daher muss man wohl abwägen, wie man sein Leben und den Lebensunterhalt gestalten möchte.
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